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Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag S Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden TageS. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage deS Erscheinens EM««»' --' Mittwoch, den 28. August 1901 Nr. 103. ishain zu Kamerad Auch chort sowie gebrauchte, am billigsten und derrsuxt I Graf als ihrem Königshause wenn die Periode des kommende Zeitläufte ökonomische Garantien mich gedrungen dies gegenwärtiger Stätte e und Felder Nähe »oder auf Naunhofer Werte Adr. u. » Isr Inebs unä srsenclun^ ävs meks hoi ttom loinon, liobon, k, Naunhof. , Langestraße 24. ich gleichzeitig dem schwedischen Volke den Dank meines Hauses für stets bekundete Treue und Anhänglichkeit darbringe." uäen antt 116- btiAsten Dank. - unä ssruu. vorgenommen werden. Wir bitten alle Glieder unserer evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde, den freiwilligen Sammelboten, Herrn Thermann, möglichst zu unterstützen und ihm gegen Eintrag in die Sammelliste ihre Gaben freundlichst zu übergeben, besonders aber auch diejenigen, welche B«ausfichtig«ng des militärischen Dienstes. Aufsehen erregt in militärischen Kreisen eine Kritik, welche die „Kölnische Zeitung" im Anschluß an den Gumbinner Prozeß an den dort zu Tage getretenen Mißständen in der Handhabung des militärischen Dienstes übt. Bei der prinzipiellen Bedeutung dieser Angelegenheit verlohnt es sich wohl, den bereits im Auszuge mitgeteilten Artikel des rheinischen Blattes vollständig wiederzugeben. Es heißt dort: Der überaus traurige Militärprozeß, der sich soeben in Gumbinnen abgespielt hat, legt die Frage nahe, ob solchen Dingen nicht vorzubeugen wäre. Diese Frage ist für die meisten derartigen Fälle entschieden zu be jahen. Ebenso wie gegen Mißhandlungen, gicbt es eine Art der Handhabung des Dienstes, die nicht gegen den Buchstaben, wohl aber gegen den Geist der Strafgesetze verstoßt, nur eiu Mittel: unausgesetzte Beaufsichtigung. Daran muß sich der Mut schließen, durch rechtzeitige Beseitigung eines krankhaften Gliedes des ganzen Orga nismus vor schlimmer Ansteckung zu bewahren. Regiments- Brigade- und auch wohl noch der Divisionkommandeur müssen es wissen, wenn innerhalb ihres Befehlsbereiches in inigl. Tächs. itiirverein „Hof u. Umg. kameraden werden mtag den 25. d. Mts. r am Beteiligung erwartet stand, Leipnitz, u-ant 6ambrinu8 Dank dafür schuldet, Aufblühens auch für wertvoll national beschaffte. Ich fühle Zeugnis gerade an auszusprechen, indem Der Kirchenvorstand k. Herbrig, Vorf. d Spargel i, Naunhof. Massen des neben und mit ihm kämpfenden Volks, in besten Händen der Ausschlag ruht. Es ist mir deshalb eine tiefempfundene Pflicht, dem Bekenntnis Aus druck zu geben, daß all' jene glänzenden Erfolge des innerpolitischen Fortschritts, von denen die Annalen des verflossenen Jahr hunderts berichten, vom schwedischen Volke durch eigene Energie. Handlungsfreudigkeit und Beharrlichkeit errungen wurden und daß die Nation im größerem Maße sich selbst einer Kompagnie, Escadron oder Batterie der Dienst so gehandhabt wird, daß die Dienst freudigkeit der Soldaten darunter erstirbt. Nebertrirbene Schneidigkeit, gepaart mit sprunghaften Launen und gelegentlich auf die Sp tzc getriebener Strenge, hat in der ruhigen Friedensarbeit noch niemals einen hervorragenden Erfolg