Volltext Seite (XML)
Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Urngegrrck - IIIIIIIIIII» IIIII,,1,1, IIIIIIIS«!«,,, ü DI, »vttniöorf« Zeitung' erscheint Dies»- L 2 tag, Donner,t,g un» Sonnabend, ü Der Bezug, »Preis »Kd mit Beginn » jeden Monat, bebannt gegeben. « Im Fall« höherer Gewalt (Krieg sd. sonst. R -» irgendwelcher Störungen de» Betriebes der » 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- H 2 Einrichtungenj hat der Bezieher keinen An- « M svruch auf Lieferung oder Nachlieferung der <-» A Zeitung od. ÄSckzahlung d. Bezug,preise». » Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 35 Sonntag, den 20. März M2 3^. Jahrgang — Heute begeht in geistiger und körperlicher Frische der die massive Bauweise. Bimmbösel. Y-Y. anders verlangen. Die Partei, die sich der Mitgliedschaft solcher Hohlköpfe - Chemnitz. Schlägerei In Herold wurden nachts einige Nationalsozialisten, die sich auf dem Nachhauseweg von einer Versammlung befanden, von politischen Gegnern angegriffen. Zwei der Nationalsozialisten erlitten Messerstiche Von der Amtshauptmannschaft werden die Gemeinde» behörden aufgefordert eine Feuerschutzsteuer einzuführen. Auch in der hiesigen Gemeinde stand eine solche Steuer auf der Tagesordnung der hiesigen Gemeinde, die aber von den Ge« meindeverordneten abgelehnt worden ist. Auf wie lange weiß man nicht. Es ist hart und unerfaßlich, eine derartige un gerechte Steuer einführen zu wollen. Die Hausbesitzer zahlen doch ihre Brandversicherungsbeiträge und sind durch Feuers- gefahr gedeckt. Das Mobiliar ist durch die Feuerversicherung gesichert. Es ist nicht erklärlich, zu welchem Zwecke noch eine Feuerschutzsteuer entstehen soll. Ist der Hausbesitz noch nicht genug belastet. Wenn jemand Interesse und Nutzen an der Einführung der Feuerschutzsteuer hat, dann kann e» nur die Brandversicherungskammer haben und diese Kammer soll dann auch die Beiträge dafür bezahlen, nicht aber die Hausbesitzer. Zur Einführung neuer Steuern dürfte jetzt wohl die ungeeignetste Zeit sein und dieses noch im Zeichen des Preis abbaues. Sind wir nicht schon durch die drei Feuerwehren im Orte genügend geschützt, ja schon überschützt. Durch die Kraft wagen, Schlauchwagen und Motorspritzen kann es ja zu einem i größeren Brande nicht mehr kommen, dafür sorgt auch schon Schneeberg. Hühnerfarm niedergebrannt. In Zschorlau brannte die Hühnerfarm von Kurt Georgi nie der. Dem Feuer sollen etwa 600 Hühner zum Opfer gefal len sein. Die Vrandursache ist noch unbekannt. Martyrium einer Mutter Marienbad. Auf eigenartige Weise kam die Rohheit In einem größeren Einkaufshaus für Textilwaren haben sich der Lagerverwaltsr und ein Appreturmeister große Ver fehlungen zuschulden kommen lassen Sie halten aus dem Lager nach und nach etwa 1200 Dutzend Strümpfe gestohlen und an Appreturgeschäftsinhaber verschoben. Trotzdem ein Teil der gestohlenen Strümpfe wiederherbeigeschafft wer den konnte, ist der Firma ein Schaden von etwa 8000 RM entstanden. Forderungen der erzgebirgischen Landwirte Chemnitz. Die diesjährgie Hauptversammlung des Ver bandes der Landwirte im Erzgebirge, über die wir bereits berichteten, faßte eine Entschließung in der es u. a. heißt! Der Auftrag des Reichspräsidenten an die Reichsregie rung zur Rettung der Landwirtschaft harrt noch immer der Erfüllung. Die Getreide- und Viehpreise sowie die laufen den Einnahmen der Landwirte aus Milch und Milcherzeug- »iffen werden von Reichsseite