Volltext Seite (XML)
uug. Innern hat, wie hier» > t wird, genehmigt, daß eäge bei der Gebäude- nid einem halben Pfen« m halben Pfennig am I n werden. g. u«gs-Kammer. Leonhardi. chten. Leonhardi in Hartha >midt in Bautzen ein K. larlkfeld i. Erzgeb. mit k t d. Unteroffizierschule tenzarzt 1. Kl. der Res. zenchursdorf mit Frl. k »Kind mitFrl.Agathe in Grimma. — Hrn. rf b. Herrnhut eine T. s in Wellerswalde. aktion. j an Herrn Hauptmann Mion, Berlin, welcher ir glauben aber kaum, »erden, da besagte Ex- st. .niM. ÜWft" I s -MD eiter!ichex t LiOHki^ abend 8 Uhr ammlung Direktorium. i LichtkHciii. .6. Februar nachm. »IIL wnne". n uug: lusikpäd. Thätigkeit chalb der Schule." I». V. MMMN. -rS« lung. ptbu, kaisru. l-rrako ». 8,70. datier KMiN8l. -e Ktije erfahren in der ttes. UeltlllNA. rirta mir msins- d b'sbruar 1889- nstalt, -MU mch Ein- undVer- agener KleidungS» hulgafft 176. MMGIlckUWM Wochen- und Uachrichlsblatt zugleich Keschlifts-Wzcher für Höhndorf, Mlih, Bernsdorf, Rßskrf, St. KOien, HeimiPort, Maricnnn md Miilscn. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. ——— — — 89. Jahrgang. —————— — — ————————— Nr. 39. Freitag, den 15. Februar 1889. Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden? Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer ö Pfennige. Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Jnsjerate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Tagesereignisse. — Am 8. Februar vollendete Wilh. Jordan, unter den lebenden deutschen Dichtern der vornehmsten einer, sein 70. Lebensjahr. Er ist am 8. Februar 1819 in Insterburg als der Sohn eines Pfarrers geboren. Seine Ahnen gehörten seit mehreren Gene rationen dem geistlichen Stande an und auch er war zum Geistlichen bestimmt, aber D. F. Strauß brachte ihn auf andere Wege. Zuerst wandte er sich der Philosophie, dann den Naturwissenschaften zu. Seine Studien waren und blieben auf sein dichterisches Schaffen von maßgebendem Einfluß: schon in seinen Erstlingswerken zeigte er sich vorwiegend als philo sophischer Dichter. Die 1842 erschienenen „Irdischen Phantasien" umfassen vier größere Dichtungen, deren Inhalt schon teilweise aus den Ueberschriften erkenn bar ist: Himmelsentsagung, Ein Pfingsttag, Tod der Erde, Versöhnung. Nur in den höchsten Fragen der Menschheit sah er würdige Vorwürfe der Dichtung. Als Dreißigjähriger, inmitten der Politischen Wirren, in die ihn seine in Freienwalde erfolgte Wahl zum Frankfurter Parlament geführt hatten, schuf er eine Dichtung, in der er die Lösung des Welträtsels ver suchte: „Demiurgos". Auch die Gedichte Jordan's, „Strophen und Stäbe", sowie „Andachten" sind vor zugsweise gedankenlyiischen Inhalts. Seine Haupt« thätigkeit fällt in die Jahre 1855 bis 1875. In diesem Zeitraum verfaßte er neben mehreren drama tischen Werken die „Nibelungen","! die gewaltige Schöpfung, welche den poetischen Besitz der Deutschen herrlich bereichert hat. Dieselbe ist das Hauptwerk seines Lebens. Jordan hat sich als echter Dichter auf allen Gebieten der Poesie versucht, zuletzt sogar auf dem des Romans. Auch ein Trauerspiel existiert von ihm: „Die Witwe des Agis", das 1857 durch König Max II. von Bayern die Auszeichnung eines Preises erhielt, des weiteren ein 1872 erschienenes Schauspiel „Arthur Arden" und mehrere Lustspiele. Von den letzteren ist „Durch's Ohr", das über die meisten größeren Bühnen gegangen ist, das bekannteste und wirksamste. — Der deutsche Aerztevereinsbund hat dem Reichstage die Punkte, welche bei der reichsgesetzlichen (schon längst geforderten) Regelung der Geheimmittel frage als die wichtigsten in Betracht kommen, auf dem Wege einer Petition unterbreitet. Er stellt folgende Anforderungen: 1. Das öffentliche Ankündigen und Anpreisen von sogenannten Geheimmitteln zu verbieten, auch wenn deren angebliche Zusammensetzung bekannt gegeben wird; 2. den Verkauf sogenannter Geheimmittel außerhalb der Apotheken noch vollständiger einzuschrän ken, als es bisher (durch K- Verordnung vom 4. Jan. 1875) geschehen