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Nachrichten für Naunhof H Sächs. Landeszeitung Amtlicher Anzeiger moNter Ludendorff. Illustr. Sonntagsbeilage Fernsprecher Rr. r Uhr: Sin,^- S. v Uhr: Hebung. Theater e vc loicne Tochtti" Nr. 55. Freitag, 11. Mai 1917 28. Jahrgang Geschloffen. Amtliches Die schöne Hclcno". c". Grimma, 4. Mai 1917. 1. 2646. » Ausgabe K E>ile in llounknl iier WmMiltckmteil äcilienstr. 11,1 MUNN rdknen. eS begegnete, Kartenausgabe Ellenz," ver ¬ öden Ansicht Stelle sein! iS man ihin 4 hm heraus m diese G«> H m glaliben in finanzielle Hörigkeit zu zwingen. L. //. 4 n und jagten lichein Schel- iegen beide; Erlebten, und rr Rittberg," reine bessere ihnen etwas ißliche Tra- , Sie hätten ß i Klugzeuge und 28 ikampf abgeschossen. Iballons. 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Bose. für die Gemeinden Albrechtshain, Althen, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Engelsdors, Erdmannshain, Fuchshain, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Seifertshain, Sommerfeld, Staudtnitz,Dhrena re. id er reicht« ' drückte. 281,2( hezeit hätte u Heirats t haben. 1917. Bürgermeister KuÜlanUs finanrielle Knebelung. Geld ist bei Rußland — um ein altes, ironisches Wort spiel zu zitieren — immer das Wenigste gewesen, und auch während des Weltkrieges hat kaum einer der Entente staaten derartige Schwierigkeiten bei der Aufbringung der notwendigen Gelder gehabt, wie gerade Rußland. Aus dem eigenen Lande war nicht sehr viel herauszuholen, Frankreich hatte schon im Frieden so viel getan, daß ihm zu geben fast nichts mehr übrig blieb (es hat immerhin noch die Zinsen der in Frankreich befindlichen russischen Renten mit seinem eigenen Gelds bezahlt) und England — das pumpte nur gegen sehr sichere Unterlagen. Teils ließ es sich große Summen Goldes aus der Russischen Staats bank übereignen, teils entschädigte es sich durch große in» dustrielle und Bergwerkskonzessionen. Besonders der Kon zessionsunfug hat derartigen Umfang angenommen, daß patriotische Russen bereits vor der Revolution warnend ihre Stimme erhoben und darauf hinwiesen, wie groß die Gefahr für Rußland sei. Dieses sei zum Teil deshalb in den Krieg gegangen, um sich aus der (angeblichen) deutschen industriellen und wirtschaftlichen Knechtschaft zu befreien und gerate jetzt immer tiefer in die Abhängigkeit von England. Diesen Stand der Dinge fand die russische Revolution vor. die ihren Reformeifer auch auf staatsfinanziellem Gebiete stark betonte. Mit der weiteren Vermehrung der Banknoten müsse Schluß gemacht werden, man werde eine große innere „Freiheits"-Anleihe auflegen und die Staats einnahmen auf eine ganz andere Basis stellen. DaS letztere war vor allem deshalb notwendig, weil die Haupt säule des russischen Budgets vor dem Kriegs, das Schnapsmonopol, M die Revolutionäre natürlich gar nicht in Frage kam. über die eigentlichen Finanz pläne der neuen Regierung war in den ersten Wochen begreiflicherweise nicht viel zu hören, — man hatte andere Dinge zu tun. Aber die Meldungen, die in der letzten Zeit aus Rußland kommen, lassen doch recht interessante Schlüsse auf den Weg zu, den gewisse Kreise, im wesentlichen wohl die um Miljukow und Buchanan, die junge russische Republik führen möchten. Es heißt nämlich, daß man vor allem an Steuerreformen und die Einführung neuer Monopole denke, und daß unter den letzteren ein Naphtha-(Petroleum)-Monopol im Vorder gründe der Erwägungen stehe, nicht nur wegen der reichen Erträge, die es bringen könne, sondern auch wegen seiner Eignung als Unterpfand für große Ausländsanleihen, be sonders in Amerika. Es ist eigentlich merkwürdig, daß russische Stimmen etwas Derartiges ohne Rückhalt aussagen, denn im Grunde genommen wird hier von einer Maßnahme ge sprochen, die den Souveränetätsrechten eines Staates zu widerläuft und die sich auch früher politisch und finanziell schwache Staaten nur nach äußerstem Widerstreben haben anfzwingen lassen. Gewiß, Karl V. und Philipp H. von Spanien haben den Fuggern seiner Zeit für Anleihen den Ertrag der Quecksilbergruben von Almaden verpfändet, aber im 19. Jahrhundert gab es wohl keinen Großstaat mehr, der seinen Gläubigern bestimmte Einnahmen ver pfändete und sich womöglich eine Aufsicht über deren Auf kommen gefallen ließ. Serbien hatte eine .Monopol verwaltung" für