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A. F. Mehner in antor nnd Musikdir- - Frau Louise Gelbke b. Glauchau. — Hr«. Höxter. ensteiu. IZ 20 Grad R. t WOkin. abend 8 Uhr irmmlunq. Direktorium. verein. rbend Vs9 Uhr im niuug. lyeinen bittet d. B. LiUküfiti». end ladet zu äsekeulchen Laudmann, iachtfeft, äter frische Wurst »an» Körbs. ion. . Juli, sollen von Hause der Frau e Bachgasse, ver- tsgegeuftände^ andwerkszeug, ;en sofortige Bars chem iit Lliöeil vom 1. Oktober Iren in der Exped. üsse! verloren worden, ichter wird gebeten. - Gerber r 60. Wiegenfeste mdes Hoch, daß ,e Lieder erklingen . ein langes Leben, zum Besten geben! IL lü? MM" r onc^nr, 5 LL r«o c>«v«r »U«r vlsorrtloa a»« wäition ^»eiui»It»okrtN«ir, tor. Sro»»» arstl». I-Lorrsn, WÄMMMLzM Wochen- nnd NachrichlMatt zugleich GeschW-AiiztlM ßr WMs, Rsillih, Bmshorf, Niisdorf, St. Wien, HÄrWort, Mnriennn nnd Mülsen. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — AH. Jahrgang. — - — Nr. 160. Freitag, den 12. Juli 1889. Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer S Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekamrtmachlmg. Die nächste Aufnahme von Zöglingen in die Königliche Unteroffizier- Schule zu Marienberg soll am 1. Oktober dss. Js. stattfinden. Die An meldungen hierzu haben im Laufe des Monats Juli durch persönliche Vorstellung des Aspiranten bei dem Bezirks-Kommando feines Aufenthaltsorts oder bei dem Kommando der Unteroffizier-Schule zu erfolgen, bei welchen Behörden auch das Nähere bezüglich der Aufnahme-Bedingungen rc. zu erfahren ist. Bemerkt wird noch, daß die betreffenden Aspiranten mindestens 14 Jahre alt und konfirmiert sein müssen, bez. das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben dürfen und daß die gesamte Erziehung der Zöglinge in der Unteroffizier-Schule unentgeltlich geschieht. Dresden, den 22. Juni 1889. Kriegs-Ministerium. v. Fabrice. BeküMtmachMg. Nachdem die Eröffnung der Betriebsstrecke Stollberg-Zwönitz auf den 15. dss. festgestellt worden ist, wird Sonntag, den 14. dss. vormittags 9 Uhr ein unent geltlicher Festextrazug von Stollberg nach Zwönitz abgehen. Es soll in Zwönitz vormittags nach 10 Uhr ein Frühstück, in Stollberg nachmittags 2 Uhr ein Fest essen (Gedeck 2 M.) stattfinden. Alle hiesige Bewohner, welche sich an diesem Festzuge und dem Festessen beteiligen wollen, werden ersucht, dies bis Freitag nachmittags H Uhr in unsrer Ratsexpedition anzumetden. Lichtenstein, den 11. Juli 1889. Der Rat zu Lichteustei». Fröhlich. Sparkasien-Expeditronstage in Lichtenstein: Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends. Tagesgeschichte. — Da nach neueren Bestimmungen alle im Kgl. sächsischen Armeecorps eintretenden Einjährig-Frei willigen bei zwei Regimentern untergebracht werden, sind die betreffenden Truppenteile, das 1. (Leib-) Grenadierregiment Nr. 100, und das 7. Infanterie regiment Nr. 106 mit einer hohen Anzahl solcher auf Beförderung Dienender versehen; allein die Frühjahrs einstellung dürfte nach den bisherigen Erfahrungen auf 3-—400 Köpfe zu schätzen sein; dazu kommt noch eine zweite Quote am 1. Oktober. Da hiernach leicht Ueberlastungen einzelner Abteilungen vorkommen können, erscheint eine Versetzung von Freiwilligen, welche bisher nie vorkam, für die Zukunft nicht ausgeschlossen. — Man hat jetzt häufig Gelegenheit, zu beo bachten, wie Hunde, die vor Handwagen eingespannt sind, vergeblich, wenn sie rasten, mit langausgestreckter Zunge nach einem Tropfen Wasser lechzen, oder sobald es ihnen gelingt, in die