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MW MOW Amtädintt In i c r aIe n - A n n a st inestcllc n 56. Jahrgang. Nr. 3 Schandau, Sonnabend, den 6. 5aku:ar 1912. Bei Wicdcrholiingcii ent sprechender Rabatt. Alle 11 Tape: Landwirtsch. Beilage' Vcrnnttvorttichcr 'Rcdaklcni: Richard Gnrkc, Ichandan. — Druck und Verlag: Legler Zenner Racl>l Tel.-Adr.: Llbzeitung. Anzeigen, bei der weiten Ver breitung d. Bl. bon großer Wirkung, sind Montags Mittwochs und Freitags bl- spätestens uoruiittags 9 Uhr anfzngcbcn. Preis fiir die 5 gespaltene Pctitzcile oder deren Naum 15 Pfg. (tabel- larischc nud komplizierte An- zeigen nach Uebereiukunft). Auswärtige Anzeigen 20Pfg. „Eingesandt" und „Reklame' 50 Pfg. die Zeile. Fernsprecher Nr. 22. Die „Sächsische Elbzcituug" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt TagS vorher nachm. 4 Uhr. Abouncments-Prcis viertel jährlich 1.litt Mk.,2momttlich 1 Mk., 1 monatlich 60 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. Alle kaiserlich. Postnustalten, Postboten, sowie die Zcttungsträgcr nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzcituug" an. Tägliche Roman-Beilage. Sonnabends: „Illustriertes NnterhaltnngSblatt". . Mr Ein- und Niickzahlunnen an jedem Werk- Gcösfn r „„tz nachm. von 2—4 Uhr, taae vormittags von " - ' . Sonnabend- durchgehend von 8-6 Uhr. .. . .c... —7-7"^ Vogler, Juvnlidcndauk und Rudolf Messe In Schandau: Expedition Zaukcnstrasre 164; in Dresden und Leipzig: die Annouccn-Burcaus von HaascuUci in Frankfurt a. M.: 01. L. Daube k Eo. m t l i ch e r Teil Königliches Amtsgericht. I t 72 III 56 I V 46 V 40 ltO 66 51 I2 66 IN 62 I V 40 V 48 Aus Blatt 208 des .EaudclsrcgincrS für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist Henie das Erlöschen der Firma Richard Hering in Schmilka eingetragen worden. S ch ?. udan , 60. Dezember 1!U1. Tic ttlasse» VI und VII blcibcn nnvcrändcrt bcstchcn. Der Vorstpnv der Ortskrankenkasse Schandau. Hering, Vorsihcnder. Mittwoch, den 10. d. M., vormittags 10 Uhr sollen im Vcrsteignnngslokalc des hiesigen Amtsgerichts 3 Bettstellen mit Matratzen meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Schandau, den 5. Januar 1912. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. scheine bei der Anmeldung abzngcbcn. »u <S-«. LW«>. -m - D -r BU - g - - m ° Ist -r. Anmeldung zur Retzrutieruugsftammrolle. »»-ch- E «»Mz Liesst» Sahr«, vom 15. Acmuvv V1-' I- inuimclocn im hiesigen Bnrgermeistcramtc zur dagegen ihre Losnugs- Auswäris Geborene haben GcbnrlSlchmi, die - a Vie eMieeiie LpMseee re Vvimlm verzinst Einlagen mit 3'/» Prozent. Tie für die bevorstehenden Rcichstagowahlcn ernannten Wahltommissarc sind angewiesen worden, das Wahlergebnis mit grösster Beschleunigung zn ermitteln nnd daiin unverzüglich telegraphisch weitcrzngeben. Ilm hierzu iu der Lage zn sein, mnsi ihnen aus allen Wahlbezirken ihres Wahlkreises — nicht nnr ans denjenigen, die zu ihrem politischen Vermallnngsoczirke gehören — das Wahlergebnis tunlichst schnell mitgetcilt werden. Es ist deshalb allen ans die Ermittelung de« Wahlergebnisses bezüglichen Ersuchen der Wahlkommissare nicht nnr seitens der Wahlvorsteher, sondern auch seilens aller znm Wahlkreise gehörigen Vermal lnngsbchörden unverzüglich zu ent sprechen. Dies Hal sowohl hinsichtlich der Hanpiwahl, als auch hinsichtlich etwaiger Stichwahlen zu gelten. Dresden, am 2. Iannar 1912. M i n i st c r i u m des Inner n. die Invaliden- nnd Hintcrbliebcncnversicheinng in Liai gc Die Wochenbciträge sind dadurch erhöht: sic betragen m Lohuklasse 16 Pkn- (b.S ,eh, 14 Pfg.) 24 „ Dic wocheutlicheu Lohuabzügc b-.ragcn demnach -inschliesstich der ^eanlenversichernng für Nlasse- t 84 Pfg. bisher 78 Pfg. u 72 .. 