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Wochen- und Kachrichtsblatt zugleich ment ans meinen Keschlists-Azeizer ßr Hohutzerf, Mlitz, Bms-orf, Whorf, St. kzihieo, Heinrichsort, MßriküN Nh Miilsey 1889 Nr. 225 MUMM LW 8S s Botenlohn — willkommen.. Coll. an mietfrei bei, ch Gerber. lenroda "mit Hrn. eln. — Frl. Ella Seorg von Pflugk r in Frohburg. — — Frau Amalie > der täglich Thatbestände rrte. (Nachdruck verboten.) : Nebel, Negcnfälle. sehr fettes kW eichenbach. und . M. -.60. . - —.90. . - —.80. . - —.60.. . - —.90. elten von da an Auktion. Dienstag, den 1. Oktober 188G, nachmittags L Uhr sollen im Schwalbe'schen Gasthofe in Heinrichsort ein Kleiderschrank, ein Sopha und ein Handschlitten, Freitag, den 4. Oktober 188S, vormittags IG Uhr in der Schürer'schen Schankwirtschaft in Hohudorf zwei Sophas, eine Kommode, ein Kleiderschrank, und desselben Tages, nachmittag L Uhr im Fankhäuel'schen Gasthofe zu Rödlitz ein Geschirrschrank gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Lichtenstein, den 24. September 1889. Ter Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Oeser. — BekMNtumchrmg. Wegen Reinigung der hiesigen Amtsgerichtslokalitäten bleiben solche Freitag, den 27. September und Sonnabend, den 28. September dieses Jahres geschlossen und werden an diesen Tagen nur dringende Geschäfte erledigt. Königliches Amtsgericht Lichtenstein, am 24. September 1889. Gehler. BekormtMachNW. Von heute ab befinden sich die Dienstränme der Königlichen Bezirks steuereinnahme und Banverwalterei Glauchau nicht mehr große Weber straße 15, !, sondern in dem neuerbauteu Dienstgebäude, Bahnhofs straße GL. Königliche Bezirkssteuereinnahme und Bauverwalterei Glauchau, am 25. September 1889. vr. Werner. Bekauntumchrmg. Mit Rücksicht aus die bevorstehende Kartoffelernte wird hierdurch darauf auf merksam gemacht, daß das Kartoffelstoppeln ohne die Erlaubnis oder wider den erklärten Willen des betreffenden Feldbesitzers in allen Fällen als ein strafbares Eigentumsvergehen anzusehen und schon das Betreten von Feldern vor beendeter Ernte sich als eine Uebertretnng darstellt, die — abgesehen von dem Pfändungs- Amtsblatt für de« Stadtrat ;« Lichtenstein -—— — MÄ. Jahrgang. — -----------— — Donnerstag, den 26. September Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn-Md Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mart 25 Pf. — Einzelne Nummer 5 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postaustalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder dere« Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. recht des Besitzers (AZ 488 fg. des Bürgerlichen Gesetzbuchs) — auch nach tz 368,» des Reichsstrafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu Sechzig Mark oder mit Haft bis zu Vierzehn Tagen zu ahnden ist. Glauchau, am 20. September 1889. Königliche Amtshauptmannschaft. Merz. das Auge unter Umständen zeigt, kann ein geübter Beobachter seelische Erregungen erkennen und deuten. In unseren Tagen hat dieses Sprichwort eine Er weiterung erfahren, indem man dem Ausspruche die Fassung gab: „Das Auge ist nicht nur der Seele, es ist auch des Körpers Spiegel". Ein Dr. v. Peczely hat nämlich die Entdeckung gemacht, daß man aus dem Aussehen eines bestimmten Teiles des Auges (der Iris) im stände sei, sich ein Urteil über den dem betreffenden Auge zugehörigen menschlichen Organis mus, dessen krankhafte