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Frreitag, den 11. April 1902. 13. Jahrgang. Auf der Reichsbank in Berlin. ii. Von der Wechsel- und Zählkafle bis zur automatischen Goldwage. Durch die im Interview geschilderte mäch tige Vorhalle kommt man geraden Weg» durch eine Reihe von GlaSthüren in den großen, weiten, zwei Stock hohen Raum, wo die eingegangenen und fälligen Wechsel ein- gelöst, wo die Reichsbanknoten gegen Metall« geld kostenlos umgetauscht werden. Für beide Verrichtungen liegt die Reichsbank sehr gut, im richtigen Kaufmannsviertel. Der große Wechselraum macht den Eindruck einer sehr frequenten großstädtischen Postanstalt mit seinen zahlreichen Schaltern. Hier herrscht auch in den Dienktstunden von 9—12^/zUhr ein mächtiger, fortwährender Betrieb, ein ewiges Kommen und Gehen. Da sieht man stets 50—100 Personen vor den Schaltern, einer steht hinter dem andern, der Ruhe und Ordnung wegen. Es ist kein Aufsichtsbeamter da, und doch geht alles, wie es sein soll; eS ist wie eine Art von Tradition, die von den alten Dienern oder Boten der verschiedenen Banken hochgehalten wird. Sie fühlen sich hier wie zu Hause, kommen sie doch fast täg lich hierher. Gegenüber der Wechsel- und Umwechse- lungS-Kasse befindet sich die Zählkasse, wo das eingegangene Geld nach Sorten getrennt und das Metallgeld zum Teil auch eingerollt wird. Von hier aus wandert da» Geld in die Räume, wo von Drahtgittern umgeben, die Beamten sitzen, welche überhaupt keine andere Beschäftigung haben, als das Metall geld in Rollen, das Papiergeld in Bündel zu bringen. Von der Zählkasse aus fing mein Besichtigungsgang an, indem man mir einen erprobten Beamten aus dem statistischen Bureau mitgab. In der Zählkaffe schloß sich uns ein Kassierer an, der uns eine Gitterthür aufschloß, die in die, in einer langen Reihe liegenden Räume führte, wohin das Metall geld in Rollen oder Beuteln gebracht wird. Jeder dieser Beamten weiß schon nach dem Gewicht, ob eine Rolle Gold oder Silber ein falsches oder beschnittenes Stück enthält. Jeder Kassierer der Reichsbank ist dafür verantwortlich, daß er richtiges Metall- und Papiergeld in Empfang nimmt. Er muß darauf achten, daß das Metallgeld, besonders Gold, nicht gewaltsam beschädigt ist, durch Behandeln mit Säuren oder durch Abfeilen des Randes nicht zu leicht geworden ist. Für das Zuleichtwerden durch den täglichen Ge brauch ist der Kassierer nicht verantwortlich, da kann er ruhig ein Stück annehmen, wel ches das Passiergewicht nicht mehr hat. Sol ches Metallgeld wird von der Bank zurück gehalten und auf ihre Kosten wieder umge prägt. Auch zu altes Papiergeld wird zu rückgehalten und durch neue Banknoten ersetzt. Die alten Scheine werden an allen vier Ecken zuerst durchlocht, also ungiltig gemacht, und dann später verbrannt. Um das Passier- gewicht^ festzustellen, besteht ein besonderer Raum, wo drei Beamte mit Hilfe von meh reren automatischen Geldwagen, die durch Elektrizität?getrieben werden, Tag für Tag nicht« anderes thun, als das Passiergewicht der Zwanzig- und Zehnmarkstücke festzustellen. Da« Gesetz vom 4. Dezember 1871 bestimmt für das deutsche Reich die Grenze für den Gewichtsverlust auf Vr °/o- Alle Goldmünzen werden laut Gesetz, wenn sie das Passiergewicht nicht mehr haben, eingezogen und auf Kosten des Reiches