Nähe der Rinnsteine zu gelangen, gierig deren schmutziges Wasser schlürfen. Wie man den Vögeln im Winter Futterplätze bereitet, so sollte man doch auch für die Ziehhunde, diese treuen Gehülfen der gewerblichen Arbeit, sorgen. Auf jedem Hundefuhrwerk müßte sich ein Gefäß befinden, das den Hunden zur Stillung ihres Durstes mit Wasser gefüllt vorgesetzt werden kann. Dies fordert einfach das menschliche Mitgefühl, ganz abgesehen davon, daß auch die Gefahr des Ausbruchs der Tollwut nahe liegt, wenn dem unter der Arbeitslast und Hitze leidenden Tiere nicht sein Recht wird. — Folgende Kuriosität für Jagdfreunde und andere wird aus Ruppersdorf mitgeteilt. Im Jagd bezirke der Hagenester Flur wurde dieser Tage ein Rebhühnernest mit 24 Eiern überhauen, von welchem eins entspöhnt war. Das alte Huhn ließ sich den ganzen Tag nicht wieder sehen. Als der Mittag herankam, wurde noch einmal nach dem Neste gesehen. Da waren zum Erstaunen aus der Hälfte von den Eiern junge Hühner zur Welt entsprossen. Den andern Morgen früh hat das alte Huhn sämtliche Junge entführt. — Ferner wurde ein Fasanennest mit 9 Eiern gefunden. Die Eier wurden einem Haushuhne untergelegt, welches acht junge Fasanenhühnchen ausgebrütet hat, die sich sämtlich wohl befinden. — Die Buche soll, vielfachen Wahrnehmungen zufolge, weniger vom Blitze getroffen werden, als die Eiche. In Bezug darauf schreibt der Lehrer Wickert zu Bischofsheim in den „M. N. N.": „Wir möchten die die Blitzgefahr abwendende Eigentümlichkeit der Rotbuche in der Behaarung und Bewimperung ihrer Blätter suchen. Die Blitzgefahr der Waldbäume ist abhängig von der relativen Höhe, von dem durch größeren und geringeren Saftreichtum bedingten Lei tungsvermögen und von der elektrischen Spannung. Während die Eiche kahle Blätter hat, sind diejenigen der Rotbuche am Rande reich bewimpert und an den Stielen und Nerven mit Seidenhaaren besetzt. Diese Haare lassen unserer Ansicht nach eine starke elektrische Spannung in der Rotbuche nicht aufkommen, indem sie als unzählige Spitzen, die sich während eines Ge witters in dem Baume etwa sammelnde Elektrizität zum großen Teil ausströmen. Zu dieser Ansicht wurden wir gebracht durch das Verhalten der langen, reich behaarten Grannen des zu trockenen Sträußen beliebten Federgrases (8tipa ponnata), das wir statt Schlaggoldes zu Du Fay's Versuch gebrauchten. Fast zur Gewißheit wurde uns die oben ausgesprochene Vermutung, nachdem wir mit Eichen- und Rotbuchen zweigen selbst Versuche gemacht hatten. Abwechselnd auf den Konduktor einer Elektrisiermaschine gesteckte Eichen- und Rotbuchenzweige, durch eine gleiche Zahl Umdrehungen elektrisiert, zeigten sowohl an den so gleich, als auch an den nach bestimmten Zeiträumen durch einen Ueberträger entnommenen Elektrizitäts mengen, daß die Spannung im Elchenzweig eine doppelt so große war und sich auch längere Zeit er hielt, als in dem Rotbuchenzweige. Ein einzelnes dem Konduktor ausgestecktes Blatt der Rotbuche ver minderte die Spannung desselben um eine bestimmte Menge in kürzerer Zeit, als ein ausgestelltes Eichenblatt. Nach den Ergebnissen dieser Versuche möchten wir unsere Ansicht dahin zusammenfassen: Bäume mit be haarten oder bewimperten Blättern sind unter übrigens gleichen Umständen der Blitzgefahr weniger ausgesetzt, als solche mit kahlen Blättern, darum die Rotbuche weniger als die Eiche." (Trotzdem möchten wir die alte Volksregel doch nicht, in den Wind geschlagen wissen, sich beim Gewitter nicht unter einen Baum zu stellen, zum Schirm gegen den Regen, also auch