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MMinMckMMlM l ! früher früher Wochen- und NachriclMüatt zugleich GestzW-Azeiger siir Hohn-orf, Röllig Bernshorf, Uskrf^ St. KOien, HeinriPort^ MllritVll üü«) Msen 1889 Nr. 27. s 4 Friedrich v. Eilenburg 1' 1017 Thimo P o. 1050 (1053) Heinr. I. v. Eilenburg Thimo v. Wettin (v. Kistritz) P 1103(1104) Dedo M. ch 1060 Konrad o. Wettin P 1157. — Zwickau, 30. Januar. Der Bahnfrevler vom 18. d. Mts., welcher durch Auflegen eines Eggezinkens ans die Schienen der Station 434 — Aue-Dittersdorfer Flur — eine Entgleisung des Zuges herbeiführen konnte, wurde durch die Gen darmerie in einem 12 Jahre alten Schulknaben aus Dittersdorf ermittelt. — Hohenstein, 30. Januar. Am 27. Jan. nachmittags gegen Vs2 Uhr wurde eine 35 Jahre alte Handelsfrau auf dem von Kuhschnappel nach dem Hüttengrnnd über den sogenannten Eisenberg führenden Wege von zwei unbekannten Männern angefalleu und ihrer Barschaft von gegen 6 Mark, sowie einiger Kleidungsstücke beraubt. Wie die Frau anzugebeu vermag, soll der eine Mann etwa 40 Jahre, der andere 25 Jahre alt gewesen sein. — Thum. Bezüglich des Postdiebstahls hier wird noch ergänzend berichtet, daß die gestohlene Geldsumme am Sonnabend früh vor dem Hause der Firma „Drescher u. Söhne" durch ein Dienstmäd chen in der ursprünglichen Verpackung, jedoch ohne Beutel, gefunden und sofort an das Postamt ab- Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 5 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. im Weidlich'schen Wohnhause Nr. hierselbst öffentlich verauktioniert werden, was hierdurch bekannt gemacht wird. Callnberg, den 29. Januar 1889. Stadtrichter Werner. aussöhnten. In der ersten Hälfte des August 1088 wurde Egbert auf einem Fürstentage zu Quedlinburg aller seiner Güter und Würden verlustig erklärt. Hier war auch Heinrich I. von Eulenburg, Markgraf der sächsischen Ostmark, zugegen, und schon hier scheint ihm die Mark Meißen in Aussicht gestellt worden zu sein, denn dem Kaiser war unterdes der Wratislaw von Böhmen verdächtig geworden, da er sich dem neuen Papste Urbau II., einem Gegner des Kaisers, angeschlossen hatte. Egbert und der Kaiser gerieten in offenen Kampf. Am 24. Dez. 1088 über fiel der Braunschweiger den Kaiser unerwartet, nötigte ihn zu schleuniger Flucht und brachte sogar die Krvn- iusignien in seine Gewalt. Der Kaiser begab sich nach dem Süden und erklärte am 1. Februar 1089 zu Regensburg den Egbert nochmals in die Acht. In demselben Jahre unternahm er noch einen schwachen und erfolglosen Versuch gegen Egbert, im März 1090 ging er nach Italien, von wo er erst 1097 zurück kehrte. Die Mark Meißen war dem Heinrich von Eilenburg zugesprochen worden. Im Jahre 1089 fiel derselbe in die Mark Meißen ein. Wie weit er sich in Belitz derselben zu setzen vermochte, ist nicht zu erkennen. Am 3. Juli 1090 wurde Egbert II. ermordet, und damit war der letzte Widerstand für den Eilenburger im Besitz der Mark Meißen geschwun den. „Nach Recht" gehörte ihm, einem Wettiner, die Mark Meißen seit 1089, sodaß im Jahre 1889 das 800jährige Regierungs-Jubiläum der Wettiner in un serem engeren Vaterlande, dem Königreich Sachsen, das im allgemeinen aus der Markgrafschaft Meißen hervorgegangen ist, gefeiert wird, zumal die Enthüllung des Denkmals des Königs Johann, eines Fürsten, dem sein Volk die ungeheucheltste Verehrung zollte, sicher den geeignetsten Anknüpfungspunkt für diese Jubelfeier bietet. — Die beigefügte kleine genealogische Uebersicht möge die gleiche Familienzugehörigkeit der Eilenburger und Wettiner darlegen. Dietrich I. (v. Buzizi) f Siis Auktion. Nächsten Sonnabend, den 2. Februar, von früh » Uhr an, soll die Verlassenschaft der verstorbenen Frau Pauline Wilhelmine verehel. Selb mann geb. Weidlich, bestehend in Kleidern, Wäsche, Betten und einigen Möbels, Amtsblatt für Len Stadtrat ;« Lichtenstein Jahrgang. — Freitag, den 1. Februar ! 