zum Einschmelzen gebracht. Auch werden derglei chen abgenutzte Goldmünzen bü allen Kaffen des Reiches und der Bundesstaaten stets für voll angenommen. Dagegen werden die mit Gewalt beschädigten Stücke nur nach ihrem Feingehalt bezahlt. Da« wird einfach durch das Gewicht festgestellt, denn eine Münze ist ein in Bezug auf den Feingehalt staatlich beglaubigter und garantierter kleiner Barren. Man prägt nämlich in keinem Staate heute die Münzen aus reinem Edel-Metall, schon deshalb nicht, weil Gold und Silber ein zu weiches Metall sind. Das zugefügte schlechtere, billigere, ober auch weit härtere Metall nennt man die Legierung oder Be schickung der Münze. Das Gold, welche» man in Barren bezieht, muß einen Feingehalt von 970 haben. Das heißt, in einem Stück Gold von 1000 Gramm Gewicht darf nur eine Beimischung von Kupfer oder dergleichen von 30 Gramm sein. Das Gesammtgewicht einer Münze heißt in der alten Münzsprache Schrot, das in der Münze enthaltene Gewicht edlen Metalls Feingehalt. Das Verhältnis vom Feingehalt zum Schrot nannte man Korn. Löthigkeit oder Feinheit der Münze. Von der Münze übertrug man den Ausdruck „von echtem Schrot und Korn" auf die Menschen. Die älteren Münzgewichte sind seit 1857 in unserem Vaterlands durch das gewöhnliche Gewicht ersetzt worden, und ebenso ist die ältere Angabe des Korns beim Golde nach 24 ideellen Teilen, welche man Karat nannte und von denen jeder wieder in 12 Grän zerfiel, beim Silber waren es 16 Teile von je 18 Grän, abgekommen. Man bezeichnet jetzt das Korn durch einen Dezimalbruch, welcher den Teil angiebt, welcher von einer Legierung auf das Edelmetall kommt. In Deutschland hat die Goldmünze Edel metall, nach dem Dezimalsystem, in England ist die Goldmünze etwas besser sie hat Feingehalt, der besseren Prägung halber. Dagegen kennt England nicht das kostenlose Einziehen von Münzen, welche das Passier gewicht nicht mehr haben. Der Einlieferer haftet in England für den Fehlgehalt. Deshalb senden die großen Banken an die Bank von England nur ganz neue Goldstücke ein; die alten schlechten wandern in die Provinzen. Die Uebelstände aus diesem Verfahren er geben sich von selbst. Diese werden in Deutschland durch das koulante Verhalten der Reichübank und Reichsregierung verhütet und so dem Publikum eine große Annehmlich keit und Bequemlichkeit, sowie auch Sicher heit verschafft. Das Prüfen der Goldstücke in dem Zimmer der Reichsbank, wo die automatischen Goldwagen stehen, geht sehr schnell; mit Hilfe der schiefen Ebene rollt ein Goldstück nach dem anderen auf die selbstthätige Gold wage. Die guten Stücke falle« in eine Schublade rechts, die schlechten links. Von den in meiner Gegenwart aufgelegten hundert 20 - Markstücken waren 6 zu leicht, sie be fanden sich auf der linken Seite. Der Be amte legte sie auf die PräcisionSwagc; diese Wage giebt mit großer Sicherheit und OOMk Mittig des StMMkNldmIes zu Naunhof. Freitag, den 11. April 1902. Tagesordnung befindet sich am Ratsbrett. Deutlichkeit jedes Milligramm an und befindet sich unter einem Glasbehälter. Von dem 6 zu leichten 20-Markstücken hatten 2 noch das Passiergewicht, die anderen wurden in einen besonderen Behälter gebracht, um demnächst zur Münze zu wandern. Von dem Zimmer brachte mich mein Führer in den Vor- und Tageä-Tresor. Der evangel. Arbeiterverein