Rechnung der ausländischen Staats gläubiger, auch Portugal und ähnliche Staaten erfreuten sich derartiger Einrichtungen (die übrigens in fast allen Fällen dem finanziellen Interesse des Schuldnerstaates selbst durchaus zuträglich waren), aber man braucht nur an die harten Kämpfe zu denken, die in der Türkei Abdul Hamids der Einsetzung der Staatsschuldenver wallung vorangingen, um zu ermessen, was die Be lastung bestimmter Staatseinnahmen mit einer Hy pothek zugunsten ausländischer Gläubiger für einen Staat bedeutet. Und etwas ähnliches reden jetzt John Bull und Bruder Jonathan gemeinsam der russischen Re gierung auf. Die frühere Regierung hat, als sie den Boden unter ihren Füßen zittern fühtte, den Engländern industrielle und Bergwerkskonzesfionen riesigen UmfangeS an den Hals geworfen — mit dem Erfolge bekanntlich, daß England die Revolution machen half, die erst nach träglich begann, sich seiner Führung etwas zu entwinden. Sie hat ferner dem Bestreben der Amerikaner nur sehr schwachen Widerstand entgegengesetzt, deren Trusts die russischen Privatdahnen und besonders seine Bergwerks und Eisenindustrie ihrer Gewalt dienstbar zu machen ver suchten. Aber sie hat sich standhaft geweigert, das zu tun, was man jetzt ihren Nachfolgern ansinnt, nämlich grund legende staatliche Hoheitsrechte, die Bestimmung über sein Budget zu verkaufen! Es handelt sich bei den Meldungen, von denen hier die Rede ist, ersichtlich um Wünsche, deren Wiege nicht an der Newa, sondern am Hudson und der Themse gestanden hat. Gerade deshalb aber wird es besonders interessant sein, in der nächsten Zeit zu beobachten, ob und inwieweit es den beiden angelsächsischen Vettern gelingt, die Rusten ' stotterte er rom Foltern n Blick voll !ein, nein!" d versank in LuManä. » Die Wirren in Petersburg, die ein Spiegelbild der oielgerühmten Einigkeit im freien neuen Rußland bieten, erscheinen, je mehr man darüber erfährt, in immer selt samerem Lichte. Während der Straßenunruhen wurde der Minister des Äußern Miljukow im Automobil unter dem Vorwande verhaftet, daß auf seinen Befehl die Masten be schaffen worden seien. Innerhalb des Arbeiterrats wurde ein energischer Vorschlag gemacht, Miljukow vor Gericht zu stellen. Auf die dringenden Vorstellungen der Regierung wurde der gefangene Minister jedoch nach -wölfstündiger Haft wieder freigelasten. Ein ähnliches Schicksal traf den Dumaabgeordneten Purischkewitsch, weil in seinem Sani tätszuge monarchistische Broschüren gefunden wurden. Durch Verwendung des Justizministers Kerenski wurde er jedoch wieder freigelaffen. Vckvecken. x Die Presse befaßt sich eingehend mit dem Thema Welthuugersnot und Frieden. Das Stockholmer .Afton bladet" veröffentlicht einen längeren Artikel über die schlechte Weltgetreideernte und kommt zu dem Ergebnis, daß die Entwicklung der Verhältnisse in Rußland und die zu befürchtende Welthungersnot die Beendigung des Krieges beschleunigen müßten. Besonders durch die letztere sei eine Lage eingetreten, die die Fortsetzung des Kampfes vollständig sinnlos mache. England strebe danach, Deutschland zu vernichten, während dieses, stark im Bewußtsein seiner erfolgreichen Verteidigung, im Interesse der Menschheit und der Zivilisation den Frieden angeboten habe, aber nun, höhnisch zurückgewiesen, sich ge zwungen sehe, gegen seinen unbarmherzigen Feind dessen eigene Waffe, den Aushungerungskrieg zu kehren. Für die neutralen Staaten, die in hohem Grade von den Folgen des Krieges getroffen wurden, sei es nicht nur Pflicht gegen die Kultur und die Bevölkerung in den kriegführenden Ländern, sondern auch eine Tat des Selbst erhaltungstriebes, den jetzt sinnlosen Kampf zu Ende zu bringen. Leipzigs, id folgende Tage: Liebesroman in 4 vunsch wiederholl', llungen. Straße 50. >er Kund mit dem Lando, »Mädchen, llara Wieth, »Das e Kinoausnahmen. kann wegen Störung der nicht stattfinden. Naunhof, am 9. Mai Der Die Ausgabe der Brot- und Brotzusatz karten, Fleisch- u. Fleischzusatzkarten, Fleisch bezugsscheine, Eierkarten und Milchkarten findet Freitag, den 11. und Sonnabend, den 12. Mai d. I. im Rathaussaale WM irr VrMM HM II HM lAglick Lin- uncl Nückraklungen: Verrinsung 4"^. Kei V,Mr1iober ftunäigungÄrist 4'/,°/,. OrSüvrs Mnlnsvn de! lZnx. ffünaigung kökorv An»»stro. OesetMtsrvN: S—I Udr. k>08lsokeckkoaw: 4.elpr>r wr. 