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Zeitung SS», jW»IW>«WOWM zu Ottendorf-Okrilla. MU Nummer 7^ Zl« Jahrgang Mittwoed, den ^5. ^uni ^932 Leipzig. Mord- und Selbstmordversuch. In den Beile,ZM «Neue Illustrierte", »Mode und Heim" mrd »Der Kot»lh*. Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Amtlicher Teil Geffentl. Ätzung mit Mühe , > des Waldarbeiters ist in den Flammen umgekommen. wird. Alle beabsichtigten Schritte Der Lanroerwanung sollen - erst nach Anhörung eines in der Versammlung gebildeten Giaubigerausschustes vorgenommen werden dürfen.' Wie das „Bautzener Tageblatt" erfährt, dürfen nach den bisherigen Ermittlungen in der Masse etwa 25 bis 30 Prozent liegen. kein Neubau des Zittauer Theaters? Mittwoch, den 1s5. dss. Mts., abends 8 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Nathause ange schlagen. Htteudorf-Hkrissa, am 15. Juni 1932. Der Schutausschntzvorsitzende. Dresden. Hindenburg als Pate. Reichsprä- sident von Hindenburg hat beim neunten Kind des Reichs, bahnarbeiters Büttner in Dresden-Gorbitz die Ehrenpaten schaft übernommen. Dresden. Zeitungsverbote. Wie das Presseamt i des Polizeipräsidiums mitteilt, ist die in Dresden erschsi- ! «ende, von der Freien Arbeiter-Union Deutschlands (Anarcho- s Syndikalisten) herausgegebene Zeitung „Der Arbeitslose" ? auf die Dauer von drei Monaten verboten worden. Diese l Berbotsverfügung stützt sich auf §2, Abs. 2, Ziffer 2, und Absatz 3, der Zweiten Notverordnung des Reichspräsidenten s zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vom 10. August ' 1931. Die gleiche Maßnahme ist kurze Zeit vorher gegen das i Diese Zeitung veröffentlicht Les Gemeinderates Eingesandt. Für diese Veröffentlichung übernehmen wir nur die preßgesetzliche aber nicht die ideelle Verantwortung. Nachdem der Gemeinderat in der letzten Nummer dieses Blattes eine öffentliche Erklärung über die Angelegenheit ! „Badweihe" gab, ist doch noch zur restlosen Aufklärung der Einwohnerschaft eine wichtige Tatsache nötig, die irgend eine Bemäntelung nicht zulassen kann. Damit, daß der Gemeinderat angibt, daß das Gemeinde bad bereits im vergangenen Jahr in schlichter Weise ein- geweiht und der Oeffentlichkeit übergeben wurde, stimmen wir ohne weiteres überein und hat hieran bestimmt kein Ein wohner seinerzeit Anstand gefunden. Sehr bezweifelt werden muß aber die Angabe, daß der Artikelschreiber in der Volks zeitung ein auswärtiger Pressevertreter war, denn Stil und allgemeine Aufmachung des fraglichen Artikels läßt sich ohne weiteres neben die sonstigen geistigen Blüten, die aus dem hiesigen Ort in der Volkszeitung erschienen, stellen. Wir glauben jdeshalb, daß hier der Gemeinderat von den befragten Marxisten nicht die volle Wahrheit gesagt bekam. Wir fragen nun, wer hat den Text der Eintrittskarten entworfen und wo wurden dieselben gedruckt, hat der Gemeinde rat von dieser Karte tatsächlich Kenntnis gehabt, um, was Pflicht gewesen wäre, selbst in letzter Minute die freche An maßung der Marxisten energisch zurückzuweisen, gegebenenfalls durch behördliche Verfügung diese angemaßte Einweihung zu unterbinden. Auf den Eintrittskarten steht ausdrücklich „Ein trittskarte anläßlich der Einweihung des hiesigen Gemeinde bades usw." Wenn die Marxisten sich mit dem Pressevertreter heraus schwindeln konnten oder wollten, so wäre dies gegebenenfalls s möglich gewesen. Bei der Eintrittskarte wird wohl keine Ausrede zulässig sein, denn hier kann es sich nur um Orts ansässige handeln und hiervon muß auch die SPD-Fraktion Kenntnis gehabt haben, denn diese ist der Kopf der hiesigen Marxisten, also