bei Präsident Krüger. Präsident Krüger empfing dieser Tage eine Deputation der evangelischen Arbeiter- Vereine aus Elberfeld, um eine Geldspende entgegen zu nehmen, die für die in den Konzentrationslagern befindlichen Burenfraucn und Kinder in den evangelischen Arbeiter- Vereinen gesammelt worden ist. Diese Deputation bestand aus den Herren Bau unternehmer Fröhling aus Elberfeld und Rektor Eichholz aus Vohwinkel. Der Prä sident hieß die beiden Herren herzlich will kommen, gab ihnen die Hand und hörte stehend die Ansprache des Rektors Eichholz an, der der tiefen Empörung des deutschen Volkes über die schmachvolle Behandlung der Buren insonderheit der Frauen und Kinder, durch die englische Soldateska lebhaften Ausdruck gab. Der Präsident dankte für die Sympathie- Kundgebung und fuhr bann fort: Ich weiß, daß die Sympathie des deutsche« Volke« mit den Buren und vornehmlich mit den Weibern und Kindern, die so schwer zu leiden haben sehr groß ist. Ich schätze die Sympathie der Arbeiter-Vereine Deutschlands hoch, besonders daß, wie Sie, meine Herrn, aussprachen, diese Sympathie sich immer mehr entwickelt hat, sodaß allmählich die ganze Christenheit für unsere Sache erwärmt ist. Möge Gott den Geist der Liebe und des MitfühlenS und des Guten, das Gott in ihre Herzen gelegt hat, immer mehr stärken und auch die ganze Christenheit fertig machen, das Recht zu stützen. Ich sehe darin den Beweis, wie ich das ja immer geglaubt habe, daß Gott zu einer Zeit, wenn das Maß voll ist, das „Bis hierher und nicht weiter" sprechen und unsere gerechte Sache siegen lassen wird. Seine Hand, auf die vor ihm liegende Bibel legend, fuhr er fort: Wenn man einen irdischen König sprechen will, so isi das mit Umständen verbunden, zum himml scheu König kann man zu jeder Stunde gelangen, um ihm das zu sagen, was das Herz bewegt. Auf diesen König habe ich mich stets verlaffen und werde das bis zu meinem Ende thun. Rundschau. — Der Kaiser nimmt das Vermächtnis Cecil Rhodes zu Gunsten deutscher Studenten in Oxford an. — Die U e b e rs ch ü sse der preußischen Staatsbahnen für das Jahr 1901 bleiben um 58 Millionen gegen den Voranschlag und um 43 Millionen gegen den Ueberschuß von 1900 zurück. — Was für Kompensationen man dem Reichstage für das Zugeständnis von Diäten an die Reichstagsabgeordneten zumuten möchte, daß verrät der freikonservative Frhr. v. Zedlitz, der al» zu fordernde Gegenleistung die Hinaufschiebung der Altersgrenze für die Ausübung des Wahlrecht» von 25 auf 30 Jahre bezeichnet. Dies Attentat auf da» Wahlrecht von vielen Tausenden wird aber von der Reichstags-Mehrheit mit gebührender Entschiedenheit zurückgewiesen werden. Es ist ganz ausgeschloffen, daß der Reichstag sich auf eine solche Wahlentrechtung eivlaffen Naunhofer Nachrichten. Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Erdmannshain, Eicha, Fuchshain, GroUteinberg, Klinga, Köhra, Kleinsteinberg, Lindhardt, Ponchen, Staudnitz, Threna und Umgegend. könnte, die den Leuten, welche in allen übrigen Dingen körperlich selbständig sind, die politische Reife abspricht. — Der steckbrieflich verfolgte Graf Pückler-Kl. Tschtrne ist im sonnigen Süden. Er wurde am 4. April in Como auf der Fahrt nach der Villa Lerbelloni oberhalb Bellagio gesehen. — Der Geheime Rechnungsrat Julius Steinbach in