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Lokal-Anzeiger für OLLendorf-OKMa und Umgegend M W Beilage Mil " Dl« , Ottendorf« Zeitung' erscheint Diens» tag, Donner,t«g und Sonnabend. Der Bezug,-Prei, wird mit Vexinn jeden Monate bekannt gegeben. » Im Falle höherer Gemalt (Krieg vL. sonst. - irgendwelcher Störunzen de» Betriebes her Z Zettung, d. Lieferanten od. d. Nesörderungs» Einrichtungen) hat der B-zieher deinen Än- „ » sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der » « Zeitung ob. Rückzahlung d. Bezugspreises. A «IIIIt>S«I!SISSIÄSSScS!Zk?srZS!j<»!Il!SZ-tS8! eur Illustrierte", ,Mödt Diese Zeitung v^rösientilcht die dr». L^enieiuderütes «h LMM amtlichen Bekanntmachungen Zu Ottendorf-Okrilla. unk Hetm^ Md ,D»r Ksdsld*. Postscheck-Konw Leipzig Nr. 28148. Schrisrlestnng, Druck und Verlag Hermann Rühle, OttenLorf-OKM«. Nummer 22 Sreiraa, den Februar M2 3^. Jahrgang «SW energisch für Maßnahmen einzutreten, durch die wieder Zucht ; schäft (mit Ausnahmen natürlich) ein neuer Hinweis sein wird, zsich die flegelhaften Schreier einmal näher anzusehen und Ordnung. Es wurde ein Gerichtsvollzieher entsandt, der die Teppichvorräte Mit Beschlag belegte und die Versteigerung 71 Jahre alten Mutter. Mjähriger Tochter und 10 Jahre alten Sohn bewohnt wurde, ging ebenfalls in Flammen auf. Die drei letztgenannten Personen mußten, nur mit dem Hemd bekleidet, aus dem brennenden Haus herausgeholt und dem Krankenhaus St Iakob zugeführt werden. Von dem Eigen tum der Familien konnte nichts gerettet werden. Zwei am Haus stehende Schuppen sind gleichfalls niedergebrannt. Der Materialschaden ist bedeutend. Chemnitz. Siedlungsdarlehen. Der Rat be schloß, zur Errichtung von Kleingarten-Erwerbslosensiedlun gen in Chemnitz der Aufnahme von Reichsdarlehen für ver schiedene Gartenbauvereine in Höhe von 60 RM für einen Garten, zusammen von 62 400 RM zuzustimmen. Geyer. Fabrikbrand In den Abendstunden be merkten Wintersportler, daß es in der hochgelegenen Strumpffabrik von Hermann Dietz jun. in Ehrenfriedersdorf brannte. Das Feuer war im Dachstuhl über dem Spulsaal ausgebrochen und fand in den dort lagernden Garnvorräten reiche Nahrung. Der Dachstuhl wurde vollständig vernichtet. Die Enistehungsursache des Brandes ist unbekannt. Chemnitz. Messerstecherei. In der Nähe des Lutherplatzes wurden zwei Nationalsozialisten von einer Gruppe politischer, Gegner überfallen. Der eine von ihnen erhielt einen Messerstich in den Rücken, der seine Ueberfüh- rung ins Krankenhaus erforderlich machte; der andere trug eine erhebliche Kopfverletzung davon. Niederoderwitz. Masernerkrankungen. Nachdem kürzlich eine Klasse der hiesigen Volksschule wegen Masern erkrankungen unter den Schulkindern geschlossen werden Mußte, ist jetzt eine weitere Klasse geschlossen worden. Ins gesamt sind etwa 60 Kinder erkrankt. Leipzig. EinelehrreicheGeschichte. In einer kleinen Stadt Sachsens von etwa 10 000 Einwohnern — so erzählte in der letzten Gesamtsitzung der Industrie- und Han delskammer Leipzig der Syndikus der Kammer, Dr. Clad —, hatte eines Tages ein Teppichhausierer mit einer Autoladung „echt orientalischer" Teppiche seinen Einzug gehalten. Wäh- Kirchenstreik in Goldbach Bischofswerda. Seit dem 31 Oktober steht die Gemeinde Goldbach im Kirchenstreik als Protest gegen die von der Kirchenbehörde verfügte Loslösung von Bstchojswerda womit sie als kirchliche Filiale seit über vierhundert Jahren zujam- msnhing. Seit über einem Vierteljahr steht die K-rche an Sonn- und Festtagen leer. Als aui Anordnung der Bautze ner Superintendentur am letzten Sonntag in der Kirche Got tesdienst abgehalten werden lollte blieben-sämtliche Bänke leer Der Vikar mußte vor der leeren Kirche seinen Gottes dienst halten und