ein schlagender Beweis dafür, daß sich diese Leute über die Gemetndebestimmungen hinwegsetzen und ein fach tun und lasten, was ihnen belrebt. Wir verlieren über die Einweihung absolut kein Wort mehr, wenn in der nächstfolgenden Nummer dieses Blattes von den Marxisten die Erklärung erscheint, daß sie die noch offene Schuld des Gemeindebades bezahlen wollen. Das von der Gemeinde, also von allen Ortseinwohnern bisher auf gebrachte Kapital zum Badbau, kann diesen Leuten alsdann gern geschenkt werden. Das eine sei den Marxisten jedoch noch gesagt, bald ist es vorbei, daß sich irgend eine Gruppe oder Grüppchen über das Wohl und Wehe der Allgemeinheit hinwegsetzen kann und in ihrer chronischen Frechheit sich Dinge anmaßt, die All gemeingut sind. In nicht allzulanger Zeit wird es möglich sein, solche Burschen für ihr Tun zur Rechenschaft ziehen zu können und im dritten Reich wird dies auch hundertprozentig durchgeführt werden, denn der rechtdenkende Deutsche hat es endgültig satt, sich von diesem Marxismus, der durch seine Scheinblüte in den letzten 13 Jahren große Masten des Volkes , in Not und Elend führen konnte, noch länger terrorisieren zu lasten. Die Reichstagswahlen werden dies deutlich zum Aus» s druck bringen und die Marxisten werden ihre Felle genau so s wegschwimmen sehen, wie sie die überraschende Nachricht von der Ferienreise ihres Genosten Braun erhielten, der nun in der Schweiz seinen „Erholungsurlaub" verlebt, weil wir in Deutschland keine notleidenden Kurorte haben und weil auch dort in der Schweiz die Rechenschaft fordernden früheren Genosten besser vom Leibe gehalten werden können Heil Hitler! N.S.D.A.P., Ortsgr. Ottendorf-Okrilla, Plauen. Talsperre gefüllt. Durch die reichlichen Niederschläge der letzten Tage ist seit dem 30. Mai bis ein schließlich 9. Juni ein Zufluß von 1200 000 Kubikmeter in die Plauener Talsperre erfolgt. Davon wurden 434 000 Ku bikmeter in den » beiden Staubecken ausgespeichert. Rund 300 000 Kubikmeter wurden durch die Turbinen geleitet zur Erzeugung von elektrischem Strom. Der Trinkwasserweiher ist voll angefüllt, bisher sind mit kurzer Unterbrechung etwa 450 000 Kubikmeter nutzlos abgelaufen. ichweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Dem Burschen ist es jedoch nicht gelungen, Ebert das Geld zu entreißen Der Täter muß Ebert beobachtet haben, als dieser auf der Schneeberger Sparkasse Geld abhob. von Niedergrund in Böhmen ertrank der im Alter von etwa dreißig Jahren stehende Dresdner Rechtsanwalt Dr. Alex ander Schlechte beim Baden in der Elbe. Offenbar hatte ibn ein Herzschlag ereilt. Die Leiche wurde nach Tetschen gebracht, von wo sie nach Dresden übergeführt werden soll. Chemnitz. Radfahrer tödlich verunglückt. Auf der Mittweidaer Straße, im Stadtteil Ebersdorf, stürzte nachts ein in Mittweida wohnhafter Magazinaufseher von seinem Fahrrad auf die Straße Der Mann wurde nach der nächsten Polizeiwache gebracht Die von den Beamten vorge schlagene Herbeirufung eines Arztes lehnte der Verunglückte ausdrücklich ab unter Hinweis darauf daß er nur etwas ausruhen und dann weiterfah'. en wolle. Der Verunglückte schlief bald darauf ein und blieb die ganze Nacht in tiefem Schlaf liegen. Als er früh gegen 5 Uhr kontrolliert wurde, wie das die ganze Nacht stündlich geschah, wurde bei ihm der Tod festgestellt. Der Tod ist vermutlich durch Gehirn schlag eingetreten. Burgstädt. K i r ch e Ne i n d r u ch. In die hiesige Kirche, die bereits zweimal von Einbrechern heimgesucht worden war, ist jetzt ein neuer Einbruch verübt worden. Die Diebe erbrachen in der Sakristei mehrere Behältnisse, mußten