ist; 3. unzweideutige gesetzliche Bestimmungen zu erlassen, welche verhüten, daß der Handel mit Geheimmitteln in den Apotheken sich un eingeschränkt im Wege des Handverkaufs breit macht; 4. diese Bestimmungen auch auf den Großhandel mit Geheimmitteln auszudehnen. Zur Begründung führen die Petenten u. a. folgendes an: Die Verbreitung der Heilmittel geschehe durch eine alles Maß überschreitende Reklame in den öffentlichen Blättern, die zum größten Teil unredlich sei, aber durch die Presse die entlegent- sten Ortschaften erreiche. Das Aufklären des Volke- durch Veröffentlichung der Analysen der Geheimmittel in den Zeitungen habe keinen Erfolg gehabt. Es sei daher ein Verbot der Ankündigung überhaupt erforder lich. Dasselbe erscheine als notwendige Folge des Nahrungsmittelgesctzes, das die Gesunden schütze; der Staat habe die gleiche Verpflichtung, die Kranken vor Körperschädigung und Ausbeutung zu schützen. In vielen Apotheken (nicht bloß außerhalb derselben) werde ein schwungvoller Handel mit Geheimmitteln betrieben, daher sei der Handverkauf derselben auch dort zu verhindern. In der Pctitionskommission des Reichstages sprach sich der Regierungskommissar ür. Hopf über diese und eine ähnliche Petition (eines Pri vatmannes) dahin aus: Die Geheimmittelfrage werde von den zuständigen Organen der Reichsverwaltung fortgesetzt mit Aufmerksamkeit verfolgt, erst neuerdings seien umfassende Erhebungen über die Schädigung des Publikums dadurch eingeleitet worden. Das Ergebnis liege vor, doch seien endgiltige Entschließungen über die etwa zu ergreifenden Maßregeln noch nicht gefaßt. Die Frage hänge eng zusammen mit der Regelung des Vertriebs der Apothekerwaren. Die noch geltende Verordnung vom 4. Januar 1875 sei veraltet. Ueber eine zweckentsprechende Abänderung derselben würden die Verhandlungen binnen Kurzem zum Abschluß ge langen. Auch der Erlaß einheitlicher Vorschriften über den Handverkauf in den Apotheken sei angebahnt. Für den Handel mit Giften sei ebenfalls eine gleich mäßige Regelung für das Reich in Aussicht zu nehmen und eine Äerschärfung der Strafvorschriften angezeigt. Erst nach Erledigung dieser Fragen sei ein Urteil mög lich, ob das Bedürfnis bestehe, über den Handel mit Geheimmitteln besondere Vorschriften zu erlassen. Die Kommission erkannte einstimmig die gerügten Mängel in der Behandlung des Geheimmittelwescns und die Notwendigkeit von deren Abstellung durch ein Reichs gesetz an. Bedenken wurde nur laut über die Rechts zuständigkeit der Polizei, im Wege des Verbots den Vertrieb von Geheimmitteln zu hindern. Somit be schloß die Kommission Ueberweisung der betreffenden Petitionen an den Reichskanzler zur Kenntnisnahme. — Leipzig, 12. Febr. In der verflossenen Nacht kurz vor 12 Uhr stürzte Plötzlich auf der hiesigen Grimmaischen Straße ein junger Mann zusammen. Er wurde nach der in der Nähe befindlichen Polizei hauptwache getragen und gab hier kurze Zeit danach seinen Geist auf. Der Unglückliche, welcher vermutlich vom Schlage getroffen, wurde als ein aus Zwickau stammender Schreiber erkannt. — Als Warnung für Arbeiter sei folgender Fall aus Leipzig mitgeteilt. Ein Mitglied einer Orts krankenkasse hatte sich bei dieser wegen einer Fußge- lenksanschwellung als erwerbsunfähig krank gemeldet und war der behandelnde Arzt auf Ersuchen auch in der Lage, ein Erwerbsunfähigkeits-Zeugnis zu erteilen. Auf Grund dessen hatte dieses Mitglied auch eine Woche Krankengeld erhoben, innerhalb gleicher Zeit aber auch seine Arbeit als Handarbeiter unter Erlan gung seines durchschnittlichen Wochenlohnes fortgesetzt verrichtet. Der Königliche Amtsanwalt, dem diese Angelegenheit zur Kenntnis kam, erblickte in diesem Gebahren wissentlichen Betrug und erfolgte die Be strafung jenes Kassenmitgliedes zu 1 Woche Gefängnis. — Chemnitz, 13. Februar. Die Tagesord nung zu der am Freitag den 22. Februar im Saale der hiesigen Börse stattfindenden öffentlichen Plenar sitzung der Handels- und Gewerbckammer ist wie folgt festgesetzt: 1. Bericht der Kommission für Münz-, Geld- und Kreditwesen über die Frage der Verlänge rung der den deutschen Privatnotenbanken erteilten Befugnis zur Ausgabe von Banknoten. 