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Wöcheniljch mch-un-n drei Nummern. Pränunierauon»- PreiS 22; Sqr. Tblr.) vierteljährlich, L Lhlr. tür da« ganze Jahr, ohne Sr- Höhung, in allen Theilen der Preusnschcn Monarchie, Magazin für die Man primumerin auf diese« Beiblatt der Mg, Pr. Staat«. Zeitung in Berlin in der Erpcditio» (Mohren - Straße Nr. 34); in ter Provinz so wie im Auslände bei den Wodllöbl. Pvg-Aemtern. Lrtcrarur d c s Ausrande s. 1? 8. Berlin, Mitrwvch den 18. Januar 1837. Moldau und Wallachei. Romänischc oder Wallachischc") Sprache und Literatur. Von ei neig Moldauer. u'ulkr« gue ve» <t« vnlturo et nur enueeguent peu ä'iu- teret!!!! (Narsilel« No» langueo Ne I'Lvrope et Ue t'Inäe, p»r l'. 6. kiehhvtr. l-Lri-, 1836 ) UolelLvic ete. pari-, 1824 ) Durch Zartheit und Woblklang ausgezeichnet, scheint sie kdie Moldauische Sprache) zum Gesang geschaffen, und was die Süße und Weichheit anbelanqt, kann tie säst Ler ^taliänischen zur Seite gestellt werden. lL I A Schneidawind. Taschen- Bibliothek Ler Reisen, von I H. Jack tristes Bändchen- Nürnberg, >W.) Welche Verschiedenheit des Urthcilsl Bon allen rändern des orientalischen Europa'« sind die Moldau und die Wallache« last am wenigsten bekannt, und dennoch verdiene» diese Fürstenlbümer in keiner Hinsicht eine solche Vernachlässigung. Die Geschichte dieser Länder isi voll heroischer Thalen, die den Griechen und Römern zur Ehre gereichen würden; man erinnere sich nur an die Siege Stephan s des Großen, Fürsten der Moldau, an den Muth Helena s, seiner Muller, an das ganze Leben von Michael dem Tapferen, Fürsten der Wallachei. Die Moldauischen und die Wallachischen Regierungen haben den orientalischen Völkern Europa « das erste Beispiel von Freilassung der Leibeigenen gegeben. In Polen, in Rußland und in anderen Länder» sind die Bauern noch heute Leibeigene, während sie bei uns alle seii dem Jahre 1740 sich de« Zustandes der Freiheit erstellen- Dieselbe Geringschätzung bat auch die Romänische Sprache getrost fen, obgleich sie eine Tochter der Lateinischen ist und von mehr als fünf Millionen Menschen geredet wird; denn sie ist die Muttersprache nicht nur der Wallachen und der Moldauer, sondern sie wird auch in Bessarabien, in der Bukowina, in Siebenbürgen, in dem Banat von Temeswar, in Macldonicn, Thrakien und selbst in mehrere» Kolonieen der Ukraine gesprochen. Drei Viertel derselben bestehen au« Römischen Wörtern, und nur ein Viertel ist aus Slavonischen, Gothische», Türkischen «nd Griechischen zusammengesetzt. „Vor der Florenlinischen Kirchen-Versammlung hallen die Mol dauer, »ach dem Beispiel aller übrigen Nationen, di« ihre Sprache aus der Römischen verdorben haben, Lateinische Buchstaben. Als aber aus dieser Synode der Moldauische Metropolit sich zu der Partei der Lateiner schlug, so bat sein Nachfolger, Namens Theoctistu«, Diakonn« de« Marku« von Ephesus, von Geburt ein Bulgar, um den Sauerteig der Lateiner an« der Moldauischen Kirche ausjurotten und den jungen Leuten die Gclegendcit zu benehme», die Trugschlüsse der Lateiner zu lesen, Alexander dem Emen geraiben, nicht nur die Leute, welche in d;r Religion anderer Meinung waren, sondern auch die Lateinischen Buchstaben aus seinem Fürsteulbum zu vertreiben und die Slavonischen an ihre Stelle zu setzen.''") Der Fürst genehmigte diese Bitte de« Metropoliten, ließ alle mit Lateinischen Buchstaben geschriebenen Bücher verbrennen und besaht, daß man sich von nun an nur der Cyrillische» oder Slavonischen Buchstaben bedienen solle. Wer diesem Gebote zu wider bandelte, wurde von dem Metropoliten mit dem Banne belegt; man verbrannte sogar die Privilegien und selbst die wichtigsten Doku mente, nachdem man sie in Slavonischen Buchstaben abgeschrieben batte. Die Wallachen und die anderen Romänen ahmten den Moldauern nach, indem sic die Lateinischen Buchstaben verwarfen, so daß bi« zu Ende des I8tcn Jahrhundert« alle Bücher mit Cyrillischen Buchstaben gedruckt wurden. Im Jahre 1780 gaben Georgius Sinkay und Samuel Klein eine Romänische, zuerst wieder mit Lateinischen Lettern geschriebene Sprack- ') In der Moldau, und selbst tn