gezeigt. Wenn aber Offiziere den „blauen Brief" erhalten, die in taktischer oder sonstiger Weise den An sprüchen nicht voll genügen, dann schone man auch die nicht, welche ihre Leute — ohne sich gerade wider Strafgesetz und Dienstvor schriften zu vergehen — nicht richtig zu be handeln wissen! Verdrossenheit ist ein böses Gift in einem Heereskörper, und dulden, daß sie unter jahrelangen Druck aufwächst, ist ein schweres Vergehen gegen das Wohl des Heeres. Offiziere, die eine solche Ver drossenheit systematisch züchten, müssen ent fernt werden, unbekümmert um ihren Namen, ihre Herkunft und ihre sonst vielleicht guten militärischen Eigenschaften. Uebrigens ist mehr als einmal die Erfahrung gemacht worden, daß Vorgesetzte, die im Frieden überstreng waren, im Kriege diese Eigenschaft aus naheliegenden menschlichen Gründen gar bald ablegen und in ein nicht unbedenkliches Gegenteil umschlugen. Es ist wirklich nur ein Gewinn, wenn solche Charaktere recht zeitig abgestoßen werden, zumal die ihnen unterstellten Einheiten selbst im Frieden keineswegs die besten zu sein pflegen. Aber die vorgesetzten Dienststellen halten nur zu oft mit dem Eingreifen zurück, auch wo es ihnen an der Kenntnis der einschlägigen Verhältnisse, die zu besitzen im Allgemeinen als ihre Pflicht bezeichnet werden kann, nicht mangelt. Sie mögen nicht gern zum ver rufenen „Schlächter" an ihren Untergebenen werden und verschanzen sich mit Vorliebe hinter die Ausrede, daß dienstliche Meldungen oder Beschwerden über ungehörige Behand lung der Mannschaften nicht an sie gelangt seien; daß sie dienstlich von dem schlimmen Geist, der durch nörgelnde und zu staike An forderungen in den ihnen unterstellten Ein heiten herangezüchtet worden ist, nichts wüßten. Das Ende ist dann eine Katastrophe wie in Gumbinnen, oder wo es nicht zu einer solchen gewaltsamen Explosion kommt, das Hineintragen von Mißtrauen und Abneigung gegen den Militärdienst in weite Volkskreise, zum Mindesten aber wird dem Hetzer gegen unsere militärischen Einrichtungen will kommener Stoff geliefert. Die Verantwortung für solche schlimmen Dinge fällt also nicht allein auf den schuldigen Offizier oder seine zu verbrecherischer Selbsthilfe getriebenen Untergebenen, sondern auch auf die höheren Dienststellen. ritt-, Obst- kksnlllung Bülow wird bei der Entrevue des Deutschen Kaisers mit dem Zaren vor Danzig an wesend sein. Anzweiflungen dieser bei der Bedeutung der Zusammenkunft zu betrachtenden Hinzuziehung des obersten deutschen Beamten und Vertrauensmannes der Krone hatten nicht die geringste Berechtigung. Im Ein klang mit diesen Ausführungen wird nunmehr von amtlicher Stelle aus bestätigt, daß Reichskanzler Graf von Bülow der Be gegnung des Kaisers mit dem Zaren bei wohnen wird, und ausdrücklich festgestellt, daß dies den Wünschen auch des Kaisers von Rußland entspricht. — Für die Distanzritte um den Ehren preis des Kaisers, die jetzt bei den einzelnen Armeekorps geritten wurden, ist, wie der sei ^llen kür vsmo lior Toil- »61 ckom Toäo nnorckon 8inci. 1901. iMs Kuüvl. Rundschau. — Der deutsche Reichskanzler Der Bürgermeister. Igel. etwa eine Beisteuer verweigern sollten, dies wenigstens ohne harte Worte zu thun. die kleinste Gabe wird dankbar angenommen. Naunhof, am 27. August 1901. 