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Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat?» Bretnig. Lokal-Anzeiger snr die Ortschaften Äretnig, Großrohrsoorf, Hauswalde, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend 1 lonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungtblattes" r ierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Haus 1 Mark SO Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserat-, die 4 gespaltene Korpus,eile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wi Rabatt nach Uebereinkunft. Inserat- bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag V,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag »,»I1 Uhr ein,»senden. SKristleilung, Vruck unö Verls g von N. öchurig, Drelnig. Nr. 25. 22. Zahrgaug Mittwoch, den 27. Mär, M2. Bekanntmachung. Nachdem die allgemeine Einschätzung zur Einkommen- und Ergänzungssteuer für das laufende Jahr im hiesigen Orte beendet ist, so werden in Gemäßheit der in tz 46 des Einkommensteuer gesetzes vom 24. Juli 1900 und bez. H 28 des ErgäuzungSsteucrgesctzes vom 2. Juli 1902 enthaltenen Bestimmungen alle Personen, welche allhier ihre Beitragspflicht zu erfüllen Habets denen aber, der vorschriftsmäßig ausgefertigte Steucrzettel nicht hat behändigt werden können, hiermit aufgefordert, wegen Mitteilung des Einschätzungsergebnisses sich bei der hiesigen OrtS- steuereinnahme zu melden. Bretnig, den 26. März 1912. Der Gemeindevorstau» daselbst. OerMche» und Sächsisches Bretnig. Um die Jugendpflege immer mehr zu fördern und ernster in» Auge zu fassen, veranstaltete am Sonntag im Gasthofe zum deutschen Haute der hiesig, Turnverein einen sogen. Jugendabend, der durch guten Besuch ausgezeichnet «ar. Die Darbietungen bestanden zumeist in turnerischen Aufführungen, an denen sich die Turnerinnen, Männerriege, Vorturnerschaft und Zöglinge beteiligten, alle samt Vorzügliche« leistend. In ferner Be grüßungsansprache wies der Vereinsvorsitzende Herr Arthur Gebler auf den Zweck d,r Ver anstaltung hin; seine Autführungen fanden allgemeinen Beifall. Einen höchst interessanten, fesselnden Vortrag über: „Turnen, ein Er ziehungsmittel" hielt Herr Turnwart Petzold, der die Nützlichkeit des Turnens für die Her anwachsende Jugend in» rechte Lrcht stellte, die Z.ele des Turnvereins bekannigab und ein herzlicher Mahnworl an die anwesende Jugend richtete, fleißig den Turnunterricht zu besuchen. Da» Publikum dankt« dem Vor tragenden durch lebhaften Beifall und ein dreimalige« „Gut Heil". Nach der Pceis- verteilung an die Zöglinge, die sich am Nach mittage zu einem friedlichen Wettstreite in der Turnhalle zusammengesunden halten, be schloß ein an die Lachmuskeln hohe Anfor derungen stellendes humoristische« Gesamtspiel den schönen Abend. — Der Deutsche Radfahrer-Bund und die Jugend. Ueberall setzt jetzt «in e erhöhte Tätig keit ein, um den sportlichen Sinn unserer Jugend zu fördern. Erfreulicherweise haben sich auch die Behörden dieser Bewegung in einem Maße angeschloffen, daß zu erwarten steht, daß der große Gedanke, die Voltskraft, in körperlicher und geistiger Hinsicht, durch Förderung de» Sports zu Heden, auch tat sächlich allgemein verwirklicht wird. „Nur in einem gesunden Körver ein gesunder Geist!" Auch der große Deutsche Radfahrer-Bunr wird mit seinen Mitteln und seiner muster gültigen Organisation sich in den Dienst die ser edlen Sache stellen. Um eine sichere