1- 1103 Heinr. H. v. Eilenburg Dedo IV. P 1123 P 1124 Dedo I. P 1009 Dietrich II. f 103-1 Dedo H P 1075 258,000 Postsendungen und 10,500 Telegramme be handelt worden. Hiervon entfallen auf die Schnee koppe 57,413 Postsendungen und 2014 Telegramme, Bastei (Sachs. Schweiz) 43,648 und 730, Brocken 47,863 und 2339, Niederwald 12,520 und 548, Jnselsberg 19,462 und 566 und Wariburg 41,331 Postsendungen nnd 995 Telegramme. — Der Vorstand der sächsischen Textilberufsge nossenschaft hat einen Preis von 1000 Mk., welcher sich durch freiwillige Beiträge der sächsischen Webe- Industriellen voraussichtlich noch verdreifacht, für die beste Vorrichtung ausgesetzt, die nach Z 22 der Unfall-Verhütungsvorschriften für Betriebe der säch sischen Textilberufsgenossenschaft das Wegfliegen der Schützen aus solchen mechanischen Webstühlen ver hindert, die mit Schützen ohne Rollen arbeiten. Die bisherigen Vorrichtungen Haden sich nicht bewährt ; der Preis ist namentlich auch im Hinblick auf die in diesem Jahre in Berlin stattfindende allgemeine Un fall-Versicherungs-Ausstellung ausgesetzt. — 800jährige Jubelfeier des Hauses Wettin. Im Jahre 928 wurde vom Kaiser Heinrich I. die Burg Meißen angelegt und damit die'Mark Meißen begründet. Die Verteidigung der Mark lag unter dem folgenden Kaiser Otto wahrscheinlich auch dem berühmten Markgrafen Gero ob, der 965 starb. 968 wurden durch Kaiser Otto I. für die slavischen Lande die drei Bistümer Merseburg, Zeitz und Meißen gegründet. Gleichzeitig wurden zum Schutze der neuen Bistümer drei Markgrafen bestellt, deren Markgrafschaften mit den Bistümern „räumlich" zu sammenfielen: Wigbert, Wigger und Günther. Nach dem Tode der beiden ersteren (977 und 981) wurden die drei Marken zu „einer Mark", der Mark Meißen, vereinigt, die nun Günther verwaltete. Er stammte aus einem der vornehmsten Geschlechter des östlichen Thüringens und starb 982. Ihm folgten aus seiner Familie (mit Unterbrechungen, die hier nicht weiter berührt werden sollen) sein Sohn Ekkard I. (7 1002) und dann dessen Söhne Hermann (1009—-1032). und Ekkard II. (1032- 1046). Mit ihnen starb das „Haus Günthers" aus; man nennt die Markgrafen dieser Familie wohl auch die „Ekkardiner". Nun folgte das HauS Weimar in in der Markgrafschaft, wohl zweifellos mit voriger Familie verschwägert oder sonst verwandt. Aus diesem Hause regierten die beiden Brüder Wilhelm von Weimar (bis 1062) und Otto von Orlamünde (bis 1067). Beide starben ohne männliche Nach kommen. Die Mark Meißen wurde nun vom Kaiser Heinrich IV. dem Grafen Egbert I. von Braunschweig verliehen. Derselbe starb schon am 8. Januar 1068. Obgleich sein gleichnamiger Sohn erst ca. 7 Jahre alt war, so erhielt er doch auch die Mark Meißen, da der Kaiser ihm noch bei Lebzeiten des Vaters alle Allode und Reichslehen zugesprochen hatte. Um ihm die Mark noch fester zu sichern, wurde Egbert II. mit Oda, der ältesten Tochter Ottos von Orlamünde, verlobt und noch vor 1080 vermählt. Egbert II. von Braunschweig, unstreitig der mächtigste und reichste der sächsischen Großen, zählte bald zu den Gegnern des Kaisers. Im raschen, widerwärtigen Wechsel folgten Versöhnungen und neue