künstlich niedrig gehalten, wäh rend andererseits die Kosten für Kraftstrom fü die Land wirtschaft usw. noch nicht verbilligt worden sind. Die zur Hilfe für dis Landwirtschaft eingerichteten Landstellen haben noch keinen praktischen Nutzen erkennen lassen. Die Land wirtschaft ist nicht imstande, das deutsche Volk zu versorgen, wenn sie von Volk und Regierung verlassen wird. Narrenhände beschmieren Tür und Wände I Und Narren hände besudeln auch die Aushängekästen für unsere Zeitungen. Die Propaganda für die Wahl des Reichspräsidenten hat verzeihliche Auswüchse in dieser Hinsicht gebracht. Welchen Kampf mit „geistigen Mitteln" sich aber in letzter Zeit di« Anhänger der Hindenburgfront leisten, das wird schließlich auch den Führern dieser Genossen in die Nase fahren. Es zeugt von grenzenloser Verblödung, wenn die Dreck schweine glauben, ihrer Partei damit Dienste zu erweisen. Jeder anständig denkende Mensch wird sichmit Abscheu bedanken, noch länger Genosse einer solchen Meute zu sein. s Wenn ein gewißer Herr K. aus Moritzdorf und Konsorten sich dieser Tat seiner Genoßen diebisch freuen, dann kann Turnen - Spiel - Sport im Turnverein Jahn e.V. (Deutsche Turnerschaft). Sonntag, den 20. März 1832. Handball. Eingesandt. Für diese Veröffentlichung übernehmen wir nur die preßgesetzlichr aber nicht die ideelle Verantwortung. .sr-u-M» Feuerschutz st euer. rühmen darf, ist wirklich nicht zu beneiden und muß schließlich den Krebsgang gehen. NSDAP., Ortsgruppe Ottendorf-Okrilla. Kerttiches und Sächsisches. Dttendorf-Gkrilla, am >g. März ;yz2. eines Sohnes gegen seine Mutter ans Tageslicht. Während des Unterrichts, bei der Erklärung des Begriffes Familie, erzählte der siebenjährige Sohn des Gastwirts Porstendörfer aus Stich, daß sein Vater die Großmutter in einer dunklen Kammer wohnen lasse. Die Lehrerin, der diese Darstellung verdächtig vorkam, erstattet Anzeige Bel der polizeilichen Durchsuchung des Gasthauses fand man die Mutter des Gast wirts in einem engen Verschlag, auf verfaultem Stroh lie gend, vor. Neben der bis zum Skelett abgemagerten Frau stand eine Schüssel mit Essen, das aber jeder Beschreibung spottete Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht. Pörstendörfer war vor einigen Jahren nach Stich eingewan- man es natürlich von Leuten dieser geistigen Verfassung nicht dert und hatte, wie sich erst jetzt herausstellte, seine Mutter ' ' mitgebracht, von der aber die Ortseinwohner nichts wußten, weil sie der Sohn gefangenhielt. CemeindesoM Aus den Bezirksausschüßen Der Bezirksausschuß der Amtshauptmannschaft Dres den hielt in Radebeul seine letzte Sitzung in diesem Ge schäftsjahr ab. Eine lebhafte Aussprache entspann sich über die Aufwandsentschädigung für Gemeindeverordnets. Der Ausschuß versagte einem Ortsgeietz der Stadt Tharandt die Genehmigung, da in diesem Ortsgesetz die Aufwandsent schädigung der Stadtverordneten in Höhe von 120 RM jähr lich zu hoch sei. Dagegen wurde ein Ortsgesetz der Gemeinde Lausa, das eine Aufwandsentschädigung von 40 RM jähr lich vorsieht, bewilligt. Der Ausschuß behandelte dann noch die Haushaltpläne des Bezirksverbandes und der Bezirks- anstalten 1932/33, über die der Bezirkstag am 11. April end gültig zu beschließen haben wird. Zittau. Verbotener Nationalsozialisten ausmarsch. Der Zittauer Polizei wurde gemeldet, daß sich in der Turnhalle der Schliebensämle eine große Zahl seldmarschmähig ausgerüsteter Nationalsozialisten