107S3. Bütklingverkauf. Von Freitag, den 11. d. M. ab werden bei den hiesigen Kaufleuten Bücklinge das Stück für 7 Pf. ver kauft. Bet der Entnahme ist die Warenbezugskarle 0 vorzulegen. Auf jede Karte wird ein Bückling gewährt. Die Bücklinge können bei einem Kändler der Stadt entnommen werden. Die Verbraucher sind nicht auf den auf der Warenbezugskarte bezeichneten Kändler beschränkt. Der Verkäufer hat die Karte bei der Abgabe an der rechten oberen Ecke durch einen blauen Strich zu kenn zeichnen. Naunhof, am 10. Mat 1917. Der Bürgermeister. für die Einwohner Naunhofs statt. Die Karten werden ausgegeben Freitag von 8—1 Uhr für die Einwohner der Badergasse, Bahnhofstraße, Bis- marcksiraße, Brandiser Straße, Breite Straße, Goethe- straße, Grimmaer Straße. Freitag von 2—5 Uhr für die Einwohner der Großsteinberger Straße, Kainstraße, Kaiser-Wilhelm-Straße, Klingaer Straße, König-Albert- Straße, Körnersiratze, Kurze Straße. Sonnabend von 8 durchgehend bis 2 Uhr für die Einwohner der Langen Straße, Leipziger Straße, Lutherstraße, Markt» Melanchthonslraße, Moltkestraße, Mühlgasse, Nordstraße, Oststraße, Parthenstraße, Schiller straße, Schloßstraße, Schulstraße, Waldstraße, Wasserwerk l und II, Weststraße, Wiesenslraße, Wurzener Straße, selbständiger Gutsbezirk, Staatsforstrevier Naunhof. Die Saushattungsvorstände werden aufge fordert, entweder felbst oder durch zuverlässige Personen, die Auskunft über die zur Haushaltung gehörigen Personen geben können, die Harten an der genannten Stelle zu entnehmen. Vorherige oder nachträgliche Abholung politische Kunälckau. veutscke» Kelch. 4- Daß eS t« Deutschland keine Prifengelder gibt, ist nachgerade allgemein bekannt. Dessenungeachtet verbreitet das Stockholmer Telegramm-Bureau (offenbar in englischem Auftrag) einen angeblichen deutschen Tarif, nach dem Be lohnungen für die Aufbringung oder Zerstörung von feind lichen und neutralen Schiffen ähnlich den englischen Prisen geldern gemährt werden. In Wirklichkeit handelt es sich bei uns um die Verteilung von sogenannten „Tapferkeits prämien" an Mannschaften, die sich einzeln oder als Be satzungen oder als Teile von diesen ausgezeichnet haben. Die Zahlung der Prämie erfolgt auf Anregung und aus Stiftungen von Privatpersonen. Sie haben auch in dieser Hinsicht nichts gemeinsam mit den Kopfgeldern der Eng- länder, die an Besatzungen ihrer Kriegsschiffe vom Kom mandanten bis zum jüngsten Schiffsjungen aus Staats- geldern gezahlt werden für die Berfenfting oder Auf bringung feindlicher Kriegsschiffe und die nach einem festen Verteilungsplan von besonderen Gerichtshöfen «Gesprochen werden müssen. Hsterrelck-Llngarn. x Hinsichtlich der Kriegs- und Ariedenszielfrage besteht zwischen Deutschland und Österreich nach wie vor das vollste Einverständnis. Das wird, im Gegensatz zu gewissen Presseäukerungen feindlicher Blätter, in einem Depeschenwechsel festgestellt, der zwischen dem Reichs kanzler v. Bethmann Hollweg und dem österreichisch ungarischen Minister des Äußeren Grafen Czernin aus Anlaß der Verleihung des Stefansorden an den letzteren stattfand. Die Wiener und Budapester Presse äußert ihre volle Genugtuung und meint, damit seien alle Besorgnisse zerstreut, sei allen Vermutungen kr Boden entzogen. Italien. X Die kriegsfetndliche Bewegung, die am 1. Mai in aller Öffentlichkeit auftrat, war nicht, wie die Vierver- bandspreffe glauben machen will, eine vereinzelte Er scheinung. Aus italienischen Blättermeldungen geht her vor, daß die Geistlichkeit für die Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung wirke, während der „Corriere della Sera" verrät, daß die Bewegung gleichzeitig in den ver schiedenen, untereinander entfernten Orten auftrat, und spricht den komischen Argwohn aus, daß vom Auslande bezahlte Hausierer die Bewegung durch Aufstachelung und Verbreitung von Alarmmeldungen hervorgerufen haben. Jedenfalls ist sicher, daß die kriegsfeindliche Stimmung im Lande immer weiter um sich greift. OLrkei. X über die Öffnung der Dardanellen machte der türfische Gesandte in Bern einem Berichterstatter inter essante Mitteilungen. Der Gesandte erklärte u. a., daß die Türkei bereit sei, die russischen Wünsche auf Öffnung der Dardanellen zu erfüllen. Die Türkei könne das um so eher, als dieser Krieg den Beweis erbracht, daß Kon- Varikii rcht, auch Ein-