Grundlage für di« Durchführung zu schaffen, hat der diesjährige Bundestag zu Frankfurt a. M. nicht nur die Mittel bewilligt, sondern auch einige Beschlüsse gefaßt, welche für die Jugendsache von großer Bedeutung sind. Vor allem sollen die Jugend-Abteilungen von den großen wirtschaftlichen Vorteilen des Sunde« dieselbe Nutznießung Haden, wie die erwach senen Mitglieder, also: 1. Kostenlose Hail- pfllchtoersicherung bi« zu 100 000 Mark. 2. Kostenlose Unfallversicherung bei Unfällen auf dem Rade. 3. Für die Jagend freie Grenzüberschreitung mit dem Rade nach allen Ländern. Dadurch ist den Ellern die Mög lichkeit gegeben, gemeinsam mit den Kindern Radfahrten über die Grenzen hinau« zu unternehmen, was früher nicht möglich war. 4. Kostenlose Lieferung von Reiseblältern mit Profilkarten, 5. Beim Bezüge von Spezial- Landkarten (Mittelbach u. Ravenstein) SO Prozent Ermäßigung. 6. Za mäßigen Preisen Las Wanderbuch de» Deutschen Radfahrer- Bunde» in 4 Bänden und da» Bunvethand. Luch, welche» alle weiteren Vorteile angidl Über Bahn» und Dampferfahrten, sowie da» gesamte Hotelverzeichni». 7. Sofern der Vater nicht bereit» BundeSmitglted ist, kann Lie reich illustrierte Bundetzeitung von der Jagend süc 1 Mark jährlich bezogen werden. Aufnahmefähig sind Schüler im Alter von 11 bi» 18 Jahren von höheren Schulen, Mittel- und technischen Schule«, die Jugsnd- abteilungen vonBundeSvereinen und dieJuzend- ort»gruppen, die unter Leitung eine» Bande»' Mitgliedes oder OctSvertcetec» stehen. Er wird ein minimaler Beitrag von 2 Merk jährlich erhoben. Anmeldungen nimmt der OriSverrreter, Herr Mechaniker Georg Horn in Bretnig, entgegen. Haus walde. Am 6. Februar d. I. wurde hierselbst Herr Gemeindevorstand A o. Petzold in Bretnig za« Vertreter des 4. ländlichen Wahlbezirk» süc die Pcooinzial- tani'tazs oec Orrclrasitz aui die Zeit von 1. Januar 1912 bi» zam 31. Dsz-moer 1917 gewählt. Großröhrsdorf. Wegen Sittlichksit«- oscbrechsn», begangen an eine« 9j ihrigen Mädchen, wurde am Montag hwrselbst ein Handelsmann verhaftet. Ohorn. Am Montag wurde dec 23 jäh rige, vergangene» Jahr vom Militär entlas sene Arbeiter Schöne bsscürgt, osc am Frei tag abend» in der 9. Stunde im Wilde auf Kleinröhrsdocfer SlaatSfocstrevier nahe an der Ohorner Grenze seinem Leben durch Ec- schießsu ein schnelles Enos bereitet hatte. Liebeskummer war der Grund zu der Tal. Schöne diente von 1909 bi» 1911 bei de 2. Batterie des 64. Artillerieregiment»in Pirna. Kamenz. Werl ec H umweh hme, unter nahm am Sonnrag mittag em im ersten Dienstjahre stehender Soldat de» 178. Regi ment» einen Selbstmordversuch succh E schießen mittel» Dienstgewehr und Platzpatrone. Sein Vorhaben gelang ihm indessen nicht, doch erlitt er dabei Verletzungen, oie seine llsdsrführung in da« Garnison-Lazarett nötig »achten. Lomnitz. (Schadenfeuer.) In der Nacht vom letzten Montag zum Dienstag früh 3 llhr sind die Gebäude de» WirtschaflSbesitzsr» Gustav Rietschel in Lomnitz bet Radeverg vollständig niedecgebrannt. Gerettet wurde nichts als das Leben der Bewohner. Außer allem Inventar, Betten uns Vorräten, sind noch 2 Kälber und 2 Schweine oerdrannt. Versichert war nicht; Bcanostlftung wird osc- mutet- Rietschel stimnt au» Bsschhnm, er hat sich hrer aus mißlichen Verhältnissen etwas herausgearbeitet. Die Familie wird allgemein oeoauert. Dre » den, 2Z. März. Oie I iternational- Hy sisne-Lnrstelluug Dresden 1911 hat einen Reingewinn