der Kantor die Orgel spielen. Die Ge meinde versammelt sich regelmäßig im Schulsaal zu Lesegot tesdiensten. Roßwein. Vermißt wird seit Montagvormittag der üsreinhalbjährige Knabe Zerche aus Roßwein. Es wird vermutet, daß er auf das Eis der Mulde gegangen ist das brüchig ist. Dabei dürfte das Kind eingebrochen und ertrun ken sein. Alls Nachforschungen waren bisher, ergebnislos. Leisnig. Wohnhaus bland Im nahen Gersdorf brannte das dem Fellhändler August Junges gehörende Wohnhaus bis auf die Umfassungsmauern nieder. Der Scha den ist zum Teil durch Versicherung gedeckt. Ein Teil des Mobiliars konnte gerettet werden Ueber die Cntstehungs- ursache des Feuers ist noch nichts bekannt. Der Hauseigen tümer war zur Zeit des Brandes auswärts und erfuhr die Unglücksnachricht erst nach der Rückkehr. Leipzig. UeberhandnehmenderBisamratte. zrn Bezirk der Kreishauptmannschaft Leipzig hat sich trotz eifriger Verfolgung die Bisamratte weiter vermehrt. Im Jahrs 1931 wurden nicht weniger als 1074 gegenüber 771 Stück im Vorjahr gefangen, davon in der Amtshauptmann schaft Leipzig 30, Borna, 161. Döbeln 342, Grimma 142, Oschatz 50 und Rochlitz 349 Stück. Leipzig. Furchtbarer Tod. Auf dem Bahnhof Ruckmarsdorf wurde der 30 Jahre alte Estenbahnarbeiter Max Lange aus Markranstädt von einem D-Zug erfaßt und tödlich überfahren. Lange war, um nach seiner Dienstablö- sung rechtzeitig den Zug zur Heimfahrt zu bekommen, gleich über die Geleise gegangen hatte dabei den herannahenden D-Zug übersehen und war tödlicb überfahren worden. Da die Leiche Langes bei der Auffindung vollkommen verstüm melt war, so muß angenommen werden, daß. da der Unfall Nicht gleich bemerkt worden war, der Leichnam in der Zwi schenzeit von anderen Zügen überfahren worden ist. Leipzig. Bleicher! in Liquidation. Die be kannte Brückenbaufirma Adolf Bleicher! L Co., die einen Liquidationsvergleich anstrebt, soll nach einem Beschluß der Generalversammlung liquidiert werden für den Fall, daß der Vergleich vom Gericht anerkannt wird. Leipzig. Kraftverkehr zur Frühjahrs messe. Anläßlich der Frühjahrsmesse erhalten die am 4. März dieses Jahres und folgende Tage auf den staatlichen Kraftwagenlinien gelösten Rückfahrscheine nach Leipzig Gül tigkeit bis mit 17. März 1932. Leipzig. Einen Ueberfall auf einen Goldwa rengeschäftsinhaber verübte ein Arbeitsloser aus Berlin, der nach hier gekommen war, um Arbeit zu finden. Als ihm das nicht glückte, kam er auf den Gedanken, sich unbedingt Geld zu beschaffen. Er ließ sich in der Tauchaet- straße in einem Goldwarengeschäft von dem Inhaber ver schiedene Gegenstände vorlegen und schlug dabei Mit einer Aktentasche auf den Besitzer ein, nahm drei Armbanduhren an sich und flüchtete. Der Täter konnte aber bald gefaßt werden. Aerttiches und Sächsisches. Dttendorf.Dkrilla, am R- Februar ;YZ2. — Die Kakao und Schokoladen A.G. „Kosa", weläe hier eine Verkaufsstelle unterhält, hat fir die Nothilfe 2m> Stuck Gutscheine, lautend auf Vt Kakw gespendet. Herr Bäckermeister Oswald, Pulsnitz, hat 50 Brote überwiesen und weitere 50 Brote in Aussicht gestellt. Für diese Zuwendungen wird verbindlichst gedankt. — Hier hatten das l. Jahr die Schule besuchende Kinder von ihrem Lehrer einen Handzettel, der auf eine Schulkinovorführung aufmerksam machte, mit dem Hinweis erhalten, diesen Zuhause abzugeben. Einige der kleinen Knirpse haben nun versucht, den Zettel für 20 Pfg. ins hiesigen Geschäften an den Mann zu bringen. Wir nehmen -' kaum an, das hier eine Betrugsabsicht vorgelegen hat, sondern sind der Ansicht, daß die Kleinen in .ihren Uebereifer dies Sache falsch verstanden haben. Unregelmäßigkeiten in der Gemeindckasse Rähnitz-Hellerau Dresden. Wie wir erfahren, ist man im Gemeindeamt Rähnitz-Hellerau