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Amtsblatt kür die Grtsbchörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Nmeiger für die Ortschattta ürelnig Hauswalde, Großröhrsdorf, Krankeotval und Umgegend. Dor »tlge»«»n» >nz«ig«r erscheint wöcheMlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend »to,n»»»nt«pr»i» inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterholtung»blattes" i.lnt«ljährltch ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Voten in» Hau« l Mark »0 Pfennig«, durch die Poft L Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpu«zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den M gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser» sämtliche Zeitungsbvts» jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre» wir Rabatt nach Uedereinkunft. Awserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag >/,Ll Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag */»1L Uhr «inzusendea. SLrisNeilung, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig. Rr. 1l. Mittwoch, den 7. Februar tSlL 22. Jahrgau». Alle« freie Umtzerkanfe« von ahne Nufficht wird hiermit derd»t<». Veetaig, am SS. Januar ISIS. Bekanntmachung. Kunden gttwiderhandluwge« werde» d«ßtr«ft. Der Ge»ei«der»t. VertUche» «nd SLchftscheS. Bretnig. L« Sonntag fand nach been digtem Vormittag»golt«»Lienste die Einweihung unsere» schmucken Pfarrhauses im Beisein de« Herrn Architekt Köbler-Dresden, de» Gemeinde- rate», Kirchenvorstande», Lehrerkollegium» und Jünglingsverein» statt. Besonder» au.ge- zeichnet wurde die Feier durch die Anwesen heit de» Herrn Oberkrrchenrai« Rosenkranz au» Bautzen. Unter entsprechenden Worten über reichte Herr Architekt Köhler Herrn Gemrinde- vorstand Petzold den Schlüssel, der ihn dann Herrn Pfarrer Kränkel mit dem Wunsche über gab, daß im neuen Heime gleich wie im allen Friede und Eintracht herrschen mögen. Einem von letzterem gesprochenen Sebele folgte die Oeffnung de» Pfarrhaus««, in da« sich nun die an der Feier Teilnehmenden begaben. Herr Pfarrer Kränkel hielt zunächst eine An sprache, worauf der Herr Oberkirchenrat die Grüße und Glückwünsche der Konsistorial- behörde Bautzen darbrachte. Weiter über reichten der Kirchenvorstand, der Jüngltng«- und der Jungfrauenverein Geschenke, und mit Gesang wurde die einfache, schlichte Feier be schlossen. Bretnig. Schon Wochen vorher luv der hiesige Turnverein zu seinem Maskenball, der für den 2. Februar im Gasthof zur goldnen Sonne angesetzt war, öffentlich ein, und erfreulich ist e», berichten zu können, daß dieser Einladung Jung und Alt zahlreich ent sprochen hatten. Mag wohl so Manchen der edle Zweck, dem der Reinertrag zufließt, wie auch die hübschen turnerischen Aufführunßen hingelockt Haden zu der Stätte, wo Prinz Karneval in leichtsinniger Dastinifreude in mitten stiner im fröhlichen Reigen sich drehen den Untertanen da» Szepter schwang. Wahr lich «in schöne», bunte« Bild bot dieser Maskenball. Anerkannt muß aber auch die prachtvolle Dekoration sämtlicher Räumlichkeiten werden, die dem Wirt Herrn Große gewiß viele Mühe und Arbeit gekostet hat. Bretnig. Ein Naturmensch » I» „gustav nagel" scheint ein hiesiger