von einer Million Mack ergeben. Dec Uebsrschuß soll nach einer den Stadtver ordneten von Geheimrat Exz. Lingner zuge- ganzenen Denkschrift zu den auf 3 594 000 Mk. veranschlagten Baukosten eine« Hygiene. Museum» in Dresden verwandt »erden. Die tehlrnae Summe von 2 V, Millionen Mark soll von der Staatsregierung erdeten werden Dresden, 23. März. In Verbindung mit den bereits für die sächsische Armee schon ,rüher bewilligten Neusormaltonen werden nun mehr nach o,c gestern veröffentlichten Wehc- ooclage bei Annahme derselben durch den Reichstag aufgestellt: im Jahre 1912 1 Jnsanterte-Regiment mit Maschinengewehc- kompagnte und 1 Regiment schwere Artillerie de« Feldheere» zu 2 Bataillonen, deren Aus stellung beschleunigt werden soll; ferner 1913 eindataillon und7 Raschinengewehrkomprgaten, 1914 ein Bataillon und 1915 ein durch da« Qainqaennat bereit» bewilligte» Bataillon. Die 3 letztgenannten Bataillone sind al» 3. Bataillone für die Infanterie-Regimenter 178, 179 und 181 bestimmt. Desgleichen werden dis im vorigen Jihre bewilligten neuen Tcain- formationen ausgestellt, während des weiteren noch kleine Neubildungen und Ergänzungen bei den technischen Hilsrwaffen vorgesehen find. — Drei kleine Knaben im Älter von 3, 4 und 5 Jahren brachten kürzlich einen Zug üer Lim« Radebeul—Nrdeoucg zum Stehen. Die Kinder waren von ihrer älteren Schwester, Vie die Kinoer nach dem Kinderhort dringen sollte, im Stich gelassen worren. Sie setzren sich auf die Gleisanlage, und spielten nach Herzenslust mit oen dort liegenden Sternchen. Dabei waren sie so vertieft, Saß sie weder oa» Nisseln de« Zag?« »och oa« h-stlge Lärmen des Lokomosto ühcer» o-achle>en. D.s Krnvec schienen verloren. Da, tM letzten Lnjsnblick, einen Hilden M-lec von oen Kindern, gelang e« den Fuycec, oen Zag ,um Stehen zu bringen und 3 junge Men- schsnleöen vom sicheren Tode zu retten. — Unglaublicher Leichtsinn eine« Erben. Ein junger Mann, der in Leipzig in leicht lebiger Gesellschaft Held oecgeurue, erregte Aussehen. Nachosn er noch am Freitagabend nach eln-c Äaio nobilfahrt 14 Ftaichen Lyam- pagnec hatte ansahren lassen, nahm sich, da der Besitz de» Gelds» auffällig erschien, die Krimmalpolizei seiner an. Hierbei stellte r» sich heraus, daß der Verschwender ein 24 Jahre alter Handlungsgehilfe war, der am oocvecgangenen Montag 1300 M. geerbt uno R» aus den letzten Pfennig ourchgsbracht h itte. — Diejenigen, dis dem Leichtsinnigen da« Geld hin'erlaffsn haben, werden kaum j« Sekt getrunken haben. Die sauer ersparten Groschen wurden von SS» Erben in frivoler Weise durchgsbracht. — Ein schwerer Bauunfall ereignete sich am Freitag in Klei-izschoch-r bei Leipzig. 6 ürbsiter mußten dem Krankenhauss zuzeführt werden, von denen einer noch am Abend seinen Verletzungen erlag. — Ein zweites Bauun glück ereignete sich in Engelsvocf bei Leipzig fast zu derselben Zeit. Wie von dort gemel det wird, stürzte ein Ecweiterung»v,u der BstriebSweckstätte der Ess nbahn ein, wobei 8 Personen unter oen Trümmern begraben wurden. Di« sofort alarmierten Neilung«- minnschaften brachten S Schwerverletzte uno 4 Leichtverletzte an« Tageslicht, während rin Verschütteter nur at» Lerch; geborgen werden konnte. Die Verunglückten wurden mittels Kcankenautomobil» nach dem Leipziger Kran- kenhause gebracht. Wsiler wird darüber ge meldet : 5 Maler und 2 Maurer waren auf einem Hohm Gerüste mit Dscksnarveiten be schäftigt, obwohl da« Betreten