größeren Unregelmäßigkeiten auf die Spur gekommen, die sich der Kasseninspektor Gerhard Darre hat zuschulden kommen lassen Die Höhs der unterschlagenen Gelder soll etwa 15—20 000 RM betragen. Die Ermittlun gen über die Unterschlagungen die bis sechs Jahre zurückrei chen sollen, sind noch nicht abgeschlossen. Darre ist festgenom- Men worden; er hat die Unterschlagungen eingestanden. Wie wir weiter hören, schwebt gegen Darre sowie gegen einige frühere Beamte der Gemeinde seit etwa Jahresfrist ein Disziplinarverfahren, da die Betreffenden als Beamte der Gemeindegirokasse Rähnitz-Hellerau einer dortigen Ver- lagsaesellschaft zu hohe Kredite eingeräumt Hattert. Der hier aus der Girokasse entstandene Kreditverlust soll sich, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, auf rund eine Viertelmil lion belaufen. Dresden. Raubüberfall. Von einem 56 Jahre alten Dachdecker wurde der Polizei angezeigt, daß er nachts auf dem Nachhauseweg in der Devrientstraße von drei Bur schen, die er in einer Gastwirtschaft kennengelernt habe, über fallen und beraubt worden sei. Die Täter, die etwa 20 bis 25 Jahre alt sein sollen, haben angeblich 13 RM erlangt. Von den Räubern hat man noch keine Spur. Hainichen. 12000 RM unterschlagen. Wegen Unterschlagung von Geldern, die er zum Ankauf von Jnvali- denmarken erhalten hatte, ist in Pappendorf der Trichinen beschauer und Meldestellenverwalter der Landesversicherungs- ünstalt Sachsen, Paul Löwe, verhaftet worden. Die Verun treuungen gehen bis zum Mai 1927 zurück und dürften sich auf etwa 1^ 000 RM belaufen. Riesa. Lastzug inden Kanalgraben g e - ßürzt. Auf der Landstraße Pullen—Tiefenau stürzte die Zugmaschine des Fuhrwertbesitzers Meichsner aus Pulsen bist drei Anhängewagen in den an der Straße vorbeiführen den Floßgraben. Drei Mann, der Besatzung wurden schwer verletzt und Mußten ins Krankenhaus gebrächt werden. Freiberg. Gelddiebstahl. In einer Freibergs. Achankwirtschaft wurden bei einem in Niederbobritzsch wohn haften 25 Jahre alten beschäftigungslosen Schlosser, der seine Zeche nicht bezahlen wollte, ein Beutel mit 890 RM in Fünf- Markstücken vorgefunden» Es wurde festgestellt, daß er diesen Geldbetrag seinem Vater entwendet hatte. Er wurde darauf vorläufig verhaftet. Cs stellte sich heraus, daß der Vater des Festaenommenen, ein ebenfalls in Niederbobritzsch wohnen der 51 Jahre alter Hüttenarbeiter, das Hartgeld gemeinschaft lich mit einem anderen dort wohnhaften und zwei in Hil bersdorf wohnenden Hüttenarbeitern in ihrer Arbeitsstätte in Muldenhütten nach und nach gestohlen hatte, Sämtliche Personen wurden vorläufig festgenommen. Bei den Durch suchungen der Wohnungen der Verhafteten konnte noch wei teres; an gleicher Stelle gestohlenes Hartgeld oorgefundeü Und sichergestellt werden. Freiberg. Folgenschwerer Sturz. In Groß- Mrma stürzte beim Kehren eines Schornsteins der zwanzig jährige Schornsteinfeger Kurt Häschel vom Dach des Wohn hauses des Gutsbesitzers Hänig und fiel nach der Hofseite zu aufs Steinpflaster. Der Verunglückte erlitt io schwere Ver letzungen, daß er dem Krankenhaus zugeführt werden mußte; sein Zustand soll sehr bedenklich jein. Der Unfall dürfte durch Ausgleiten auf dem reifbedeckten Dach entstanden sein. Freiberg. Falsche F ü n f m a r k st ü ck e. Wie in der Gegend von Wilsdruff und Penig so sind neuerdings auch im Landgerichtsbszirk Freiberg, und zwar vorzugsweise in der Gegend von Nossen, falsche Fünfmalkstücke aufgetaucht. Vie Falschstücke werden von zwei jungen Leuten namentlich M kleineren Geschäften ausgegeben Raschau i. Crzg. Gutsbrand. Nachts brannte hier das aus Wohnhaus, Scheune und Stallung bestehende An wesen der WirtschastsbesitzeNN AnNä oerw. Freitag voll- wmmen nieder; mün vermutet