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Albert-Straße bi» neister. Stück L Mark, ie, Stück » Mark. htdenkmal Stück » Mark Eule. oLs-r, * große sinnen . Winkler, mühle Naunhof. en gesucht ÜM8 f. Off. u. ». HV. etrn. l Kinder llalstaffee e nachgewiesen fee -en Aindern ich ist, während Malzkaffee mit lge in dem Ge- rrzielt wurden! on den Kindern i genommen, oft bald wider- illen nicht gut wird. itskunf. t. unbed. Fehlern n, zus. 11'/r Mk l 17V2 Mk. Rote !2Vz Mk. Nichpass. eisliste gratis. Leipzig ichten. »8 1902. iknst. (Jerem. 2,13.) Keichtanmeldung in der nd AbendmahlSgotteS- Bezugspreis r Frei in'S HauS durch AuStrSger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei in S HauS durch die Post Mk. 1.30 vierteljährlich. Ankündigungen r Für Inserenten der Amt-Hauptmann« schäft Grimma 10 Pfg. die vierge spalten« Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verlag und Druck: Gültz L Gule, Naunhof. Redaktion: Robert Günz, Nannhof. - Mit zwei Beiblättern: ! Illustrierte- Sonntag-blatt f und Landwirtschaftliche Beilage. s Letzter» «lle 14 Lag«. Naunhofer Nachrichten. Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Erdmannshain, Eicha, Fuchshain, Grotzsteinberg, Klinga, Köhra, Kleinsteinberg, Lindhardt, Ponchen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden DimStag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 8 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden TageS. Schluß der Anzeigenannahme : Vormittags 11 Uhr am Tage d«S Erscheinen» Nr. 140. Freitag, den 21. November 1902. 13. Jahrgang. Oeffentl Stadtgemeinderatsfttzuug zu Naunhof. Freitag, den 21. November 1902. Tagesordnung befindet sich am Ratsbrett. Der Bürgermeister. Igel. Die Aufsichtspflicht der Eltern. Die Bestimmungen des Bürgerlichen Ge setzbuches über die Haftung für Versehen dritter Personen haben in der Bevölkerung eine nachhaltige Beunruhigung hervorgerufen. Namentlich die Eltern und Lehrer geraten in immer größere Sorge wegen der Vorschriften des neuen Rechts über ihre Haftung für un erlaubte Handlungen der Kinder. Es er scheint deshalb richtig, so schreibt die „Köln. Ztg", wenn man immer wieder darauf hin weist, daß diese Befürchtungen durchaus über trieben sind, und daß die Rechtsprechung be sonders in unseren höheren Gerichten die neuen Bestimmungen in einer ganz ver ständigen und den Forderungen des täglichen Lebens gebührend Rechnung tragenden Wcise auslegt. So ist erst kürzlich wieder ein Urteil des Oberlandesgerichts in Zweibrücken über diese Frage ergangen. Beim Fechten mit Bohnenstangen, welches Knaben auf einer Straße als Spiel ausführten, war einem 9*/, Jahre alten Knaben ein Auge auSge- stoßeu worden. Der Vater klagte die ver- wittwete Mutter eines anderen Knaben auf Schadenersatz, weil sie ihren Sohn nicht ge nügend beaufsichtigt habe. Die Klage wurde indessen abgewiesen. Das Oberlandesgericht führt aus, es sei festgestellt, daß die Mutter ihren Sohn gut erzogen habe und er selbst ein braver Knabe sei. Bei dieser Eigenschaft und der guten Erziehung habe die Mutter nicht annehmen können, daß ihr Sohn einen anderen auf der Straße vorsätzlich körperlich verletzen werde. Sie habe auch keine Veranlassung gehabt, ihren Sohn auf der Straße zu beaufsichtigen oder durch eine erwachsene Person beaufsich tigen zu lassen. Unterließ sie also diese Be aufsichtigung, so habe sie gleichwohl unter den obwaltenden Umständen ihrer Aufsichtspflicht genügt. Denn es könne von Eltern, welche ihre Kinder gut zu erziehen bemüht und deren Bemühungen von Erfolg gekrönt seien, billigerweise nicht verlangt werden, daß sie