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Naunhofer Uachnchten Lie Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden DienStag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden Tage?. Schluß der Anzeigenannahme: Bc^miltagS t i Uhr am Tage deS Erscheinens. 23. Jahrgang. Sonntag den 17. November 1912. Nr. 137. Mit einer vierseitige« Illustrierte« So««ta-sveUaOe Bezugspreis: Frei in» HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei inS HauS durch die Post Mk. 1-30 vierteljährlich. Ankündigung««: Für Inserenten der Amtshauptmann« schäft Grimma 12 Pfg. die fünfge spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtig« 15 Pfg. Bet Wiederholungen Rabatt. Verlag imd Druck: «ü«z är Eule, Na««hof. Redaktio«: «»vert Gü«z, Mnuchsf. Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Amtliches Sitzungsbericht. In der gestrigen 28. diesjährigen Sitzung wurd^ folgendes beraten und beschlossen. 1. In der Angelegenheit wegen Einziehung von Straßen baukosten für das Grundstück Gartenstraße 123 0 nahm man Kenntnis von dem Gerichts-Beschluß vom 11. d. M. Auf die Eingabe des Herrn Franz Michel vom 12. d. M. wegen Benutzung der Wohnung im Dachgeschoß seines Grund stückes Lange Straße 23 ö soll Herrn Michel anheim gegeben werden, ein anderweites Gesuch um Ausnahmebewilligung ein zureichen, das der Stadtgemeinderat befürworten will. Herr Rechtsanwalt vr. Franz in Grimma hat unterm 8. d. M für Herrn Foll Nerchau erneut um Ausstellung einer zweiten Löschungsurkunde für die auf dem Grundstück Grimmaer straße 177 eingetragene Straßenbausicherheit gebeten. Es soll, um Herrn Foll entgegenzukommen, ein Rechtsgutachten einge holt werden und dann unter Umständen die Ausstellung der Urkunde erfolgen. 2. Von dem Dankschreiben der Sanitätskolonne für Be willigung eines Beitrags aus der Stadtkaffe nahm man Kenntnis. 3. Dem Gesuch des Kirchenvorstandes um Eintragung des Gottesackers an der Klingaerstraße in das Eigentum des Kirchenlehns soll entsprochen werden. 4. Man nahm Kenntnis von der Eingabe des Vereins Sächsischer» Gemetndebeamten wegen Verleihung der Pensions berechtigung an sämtliche Angestellte und Beamten der Stadtge meinde mit Rücksicht auf die Bestimmungen der Angestellten- Versicherung. Es wird beschlossen, das Weitere abzuwarten. 5. Von dem Schreiben des Herrn Or. Heyd vom 9. d. M. nahm man Kenntnis. Die von Herrn Or. Heyd gewünschte Zahlung von 4800 M. für das BeschleusungSprojekt soll erfolgen, sobald die zur Genehmigung nötigen Pläne für die Aufsichts behörde hier eingegangen sind. 6. Die unterm 7. d. M. eingegangene Nachrechnung des Herrn TiefbauunternehmerS Fuhrmann in Höhe von 2250 M. für Mehrarbeiten bei der Ausführung der Parthenberichtigung wurde abgelehnt. Es wurde aber der am 23. September d. I. gefaßte Beschluß, Herrn Fuhrmann für Mehrarbeiten eine Ent schädigung von 1339 M. 10 Pf. zu bewilligen, wenn er auf alle weitere Ansprüche wegen dieser Parthenberichtigungdarbeiten an die Stadlgemeinde verzichtet, aufrecht erhalten, mit dem Zusatz, daß sich der Stadtgemeinderat an diese? Zugeständnis nur noch 8 Tage von der Bekanntgabe dieses Beschlusses ab an Herrn Fuhrmann bindet. Von der Firma Beyer L Lepitz sind in der Parthen berichtigung die Teilungsunterlagen über die Landabtretungen in Naunhofer Flur eingegangen. Diese Unterlagen sollen, so bald die noch fehlenden für die Flur Erdmannshain eingegangen sind, mit diesen an das Gericht eingereicht werden. 