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LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Anzeigenpreis: Dir «gespaltene mm-Aeve oder derm Raum 8 H/. Alle« weitere üb« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreislistr. Anzeigen-Annahme bi« 10 Uhr vor« mittags de« Trschetmmgstag«. Bei sernmündllcher Anzeigenannahme wird kein« Gewähr für Rtchügk«tt übrmommen. Bet Konkurs und Awanssvervletch «lischt sch« Nachlatz- erchrrirch. Erscheinungstage: Dimstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 L-k ^schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Mung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrtchtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Liefemng oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preis«. Diete Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde, Behörde »» Ottendorf< VkriSa »nd de« Waanzamte» p» Badeder». ^^eckkonto^Dresdm^15488, Dmck und^Derlag^Puchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 881. — Fernruf:«. Nummer 87 Auf nach Breslau! Heute Donnerstag Abend werden sich 16 Vereins» gehörige des hiesigen Tv. Jahn e.V. zum Deutschen Turn-' Sportfest nach Breslau begeben. Die Fesiteilnehmer i Men sich »/< 8 Ubr im Gasthof zum Hirsch und werden van " Mit Musik zum Bahnhof Hip. gebracht. Ler VroUamps der Motore riilkt nöder Organisationsarbeiten am Sachsenring Die Durchführung des schwersten Motorradrennen- m Welt, auf dem sich die Kapazitäten aller Motorsport« Ren europäischen Nationen treffen, liegt in den Hän- °en der in solchen Arbeiten schon oft erprobten NS.- EK.-M o to r g r up p e Sachsen. Was es bedeutet, ^ne solche Riesenorganisation aufzuziehen, kann der nicht Messen, der nicht wenigstens einen Tag im Rennbüro 'N Hohenstein-Ernstthal oder eine Stunde an der Renn strecke gewesen ist, um einen Einblick in diese gewaltige Arbeit zu bekommen. In allen Städten und Dörfern rund um den Sachsen- ring, in allen sächsischen Großstädten hängen Spannbän- der, an Plakatsäulen, Gartenzäunen, in Schaufenstern ^ngen die farbenfreudigen Plakate. Ein Lautsprecher- tWen fährt durch das sächsische Land mit Schallplatten 'M Werbezetteln, überall spricht man von diesem ge waltigen Ereignis, überall verfolgt man die zahlreichen Avortberichie der Zeitungen — wer kann den Großen dreis von Europa erringen,, wer wird in der 250er-, in der 350er-, 500er-Klasse siegen? Im Ncnnbüro in Hohenstein-Ernstthal wird am grü ßen Disch das entworfen und geplant, was wenige Tage ipäter an der Rennstrecke aufgebaut werden wird. Das ^citnchmerhaus muß, fast auf den Millimeter genau, so an der Strecke stehen, daß im Vorüberfahren bei einer Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometer die Num mern der Wahrer erkannt werden können, gleichzeitig 'Nuß die Durchfahrtszeit auf 1/lOOstel Sekunde errechnet werden: und alles das ist noch nicht genug, die Fahrer werden auch noch, speziell für die Zeitnahme, mit farbi- Nen Helmbezügen versehen, damit man die einzelnen Na tionen sofort unterscheiden kann. Die Verlegung von Start und Ziel Nus dem Bereich der Queckenbergkurve in den Nordteil hier parallel zur Neichsautobahn verlaufenden Strecke "rächte eine bessere räumliche Konzentrierung von Start 'm Ziel, Maschinenabnahme, Zeitnahme und Fahrer- Waer, woraus sich höchste Gewähr für eine