66 ,, Den WeichstogsrvnhLbevectztigten FUv Wencl^tung! Wählen ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine unbedingt zu erfüllende Pflicht jedes Wahlberechtigten. Wer diese Pflicht ver säumt und ohne nnsreichenden Grund die Ab gabe seiner Stimme unterläßt, versündigt sich an seinem Vntcrlande und verivirlrt den An spruch ans volle bürgerliche Achtung. Politische Tagesübersicht. Der deiitschc Kronprinz ist von der C-rtältniigMank- heit, welche er sich kurz vor Weihnachten zugezvgen hatte, jetzt im allgemeinen wieder genesen. Er konnte daher die bislang infolge seiner Erkältung ausgeschobene Fahrt von Danzig nach Berlin jetzt aussühren. Nach seiner am Mittwoch früh in der siebenten Stunde er folgten Ankunft in der Neichshauptstadt begab sich der Kronprinz nach dem kronprinzlichen Palais und be grüßte daselbst die Kronprinzessin, die inzwischen von ihrem Wochenlager wieder aufgestanden ist. Wie es heißt, wird der Kronprinz einige Wochen in Berlin bleiben. — Der Kaiser stattete am Mittwoch vormittag dem Reichskanzler in dessen Palais einen Besuch ab. In zwölfter Stunde ist jetzt endlich die bisher ver geblich erwartete Regicrnngsparole für die Neichstags- wahlen in der offiziösen „Nordd. Allg. Ztg." ansgegeben worden. Sie lautet kurzgesaßt: Festhalten an der jetzigen Wirtschaftspolitik des deutschen Reiches, Schutz der nationalen Arbeit, Förderung der deutschen Sozialpolitik, Er haltung von Heer und Flotte im Zustande höchster Leistungsfähigkeit, jeder, der nicht ge rade in den Fesseln einer engherzigen Parteipolitik fest geschmiedet ist, kann dieser Wahlparole der Negierung gewiß zustimmen, aber sie kommt in einem so späten Stadium der Wahlbewegung, daß sie aus deren Aus gang schwerlich mehr wird einen größeren Einfluß aus- zuüben vermögen. Die Sächsische Bank hat den Diskont auf 5 Prozent herabgesetzt. Sächsische Stmttsregimnig nnd Mvtnprvprio. In den sächsischen Regierungsblättern lesen wie: In betreff des Motuproprios „Huantavis äiligontia" sind wir zu det Bekanntgabe ermächtigt, daß der Päpstliche Nuntius in München dem Kgl. Sächs. Gesandten daselbst einen Nichtamtlicher Teil. telegraphischen Erlaß des Kardinalstaatssekretärs Merry de Val mitgeteilt hat, in dem die Kurie in Beantwortung der Anfrage der diesseitigen Staatsregierung ausdrücklich auf die offizielle Auslassung im „Osservatorc Romano" vom U>. Dezember 1911 und besonders aus den Schlußsatz, wonach das Motuproprio Deutschland nicht berührt — non Woon in 6ormnnin —, Bezug nimmt Im Zusammen hänge damit hat der Nuntius dem Gesandten ebenfalls die gleiche Erklärung bezw. Zusicherung in der aller- bestimmtesten Form gegeben. — Damit sind wohl die Entstellungen gewisser Kreise über die Haltung unserer sächsischen Negierung als erledigt zu betrachten. Die FüM des fron-Mphen Hauptmanns Luz- ans seiner Festungshaft in Glatz wird zu wesentlich verschärften Bestimmungen über die Bewachung derartiger Gefangenen führen. Die Untersuchung betreffs der Helfershelfer des Lux geht weiter. Ein französischer Sprachlehrer wurde unter dem Verdacht, bei der Flucht des Hauptmanns Lux mitgewirkt zu haben, in Frankenstein verhaftet. In der Berliner Massenvergiftnngsasfärc sind keine weiteren Erkrankungen oder Todesfälle mehr vorge- kvmmen. Es steht nunmehr fest, daß die große Mehr zahl der stattgefundenen Vergiftungsfälle durch den Ge nuß von Methylalkohol verursacht worden sind. Die polizeilichen Erhebungen in