Veränderungen rc. zu bilden. Diesen Gegenstand — oder richtiger diese Kunst — welchen man „die Augendiagnose" nennt, behandelt in interessanter und leichtfaßlicher Weise G. Manotho in dem soeben zur Ausgabe gelangten 19. Heft der populär-wissenschaftlichen Halbmonatschrift „Der Stein der Weisen" (A. Hartlebens Verlag in Wien, jedes Heft 50 Pf.) Wir haben diesen Änfsatz mit großem Interesse gelesen, verschweigen aber nicht, daß das Heft noch eine ganze Reihe beachtenswerter, hübsch illustrierter Artikel enthält, wie: „Die Goldschätze in den hohen Tanern" (8 Illustrationen), eine umfang reiche Abhandlung über das Nordlicht (mit 9 Illu strationen); ferner „Bienenzucht in Kalifornien" (illustriert), die Pflanzentiere, das Schießpulver, klei nere Artikel elektrotechnischen Inhalts und den sehr zeitgemäßen Aufsatz „Null-Meridian und Weltzeit". Dieser reiche Inhalt wird ergänzt durch mehrere Voll bilder und eine Tafel, welche die Takelung einer Fre gatte bis ins kleinste Detail zeigt. — Zwickau, 24. Sept. Vergangenen Sonn abend nachmittag 3 Uhr wurde im hiesigen „Schwanen schlößchen" die Jahresversammlung des Bezirkslehrer vereines Zwickau unter zahlreicher Beteiligung der Mitglieder abgehalten. Der Vorsitzende des Vereines, Schuldirektor Schunack-Zwickau, eröffnete die Ver sammlung mit Worten der Begrüßung, gab über den Verein einige statistische Mitteilungen und konstatierte, daß seine Mitgliederzahl auf 150 angewachsen sei. Hierauf in die Tagesordnung eingetreten, wurde eine Besprechung der für die Hauptversammlung des All gemeinen Sächsischen Lehrervereines angemeldeten An träge und Vorträge vorgenommen und als Delegierte zu dieser Versammlung — neben Schuldirektor Schunack- Zwickau, der dem Vorstande des Allgemeinen Sachs. Lehrervereines bereits angehört, gewählt: die Bürger schullehcer Zemmrich, Jlisch und Renner, sowie die Schuldirektoren Seifert-Marienthal und Eggelkraut- Die französischen Wahlen haben stattgefunden, und der Republik einen Erfolg, den Gegnern derselben eine Niederlage gebracht. Die Anhänger Boulangers, des Grafen von Paris und Viktor Napoleons haben es sich etwas zu leicht ge dacht, als sie glaubten, die bestehende Staatsform bei diesen Wahlen über den Haufen werfen zu können; sie sind mit ihrem Angriff abgewiesen worden. Man hatte von vornherein auf eine sichere republikanische Mehrheit von 40 Stimmen gehofft, aber auch darauf, daß Boulanger selbst in Paris gewählt werden würde. Beides ist eingetroffen, die republikanische Mehrheit ist noch etwas größer, als die Regierung selbst an nahm. Im Ganzen werden sich nach Vollzug der zahlreichen Stichwahlen die Dinge etwa so stellen, daß den Republikanern zwei Drittel der Kammersitze nicht ganz, den Antirepublikanern etwas mehr als ein Drittel zufallen werden. Das bisherige Verhält nis in der Zusammensetzung der französischen Volks vertretung wird mithin kaum geändert werden. Bou langer, der vom Senatsgerichtshofe Verurteilte, kann in die Deputiertenkammer nicht einziehen, seine Wahl ist ungiltig; da von seinen Anhängern aber doch eine Anzahl gewählt zu sein scheint, werden diese sicher dafür sorgen, daß es an Lärm nicht fehlt. Die Re gierung der Republik hat den Wahlsieg zunächst für sich und kann ihn ausnützen; dagegen wird die Re klame kaum aufkommen, welche der General mit seiner Pariser Wahl vielleicht machen kann, und es ist nicht ausgeschlossen, daß