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:eilo Ollendorf eilung io?. iir end» ehr« Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und Umgegend »dl» sy»t Mit Ul»»,»»«»««»««»»»**«« Nummer 2 t Mittwocb, den I?. Februar 1932 den Beilagen .Neue Illustriertt', »Mode und Heim" snd «Der EchristlkUung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. 31. Jahrgang M ÄMW amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. Diese Zeitung veröffentlicht die de» Nemeinderates »I»III»»IIII»I»I»»I»»»»I»k, L Dt« .Ottnidorfn Dettuna- erschrnü M«w- t»i, Donnrritaz «n» Sonnabend. n Dir Be,»g§-Pr,t, wird mV Vigtim » iedrn Monat, bekannt g,,»bea. » M I« Fall« HSHrrn Dtwalt (Krieg ob. sonst. » »> kqrndwclcher Störungen de. Betriebe, der " ü Zeitung, d Lieferanten od. d. Beförderung^ ff 2 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Dn- ff A sprach auf Lieferung »der Nachlieferung der » «< Zeitung od. ÄLLMhlung d. Betug.preise,. L »I»»II»»»»»»»I»I»»»I»»S Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. VN Dürr Be- illa ! iMd MU, lkrtlla. Uhr rilla kk«, L- Lberi, tekner: im»nn! klsLsto Ws IL6 snn g»^ ms- 8!« ün» e Amtlicher Teil Heffentliche Aufforderung jur Abgabe der Gewerbesteuererklärung für das Rechnungs jahr 1932. Die Steuererklärungen für die Gewerbesteuer sind in der Zeit vom ld. bis 29. Februar 1932 unter Benutzung der vorgeschriebenen Vordrucke abzugeben. Steuerpflichtige, die zur Abgabe einer Erklärung ver pflichtet sind haben von der Steuerbehörde einen Vordruck jugesandt erhalten. Die durch das Gewerbesteuergesetz be gründete Verpflichtung, eine Steuererklärung abzugeben, auch wenn ein Vordruck nicht übersandt worden ist, bleibt unbe rührt; Pflichtige, denen bis 16. Februar 1932 Erklärungs vordrucke nicht zugesandt worden sind, haben solche von der Steuerbehörde anzufordern. Httendors-HKrilla, am 15. Februar 1932. Die Gemeindebehörde. Hertl'iches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am (6. Februar (?Z2. — Wohlgelungen war das Stiftungsfest des „Gem. Chores" am Abend des 13. Februar im Hirsch. Der t. Teil der Aufführungen stand im Zeichen des Andenkens des berühmten Komponisten Haydn, ver am 31. März 1832 als Sohn eines armen Stellmachers als das älteste von 20 Kindern geboren wurde. Herr Oberlehrer Schmidt würdigte in einem Vortrage die Bedeutung des großen Mannes, der die Veran lassung gab zu den ungeheuren Aufschwüngen unsrer deutschen Instrumentalmusik. Das stellte Herr Oberlehrer Schmidt so klar und volkstümlich char, wie es kaum ein anderer gebracht hätte, und man hörte aufmerksam zu. Al» er aber anschaulich und packend (als wäre er selbst dabei gewesen) erzählte, ivie die erste Liebe in das Herz des jungen Künstlers einzog, da wurden die Herzen warm, das schlug ein, da erklang eine verwandte Saite im Innern mit. Leider wurde der lieb reizende Engel nach der Verheiratung em furchtbarer Haus drache (wie es jetzt auch noch manchmal vorkommen soll). Der gutmütige 'Meister aber ertrug das Hauskreuz 40 Jahre geduldig, und schickte es dann erst mPenswn. Seine einzige und heiße Liebe war eben die Musik, alles andere war ihm Nebensache. Im Jahre 18u9 starb Haydn als Künstler von Weltruf und Weltruhm. An seinem Grabe stand sogar bie feindliche Generalität (damals führte Frankreich gegen Oester reich Krieg). Der Chor sang ein Lied aus einem der berühmtesten Werke des Komponisten, ein Frühlingslied aus den „Jahres zeiten" mit solchem Ausdruck, daß man sich wirklich nach dem Frühling sehnte. Die Schöpfung wird am Karfreitag in der Kirche aufgeführt). Sodann folgten drei schottische Lieder des Meisters: Sopransolo mit Klavier-, Geige- und Cello begleitung. Frau Russius, die Solistin des Vereins, die auch die übrigen Solos bestritt, hören wir immer gern mit ihrem wohlklingendem Sopran. Mit ganzer Seele versteht sie sich in den Inhalt des jeweiligen Vortragswerkes zu versetzen und singt rassig und leidenschaftlich. Sie ist für den Verein eine unbezahlbare Kraft. Herr Lehrer Jakob, der Dirigent des Vereins, spielte eine Sonate von Haybn, ein glänzendes Werk Mit ebensolchem Glanze. Die Haydn-Feier wurde umrahmt von zwei Chören. Der erste war ein Hymnus auf den All- Schöpfer, die Weltenseele, ein für den Eingang sehr geeignetes Werk voll Hoheit, daß auch mit entsprechender Würde vor getragen wurde. Al» Schluß erklang das Märchen vom Glück, das (sehr zeitgemäß) zeigte, wie das Glück nicht in der rauhen Wirklichkeit, sondern nur im Märchen zu finden sei. Der zweite Teil des Abends war dem Humor gewidmet. Es wurde die Kochschule aufgeführt. Die Personen waren eine Menge hübscher bis über die Ohren verliebter Mädels, ein noch hübscheres, noch verliebteres Mädel, ein ebenso verliebter, schneidiger Einjähriger, eine alle verschrobene Kochschullehrerin, Männerfeindin, die in ihrer Jugend wahrscheinlich „keinen gekriegt" hat und ein freundlicher, gutmütiger Vater. Der geneigte Leser kann sich nun schon selbst zusammenreimen, auch wenn er nicht zugegen war, wie die Sache ausgeht: daß eine solenne Verlobung erfolgt, daß die Mädels ihrer Lehrerin über den Kopf wachsen, und daß in das Herz der Alten selbst Noch ein Funken fällt, als ihr ein Mann freundlich sich naht. Wenn man verrät, daß die Hauptrollen in den Händen von Frau Beutler, Fräulein Petzold, Herrn Oberlehrer Schmidt und Herrn Lehrer Köhler waren, so kann sich der geneigte Leser wiederum zusammenreimen, wie die Verteilung der Rollen Pesthaus im Handel und Mrse genmehl Type 60 Prozent 31,26—32; vagen Schar der Hospitalstraße gab es große Aufregung. Sämtliche Aus gänge wurden von den Beamten beießt Das Ueberfallkom- mando wurde gerufen und niemand konnte das Gebäude verlassen, ohne eine hochnotpeinliche Untersuchung durchzu machen. Es hatte sich nämlich da« Gerücht verbreitet, es lei ein Raub verübt worden. Die Sache klärte sich aber bald auf. war und daß mit Geschick und Hingabe gespielt wurde. Es ist dem Dirigenten, Herrn Lehrer Jakob zu danken, daß er in die Fußtapsen seiner Vorgänger tritt. Hroßdittmaunsdorl. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag um Mitternacht brach in einer direkt an der Straße gelegenen Scheune ein Schadenfeuer aus, daß das Gebäude in kurzer Zeit in Asche legte. Die Feuerwehr mußte sich darauf beschränken die Nachbargebäude zu schützen. A s Entstehungsursache wird Brandstiftung vermutet. soll bei niemandem bestehen. Lie Ursache des Gasausströ mens konnte bisher noch nicht einwandfrei festgestellt werden. Man vermutet, daß die Leitung durch den starken Frost oder durch Bodenverschiebungen schadhaft geworden war. stellen. Zittau. In einer von den Nationalsozialisten abgehal- tenen, von etwa tausend Personen besuchten Erwerbslosen- Versammlung, in der der frühere sozialdemokratische Ge- werkschoftssekretär Görres aus Braunschweig sprechen sollte, kam es noch vor der Rede des Referenten zu großen Lärm szenen, die sich im Lause der Versammlung noch wesentlich verstärkten, als Görres scharfe Angriffe gegen den Marxis mus richtete.