einwandfreie Abwicklung der gegenseitigen Verständigung ergeben wird Bedenkt man, daß die verschiedenen Nationen nicht "ur sprachlich, sondern auch in Fragen technischer und "nanisatorischer Art laufend zu betreuen sind, und daß der gegebenen Verschiedenartigkeit sowohl der Fahrer "ne auch der Maschinen sederzeit ein planvoller Ablauf "reicht werden muß, so ist unschwer einzusehen, daß eine ""gestalt nahe beieinanderliegende Orientierung diese Aufgabe sehr erleichtert, um so mehr als die Fernmelde- Wagen vom Streckensicherungsdienst und Sanitätsdienst 'M! beansprucht werden. - Diese Neuanlagen sühren bei Berücksichtigung des ^"eckenumbaues, der den bedeutend erhöhten Geschwin« Metten der Motorräder angevaßt ist, zu einer völligen .Morganisation des Streckensicheruttgsdien- "es und auch der Anlage der Zuschauerplätze. Bei den Mutigen Renngeschwindigkeiten müssen Kurven, die im Migen Hahr als völlig harmlos bezeichnet werden konn- °u, mit den erdenklichsten Sicherungsmaßnahmen ver« 'Mn werden. . So wird am Sachsenring Wirklichkeit, was kurz zu- in den Rennbüros ausgerechnet wurde. Vergessen aber ?"kf man nicht, daß sicher ein viertel Million Menschen Mnien. Und die Menschen, die da kommen, wollen ein Kennen sehen; sie kümmern sich nicht um das, was der Aranstalter gearbeitet hat, sie wollen den Kampf erleben. Mei aber bedenken sie kaum, daß sie vielleicht ihren gu- '^Standplatz mitten durch ein Haferfeld erreicht haben T "aß sie frische Saaten zertreten, daß sie das, was der Mer in mühevoller Arbeit erbaut hatte, zerstören! . Dasdarf nicht eintreten ! Es genügt nicht, .M Bauern den Flurschaden zu bezahlen, damit ist M deutschen Volk nicht geholfen! Feder muß dazu bei den, daß F l u r s chäden verhindtert werden! muß den anderen warnen, wenn er sich am Volks« M versündigt. . ; ,, . > , j tz. Die! Rennleitung hat Warnungsschilder aufgestellt, Mrrdrahr gezogen und Brücken gebaut keiner hat ^nAig, dem Bauern das Feld zu zertreten; jeder kann 'e Rennstrecke sehen, ohne daß er Flurschaden anrichtet! Donnerstag, den 28. Iuli 1938 MuggMe oder Ac Unerhörte Zwischenfrage eines Labourabgevrdnete« im Unterhaus Wie der Unterstaatssekretär im Luftfahrtministerium Balfour im Unterhaus mitteilte, bauen u. a. die Havil- l'and-Werke zur Zeit eine viermotorige Verkehrsmaschine, weiter sei man an der Konstruktion eines viermotorigen Eindeckers, der ebenfalls bei einer Durchschnittsgeschwin- digkeit von 200 Meilen in der Stunde vierzig Fluggäste in einem Non-Stop-Flug von London nach Berlin brin gen könne. Die Zwischenfrage des Labourabgeordneten Monta gu, ob die neue Maschine, die vierzig Fluggäste "ohne Zwischenlandung nach Berlin bringen könne, ebenso auch vierzig Bomben nach Berlin bringen könnte, bringt leb hafte Entrüstungsrufe hervor. Die Entrüstung im Unterhaus über diese Bemerkung des Abgeordneten war so groß, daß nach einigen Minuten der Sprecher ein schreiten und die nächste Frage aufrufen mußte. Später entschuldigte sich Montagu beim Sprecher wegen dieser Zusatzfrage. * Die Meldung, die heute aus dem englischen Unter haus kommt, klingt fast unwahrscheinlich. Einer jener Friedensapostel, deren Partei das Schlagwort „Nie wie der Krieg" prägte, fragt mit scheinheiligem Gesicht, ob man mit einem Verkehrsflugzeug anstelle von vierzig Personen auch vierzig Bomben