Potsdam, der in der Affaire wegen der angeblichen Duelläußerungen des Kaisers zu 300 Mk. Geldstrafe verurteilt wurde, hat jetzt sein Amt als stellvertretender Vorsteher der Potsdamer Stadtverordneteu- Versammlung niedergelegt. — Dortmund. Die Genossenschaft zur Herausgabe eines polnischen Organs für Rheinland-Westfalen ist nunmehr konstituirt- Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Kaufmann Kazmirszak, der lange in Dortmund ansässig uud Besitzer mehrerer Häuser ist. Gezeichnet sind bisher 5000 Mark. Al« Name für da« Blatt wurde gewählt: „Stimmen der Polen in der Fremve", doch fand der Name nachträglich, als zu demonstrativ, Widerspruch und wird voraussichtlich durch einen anderen ersetzt werden. Sowohl der Gründungsbeschluß wie die Konstituirung der Genossenschaft er folgten unter polizeilicher Ueberwachung in öffentlicher Versammlung. fj Königsberg, 8. April. Der Schutz mann Buchmann wurde wegen Körperverletz ung im Amte, ausgeführt mit der blanken Waffe, von der hiesigen Strafkammer zu 15 Monaten Gefängnis und Aberkennung der Befähigung zur Bekleidung eines öffentlichen Amtes auf die Dauer eines Jahres verurteilt. — Hamburg. In dem Fallissement der hiesigen Kaffeeimportfirma Neben, Schulz L Co. betragen, wie die „Hamb. Nachr." mel den, die Passiva 1800000 Mk. Voraus sichtlich erhalten die Gläubiger 20 bis 25 Prozent. — Hamburg. Die Polizeibehörde von Altona verbot den geplanten Mai-Umzug durch die Straßen der Stadt. — Die Polizei verhaftete in Düsseldorf den dort in Arbeit befindlichen 35 jährigen Italiener Bernardino Frattodi; die Verhaftung soll mit der Ermordung der Kaiserin von Oesterreich zusammenhängen. Frattodi ist der Verbindung mit Anarchisten verdächtig ; er befand sich zur Zeit des Mor des in der Schweiz, wurde damals mit vie len anderen Italienern ausgewiesen und kam, nach längerem Aufenthalte in Pari«, vor 4 Monaten nach Düsseldorf. In einem aus dem Gefängnisse datierten Briefe an seinen bisherigen Arbeitgeber bestreitet F. entschieden seine Zugehörigkeit zum Anarchismus; da gegen bekenne er sich als Anhänger der So zialdemokratie. — BreSlau. Die Breslauer Werkzeug maschinenfabrik und Eisengießerei von Paul Cohnstaedt geriet in Konkurs. — Ein deutsches Geschwader zur Krö nung König Eduards von England wird nun doch nicht adgehen, da die englische Admirali tät den Wunsch ausgesprochen hat, es möchte jeder fremde Staat nur ein Schiff entfenden. ES wird sich also nur das Flaggschiff des vom Prinzen Heinrich befehligten Geschwader zu der internationalen Flottenschau nach Eng land begeben. — Ein Spionage-Prozeß in Metz, der bereit» vier 4 Wochen spielt, über den aber bi» jetzt nicht da» Geringste in die Oeffent- lichkeit gelangte, scheint größere Ausdehnung anzunehmen. Letzthin wurde, wie bereits erwähnt, ein Sergeant de» 2. bayrischen >-.-7 — Ankündigungen t Für Inserenten der AmtShauptmann- schaft Grimma 10 Pfg. die vierge- fpaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verlag und Druck: Günz ä: Eule, Naunhof Redaktion: Robert Günz, Naunhof Mit zwei Beiblättern: Illustriertes Sonntagsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Letztere «lle 14 Tag«. BezngSpreiS t Frei in'S Haus durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich Frei in s Haus durch die Post Mk. 1.30 vierteljährlich.