jedoch ohne Beute abziehen. Sie brachen darauf in eine benachbarte Gastwirtschaft ein, wo ihnen etwa 50 RM Bargeld in die Hände fielen. Kändler. Ungetreuer Geschäftsführer. Wie verlautet, Hai sich der bisherige Geschäftsführer des Spar-, Kredit- und Bezugsvereins zu Röhrsdorf-Kändler, Johannes Leube, schwere Verfehlungen zuschulden kommen lassen. Die Höhe der unterschlagenen Gelder steht noch nicht fest. E Di« »Ottendorf»» Zeitung- erschein! Niess- « tag, Vonnerstag und Sonnabend. » Der Bezugs-Preis wird mii Besinn jeden Mona!» bekannt gegeben. m Im Fall« höherer Gewalt (Krieg od. sonst, -l » irgendwelcher Störungen des Beiriede» der L E Zeitung, d. Lieseranien od. d. Beförderung»- " * Einrichtungen) hat der Bezieher Leinen Ln- « soruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » ü Zeitung »d. Rückzahlung d. Bezugspreise». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Johanngeorgenstadt. Todesopfer eines Brand- ' Unglücks. Auf bisher ungeklärte Weise brach in der Nacht in dem benachbarten Jugel in dem Einfamilienhaus des Waldarbeiters Siegel Feuer aus, durch das das Gebäude in kurzer Zeit einaeäschert wurde. Die Bewohner konnten nur mit Mühe das Leben retten. Der 26 Jahre alte Sohn Martin Löbau. Reichswehrsoldaten verunglückt. In Wendischcunnersdorf verunglückten der Unteroffizier Her zog und der Stabsgefreite Dörfel von der 5. Komp, des 1. Jnf.-Regts. in Bautzen, als sie mit ihrem Motorrad mil Beiwagen einen nächtlichen Ausflug nach Görlitz unterneh men wollten. Herzog erlitt Kieferbrüche, Dörfel zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Die Verunglückten wurden ins Löb auer Krankenhaus gebracht. Döbeln. Gasometerbrand Im kleinen Gaso meter des hiesigen Gaswerks brach bei Schweißarbeiten Feuer aus. Trotz der Bemühungen der Feuerwehr brannte der Gasometer bis zur Hälfte leer. Nach zweistündiger ange strengter Löscharbeit gelang es, des Feuers Herr zu werden. Von Chemnitz, Dresden und Leipzig waren Speziallösch trupps angefordert worden, die aber nicht mehr in Tätigkeit zu treten brauchten. Freiberg. UmdieRenteberaubt. Eine 82 Jahre alte Bergarbeiterwitwe wurde am Gymnasium von einem unbekannten, etwa vierzigjährigen Mann überfallen, der ihr die Handtasche entriß. In dem Geldtäschchen befanden sich 2,30 RM, der letzte Rest der Rente der Greisin. Es ist dies in kurzer Zeit schon der zweite derartige Rllubüberfall. Kirchberg. 83 jähriger über fallen. Im Hart mannsdorfer Staatsforst würde der 83 Jahre alte Jnvaliden- rentner Ebert aus Hartmannsdorf von einem jungen Bur schen überfallen. Dieser verlangte von dem Greis die Her ausgabe seiner Barschaft. Als der alte Mann das ablehnte, wurde er von dem Räuber so sehr mißhandelt, daß er mit 1931. Die gleiche Maßnahme ist kurze Zeit vorher gen ebenfalls in Dresden erscheinende Organ des Spartakusbun- z bes „Spartakus" auf Grund des Republikschutzgesetzes ver- s fugt worden. ' z Herttiches und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, am Juni ,yz2. Die unbeliebten Dier-Pfennigstücke. Nach einer Mittei lung des Reichsfinanzministers lagern von den in letzter Zeit geprägten Vier-Reichspfennigstücken infolge mangeln der Nachfrage große Bestände bei den Reichsbankanstalten, obwohl von vielen Seiten Klage über das Nichtvorhandensein dieser Münzsorte geführt wurde. Um die Münzen dem Zah lungsverkehr zuzuführen, haben das Sächsische Finanzmini sterium und das Ministerium des Innern die staatlichen Ein zelkosten angewiesen, allen Beamten, Angestellten und Ar beitern bei wiederkehrenden Gehalt- und Lohnzahlungen, so weit diese nicht bargeldlos erfolgen, jeweils