Einwohner zu sein, der am vergangenen Sonnabend vormittag trotz der grimmigen Kält- in einem hiesigen Kaufmann«geschäft im Oberdorfe barfuß, mit aufgestrichenen Hosen, ohne Wiste und Jackett sich dem Personal vorstellte. Ob ihm dies« Kneippsche Kur etwa« geschadet, davon weiß man noch nichts »u berichten. — Ein Originelle» Zahlenspiel zeigt der 2. Februar. Er ist der 3. Tag de« 2. Monat« de» 2. Jahre» ve« 2. Jahrzehntes de« 20. Jahrhunderts. Diese» konstante Zusammen treffen der 2-Zohl verdient insofern bemerkt zu werden, al« da« noch vollkommenere Auf treten der Zahl 2 im 22. Jahrhundert, nämlich am 2 /2. 2122, also 2t0 Jahre später, «>- folgen wird. Auch da« unter demselben Ge sichtspunkte gesehtne nachfolgende Erscheinen der S-Zahl wird nicht früher al« am 3. März 2923 eintreten, so daß beide Daten sicherlich von un« allen unbeachtet vorübergehen werden. — Erleichterung de« Scheckverkehr«. Die Kaiserliche Oberpostdireklion zu Dre«den hat der Zittauer Handelskammer mitgeteilt, daß Sie Landbriefträgei. — vorläufig versuchs ¬ weise — wo «ia Bedürfnis dafür varlugt, einen kleinen Bestand an Zahlkartenformularen für den Scheckverkehr zur unentgeltlichen Einzelabgab« an da« Publikum mit sich führen werden. — Der Abgeordnete Gräf« schließt sich der konservativen Fraktion de» Rrtchltage» an. Wie di» Kceuzzeitung au» bester Qi-lle er fährt, hat der im dritten sächsischen R icht- tagiwahlkreis- Bautzm-Krmenz gewählte Kaul- wenn Gräf«, der btrher der deutsche« Refmm- parlei rngehörte, soeben die Erklärung abge geben, daß er der veutsch-konseroatioen Fcakttva de« R»ich«tage« künftig zugezählt zu werden wünscht, welchem Ersuchen stattgegeben worden ist. Der Stand dec deutsch-konservativen Fraktion de« Reichstage» beträgt, nachdem auch nunmehr »er im 6. mecklenburgisch, schwerinischen Wahlkreise Güstrow-Riebnitz ge- wählte Rittergutsbesitzer von Graefe (Gild- ebee) sich offiziell angeschloffen hat, 44 Mandate. — Ein Telegramm runs um die Erde. Die Zeitung „New Dark Times" hat vor kurzem festgestellt, wieviel Zeit die Beförderung eine» Telegramm» rund um dle Erde herum beansprucht. Sie hat au» diesem Grunde in N'Ujork ein Telegramm an ihre eigene Adresse aufgegeben. Diese« wurde über Honolulu, Manila, Honkong, Singapore, Bombay, Suez, Gibraltar und Fayrl auf den Azoren al« ge wöhnliche» Geschältstelegramm befördert. Es hat die Strecke von rund 52 000 irm in dem kurzen Zeitraum von 16'/, Minuten durch laufen. — Ein ei«kalte« Gebiß in da« Maul ge legt ,u bekommen, ist zur Winterszeit den Pferden eine schreckliche Sache, wie sich jeder oorkellen kann, der selber d«n Versuch machen würde, «in eiskaltes Stück Elsen in den Mund zu nehmen. Seine Zunge bliebe gleich daran kleben. Da« Gebiß der Pferde muß man im Stall «usbewahren un» vor dem Gebrauche entweder in warm«» Waffrr tauchen oder mit einem wollenen Tuch tüchtig reiben, weil sonst unrettbar die Pferde beim Einlegen heftig« Schmerzen empfinden oder wohl sogar an Zunge, Lippen nns Gaumen Beschädigungen der Schleimhaut erleiden müssen. Hau « walde. Bei der hiesigen Spar kaffe wurden im Monat Januar in 1Sö Posten 15836 Mk. 31 Pf. eingezahlt und in 71 Posten 15360 Mk. 62 Pf. zurück- gezahlt. Er wurden 9 neu« Büchrc ausge stellt und 4 Bücher abgetan. Kamenz. Ein erschütterndes Zusammen treffen, Wieg« und Bahre zugleich hat sich im nahen Gersdorf ereignet. Am Sonntag abeno gegen 8 Uhr fiel dort der in Ser«dorf wohnende 46 Jahre alte Stellmachermeister Otto Wendt, der eben mit dem Zuge von Kamenz gekommen war und seinem Heim zu schritt, auf der Dorfstraße vor der Nied«rmühle um. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht. 3 Stunden später erblickte sein vierte« Kind, ein Sohn, da» Licht der Welt. Allseitige Teilnahme bringt man der geachteten Familie entgegen. Dresden, 3. Febr. Der Leichnam ve« Hingerichteten Raubmörder» Göhlert ist von der geschiedenen Ehefrau reklamiert und darum nicht der Anatomie üv«rg«ben worden. Die Beerdigung sand heute vormittag auf o«m in der Neustadt gelegenen St. Pauli« Fciedhif statt. Dem Akte wohmen weder Anverwandte noch sanft irgend eine Person bei. — Sin neue» große» Postgebäud« soll auf der Südseite de« Hauptvahnhofe« in Dresden errichtet »erden. In demselben will man die gesamte Briefabfertigung der Altstadt sowie die Lilbtstellung unterbringen, um da« Hauptpostamt zu entlasten. Freiberg. (Verurteilte Räuber.) Die 2i- und 25-jäyrigen kroatischen Lalsperrar- b«iler Jikula und Kelio, di« am 10. Dezem ber 1911 bet Klingenberg zwei jüngere Land- mänyer überfi'len und ihrer Ersparnisse be- raubten, wurden vom hiesigen Schwurgericht ,u 6 und 7 Jihren Zuchthau« »«rurteilt. Sie wurden ferner unter Polizeiaufsicht ge stellt. — Al» verschollen galt nach dem Kriege von 1870/71 bi«h«r ein gewisser Franz Schunk au» Brunndöbra, der b«i den säch sischen Grenadieren den Feldzug mltgemacht hat. Jetzt meldet ein Kamerad von ihm dem Vorsitzenden de« Brunnvöoraer Militärvrreins, daß er g«nau wisse, daß Schunk bei Et. Privat gefallen sei. Er hat damal» vor Aufregung über den Tod seine» Freundes versäumt, ihn zur Gefallenenliste anzumelden und später au« Furcht vor Strafe nicht den Mut gehabt, ihn nachträglich anzugeben. Jetzt, da er auf dem Krankenbette liege, könne er nicht anders, al« dem Militäroerein seine» Heimatorte« diese Titsache mitzuteilen. Ec nennt auch seine letzten Worte, die er mit ihm gewechselt hat. — In der letzten Aemeinderatssitzung in Kleinluga wurde beschlossen, zur Behebung der Wohnungsnot doselost von Gemeinde wegen 4 Häuser zu je 5 bis 6 Wohnungen zu erbauen. Mit dem Bau soll nach Er langung der behördlichen Genehmigung be gonnen werden. Oederan, 2. Februar. Ein desertierter Soldat vom Freiberger Jäger-Bataillon (4. Kompagnie), der Rekrut Schlegel au» Zwönitz (Trzzeb.), wurde in d«r hier an der Chemnitzer Straße stehenden Scheune des Besitzer« Stiebe mit erfrorenen Fußen aufgesunden. Der junge Mann hatte sich au« seiner Garnison entfernt, in der Absicht, sich da« Leb«n zu nehmen. Nacht» hat er cm Walde genäch tigt. Dort ist er auch früh von dem Wald- arvci>«c Barthel au» Börnichen angetroffen worden, der sein Frühstück mit dem Aur- reißer teilte, und ihm den guten Rat gab, sich schleunigst wieder zu seinem Truppenteil zu begeben. Schlegel hat sich später durch Loszwängen de» Tore» Eingang in die ver schlossene Scheune verschafft