1ock- exsnte Mt- lAM rbiui^ter lotirunx ixt Uvr ler >-k»bnl< dar, Bekanntmachung. Das unterm 17. August 1901 von der Königlichen Amtshauptmannschaft zu Grimma bestätigte Ortsgesetz über die Ausschließung säumiger Abgabenpflichtiger von öffentlichen Vergnügungsorten in Naunhof vom 12. Juli 1901 liegt in der Natöexpedition in Naunhof 14 Tage zu Jedermanns Einsicht aus Naunhof, am 26. August 1901. foblon unci sichert ssto UeäienunA ru. König Oskar über „dynastische Verdienste". König Oskar von Schweden befindet sich zur Zeit auf einer Rundreise durch die süd lichen Provinzen und Lehensbczirke seines Landes. Er hat bei dieser Gelegenheit im Laufe der zurückliegenden Woche auch dem altehrwürdigen Städtchen Oerebro — einst mals der Sitz des schwedischen Parlaments — einen Besuch abgestattet und auf dem ihm zu Ehren veranstalteten Festbanket eine bemerkenswerte Ansprache gehalten, welche von der skandinavischen Presse als eine über den lokalen Anlaß hinausgreifende allgemeine Kundgebung an die schwedische Nation be zeichnet worden ist. König Oskar, dessen bürgerlich-konstitutionelle Gesinnungen hin länglich bekannt sind, legte seiner Rede den Gedanken zu Grunde, daß das wirtschaftliche Emporblühen seines Landes, dessen soziale Entwickelung und politische Reife weniger als ein Ausfluß der vom Herrscher entfalteten persönlichen Initiative zu betrachten sei, sondern in erster Reihe als rühmenswertes Zeugnis der vom Volke selbst an den Tag gelegten Thatkraft ge würdigt werden müsse. Der König äußerte in diesem Sinne u. a. folgendes: „In diesem Augenblick, wo ich den Fuß über die Schwelle des alten Oerebroer KönigSschlosteS setzte, erwacht zunächst in mir die Erinnerung an jenen tapferen Feldherrn, welchem vor neun Decennien die hohe Ehre erwiesen wurde, von den hier versammelten Ständen des Reiches zum Kronprinzen und Thronfolger Schwedens ernannt zu werden. Seit jenem historischen Ereignisse werden binnen kurzem hundert Jahre verflossen sein — eine lange Frist ungetrübten Friedens, wirtschaftlichen und sozialen Aufschwunges, dessen Segnungen der schwedischen Nation zu ihrem jetzigen Wohlstände verhalfen haben. Es erfüllt mich mit Stolz und Genugthuung, daß ich als vierter König aus dem Hause Karl Johanns XIV. (Bernadotte), auf eine solch' glückliche Entwickelung des Landes Hin weisen darf. Aber die Genugthuung, mit der dies geschieht, ist keine einseitige: nicht der Heerführer ist cs, welcher den Sieg erringt, sondern die breiten Bekanntmachung. Auf Beschluß des Kirchenvorstandes und mit Genehmigung der Königlichen Amts hauptmannschaft Grimma soll in diesen Wochen in unserer Kirchgemeinde eine Haussammlung für die Zwecke der gesamten christlichen Liebesthätigkeit 12. Jahrgang. Deutsche Sport erfährt, im Hinblick auf die vielen, bei den früheren Ritten zu Schaden gekommenen Pferde vom Kaiser an die Kommissionen für die Distanzritte eine Anzahl neuer Bestimmungen erlassen worden- Für die Ausführung der Räte ist unter Berück sichtigung der Jahreszeit, der Wegeverhältnisse, deS Geländes und der Entfernung für die einzelnen Ritte eine Mindestzeit festzusetzen, deren strenge Innehaltung bei der Beurteilung in Betracht zu ziehen ist. Diese Mindestzeit ist nach Minuten für das Kilometer und nicht nicht nach Stunden für die Gesamt dauer des Rittes festzusetzen. Bei Anzeichen von starker Ermüdung des Pferdes ist der Ritt rechtzeitig aufzugeben. — Eine kaiserliche Schiffskasse gestohlen. Von