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Belehr u n g zur und Unterhaltung. 82l"s Stück, den 20. Oktober 1808» Bereitung des K irschwassers. Ä?an nimmt zu dem Kirschwasser vorzüg lich die schwarze süße Vogelkirsche, (Oorasus sylvestris irmjor, L'rnetn corciado, ni^ro, sudclulci). Die Bäume, welche diese Frucht tragen, wachsen überall, wo andere wilde Baume sortkommen, aber ans einem Stand orte in gutem Boden und durch sorgfältige Pflege gedeihen sie desto besser. Der vorzüg lichste Dünger ist recht fauler Kuhmist, den man drei Schritte in: Umkreis um den Baum legt. Das Auflockern der Erde um den Daum, was eine andre Anweisung empfiehlt, ist nicht rathsam, wenigstens nicht bei jungen Bäu men. Man pflegt die Bäume auch an Stra fen reihenweise, in der Entfernung wie bei gewöhnlichen Alleen, zu pflanzen. Die Kirschen werden, wenn sie vollkom men reif sind, gepflückt, so daß weder Stiele noch Blätter daran bleiben. Darauf thut nran sie in Fässer von 6 bis 12 Eimer. (Die Hirschen im Fasse mit einem Stocke umzu rühren, wie die in der Anmerkung erwähnte Anweisung angibt, ist nicht zu empfehlen.) Am beßten ist's, wenn solche Fässer kleine Thüren haben, damit man die Kirschen bei quem herein und heraus thun könne. Ist das Faß ungefüllt, so wird das Thürchen zugemacht, aber das darin befindliche Zapfen loch offen gelassen. Nach Verlauf von drei oder höchstens vier Wochen hat die Masse ausgegohren, je nachdem der Ort, wo das Faß liegt, wärmer oder kälter ist. Ein Zei chen, daß die Gahrung vorüber ftp, ist, wenn man, das Ohr über das Loch legend, kein Geräusch mehr im Fasse hört. Alsdann wird das Loch verschlossen. Nach der Gäh- rung kann die Masse 6 Monate bis ein Jahr liegen bleiben, wenn man nicht sogleich Zeit zum Brennen hat. Bei dem Brennen hat man im allgemeinen alles zu beobachten, was zur Verfertigung des gewöhnlichen. Branntweins nöthig ist. Besonders aber ist auf Folgendes zu sehen: i.) Wenn man die Kirschen aus dem Fasse schöpft, so muß man ') Grösrtcntheils nach den mündlichen Angaben eines Schweizers, der über eine, aus einer fran zösischen Zeitschrift von dem Linsender übersetzte, Anweisung, wovon hier nur wenig beibehalr ten ist, seine Berichtigungen mittheilte-