Brandstiftung. » rend er sich daran machte, die Ware anzübrMgen, erschien vor an dieses Zeug geivohnt und der getreue Leser fußt dem Amtsgericht ein zweiter reisender Kaufmann und gab zes, verdaut es jedoch nicht. an, der Teppichhändler schulde ihm einen größeren Betrag, j Bemerkenswert ist noch der gemeldete Menschenauflauf, Er habe einen vollstreckbaren Schuldtitel und da die Gelegen- j der aus einem Teil Neugieriger und einem großen Teil an heil zufällig so günstig sei bitte er um Idiotie erkrankter Gestalten bestanden hat. Hoffentlich haben Dw Angaben stimmten; „,ch und „nieda" geschrien. Dann hätte man ; schließlich ungefähr dasselbe Affentheater gehabt, wie es sich rsn vom Amtsgericht sollen allerdings beträchtlich lang ge worden sein, als ihnen berichtet wurde, daß Gläubiger und Schuldner in herzlichstem Einvernehmen das Ereignis aus giebig gefeiert hatten. - „ „ , , LeipM. Holzlager in Flammen. Nachts kurz jund Ordnung in die Jugend kommt, so werden vielen auf nach 1 Uhr brach aus bisher noch unbekannter Ursache auf - diese Weise die Augen geöffnet werden und dann wird ihnen dem Holzlagerplatz von Otto Kautzsch in der verlängerten die Entscheidung nicht schwer fallen, ob sie mit einer kreischenden Becnhardtstraße in Anger-Crottendorf Feuer aus, das große s Meute ziehen oder mit einer zuchtgewohnten Truppe deutscher Holzvorräte vernichtete. Ein auf dem Platz stehendes einstök- l Volksgenossen marschieren sollen. NSDAP. kiaes Läuscken. das von dem Zimmermann Smaer, dessen i Ortsgruppe Ottendorf-Okrilla. Eingesandt. In der Freitag-Nummer der Ottendorfer Zeitung erschien eine Notiz, die geeignet ist, Mißverständnisse bezüglich eine» Vorfalles hervorzurufen, in dessen Zusammenhang einige hiesige SA.-Leute der NSDAP, stehen. Die Ortsgruppe der NSDAP, hält es deshalb für Pflicht, den tatsächlichen Hergang des Vorfalles mitzuteilen: Zwei SA.- Leute sind am Dienstag nachmittag beim Vorübergehen an der hiesigen asten Schule von Fortbildungs schüler mit Worten wie „Nazischweine, Schufte, Mörder u. ä." beschimpft worden. Sie haben sich darauf in die Schule und zu dem betreffenden Klaffenlehrer begeben und um Fest stellung der Namen dieser Burschen gebeten. Der Lehrer war nicht im Klaffenzimmer und jedenfalls von den Fortbildung»- ischülern, die die Klaffentüre verriegelt hatten, bis zu diesem Augenblick nicht in das Zimmer Hereingelaffen worden. E» hat den Lehrer erst eine ganze Menge Worte gekostet, bi» die Türe endlich geöffnet wurde. Erst dann betraten die beiden f SA.-Leute in Begleitung des Lehrers das Zimmer, in dem sich die Fortbildungsschüler in drohender Haltung aufgestellt hatten und einen wüsten Lärm verursachten. Als dann eine Feststellung der Namen durch den Lehrer erfolgen sollte und einige dieser Burschen wieder mit unflätigen Ausdrücken um sich warfen, da hat unsere Parteigenossen in begreiflicher , Erregung die Wut gepackt und sie haben die Lümmel auf die ;Art zur Ruhe gebracht, die einzig und allein am Platze war. Es würde sich bestimmt nicht lohnen, auf diesen Vorfall ; näher einzugehen, zumal wie gewöhnlich so auch in diesem j Falle doch die Dümmsten der Dummen Urheber der Sache waren, wenn nicht gewisse Geistesgrößen unseres Ortes mit einer geradezu beneidenswerten Phantasie aus einem solchen Vorfall propagandistische Märchenbücher zu schreiben wissen würden. Auch das Papier der Volkszeitung hält still, weil anletzte. Sie hatte, da verhältnismäßig viel Bieter erschienen kürzlich beim Propagandamarsch der SA. ereignet hat. waren, ein gutes Ergebnis; 2300 RÄ konnten dem „Gläu- ; Für die vorzügliche Propaganda sind wir jedenfalls biger" als Erlös überreicht werden. Die Gesichter der Her- dankbar. Aber wie es in dem vorliegendem Falle der Lehrer-