de« Gerüstes noch verboten »ar. Gegen '/,12 llhr vor mittag» brach plötzlich da« Gerüst zusammen. Sämtliche Arbelter stürzten in die Tiefe. Wen m; Schuld an dem Unfall trifft, ist bi«her ^och Nicht kestgestslll, «an nimmt aber an, oaß »re Bauleitung schuldlos ist. Die Mau rer sollen Kellen, die da« Gerüst hielten, ge lockert haben. — Die Kosten de» Reichttag-wahlkampfe» im 11. Kreis (Grimma-Oschatz) betrugen für die Konservativen allein ea. 16 000 Mark. Sie «uroen fast gänzlich, wie in der Haupt versammlung oe« Wurzener Konservativen Verein« festgestellt wurde, durch freiwillig Beiträge aufgebracht. Zwickau, 23. März. Ler 24 Jahre alt- Schloffsrgehilse Lools Karl Ullmann au» Niederplanitz, der beschuldigt worden ist, in der Nacht zum 15. September o. I. in der Nähe der Planitzer Kirche dle 21jährige Fabrikarbeiterin Anna Hahn, oie früher seine Geliebte war, ermordet zu haben, wurde nach 6 tägiger Verhandlung vor de« hiesigen Schwurgericht sceigesprochsn. Zwickau, 24. März. Angesicht» der Zuversicht beider Parteien schunl eine Bei legung des sächsischen Bsrgarbeltsrstreik» oo^orchand auvzeschlossm. Am Sonnabend wandten sich die Vertreter oer Zwickauer Vergarveuerschaft an das Bergschteo-gerlchl mit der Äme um Vermittlung: es konnte aber zu keinen Lerhanolungsn kommen, da vie Wstks jeoea Vermillelungtversuch rund weg ableynten. Plauen. Zar Verhaftung re« s»zial- oemokralischen Landtaz-adgeoroneten Ämkler wird noch gemeldet: Nach oen posizetUchea Feststellungen trägt Wiickrer selbst Die Schuld an seiner Verhaftung. In dec Straße, w» oer Schutzmann oie Ststteruag Wtnklers vor nahm, war e« vor emtgen Tagen vor Siner oom Streck betroffenen Faorck zu einem großen Menschenauflruf gekommen, und um Zusammenrottungen zu vrkylnoern, war ore Poluei angewlesen wo.'dsn, alle S-reckpostea wegzuweifen. Abgeordneter Wt-ckler teiftele oer Aufforderung os» Schatz aann«, sortzu- zehen, nicht nur ksine Folge, lonoern erklärte noch, daß er dadleibs. Daraus wurde er zur Wiche gebracht, wo ec sich al« Max Wlnkrer, Geschäftsführer des deutschen Lexluaroeiter- Lsrvande«, autwree. Er wurde oann josocl wieder freigelaffen. Daß er Mtlglteo osc Zweiten sächsischen Kammer sei, hat Abge ordneter WiN^.ec verschwiegen. Hätte ec oa« nicht getan, so wäre ihm ohne Zweifel die Sistierung erspart geblieben. — Gin Schulknabe o»n Annaberg geriet in einer Mangelstude mit Kopf uno Oosr- köcpec zwischen Mangelgecüst uno Mangel- kasten, wöbet ihm oec Schäoelknochea oe» Hinlerkop's» gebrochen uno oer Brustkorb eia- zeorückl wucve, ssoaß oec Loo so,»cr «Narat. kv. l«td I»»gfri>«e»yerel» r Mittwoch den 27. Ma-,: B csaa».Uaau, «uac au». ksö. Dienstag oen 26. Mar, adeno» S llhr: HlUptpwae ,uc Eissasech. Lo«nec»tag o-n 28. März adeno» 9 Uhr: Hauptprobe zu Wallenstein. Bute, alle kommen! Dresdner Schlachtvieh»«»« oom 25. März 1912. Zum Auftrieb kamen 4531 Lchlachttlere und zwar 823 Rinoer, 1023 Schafe, 2292 Schweine und 393 Kätoec. Lce Prelse stellten sich für 50 Kilo rn Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 48—51, Schlachtge wicht 91—97; Kaloen uno Kühe: Lroeno- gewicht 46—49, Schlachtgewtchr 83—91; Bu>n: Leo«nogewtchl48 —51, Schlachrgswicht 88—90; mtttlece Man- und gute Saugtäroert Lebendgewicht 52 —57, Schlachtgewicht 90 ot» 97; Schafe 87—90 Schlachtgewicht; Schweine: Leve»dgewichl55—57, Schlachtgewicht 71—73. E» find nur oie Preise für die besten Bietz sorten verzeichnet.