Kinder im Alter von 11 Jahren aus Schritt und Tritt begleiteten oder begleiten ließen. Diesen Worten wird man durchaus bei- pflichten müssen. Es liegt im Interesse unsrer Jugend und des ganzen Volke-, daß die Kinder nicht immer am Gängelbande geführt, sondern zu einer gewissen Selbständigkeit er zogen werden. Raubmord auf einem deutschen Kriegsschiff. Ein Raubmord wurde in Athen an Bord de» deutschen Stationsschiffes „Lorelei" ver übt. Das Kriegsschiff, dessen Liegestelle sonst Konstantinopel ist, befindet sich augen blicklich zur Ausbesserung im Piräus, dem Hafen von Athen. Die Mannschaft bewohnte während der Dauer der Reparaturen ein eigenes gemietetes Haus; die Offiziere hatten Hotel» bezogen. Den Wachtdienst versahen sich ablösende Mannschaften. Als der in spizierende Offizier in der Nacht zum Sonntag zwischen 3 und 4 Uhr mit zwei Matrosen da» Verdeck der „Loreley" betrat, fand er keine Wache vor, und die Laterne warf ihren flackernden Schein auf Blutlachen. Im Rauchzimmer des Kapitäns, w provisorisch der wachehabende Unteroffizier Bidritzkt schlief, war da» zerwühlte Bett leer und mit Blut besudelt. Der große eiserne Schrank an der gegenüberliegenden Wand, der Geld und geheime Papiere enthielt fehlte, ebenso die Barkasse der „Loreley". Der deutsche Ge sandte, Graf Plessen, eilte sofort nach er haltener Meldung nach dem Piräus. Außer dem Unteroffizier war noch der Matrose Köhler ermordet, der in der ebenfalls Blut spuren aufweisenden Küche gesessen hatte. Nach der Durchforschung des Hafens durch Taucher wurde in unmittelbarer Nähe der „Loreley" zunächst der Leichnam des Unter offizier- mit einer tiefen von einem Dolche herrührenden Stichwunde gefunden. Der eiserne Schrank, den die Verbrecher vergeben» zu öffnen versucht hatten, wurde b:i dem Leuchtturm beschädigt aber mit unverschrtem Inhalt gefunden. Nahebei war die Barkasse ans felsige Ufer getrieben worden. Zwei Matrosen (die spätere Ablösung), die außer den Getöteten an Bord schliefen, erklären, von dem Vorgang nichts gehört zu haben. Der Kapitän der „Loreley", Kapitänleutnant v. Reuter, setzte eine Belohnung auf die Entdeckung der Mörder aus. Von dem Schiff herab weht die Flagge auf Halbmast über der Leiche des ermordeten Unteroffiziers. Werftarbeiter scheinen der That verdächtig, vielleicht in Verbindung mit Leuchtthurm personal. Am Leuchtthurm wurde eine ver dächtige Frau verhaftet. Der deutsche Ge sandte hat die erforderlichen Maßnahmen beantragt; Die griechischen Behörden zeigen großen Eifer. Hoffentlich werden die Thater bald gefaßt, damit der Mord seine gerechte Sühne finden kann. — Der vermißte Matrose Köhler von der „Loreley" wurde in Phaleron verhaftet. Er gestand, seinen Kameraden ermordet zu haben. Rundschau. — Berlin. Der Kaiser kehrt am 20. November von England nach Berlin heim und wird in Kiel eintreffen, wo er vom Prinzen Heinrich empfangen wird. Am 24. trifft der Kaiser in Bückeburg ein. — Der Kaiser hat eine neue Disziplinar strafordnung für die Marine erlassen; es wird darin bestimmt, daß, wenn ein bestrafter Kapitulant sich im aktiven Dienst vier Jahre hindurch so geführt hat, daß er weder ge richtlich mit Freiheitsstrafe noch disziplinarisch mit Arrest bestraft ist, alle vor dieser Zeit erlittenen Disziplinarstrafen gesühnt sind. — Die Nummer des „Vorwärts^ vom 15. November wurde wegen schwerer Be leidigung des Herrn Krupp, begangen durch den Artikel „Krupp auf Capri" gerichtlich beschlagnahmt. Der „Vorwärts" hat ein Gerücht aus italienischen Blättern behandelt, nach welchem Krupp der fernere Aufenthalt auf Capri untersagt worden sein