Boid S. M. Torpedoboot „O 2", welches zur Zeit an der Torpedowerft in Wilhelmshaven vor Anker liegt, ist die Schiffskosse mit einem Inhalt von über 10 000 Mark, bestehend in Gold- und Silber münzen, gestohlen worden. Wie angenommen wird sind an dem Diebstahl mindestens zwei Personen beteiligt gewesen, auch ist es nicht unwahrscheinlich, daß die Thäter die schwere Kasse mittels eines Bootes vom Torpedo boote fortgeschafft haben. Das Kaiserliche Kommando der Marinestation der Nordsee hat auf die Ermittelung der Diebe eine Belohnung von 500 Mk. ausgesetzt, ein Betrag, bei bis 1000 Mk. erhöht werden soll, wenn das gestohlene Geld in seiner Gesammthöhe wieder herbeigeschafft wird. — Die Untersuchung gegen den Bankier Max Opitz nimmt nach der „Nat.-Ztg." täglich einen größeren Umfang an. Der ehemalige Barbier befand sich schon seit länger als einem Jahre in ständiger Geld verlegenheit. Die gesamte Schuldenlast des Opitz dürfte sich auf weit über 2 Millionen Mark beziffern, denen nur verschwindend wenig Aktiva gegenüberstehen. Frau Opitz hatte weder vom Vorleben ihres Mannes noch von seinen Geschäftspraktiken eine Ahnung. — Gumbinnen. Das auswärts ver breitete Gerücht über ein Geständnis Skopecks in der Sache des ermordeten Rittmeister v. Krosigk ist der „Preuß. Lilh. Ztg." zufolge, unbegründet. — Hamburg, 26. August. Bei der hiesigen Rhederei de Freitag L Comp. ist die Nachricht eingetroffcn, daß der ihr ge hörende Dampfer „Lusitania", Kapitän Kufahl, beim Zusammenstoß mit dem spanischen Dampfer „Amboto" gesunken ist. Die Be satzung wurde nach Havre gerettet. Näheres noch unbekannt. — Weimar. Im ganzen Grobherzogtum ist immer noch über Lehrermangel zu klagen. So konnten die für die in Eisenach neu er baute Schule benötigten Lehrer nicht alle beschafft werden. Die Stellen mußten mit Lehrerinnen besetzt werden. — In Württemberg will man sich eine Wasserverbindung mit dem Meere schaffen. Württemberg ist der einzige der süddeutschen Staaten, der eigentlich noch keine schiffbare Wasserstraße besitzt. Gegenwärtig besteht zwar Kettenschleppschiffahrt auf dem Neckar von Heilbronn bis Mannheim, sie ist jedoch nur von geringer Bedeutung. Es soll ein 200 km langer GroßschiffahrtSweg von Mannheim nach Eßlingen durch Kanalisation des Neckars hergestellt werden. Technische Schwierigkeiten stehen der Ausführung de« Plans nicht entgegen. Die Gesamtkosten sind auf 50 Mill, veranschlagt, wovon ein Drittel auf Baden und Hessen, zwei Drittel auf Württemberg kommen. Diesem Aufwande steht aber die durch die Kanalisierung mög- Bci Wiederholungen Rabatt. 1, "W« slk. »usw Ist Getränke. O. Bille ). Ströller. — Bezugspreis: Frei in's Haus durch Austräger Mk. 1-20 vierteljährlich. Frei in s Haus durch die Post Mk. 1.30 vierteljährlich. ? spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Ankündigungen r Für Inserenten der Amtshauptmann schaft Grimma 10 Pfg. die vierge- Verlag und Druck: Günz L Eule, Naunhof, z Redaktion: Robert Günz, Naunhof. Kallmußk. u. ladet ergebenst ein M. Löscher. Mit zwei Beiblättern: Illustrierte- Gonntagsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Letzter« «lle 14 Lag«. Naunhofer Nachrichten. Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Erdmannshain, Eicha, Fuchshain, GroUteinberg, Klinga, Köhra, Kleinsteinberg, Lindhardt, Ponchen, Staudnitz, Threna und Umgegend.