7. Die vom Bauausschuß vorgeschlagene Ausbesserung deS Rathausdaches, die etwa 150 bis 160 M. Kosten verur sachen wird, wurde zugestimmt. In geheimer Sitzung wurde den Expedienten Ellrich und Ritter vom 1. Januar 1913 ab zufolge Gesuchs eine Gehaltszulage von je 100 M. bewilligt, außerdem wurde auf zwei Steuerreklamationen, ein Erlaß- und Gestundungsgesuch, kn zwei Besitzwechselabgabensachen und acht Armensachen Entschließung gefaßt. Naunhof, am 16. November 1912. Der Stadtgemeinderat. Versteigerung. DienStag, den LS. November LSLS, vorm. IL Uhr sollen in Naunhof im Rathanse L Schreibsekretär und L Schreibstuhl gegen sofortige Barzahlung an den Meistbietenden öffentlich ver steigert werden. j Naunhof, am 16. November 1912. Der Verwaltungs Vollstreckungsbeamte. Schröter. ReaWIk u. ProMnajim r« Grimma. Anmeldungen für Ostern 1913 werden von jetzt an entgegengenommen. Vorzulege« sind Geburt«, oder Tauf- zeuguis, Impfschein, letzte Zensur. Auskunft über Pensionen usw- erteilt Grimma, den 15. Nov. 1912. Die Direktion. Nutz- und Brennholzauktion auf Pmßkn-Ktlgttstaim Revier. Es sollen unter den üblichen Bedingungen ver steigert werden: I. Donnerstag, d. 21. Nov. er., von Vorm. Vs 1V Uhr ab im i Gasthofe zu Pomßen (Fr. Wetzold). 7 Eichen Stämme 16/29 cm, 7 Ei. Stämme 30/48 cm, 551 Fichten Stämme 10/15 cm, 206 Fi. Stämme 16/29 cm, 64 Kiefern Stämme 10/15 cm, 14S Ki. Stämme 16/22 cm, 56 Ki. Stämme 23/36 cm Mittenstärke, 2 Linden Klötzer 23/29 cm, 17 Ei. Klötzer 8/15 cm, 8 Ei. Kl. 16/33 cm,, 1208 Fichten Klötzer 8/12 cm, 28 Fi. Kl. 13/22 cm, 35 Kiefer Klötzer 23 36 cm Oberstärke. 2920 Fichten Stangen 6 9 cm Unterstärke, aufbereitet im Äeoierteil Karth, Lindhardt, Etchaer Wald, Curtswald. 92 Rm. Na. Scheite, 24 Rm. Na. Rollen, 97 Rm. Na. Aeste aufberettet in den Abteilungen 25, 27, 28, 29, 40 (Karth und Fuchslöcher). II Freitag, d. 32. Nov. er., von vorm 9 Uhr ab im Gasthofe zu Großsteinberg (Bahnhof) 2 Rm. L., 27 Ra. Schelte, 2 Rm. L„ los Rm. Na. Nollen, 13 Rm. L., 370 Rm. Na. Aeste, aufbereitet in den Abteilungen 50, 52, 53 (Curtswald). m Montag, d. 25. Nov. er., Von vorm s Uhr ab in der Mühle Lindhardt. 2« Rm. Na. Scheite, St Rm. Na. Rolle», ISS Rm. Na. Aeste aufbereitet in den Abteilungen 5, 11, 14, 15 (Lindhardt), 23 (Herrenholz), 59, 60 (Etchaer Wald). IV. Dienstag, d. 26. Nov. er., von vorm 9 Uhr ab im Gasthofe zu Belgershain (G. Dinger). 98 Nm. Na. Scheite, 1 Rm. L., 253 Rm. Na. Rollen, 9 Rm. L>, 170 Rm. Na. Aeste, aufbereitet in den Ab teilungen 43, 44, 45, 46, 47 (Oberbirken). MÜche FvrftMWltW Nmußkn-KcherghM. Bereinsbank Naunhof verzinst Spareinlagen mit 40/0 mit günstiger Kündi gungsfrist Politische KunäfchLU. Deutsches Kelek. 4- Der Postscheckverkehr hat in den wenigen Jahren feine- Bestehens schon einen gewaltigen Umsang an genommen. Der monatliche Gesamtumsatz beträgt bereits annähernd drei Milliarden Mark. Interessant ist, wie sich die Scheckämter nach der Zahl ihrer Konten gliedern. An der Spitze stehen die drei größten Scheckämter: Köln mit 15 591 Konten, Berlin mit 14 096 und Leipzig mit 12 886 Konten. Eine zweite Gruppe bilden die mittleren Ämter: Frankfurt mit 6676, Hamburg mit 6078, Breslau 5890, Hannover 4971 und Karlsruhe mit 4670 Konten. Eine Klasse für sich bildet daS kleinste Amt Danzig mit 2248 Konten. 4- Mit der Frage Eisenbahn «nd Presse befaßt sich ein Erlaß des preußischen Eisenoahnministers. Darin wird angeordnet, daß bei Eisenbahnunfällen, die geeignet find, Aufsehen zu erregen und Beunruhigung heroorzurufen, alle größeren Zeitungen möglichst bald von dem Unfall in Kenntnis zu fetzen find. Im Telegraphenzimmer jeder Station ist ein Verzeichnis aufzuhängen, auS dem die Adressen der zu benachrichtigenden Zeitungen klar und deutlich zu ersehen find 4- Finanzielle Schwierigkeitenbedrängen die evangelischen Arbeitervereine im Königreich Sachsen. Aus diesem Grunde ist sämtlichen Arbeitersekretären bis auf einen ge- kündiat worben, da eS zu ihrer Unterhaltung an Geld mitteln fehlt. Jedoch werden Anstrengungen gemacht, die nötigen Geldmittel vor Ablauf der Kündigungsfrist für die Sekretäre -usammenzubringen. -4 Der Entwurf deS Gesetzes über den Verkehr mit Leuchtölen, also das sogen. Reichspetrolenmmonopol, wird nunmehr amtlich veröffentlicht. Er bringt die schon bekanmen Tatsachen. In einer beigegebenen Besprechung i.eißt es: Die Begründung legt die Notwendigkeit eines gesetz geberischen Vorgehens dar, die aus den Gefahren eines ausländischen Prtoatmonopols entspringe. Nicht zwischen freiem Wettbewerb und Staatsmonopol sei zu wählen, sondern zwischen einem Privatmonopol und einem nach gesetzlichen Regeln im Interesse