2. Bericht über die Petition des Vereins deutscher Tabakfabrikanten und Händler; die Vorschriften über die Einrichtungen und den Betrieb der Anlagen zur Anfertigung von Zigarren betreffend. 3. Berichterstattung über die stattgehabte Plenarsitzung des deutschen Handelstages. 4. Rechnungsablage für 1888. 5. Berichterstattung über die letzte Eisenbahnratssitzung. 6. Verschiedene Mitteilungen. 7. Registrandeneingänge. Hierauf eine nichtöffentliche Sitzung. — Oberlungwitz, 13. Febr. Gestern nachmit tag wurde in der auf dem sogenannten Landgraben befindlichen Naumann'schen Restauration der Strumpf wirker B. aus Reichenbrand dabei ertappt, wie der selbe aus dem in der Gaststube befindlichen Buffet lasten das vorhandene Geld stahl. Darüber vom Wirt Naumann zur Rede gezogen, wurde der Dieb noch so renitent, daß derselbe gebunden in das hiesige Arrest lokal gebracht und heute von der Gendarmerie dem Königl. Amtsgericht überliefert werden mußte. Der Dieb hatte nämlich in der genannten Restauration nicht nur noch mehrere Gegenstände zerschlagen, sondern sich auch an dem Wirt thütlich vergriffen, demselben die Uhrkette vom Leibe gerissen u. s. w. —Kirchberg. Vom Bezirksausschüsse Zwickau ist in der am 7. d. M. stattgefnndenen Sitzung die Bestätigung der Wahl des Schießhausbesitzers Pietzsche in Hartenstein zum Bürgermeister daselbst abgelehnt worden. — Treuen. Unsere Stadt kann im nächsten Jahr einen hochbedeutsamen Gedenktag, das 500jäh- rige Stadtjubiläum, feiern. Wie aus dem vom U. Naumann im Jahre 1877 herausgegebenen Ur kundenwerke „Blicke in Treuens Vergangenheit" zu ersehen, ist am Tage Dorothea, 6. Februar, 1390 von Heinrich dem Aelteren und Jüngeren, den Söhnen von Heinrich Reuß dem Strengen, Treuen der Freibrief erteilt und damit das „Stadtrecht" verliehen worden mit den sogenannten „Erbstatuten", d. h. mit dem Rechte der Bürger, ihre Güter bei Todesfällen auf ihre Angehörigen aus beiderlei Ge schlecht und auch auf die Seitenlinien zn vererben. Während vorher ihre Güter und Häuser beim Fehlen männlicher Nachkommen an die Gutsherrschnft zu rückfielen, wurden durch diesen Freibrief die Bewohner der Stadt zu freien Bürgern. — Großenhain, 12. Februar. Dem Schnee sturme in der Nacht vom 9. zum 10. Februar ist auch in der hiesigen Gegend ein Menschenleben zum Opfer- gefallen. Der 24 Jahre alte Oekouomieverwalter Damm auf dem Rittergute Adelsdorf hatte der War nung ungeachtet bald nach Mitternacht die hiesige Stadt verlassen, um zu Fuß nach Adelsdorf zurück zukehren. Er war von der Straße abgekommeu und wurde gestern in Naundorfer Flur erfroren aufgefunden. — Colditz. Zur bleibenden Erinnerung an die Feier des Wettiner JubiläuWs soll auf dem Burg berge bei Lastau, auf welchem im früheren Mittelalter die Burg Tittibuzzi gestanden hat, ein Denkstein gesetzt werden. Es hat sich zu diesem Zwecke ein Komitee gebildet, bei welchem der Amtsrichter Mosch den Ehrenvorsitzübernommen hat, während der Bürgermeister Müller die in der Angelegenheit nötigen Arbeiten er ledigen wird. — Meißen. Die hiesige Telephonanlage ist die erste in Deutschland, bei welcher ausschließlich Draht von Silieiumbronze zur Verwendung kommt. Wohl hat man zn den langen Linien Berlin-Dresden, Berlin-Magdeburg, Berlin-Breslau re. bereits die Bronzedrähte benutzt, nicht aber für ein ganzes Stadtfernsprechnetz. Die Verbindung mit Dresden wird durch 2 Drähte vermittelt, während jeder Teil nehmer nur einen Draht erhält, da die Rückleitung durch die feuchte Erde bewirkt wird. Da das Legen der vielen Erdplatten ziemliche Zeit in Anspruch nimmt, dürften wohl noch mindestens vier Wochen vergehen, ehe der Telephonbetrieb zur Eröffnung kommt. Der Stadtgemeinderat beschloß in seiner letzten Sitzung die telephonische Verbindung des Rathauses mit dem auf dem rechten Ufer Elbufer zn erbauenden städtischen Krankenhause.