und auf dem Boden derselben saft vier Tage lang ohne jede Nahrung kampiert. Nach den eigenen Angaben de« Schlegel hat sich au» Furcht vor erner zu erwartenden geringen Strafe von der Truppe entfernt. Nach seiner Ein lieferung in die Garnison hat sich eine so fortige Aufnahme in da« Lazarett nölig ge macht. Nieberschlema. (Zur Ermordung de» Vorarbeiter» Nette.) Die dt«her in Dunke^ gehüllt« Ermordung d,» Vorarbeiter« N«tt« scheint sich jetzt aufzuklären. Der Verdacht, d«n Mord verübt »u Haden, lenkt sich auf d« erst 18>/, Jahre alten Fabrikarbeiter Fickel au« Neustäotel. In der Leonhardt'ich« Fabrik, wo nacht» der Mord verübt wurde, lst eine dem Fickel gehörige dlutdefleckt« Schürze gefunden worden. Auch in der Wohnung de» Verdächtigen wurden Kl«idung»stücke, die Blut spuren auf wiesen, entdeckt. Fickel war dieser Lag« unter dem Verdachte de» Diebstahl» festgenommen, aber wiedrr entlassen worben. Auf seinen Vater, der ihn wegen de» Dietz- stahl« Vorhaltungen gemacht, versuchteer einen tätlichen Angriff mit einem gefährlichen Gegen stand. Seitdem ist er flüchtig. Ronneburg, 5. Februar. Unweit Linda wurde «in reisender Handwerker er- sroren ausgefunden. Sayda, 5. Februar. Seit heute früh können aus der Bahnlinie zwischen hier und Mulda insolge Schneeverwehungen keine Züg« verkehren. Da der Schne«sturm anhält, kann auch nicht gesagt werden, wann der Verkehr wiedrr möglich ist. — Der neue Postzülerbahnhof in Leipzig der zwischen dem Berliner Bahnhof und de» Vororte Schönefeld errichtet worden ist, soll in nächster Zeit in Betrieb grnommen werde». In seine 8 Ries«nhrllen führen 29 Bahagleise; 100 Eisenbahnwagen können gleichzeitig be laden oder autgeladen werden. Die Gesamt zahl der täglich ankommenden und adrollendea Bahnpostwagen wird sich aus ruuo 300 oe- laufen. Die Päck«reien «erden in einer 200 Meter langen großen Halle, die in unmittel barer Verbindung mit oen 8 Bahnhofshalle» steht, sortiert und ausgestapelt. Die Ler- dinoung de» PostgüterdahnhoseS mit den Stadtpostanstalten wird durch große Automobile, die elektrisch betrieben werden, hergestellt. Auf dem Psstgüterbahnhif werden «twa 700 Be amte und Arbeiter tätig sein. Die ausgedehnte Anlage umlaßt mehrere Slraßenzüge; an den selben liegen die Paketannohmegedäudc, Werk stätten für Schmiede, Schlosser und Tischler, Autohallen. Lagerschuppen für Telegraphen materialten, Kraft- uno Lichtoerke nedst den dazu gehörigen Sammler- und Ladestellen, Heizhäuser, Beutelschüttelwerk«, m denen die im Postbetried verwendeten Beutel und Säcke vom Staub gereinigt werden. Dresdner Schlachtvieh»»»« vom 5. Aeocuar 1912 Zum Auftrieb kamen 5225 Schlachttier« und zwar 804 Rinder, 940 Schafe, 3140 Schweine und 341 Kälver. Die Preis« stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 47—50, Schlachtge wicht 90—96; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 45—48, Schlachtgewicht 82—90; Bull-n: Lebendgewichts—50, Schlachtgewicht 85—89; mittlere Mast- und gute Saugkälber: Lebendgewicht 48—52, Schlachtgewicht 86 di« 92; Schafe 85—90 Schlachtgewicht ; Schwein«: Lebendgewichl46—47, Schlachtgewicht^—63. Ls sind nur die Preise jür die besten Vieh- soiten verzeichnet.