nicht unter eine Rotbuche.) — Eine angenehme Neuerung für Radfahrer hat die diesjährige Reise-Saison gebracht. Fahrräder galten bisher nicht sals Passagier-Gepäck, was ihren Transport kostspielig machte. Von jetzt an haben Fahrräder Anspruch auf Freigepäck, Dreiräder bis zum Gewicht von 20 Kilo. — Heinrichs ort. Am 11. Juli früh in der achten Stunde entleibte sich der im 26. Lebensjahre stehende Strumpfwirker und Restaurateurssohn Paul Forbrig von hier. Die Motive zu der That sind noch unbekannt. — Oelsnitz i. E., 10. Juli. Montagabend trat die Bäckermeistersehefrau G. auf ein im Neubau eingebautes Kellergewölbe, welches die Frau jedoch nicht trug und infolge dessen dieselbe durchbrach. Die Bedauernswerte hat sich hierbei den linken Fuß aus- gerrnkt und außerdem auch noch den einen Fußgelenk knochen gebrochen. — Glauchau, 10. Juli. Gestern und heute fanden unter Leitung des Gendarmerie-Oberinspektors Herrn Major von Heygendorfs aus Dresden auf hie sigem Schützenplatze die Zielschießübungen mit dem neuen Revolver für die Obergendarmerie statt. An denselben beteiligten sich außer Herrn Kreisobergendarm Rothe aus Zwickau auch sämtliche Obergendarmen aus der Kreishauptmannschaft. Es wurde von verschiedenen Entfernungen aus auf Stand- wie auf Zugscheibe geschossen, und es sind die Resultate mit der neuen Waffe und die Treffsicherheit derselben als ganz vor zügliche zu verzeichnen. — Herr Stadtrat Stauß in Glauchau hat der Stadtgemeinde daselbst die Summe von 6000 Mark zur Begründung einer Sammelkasse für den Bau einer evangelischen Kirche des Wehrdigts zur Verfügung gestellt. — Waldenburg, 10. Juli. Zum Besuch am Fürstl. Hofe traf ferner hier ein die Gräfin Marie zu Münster aus Moritzburg. — Der vor einiger Zeit beim Spielen mit einem Gewehr durch einen Schuß in den Kopf schwer verletzte Knabe des Herrn W. hierselbst befindet sich glücklicherweise auf dem Wege der Besserung und ist Hoffnung vorhanden, daß der selbe vollständig wieder hergestellt wird. Das Gehirn scheint nicht verletzt zu sein, vielmehr ist anzunehmen, daß die Kugel sich an einer noch nicht bekannten Stelle im Knochen festgesetzt hat. — Am Sonntag abend gegen 6 Uhr ertrank in der Mulde in Rochsburg der 8jährige Sohn des dortigen Einwohners Lohse beim Baden. — Der Fahrplan für die voraussichtlich am 15. Juli zur Eröffnung kommende Eisenbahnlinie Stollberg- Zwönitz weist in jeder Richtung 3 regelmäßig täglich verkehrende Züge und einen Sonntagsextrazug auf. Die Verkehrszeiten dieser Züge sind folgende: ab Stoll berg 5 Uhr 5 Min. früh, in Zwönitz 5 Uhr 53 Min., ab Zwönitz 6 Uhr 20 Min. früh, in Stollberg 7 Uhr 8 Min., ab Stollberg 8 Uhr 51 Min. Vorm, in Zwönitz 9 Uhr 33 Min., ab Zwönitz 12 Uhr mittags, in Stollberg 12 Uhr 48 Min., ab Stollberg 3 Uhr 5 Min. nachm., in Zwönitz 3 Uhr 59 Min., ab Zwönitz 5 Uhr 30 Min. nachm., in Stollberg 6 Uhr 12 Min. Der Extrazug an Sonn- und Festtagen geht 8 Uhr 5 Min. abends in Stollberg ab und kommt 8 Uhr 47 Min. nach Zwönitz, von wo der Rückzug 9 Uhr 30 Min. abends abgeht, welcher dann 10 Uhr 12 Min. in Stollberg eintnfft. Sämtliche Züge halten in Oberdorf-Beutha und Affalter. Der erste Zug von Stollberg nach Zwönitz hat in Zwönitz direkten Anschluß an die 6 Uhr 12 Min. früh nach Aue und 6 Uhr 11 Min. nach Thalheim-Chemnitz abgehenden Züge, der zweite Zug gleicher Richtung (8 Uhr 51 Min. vorm. ab Stollberg) hat in Stollberg direkten Anschluß an die 7 Uhr 15 Min. vorm. von Wüstenbrand und 7 Uhr 50 Min. vorm. von St. Egidien abgehenden Züge und in Zwönitz Anschluß