befinde. Die Polizei traf dort etwa 200 Nationalsozialisten aus Zittau und Umgebung an, di? sämtlich feldmarschmäßig ausgerüstet waren; sie trugen u. a. Lederkoppe!, die bekanntlich verboten sind. Der Führer der Kolonne, ein Lehrer aus Strahwalde, war trotz des llniformverbots ebenfalls in SA-Kleidung er schienen. Die Namen der Nationalsozialisten wurden fest gestellt. Leipzig. Im Alter von 61 Jahren ist nach längerem schwerem Leiden der Chef des Bibliograph! chen Instituts in Leipzig, Dr. Hermann Meyer, gestorben. Mit dem Verstor benen, dessen Brüdern Arndt und Hans 1928 bezw. 1929 aus dem Leben geschieden sind, ist die bekannte Verlegerfamilie Meyer, die vor" hundert Jahren in Hildburghausen den Grundstein zu d nn heutigen Bibliographischen Institut legte, lm dritten Glied susaestsrben. Steuerstundung für Landwirte Dresden, 18. März. Das Finanzministerium hat folgende Verordnung er lassen: Wird von einem Landwirt, ür dessen Betrieb auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung der Ernte und der landwirtschaftlichen Entschuldung tm Ost- Hilf e g e b i e t vom 17. November 1931 das Sicherungsver- fahren eröffnet worden ist, Stundung von Grundsteuer oder Aufwertungssteuer beantragt, die nach Eröffnung des Siche- ruNgsoerfahrens fällig geworden ist, und wird dieser Antrag von seinem Treuhänder befürwortet, so ist dem Antrag statt zugeben. Hierbei ist davon auszugehen, daß dann, wenn der Treuhänder den Stundungsantrag befürwortet, die laufen den Mittel des Betriebes bei der in 8 15 der genannten Ver ordnung vorgeschriebenen Verwendung und Reihenfolge det Verwendung tatsächlich nicht zur rechtzeitigen Bezahlung der nach Eröffnung des Sicherungsverfahrens fällig gewordenen Grund- und Aufwertungssteuer ausreichen. Die Stundung darf nicht über den Zeitpunkt der Beendigung des Siche- rüpZeverfahrens hinaus gewährt werden» — Ein Freund Jos. Haydns schreibt über die überaus starke Anteilnahme des Komponisten an seinem erstehendem Tonwerke „die Schöpfung'. „Haydn komponierte die Schöpfung im 65. Jahre seines Lebens mit einem Feuer, welches sonst nur die Brust eines Jünglings zu beleben pflegt. Ich hatte das Glück Zeuge der tiefen Rührung und des lebhaften Enthusiasmus zu sein, welche mehrere Aufführungen unter Haydns eigner Direktion bei allen Zuhörern bewirkten. Haydn gestand mir auch, daß er die Empfindungen nicht zu schildern vermöge, von denen er durchdrungen gewesen sei, wenn die Ausführung ganz seinen Wünschen entsprach und die Zuhörer l in der größten Stille auf jeden Ton lauschten: Bald war ich eiskalt am ganzen Leibe, bald überfiel mich glühende Hitze und ich befürchtete, mehr als einmal plötzlich vom Schlage gerührt zu werden." Der Kirchenchor und die Solisten werden sich bemühen, am Karfreitag abends V» 8 Uhr im Sinne des Meisters sein Werk aufzuführen und es darf wohl erwartet werden, daß eine zahlreiche Gemeinde am Schluß des Werkes in ähnlich tiefer Rührung und lebhaften Enthusiasmus versetzt wird. Vereinheitlichung der Schulverwaltung Im Sächsischen Gesetzblatt ist eine Verordnung des Mi nisteriums für Volksbildung zur Vereinheitlichung der Schul verwaltung aus Grund der Sparverordnung erschienen. Der i Gemeinderat und gegenüber den körperschaftlichen Gemeinde- i räten ist der Bürgermeister mit besonderen Befugnissen aus gestattet, so lange sich oer Haushalt des Schulbezirks oder Schuloerbandes nicht im Gleichgewicht befindet. Den Vor-, sitz im