soll, weil er angeblich dort widernatürliche Unzucht ge trieben haben soll. Krupp, welcher sich viel auf der schönen Insel aufhielt, hat derselben viel Geld zukommen.lassen, unter anderem hat er eine Pracytstraße in Felsmassen ein- sprengen lassen. — Nachdem die Bank für Süddeutschland in Darmstadt auf das Recht, Banknoten aus zugeben, verzichtet hat, werden die unterm 1. Januar 1874 und 1. Januar 1892 von dieser Bank ausgegebenen Einhundertmark, noten eingezogen; sie gelten demnach nur »och bi» zum 34. Dezember 4902 al» Zahlungsmittel. Die Kassen der sächsischen Staatseisenbahnverwaltung werden derartige Noten bis Anfang Dezember als gesetzliches Zahlungsmittel annehmen. — Die russische Wirtschaft wird wieder einmal gekennzeichnet durch folgende Mit teilung der „Köln. Ztg." aus Warschau: Der Chef der hiesigen Geheimpolizei ist zu einem Jahre Gefängnis verurteilt worden, weil er einen schwunghaften Mädchenhandel unterhielt. Mit den Besitzern der öffentlichen Häuser stand der Verurteilte in engen Ge schäftsbeziehungen. Er bezog geradezu Ge haltvonden Leuten, deren schmutziges Gewerbe er unterstützte. Aus Stadt und Land. Naunhof, den 20 November. Nauuhof. Besser als jede Reklame muß zur Empfehlung des Zahn'schen Theater ensembles die Eröffnungsvorstellung am Diens tag Abend wirken. Wenn wir vorhersagten, daß die Leistungen der Zahn'schen Gesellschaft manches ständige Theater übertreffen, so werden die Besucher von Alt-Heidelberg unsre Ansicht vollauf bestätigen. Wir wüßten nicht in welcher Weise die Aufführung anderwärts übertroffen werden könnte; auch müssen wir die Bedenken, die vielleicht wegen mangelhaften Dekorationen oder nicht entsprechender Equipierung der Dar steller bestehen könnten, entschieden zurückweisen, da auch in dieser Beziehung eine durchaus einwandsfreie Ausstattung vorhanden war. Die Leistungen der einzelnen Darsteller näher zu beleuchten, mangelt uns der Raum, soviel ist aber gewiß, daß z. B. ein besserer Ver treter des Kammerdiener Lutz nirgends ge funden werden kann, wie Herr Richard Kröber, ebenso war aber der Erbprinz mit Herrn Oskar Zahn wie auch die Käti mit Frl. Else Zahn ganz vorzüglich besetzt, denen sich die kleineren Rollen entsprechend anschlossen, so daß eine tadellose Gesamtwirkung erzielt wurde. Das Richtige bleibt aber, selbst hingehen und sich die Vorstellungen ansehen, wozu morgen Freitag Abend, die Aufführung der Novität „Der Schlafwagenkontroleur" die beste Ge legenheit bietet. Nauuhof. Ein Mitkämpfer der Buren, der neun Monate lang den vergeblichen Frei heitskampf mitgefochten und dann 2 Jahre 2 Monate auf der Insel Helena gefangen war, ist seit etwa vierzehn Tagen als Bau- führer hier beschäftigt. Der jetzt 26jährige Mann stammt aus Rochlitz und konnte wegen eines Schusses durch die Hand nicht zum Militär ausgehoben werden. Naunhof. Es ist seit Menschengedenken nicht dagewesen, daß schon Mitte November eine so strenge Kälte geherrscht hätte, wie dieses Jahr. Konnte doch unsre liebe Schul jugend bereits gestern auf der Parthe bis Erdmannshain Schlittschuh lauten. Trotzdem muß aber dringend ermahnt werden, mit dem Betreten des Eises nicht zu leichtfertig zu sein, da die Temperaturunterschiede um etwa 8 Grad schwanken, der niedrigste Punkt war seit Dienstag Mittag 40 Grad der höchste 2 Grad Kälte -j- Eine Mahnung an die Gastwirte usw. bei Abfassung von Inseraten Vorsicht zu üben, enthält folgender Vorfall: Für den auf das diesjährige Reformationsfest folgen den Sonntag hatte ein Gastwirt aus der Umgegend von Leisnig im dortigen Tageblatt eine Anzeige erlassen, in welcher er „zur