der Allgemeinheit unter worfenen kaufmännischen Betrieb. Dem Zweifel, als könne sich Deutschland nicht ohne die Standard Oil Co. genügend Leuchtöl verschaffen, tritt die Begründung ent gegen. Diese Gesellschaft bat in Deutschland ein Ver kaufsmonopol, aber keineswegs ein Weltmonopol für die Produktion: und ebenso handelt es sich nicht darum, gegen amerikanisches Ol vorzugehen, sondern lediglich um die Befreiung des deutschen Marktes von der Übermacht einer monopolistischen Kapitalmacht. Es ist anzunehmen, daß der Gesetzentwurf den Reichs tag alsbald nach seinem Zusammentritt beschäftigen wird. 4- Im Festsaal deS preußischen Abgeordnetenhauses tagte eine Versammlung, die über den Plan einer deutschen Rheinmündung verhandelte. Wie der Vor sitzende Unterstaatssekretär a. D. Fritzsch ausführte, handelt es sich um die Erörterung eines neuen Kanal projektes, das den Wasserweg bei Köln beginnen und bei Dützen an der unteren Ems münden läßt. Ein früheres Projekt hatte eine andere Führung in Aussicht genommen, und daS jetzt oorgelegte bedeutete insbesondere deshalb einen Fortschritt, als es einen gröberen Tiefgang in Aus sicht nimmt. Aber auch dieser Plan begegnete in der Ver sammlung starken Bedenken. Die Versammlung beschloß! eine Kommission zur weiteren Bearbeitung der Angelegen heit zu bilden. * Zur Enteignung in der Provinz Posen verlautet, daß die Regierung entschlossen sei, diese ohne jede über flüssige Härte durchzuführen. Eine der eingelaufenen Beschwerden dürfte sogar eine günstige Erledigung finden. Sie betrifft das Gut Lypyenki der Frau v. Myczkowska, das wahrscheinlich, entgegen dem ursprünglichen Beschluß der Ansiedlungskommission, überhaupt nicht enteignet wird. * Die Dispositionen für den Besuch des österreichischen Thronfolgers find nunmehr endgültig festgesetzt. Erz herzog Fran» Ferdinand trifft Donnerstag, den 21. No vember bereits in Berlin ein. Am 22. fahren Kaiser und Erzherzog nach Springe bei Hannover zur Jagd. Die Rückkehr nach Berlin erfolgt am gleichen Tage um 4 ULr 30 Minuten nachmittags von Springe. Der Erzherzog Franz Ferdinand begleitet den Kaiser nach Berlin und begibt sich dann unmittelbar nach Wien zurück. Der Reichskanzler wird ebenfalls eine Einladung zur Hofjagd er halten. * Die Besserung im Befinden des russischen Thron- folgers hat weitere Fortschritte gemacht, so daß vorläufig keine Berichte über ihn mehr herausgegeben werden. Sus In- und Ausland. London, 15. Nov. Der deutsche Botschafter Fürst Lichnowsky wurde gestern nachmittag vom Staatssekretär Grey im Auswärtigen Amt empfangen. Madrid, 15. Nov. Das französisch-spanische Marokko- Abkommen ist heute paraphiert worden. Petersburg, 15. Nov. Der Metropolit Antonius ist gestorben. Neapel, 16. Nvo. Kardinal Capec elatro ist in Capua gestorben. Rewyork, 15. Nov. Die Einführung der Zuschlags zölle auf deutsche Splißerhsen wird voraussichtlich einen weiteren Aufschub erfahren. vrovdritannkn. x Die Entscheidung im Kampf zwischen Regier«,- «nd Opposition im Unterhause ist auf den kommenden Montag aufgeschoben worden. Dieser Aufschub ist auf Veranlassung des Sprechers des Unterhauses herbeigeführt worden. Dieser erklärte in der Donnerstagsitzung, er halte es im Interesse beider Parteien für angemessen, ihnen die nötige Zeit zur Findung einer Lösung der be stehenden Differenzen zu geben. Premierminister Asquith wie auch der Führer der Opposition Bonar Law erklärten sich damit einverstanden, worauf das Haus entsprechend beschloß. Es ist anzunehmen, daß das liberale Ministerium im Amte bleibt schon mit Rücksicht auf die aus wärtige Lage. Kelgien. X Auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht will die Regierung daS gesamte Heerwesen reorganisieren. Durch diese Maßnahme würde daS jährliche Rekrutenkontingent um 36 000 Mann erhöht. Die belgische Armee soll in vier biS sechs Divisionen eingetetlt werden. Die Effektiv- Urle des Heeres wirb in Zukunst im Kriege 360 000 Mann betragen, ungerechnet die Bürgerwehr und die Territorialtruppen, welch letztere zur Verteidigung der be-