eine Rolle zu 2 RM in Vier-Pfennigstücken auszuzahlen. Den Gemeinden und sonstigen öffentlich-rechtlichen Körperschaften ist empfoh len worden, in gleicher Weise zu verfahren. Zittau. Wie die „Zittauer Nachrichten" melden, hat der Reichsminister des Innern über die Sächsische Regierung dem Zittauer Stadtrat mitgeteilt, daß er eine Verwendung von Mitteln der Osthilfe des Reiches zum Wiederaufbau des durch Feuer zerstörten Stadttheaters nicht zuzustimmen ver möge. Begründet wird diese Absage mit der inzwischen er folgten Kürzung der bereitstehenden Osthilfemittel von 20 auf 10 Millionen RM, wovon Sachsen als Anteil nur RM 300 000 erhalten dürfte. Da auch die Sächsische Regierung ihrerseits die Unterstützung des Neubaues aus öffentlichen Mitteln von der Zusage des Reiches abhängig gemacht hatte, bricht nun auch die Hoffnung auf staatliche Hilfe zusammen. Damit dürfte ein Neubau des Zittauer Stadttheaters für absehbare Zeit kaum in Frage kommen, da die Stadt selbst keine Mittel für diesen Zweck zur Verfügung hat. des Schulausichusses Das Radebeuler Lxplosionsunglück Radebeul. Die bei dem Explosionsunglück im Versuchs laboratorium der Chemischen Fabrik von Heyden Getöteten lind der 43 Jahre alte Arbeiter Groß aus Wahnsdorf und der 29 Jahre alte Arbeiter Pohle aus Radebeul. Die Feuer wehr mußte zur Löschung des Brandes mit Rauch- und Tasschutzgeräten vorgehen. Es ist großer Sach- und Gebäude- Ichaden entstanden. Die Ursache der Explosion konnte noch dicht einwandfrei geklärt werden Es wird vermutet, oaß ein im Oelbad befinoliches, unter hohem Druck stehendes Rohr geplatzt ist, und zwar bei einem Versuch zur Durchführung »Mes kontinuierlichen chemischen Prozesses. Zur Zahlungseinstellung der Wendischen Volksbank Bautzen. Die Wendische Volksbank, die bekanntlich die Zahlungen eingestellt hat, versendet an ihre Kundschaft ein Rundschreiben, in dem darauf hingewiesen wirch daß der bisherige Vorstand, Rechtsanwalt Lehmann und Kantor Si- wank, mit Zustimmung des Aufsichtsrates ihre Aemter nie- dergelegt haben. Zu Vorstandsmitgliedern sind vom Auf- uchtsrat Bankdirektor Conrad Barthel-Bautzen und Regie- »angsrat und Bankrat Jllemann-Bautzen bestimmt worden. Der Vorstand hat beim Amtsgericht Bautzen Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens gestellt. In "er Gläubigerversammlung wuroe eine Entschließung gefaßt, m der die Aufstelluna einer Vermögxnsübersicht gefordert Dresden. Kautionsbetrügerfe st genommen, l In der letzten Zeit wurde wiederholt bei der hiesigen Polizei gegen den Kaufmann Alfred Mühle aus Dresden Anzeige wegen Kautionsbetruges erstattet. Mühle hatte eine kleine f Leihbücherei eröffnet und suchte in hiesigen und auswärtigen s , . , _ Zeitungen Filialleiterinnen für ein größeres Unternehmen, s der Nacht gegen 1,30 Uhr versuchte ein 35jähriger Arbeiter Personen, die sich meldeten, nahm er Kautionen bis zu ! in seiner in der Cranachstraße in Letpzig-Lindenau aelege» MO RM ab. Nach den bisherigen Feststellungen dürfte das ' neu Wohnung, seine Ehefrau mit einem Taschenmesser zu Geld als verloren anzusehen sein. Der Betrüger wurde ver- s erstechen. Er brachte ihr mehrere Stiche oberhalb des linken Miet. l Schlüsselbeines bei. Der Festgenommene gab an, daß er Dresden. In der Elbe ertruken. In der Nähe f seine Ehefrau und auch seine vier Kinder habe umbringen .... -- - >- , . ----- ... .. . , wollen, um sich dann selbst das Leben zu nehmen. An den Kindern hat er sich nicht vergriffen. Die Verletzungen der Ehefrau sind nicht lebensgefährlich. Der Grund zur Tat ist in ehelichen Zwistigkeiten zu suchen. Vrmrbrd« - DK» - AünM