der WaUachei, ist »as WortWal- lachisch unbekannt Die Wallachisch« und Moldauische Sprach« ist »feselbe «nd wird von denen, die sie reden, die Romanisch« gen««»t Canlimir in feiner Beschreidung der Moldau. lehre heraus, in welcher sic jedoch viele Fehler gegen die Orthographie begangen Haden. Diese Sprachlehre ist zum zweiten Male gedruckt worden unter dem Titel: Lleinsnta linguuo Oaco-limnsnao «ivo Valasliicav, z,vr 6enr^iuin 8inßa). jlusiao, 1805. Seil Sinkav und Klein haben sich viele Gelehrte damit beschäf tigt,, die Romanische Sprache wieder mit Lateinischen Buchstaben zu schreiben und gute Bücher darin zu versagen; z. B. Pater östajor sie Hitüü 8r. ölärton: Ortchu^razchi« üumana Rve P,atin»-Vaiacl>icr>; Distimmariuu, izuuürilinAUUm a Kov. I). I). 8amue!v Kirin et liasilio Kuiu«); aber da« beste Werk in dieser Art ist die: Orannmatic» i)acu-liomana, stusilu äuannm .^lexi. Viennas. 1826, obgleich auch noch iu Lieser einige bedeutende Fehler enthalten sind. Im Jahre 1830 bat der Bischof Bob in Ofen ein große« Lateinische«, Romänisch- Ungarische« Wörterbuch in Z Bänden drucken lassen. Jetzt druckt man in Siebenbürgen und in dem Banal von Temeswar im Allgemeinen Lie Bücker mil Lateinischen Lettern, und die Rowäner der Wallaches und Ler Moldau haben auch angesangen, dem Beispiel ihrer Brüder von Transsylvanien zu folgen; ausgenommen sind nur noch die Wallachen von Makedonien und Thrakien, welche sich im Schreiben der Griechischen Buchstaben bedienen. Um die Achnlichkeil Ler Romänischen Spracht mit der Italiänischtn zu zeigen, mögen bier die acht ersten Verse des Orlnneio surioso im Italiänischcu Original mit Romanischer Uedersetzung folgen. Osnto z,rimu. Oa'ntesu l -ntoia Oömve le, esvLieri i, arm« le, »mori t 6orte«ie le, iv6rLroe^v I« iotrepriuäert io eckot», 4 Hoe lur» io tempu t, qukoä treeoro Nori i Aare » 6»i io krso^i» »trlearö »töta, vrmLiKlu orxis, «i teverenoe l« furori loi ^nrLmevte rix» loro Hoare «e lam!»» Ve 2 resivlati warte » lui l'ro^aoo ^«upra rl^ei Carola, lmperatu komsmuv Adelung bat in feinem Mithridat mehrere Romänische Later Unser aus verschiedenen Provinzen miigetbeill, gder unter diesen kei» einziges ohne bedeutende Fehler; einige enthalten viele falsche Wörter, andere sind ohne alle orthographisch« Richtigkeit. Es folge hier als» eins, da« in der jetzt gültigen Orthographie abgesaßt ist. patä nustrn ouare Io enci in cei url säntiascü so nums I« lü» >ip inaziäiätis ts, No vnia tn zirsouin in oeriu ul z>o zismentu. Paa» u^nuslrä <zuv» <i>" zniruioa rians nui »8i«,Ii, 81 !,o örtä ^ro8«. Io le nüstre, z>resnii> «i nui erlämu ^ressiti luru »n.-itri, «i au av . ckuce s>eo »ui in i«z>ill>. ezul ne ii-bavense sie ezuel reu. Der Gothischen oder Deutschen Wörter, die sich in der Romänische» Sprache finden, sind sehr wenige; z. B. Becher, Bachar oder Pachar; gelb, galben; PanzeNräger (Oura-csier), z>anxeru u. s. w. Griechische Wörter sind in größerer Zahl in derselben vorhanden: nu/ürvOtc, Posiöpüa; leivernisire; lrl«8temu etc. Dit Türkischen sind: slerim, bravo; alai, Gefolge; osia, Zimmer; rarss, Geldwechsler u. s. w. Der Slavonischen Wörter giebl es nach den Lateinischen am meiste» in der Romänischen Sprache. 8IuA-, Diener; pricreztaoie. die Com« munion; KIaßo8l<>vit - gesegnet. Schon vor dem Illen Jahrhunderl finde! man einige kleine iu der Romänischen Sprache geschriebene Dokumenle, und dir Biblische« ken der Klöster bewahre» viele bis jetzt noch unbekannte alte Chroniken. Privilegien von den Wallachischen und Moldauischen Fürsten exisiiren seil dem IZlen und I4len Jahrhunderl. Aber da« erste in Romäni« scher Sprache gedruckte Buch ist eine Cazania oder Predigtbnch von dem Stadtrickter Kreßtel Lukalsck, einem Lutheraner, herauSgegeden und zu Kronstadt in Transsylvanien IS80 erschienen. Außer dieser Cazania, den Chroniken und noch anderen wenigen Werken waren seil dem Florenlinischcn Concilium alle Bücher, welche in Siebenbürgen, in der Moldau und Wallaches erschienen, i„ der Slavoniscken Sprache verfaßt und gedruckt. Die Liturgie sogar wurde in dieser Sprache abgetzallen, welche weder die Priester noch da« Volk