dieser Sache dauern noch sort. Oesterreich-Ungarn. In Wiener politischen Kreisen waren kürzlich Ge rüchte von einer angeblichen Erschütterung der Stellung des österreichischen Kriegsministers von Auffenberg ver breitet. Nach Versicherungen von unterrichteter Wiener Seite entbehren indessen diese Gerüchte der Begründung. — In deutsch - böhmischen Kreisen herrscht Erregung wegen Zwangspensivnierung und Strafversetzung deutscher Bezirkshauptleute in Böhmen. Diese Maßnahmen werden aus den Einfluß hoher tschechischer Beamten der Prager Statthalterei zurückgeführt. Nnstland. Im diplomatischen Korps Nußlands werden mehrfache Veränderungen angekündigt. Dem Vernehmen nach werden neben dem langjährigen Botschafter in Berlin, Grafen v. d. Osten-Sacken, noch der Botschafter in Konstantinopel, Tscharykvw, und der Gesandte in München, Westmann, von ihrem Posten zurücktreten. Ueber den künftigen Botschafter Rußlands in Konstantinopel scheint noch nichts entschieden zu sein. Gras v. d. Osten-Sacken soll ans dem Berliner Botscherposten durch den ehemaligen Handelsminister Tihiriaceff ersetzt werden. — Die russischen Truppen haben in der von ihnen besetzten nordpersischen Provinzialhauptstadt Täbris die gegen sie gerichtete Bewegung niedergeschlagen und die Ruhe in dieser Stadt wieder hergestellt England. Das britische Königspaar weilt noch immer in Indien. Vor den Majestäten sand dieser Tage in Kalkutta eine Truppenparade, die vom General Mahon befehligt wurde, statt. Frankreich. In Frankreich ist das Interesse an den Marokko- Verhandlungen des Senats infolge der Neujahrsvertagung dieser Körperschaft einstweilen in den Hintergrund getreten. Dafür wendet ffch das allgemeine Interesse dem in Paris nach seiner Flucht aus Glatz eingetroffenen Hauptmann Lux zu, der in den weitesten Bevölkerungskreisen als ein nationaler Held gefeiert wird. Obwohl die offiziöse „Agence Havas" der allgemeinen Verhimmelung des Herrn Lux deutllich abgewinkt hat, so fährt die Pariser Presse doch in dieser angenehmen Beschäftigung sort; doch fehlt jetzt die rechte Grundlage für die weitere Verherrlichung des Flüchtlings von Glatz, weil dem Hauptmann Lux von seiner vorgesetzten Behörde direkt geboten worden ist, sich allen weiteren ihm zu gedachten Ehrungen und Auszeichnung zu entziehen. Spanien. Die Kämpfe der Spanier mit den Niffkabylen bei Melilla nehmen ihren Fortgang. Das spanische Feld lager bei Sammar wurde von den Kabylen beschossen und schließlich angegriffen, schließlich mußten sich die Kabylen zurückziehen. Die Spanier geben ihren Verlust bet dieser Affäre auf 4 Verwundete an, unter ihnen Oberst Lascajares; über die Verluste der Kabylen ist noch nichts näheres bekannt. Wie es heißt, plant dic spanische Negierung einen förmlichen Vernichtungskamps gegen die Niffkabylen, um das spanische Gebiet in Nordmarokko dauernd zu sichern. Tiivkei. Die Bildung des neuen türkischen Kabinetts mit dem bisherigen Großvezier Said Pascha an der Spitze ist vollendet. Es setzt sich vollkommen aus Mitgliedern der Partei für Einheit und Fortschritt!(Iungtürken) zusammen. Ob das neue Kabinett den inneren politischen Schwierig- keiten in der Türkei gewachsen sein wird, dies muß sich allerdings erst noch zeigen. — In Mazedonien geht der neue Bandenkrieg weiter. Bet Halep sand wiederum em Kamps türkischer Truppen mit einer bulgarischen -uande statt, der mit der Flucht der Bande endete. Amerika. „ - durch seine Teilnahme am spanisch-amerikanischen Knege bekannte Admiral Nobley Evans, der in Washington o e, ist im Alter von 65 Jahren plötzlich gestorben.