Schulausschuß führt nunmehr grundsätzlich der Bür germeister, doch kann er ihn einem anderen Gemeinderüt- vertreter übertragen oder die Bestimmung des Vorsitzes dem Schulausschuß überlassen. Auch diele Angleichung an di? Gemeindeverwaltung ist nötig, um di? Haushaltsführung durch eine straffere Zusammenfassung der Verwaltung zu sichern. Dresden. Mord- und Selbstmordversuch. Ein aufregender Vorgang ereignete sich im Arbeitsamt auf der Maternislraße. Aus bisher noch unbekannten Gründen gab der 45 Jahre alte Melker Roth aus Dresden auf die im Mittelbau des Arbeitsamtes stehende 34 Jahre alte Frau Gertrud Nentwig aus einem Trommelrevolver zwei Schüsse ab. Dann richtete er die Waffe gegen sich selbst. Beide Per sonen wurden schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Es handelt sich um eine Liebestragödie. vom sächsischen Weinbau köhschenbroda. Auf der Jahreshauptversammlung der Weinbaugesellschaft Sachsen wurde über das Jahr 1931 mit geteilt, daß im Frühjahr 1931 eine große Anzahl Neupflan zungen gemacht wurden. Der Stand der Weinberge war ausgezeichnet; die Reben wuchsen sehr gut und brachten auch durchweg gute Erträge. Die ermittelten Mostgewichte waren recht befriedigend. — Der Mitgliederstand der Weinbauge- ellschaft ist wegen der schlechten finanziellen Lage der Mit- jlleder etwas gesunken. Um den praktischen Weinbau zu ordern, wurde beschlossen, für die Prämiierung von neuzeit- ich angelegten und gut behandelten Weinbergen 200 RM zu bewilligen. Der gleiche Benag wurde für Unterstützung der Mitglieder beim Bezug von Rebe», ausgeworfen. - ^eme vegeyi m geguger uno wiperuMr oer und Schlaqverletzunqen und mußten ins Krankenhaus ge hler und m der Umgebung wohlbekannte, hochverdiente Herr ^acht werden. Die' Nationalfozialisten alarmierten darauf Schuldirektor a. D. M. Endler seinen 70. Geburtstag. Die ihre Anhänger aus den umliegenden Gemeinden, die das hohen Verdienste, die sich Herr Direktor in Gemeinde, Schule, Zentralvereinshaus umstellten in das die Täter geflüchtet Kirche und Vereinen erworben hat, sind anläßlich seines sein sollten. Das Chemnitzer Ueberfallkommando nahm in 60 jährigen Ortsjubiläums gebührend gewürdigt. Er ist ohne dem Haus eine Durchsuchung vor, wobei einige Stahlruten, amtlich benannt zu sein „der Ehrenbürger" unserer Gemeinde. Schlagringe usw. gefunden wurden. und wir freuen uns, ihn unter uns zu wissen und wünschen? 63 000 RA? unterschlagen ihm von ganzem Herzen einen recht gesegneten Lebensabend. - Chemnitz. Festgenommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt wurde hier ein 47 Jahre alter Buchhalter einer Chemnitzer Möbelstoffweberei, der in den letzten acht Jahren von den von ihm verwalteten Kassen insgesamt etwa 63 000 Reichsmark unterschlug. Weiter wurde festgestellt, daß ein 39 Jahre alter Handlungsgehilfe, der gleichfalls bei dieser Firma beschäftigt war, dort ebenfalls Gelder unterschlagen hat. Durch Zufall waren ihm die Verfehlungen des Buchhal ters bekannt geworden. Diese Kenntnis benützte er und er preßte unter der Drohung, daß er die Unregelmäßigkeiten der Firma mitteilen werde, von dem Buchhalter fortwährend größere Geldbeträge. Der Erpresser wurde ebenfalls ver- haftet. Ab nachm. V, 2 Uhr Training aller Spieler derZI.Mann» schäft und Jugend. Kirchennachrichten. Sonntag, den 20. März 1933 (Palmsonntag). Borm. 9 Uhr Konfirmationsfeier mit Kollekte für die Sa^sengabe zur Jahrhundertfeier der Gustav-Adolf-Stiftung.