Boulangers Kredit bei richtigem und planmäßigem Vorgehen der Republikaner stark ins Sinken gerät. Trotzdem darf man aber noch nicht annehmen, daß für die Republikaner nun alle und jede Schwierigkeiten beseitigt sind. Die verschie denen republikanischen Parteien waren einig und folgten dem Ministerium Tirard-Constans, welches sich als ein vorzügliches Wahlministerium bewährt hat, ohne Widerstand, weil von Boulanger Gefahr drohte. Nun tritt der Boulangismus etwas zurück, und wir) wollen erst abwarten, ob nicht die alten Kämpfe zwischen Radikalen und Opportunisten jetzt von Neuem entbrennen. Gezankt haben sich die alten Gegner schon während des Wahlkampfes genug, und ob die Stimmen besonnener Führer jetzt so großen Eindruck machen werden, daß man das Kriegsbeil be gräbt, ist mehr als fraglich. Und beginnt der Zwist zwischen den Parteien einen scharfen Charakter anzu Lagesgeschichte. — Wiederholt sind durch unvorsichtiges Gebühren mit Petroleum, insbesondere dadurch, daß diese Flüssig keit auf noch glimmendes Holz bez. Kohlen oder gar in das Feuer gegossen worden sind, schwere, zum Teil tödliche Verletzungen von Personen verursacht worden. Es mag in einer Jahreszeit, wo der Ofen wieder mehr und mehr in seine Rechte tritt, auf diese für Gesundheit und Leben höchst gefährliche Unsitte hingewiesen und gegen dieselbe gewarnt werden. Nicht minder aber sei zu einem vorsichtigen Gebühren mit Gus ermahnt und möge in dieser Beziehung das Folgende beherzigt werden: Wenn in einem Raum Gasgeruch wahrnehmbar und ein Defekt der Gas leitung zu vermuten ist, so schließe man sofort die Brenner-Hähne, drehe den Haupthahn der Gasleitung ab, lüfte den gaserfüllten Raum und schicke eiligst zur Gasanstalt oder zum Gasschlosser. Man hüte sich aber unter allen Umständen, mit Licht in den be treffenden Raum einzutreten oder gar die Stelle, an der man ein Ausströmen von Gas vermutet, „ab zuleuchten". — Ein altes Sprichwort sagt: „Das Auge ist der Spiegel der Seele", und cs hat Recht, denn an den äußerlich wahrnehmbaren Veränderungen, welche nm-UMI k»i! z tz empfohlen. e Härtel inne- M-UM. »nen Helm, eptember 1889: ltcndttz. I von E. Henle: anz ist das beste hren die deutsche die Zettel. ir für die Vor- welche sie gelöst der Kasse kostet Ans. 8 Uhr. Port Sekmid. nehmen, dann werden auch die gewissen- und charak terlosen Boulangisten im Trüben zu fischen suchen. Alles in allem: Die Republik hat bei der Wahl ge siegt, aber entscheiden wird dieser Sieg erst durch eine kluge und folgerichtige Politik der Zukunft werden. Die Verhältnisse lagen in diesem Jahre zum Teil günstig, ein großer Teil des Wählerfolges ist auf Rechnung des Präsidenten Carnot, des Ausstellungs erfolges und der bekannten Skandalenthüllungen über Boulanger zu schreiben. Solche Mittel werden nicht immer zur Hand sein, und die Gegner der Republik werden das Aeußerste aufbieten, die Blößen der Re gierung zu erspähen. Vor allem ist aber zu wünschen, daß die Republikaner ihrem Wahlsiege durch ein ruhiges und besonnenes Auftreten entsprechen, und die infame Deutschenhetze zu Ende geht. Am stärksten waren im Revanchegeschrei die Leute Boulangers und der Patriotenliga, aber auch die Republikaner haben ihr Stück dabei geleistet. Mäßigung nach dem Siege liegt gerade nicht im französischen Charakter, aber da die Gefahr bei der Wahl groß genug war, sind vielleicht doch heilsame Folgen zu erwarten.