Entzweiungen, Ver gleiche und neue Vertragsbrüche. Infolgedessen wurde dem Egbert auch die Mark Meißen wiederholt ab- und dem Wratislaw von Böhmen zugesprochen. Anfang 1088 erfolgte ein neuer Bruch zwischen dem Kaiser und Egbert, seitdem sich beide nicht wieder Kronprinz Rudolf von Oesterreich P. Ein jäher Todesfall wird gemeldet: Kronprinz Rudolf von Oesterreich ist plötzlich gestorben. Dieser schwere Schlag trifft alle Welt unvorbereitet: die Kaiserlich habsburgische Familie, die Völker Oesterreich- Ungarns, wie das gesamte Ausland. Nichts ließ dieses Ereignis ahnen. Kronprinz Rudolph erfreute sich einer trefflichen Gesundheit. Namentlich war er in der letzten Zeit in hervorragendem Maße litterarisch thätig; er brachte sein Hauptwerk, die Beschreibung von Oesterreich-Ungarn, dem Abschluß nahe. Die erste Drahtmeldung seines jähen Todes enthält noch keine weiteren Einzelheiten darüber, als daß „wahr scheinlich" ein Schlagfluß seinem Leben in Meycrling bei Baden ein Ende setzte. Meyerling ist ein Jagd schloß. Dorthin war er wahrscheinlich zur Pursch gegangen. Der so jäh dem Leben Entrissene ist wenig über 30 Jahre alt geworden; er war am 21. August 1858 geboren. Die Völker Oesterreich-Ungarns blick ten auf ihn mit großen und berechtigten Hoffnungen. Namentlich durften unsere deutschen Stammesgeuossen ihm ihr volles Vertrauen zuwenden. Kronprinz Ru dolf hat wiederholt durch Wort und That bekundet, daß die Deutschen bei ihren schweren Kämpfen seiner Sympathien gewiß sein konnten. Der Kronprinz war namentlich der erklärte Liebling der Wiener. Er hul digte freieren Anschauungen, die er in seinem Umgang mit Schriftstellern zu stärken wußte. Kronprinz Rudolf war ein überzeugter Anhänger des Bündnisses der österreichischen Monarchie mit Deutschland. Enge Bande der Freundschaft verknüpften ihn namentlich auch mit unserem König Albert. Dem gleichalterigen Kaiser Wilhelm von Deutschland stand der österrei chische Kronprinz in herzlicher Freundschaft nahe. Hart trifft sein Tod vor allem seinen Vater, den Kaiser Franz Joseph. Unter den vielen Prüfungen, die diesem Monarchen das Schicksal auferlegt hat, bildet der Tod seines Sohnes und Erben wohl die schwerste. Vor kurzem feierte er sein 40jähriges Re gierungs-Jubiläum — jetzt steht er an der Bahre seines einzigen Sohnes! Schwer geprüfter Kaiser! Be klagenswerter Vater! Kronprinz Rudolf war mit Prinzes sin Stephanie von Belgien vermählt und hinterläßt eine einzige Tochter im Alter von fünf Jahren. Seinen Lieblingswunsch, einen Sohn sein eigen zu nennen, hat ihm das Schicksal versagt. Dem Throne der öster reichischen Monarchie stünde daher jetzt der um 3 Jahre jüngere Bruder des Kaisers Franz Joseph, der Erzherzog Karl Ludwig, geb. 1833, am nächsten. Derselbe ist dem sächsischen Königshause mehrfach nahe verwandt; er ist Schwager unseres Königs Albert und des Prinzen Georg; sein zweiter Sohn, Erzherzog Otto, ist der Gatte der Tochter des Prinzen G-org von Sachsen, der jetzigen Erzherzogin Maria Josepha. (Dr. N.) Tagesereignisse. — Vor etwa zehn Jahren hat die Postverwaltung damit begonnen, an Aussichtspunkten im Gebirge und an anderen Auflugsonen, wohin alljährlich in den Sommermonaten der Strom der Wanderer und For scher sich zu lenken pflegi, Postanstalten mit Tele graphenbetrieb einzurichien. ^iese nur während der Reisezeit im Betrieb befindlichen Verkehrsanstalten er freuen sich eines recht Ubpaften Zuspruchs^ bei den selben sind, wie aus einer uns vorliegenden Zusammen stellung hervorgeht, im vorigen Sommer zusammen