nach Berlin bringen könnte. Es spricht für das englische Unterhaus, daß im Anschluß an diese unerhörte Provokation stärkste Emrü- stungsrufe laut wurden. Wir wissen, daß der unverschämte Abgeordnete der Labourpartei diese Frage nur im Zusammenhang mit Deutschland gestellt hat. Hätte der Unterstaatssekretär Balfour für sein Beispiel die Strecke London—Valencia gewählt, wäre es von dieser Seite aus kaum zu solchen Frechheiten gekommen. Wir registrieren diesen erneuten Beweis der Frie densbereitschaft eines englischen Labourabgeordneten, der hoffentlich allen anständigen Menschen wieder einmal zeigt, daß Deutschland mit gutem Recht die gesamte Welt öffentlichkeit immer wieder vor diesen verantwortungs losen Kriegshetzern warnt. Es muß endlich einmal ein Weg gefunden werden, diesen fragwürdigen Persönlich keiten das Maul zu stopfen! Eine Indiskretion Eindeutige Stellungnahme des Abgeordneten KuntN zM Veröffentlichung des Nationalitätenstatuts Das Presseamt der Sudetendeutschen Partei ersuche den Klubvorsitzenden der Sudetendeutsche« Partei und Karpathodeutschen Partei, Abgeordneten Ernst Kundt, um eine Stellungnahme zu der Tatsache, daß einige Pra ger Tageszeitungen vom 27. Juli 1938 Auszüge aus dem Nationalitätenstatut veröffentlicht haben. Kundt gab fol» gende Erklärungen ab: „Der veröffentlichte Wortlaut stimmt bis auf die un- bis heute unbekannte Präambel und bis auf zeitungs redaktionelle Kürzungen tatsächlich mit dem Inhalt je nes Teiles des Nationaliätenstatuts überein, der un übergeben wurde. In Anbetracht dessen, daß trotz vereinbarter Vertraulichkeit bereits des öfteren Informationen über Gang und Inhalt unserer offiziellen Gespräche in der Koakitionspresse zu lesen waren und daß sogar das als vertraulich erklärte Memorandum der Sudetendeut schen Partei ohne deren Wissen in der französischen Presse veröffentlicht werden konnte, wundert mich diese plötzliche Veröffentlichung eines uns am 30. Juni 1933 unter der Bedingung strengster Vertraulichkeit überreich ten Vorschlages der Regierung nicht mehr. Ich stelle demgegenüber eindeutig fest, daß hiermit neuerlich erwiesen ist, daß seitens der Sudetendeutschen Partei die Vertraulichkeit im Interesse einer ungestörten Entwicklung gewahrt worden ist. Wenn trotzdem Veröffentlichungen durch unbekannte Interessen erfolgen können, so mutz jedem objektiven Be obachter absolut klar sein, daß solche Indiskre tionen einer positiven Entwicklung der Gespräche zwi schen uns und der Regierung nicht dienlich sind. Es scheint mir daher Wettig verantwortungsvoll, weNn ausgerech net einen Tag nach der Bekanntgabe der Zustimmung der tschecho-slowakischen Regierung zur Mission Lord Run cimans nun auch diese Veröffentlichung erfolgte, die of fenbar di« LuLerik «kettle Kes Süttsaenkommeus der 37. Jahrgang mßen nach Wertin? tschechischen Koalitionsparteien darstellt. Damit M Lord Runciman vor ein Präjudiz gestellt, das feiue freiwillig übernommene verantwortungsvolle Auf gabe besonders zu erschweren geeignet ist, bevor er seine Tätigkeit in Prag aufnehmen kann. Zm» veröffentlichten Inhalt des Nationalitätenstatuts enthalte ich mich vorläufig jeder Stellungnahme. Wir werde» nunmehr in den nächsten Tagen in Form einer Broschüre unsere juristische Meinung hierzu bekanntgeben. Einzel heiten einer Beurteilung zu unterziehen, könnte