Nach feier deS Reformationsfestes, bei feiner Tanz, musik" «inlud. Obgleich der betreffende Gast wirt sich sicherlich nichts Böses hierbei gedacht hatte, erblickte die königliche Behörde hierin gleichwohl eine Verunglimpfung de» Re- formation-feste», durch die da» religiöse und sittliche Gefühl des Publikums verletzt werde, und beantragte au» diesem Grunde die Be strafung des Wirtes, die auch thatsächlich erfolgte, da die König!. AmtShauptmannschast den Wortlaut fraglicher Anzeige al» groben Unfug erachtete. -j- Die ganz außergewöhnlichen Dämme- rungserscheinungeu, wie sie in den letzten Tagen bei Sonnenuntergang am südwestlichen Himmel bemerkbar wurden, sollen eine Folge der vulkanischen Ausbrüche in Westindien sein. Man nimmt als sicher an, daß die intensive Färbung des- violetten Lichte», daß besonders am Dienstag Abend sichtn so wunder barer Pracht zeigte, von dem Vulkanstaub herrührt, der in Westindien die Luft in un geheuren Mengen erfüllt. Derartige Er scheinungen werden nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und England allgemein beobachtet. Leipzig. Vertreter hervorragender hiesiger Druckfirmen, auf der einen Seite Brockhaus, H r'chfeld rc., auf der anderen Seite Metzger L Wittig, Baensch-Drugulin rc., gaben sich auf dem Schöffengericht ein unangenehme» Rendezvous, da es sich um die Sühne von Beleidigungen handelte, die zwischen An hängern u. Gegnern der Buchdruckerinnung gewechselt wurden. Die Vertreter der letzteren wurden zu Geldstrafen zwischen 130 und 100 Mark verurteilt. Leipzig. Bei der Stadtverordnetenwahl der dritten Abteilung siegten in sämtlichen Wahlkreisen der Stadt die Sozialdemokraten. Jetzt sind 16 Sozialdemokraten im Kollegium. Burgstädt. Der mit der Kirchenheizung betraute Einwohner Knorr in Claußnitz war am Sonntag bei Ausübung seiner Funktion in der Kirche von giftigen Kohlengasen be täubt worden. Leider hat er sich nicht wieder erholt, sondern ist gestorben. Dahlen. Ein recht günstiges Ergebnis hatte die auf den Revieren Dahlen und Zisseu — die Herr Baumeister Dorn ge pachtet hat — abgehaltene Jagd. Von 30 Schützen wurden erlegt 325 Hasen, 1 Reh, 10 Kaninchen und 10 Hühner. Die Hasen besaßen ein durchschnittliche» Gewicht von 8 Pfund. Oschatz. Wie wir vernehmen, wird am Donnerstag, den 4. Dezember, nachmittags in Oschatz im Sale des AmtShofe» eine ge nossenschaftliche Bezirksversammlung statt finden. Dieselbe wird vom Verband der landwirtschaftlichen Genossenschaften im König reich Sachsen einberufen und voraussichtlich von dem Herrn Verbandsdirektor Bach selbst geleitet werden. Wir machen schon jetzt die Landwirte darauf aufmerksam. Riesa. Ein eigenartiger Unfall stieß der 11jährigen Selma S. hierselbst zu. Sie ließ sich des Morgens von ihrer Schwester das Haar machen, wobei sie ihrem Kopfe eine ziemlich gezwungene Haltung gegeben haben dürfte, denn plötzlich gab es einen hörbaren Knack, das Mädchen vermochte den Kopf nicht mehr geradeaus zu richten und empfand großen Schmerz. Das Mädchen mußte die Hilfe des Arztes suchen, der eine Halssäulenverdrehung feststellte die Halswirbel wieder einrichtete und einen Gipsverband anlegte. Ob sich das Uebel wieder gänzlich heben wird, läßt sich noch nicht bestimmen. Dresden. Die Versicherungsanstalt der sächs. Baugewerksberufsgenossenschaft hat so eben ihren Rechnungsabschluß auf das letzte Geschäftsjahr herausgegeben. Die Anstalt hatte in der Berichtszeit 50 Unfälle zu ver zeichnen und an Entschädigungen 76 905 M. zu zahlen, wozu an Ausgaben noch kommen 21788 M. Verwaltung»kost«n und 4080 M. Einlagen in den Reservefonds. Unter 94 001