wiederum Mißverständnisse schaffen, welche der Sache nicht dien lich wären." Neue UnlerhausleWn am K Rovemder Premierminister Chamberlain gab am Mittwoch i« Unterhaus bekannt, daß das Parlament nach den Fs« rien, am Dienstag, l. November, wieder jusammemr» ten werde. Der König wird die neue Session a« 8. Am» vember eröffnen. Vstreelanas Antwort in London Die rotspanische Antwort auf die Uebermittlung dell Planes zur Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanie» wurde am Mittwoch in London veröffentlicht. Die Rote Barcelonas trägt deutlich einen polemischen Eha- rakter und ist mit Klagen über ein vermeindliches UM» recht erfüllt. Die äußere Form der Antwort läßt ver muten, daß die Roten eine Reihe technisch und sachlich nicht unwichtiger Vorbehalte machen werden, so r. B. auf vem Gebiet der Seekontrolle. Diese lassen es erwarte», daß weitere Rückfragen zur Klarstellung der Bedeut»»« der roten Antwort erforderlich sein werden. Lord Runciman nächste Woche in Präs In amtlichen Londoner Kreisen erwartet man, daß Lord Runciman in etwa einer Woche nach Prag reise» werde, um dort seine Vermittlerrolle zwischen den Su detendeutschen und der tschechischen Regierung zu üb«»» nehmen. Expiosionsunglua in der Tschecho-Slowakei In einer Fabrik in Banska Bistrce in der Slowaket ereignete sich ein schweres Erplosionsunglück, bei dem 3kl Arbeiter, davon fünf schwer, verletzt wurden. Di« Deto nation der Erplosion wurde 30 Kilometer weit gehört. Als Ursache der Erplosion, die einen Schaden von etwa 40 Millionen Tschechenkronen anrichtete, wird Kurzschluß angenommen, Sachlens Textiilachleute in der Lausitz Im Kurort Oybin wurde eine mehrtägige Arbeits besprechung der Gaufachabteilung Textil beendet, die den Kreisfachabteilüügsleitern, ihren Stellvertretern und den ebenfalls eingeladenen Betriebsführern der.sächsischen Tex tilindustrie mannigfache Anregungen vermittelt^ Im Rit tersaal der Bergwirtschaft auf dem Oybin , Ohrte Gau- fachabteilungswalter Bretschneider, Dresden, 'die aus allen sächsischen Kreisen erschienenen Tertilfnchleute in die Arbeitsgebiete der Tagung ein. Der Leiter 8er Höheren Tertflfachschule Zittau, Oberstudiendirekkor DÄut, befaßte sich mit den Hauptproblemen der Textilchemie. Kreisfach- abteilunqswalter Pg. Türcher, Zittau, vermittelte einen Einblick in die praktische Betriebsführer- und Betriebs- obmännerschulunq. Im Anschluß an eine Besichtigung der Burgruinen des'Oybin fuhren die Tagungsteilnehmer ins Neitzetal. In Ostritz gewann man bei der' Besichtigung der Mechanischen Weberei Altstadt wertvolle Anregungen. Nach einer von der Zittauer HI. wirkungsvoll aus gestalteten Morgenfeier in der Klostetruine auf dem Oybin brachte auch der zweite Lag wertvolle VvrtO Prä sident der Industrie- und Handelskammer. Zittau, Direk tor Müller, Ostritz, sprach über die Entwicklung und Bo denständigkeit der Oberlausitzer Textilindustrie. Gaufach« abteilungswalter Bretschneider beleuchtete die „Leistungs steigerung und Meisterfrage in der Textilindustrie". Nach mittags unternahm man gemeinsame. Wanderungen ins Zittauer GeEge. Am Schlußtag führte ein von Hr. Walther (Gau rechtsstelle der DÄF. in Dresden! gehaltener Vortrag über „Die neuen Momaltarifverträge der sächsischen Tex tilindustrie und Urlaubsregelung" zu einem regen Er- fahrungsaustausch.