« Nach mehrmaliger Verwarnung forderte der Versammlungsleiter schließlich die Polizei auf, die rechte Seite des Saales zu räumen, die mehrere hundert Kommuni sten besetzt hatten, als aus der abziehenden Menge Bier gläser, Aschebecher, zerbrochene und ganze Stühle auf die geschloffen vorgehenden Polizsibeamten geschleudert wurden. Die Polizeibeamten machten nunmehrs.Ergisch vom Gum miknüppel Gebrauch. Unter ungeheurem Lärm gelang es dann, den Saal zu räumen. Starke Polizeistreifen säuberten in kurzer Zeit dis anliegenden Straßen, so daß bald wieder Ruhe eintrat. Bei den Tumulten, bei denen es ungefähr 3 0 Verletzte gab, wurde erheblicher Sachschaden ange richtet. Leipzig. Viel Lärm umnichts. Im Postamt in Leipzig. Zweifelhaftes Renn st allunter, nehmen. Unter der Spitzmarke „Ein großer Rennstall entsteht in Leipzig" wurde vor kurzem in einem Teil der Leipziger Presfe berichtet, daß ein gewisser S. in Leipzig eine Reihe Rennpferde in seinen Besitz gebracht habe. Bereits im Herbst vorigen Jahres habe der neue „Rennstallbesitzer" bei der Hoppegartener Auktion mehrere Pferde erworben. Der Rennstall befand sich in Cospuden. Am 10. Februar 1932 erstattete eine Leipziger Firma bei der Kriminalpolizei gegen ihren Buchhalter Anzeige wegen Unterschlagung von 56 000 RM; er wurde festgenommen. Der Buchhalter hatte den größten Teil der unterschlagenen Summe dem S. und einem Komplizen zum Ankauf der Pferde und zur Deckung ihrer „Bedürfnisse" zur Verfügung gestellt. Die von dem Komplizen angekauften Rennpferde sind nach sachverständi gem Urteil minderwertiger Qualität und entsprechen in keinem Fall dem Wert der hierfür gezahlten Beträge. Alle drei wurden der Staatsanwaltschaft zugeführt. Leipzig. Lastauto fährt in Kindergruppe. In der Lützener Straße in Lindenau fuhr ein Lastkraftwagen über den Bürgersteig auf einen Bauplatz, auf dem eine Schar Kinder rodelte. Das Auto fuhr eine 32 Jahre alte Frau und deren dreijähriges Söhnchen an die beide leicht verletzt wurden. Nach dem Unfall flüchtete der Wagenführer, der Ärmlich schnell gefahren fein soll, so daß der Wagen vom Eigentümer abgeholt werden mußte. Chemnitz. Politische Zusammenstöße. Bei Schlägereien zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten erhielt in der Augustusburger Straße ein Kommunist einen Lrngenstich und in der Leipziger Straße ein Nationalsozia list einen Rückenstich; beide mußten dem Krankenhaus zuge führt werden. Lebensgefahr soll nicht bestehen. Zehn Personen gasvergiftek Zwickau. Die Familien Riehl und Klaumünzer wurden in ihren Notwohnungen an der Feldstraße gasvergiftet üuf- gefunden. Die sechs Kinder waren bereits bewußtlos. Dis insgesamt zehn gasvergifteten Personen wurden durch dis Feuerwehr dem KreiskrankenMt zugesührti Lebensgelahr gerieten Nationalsozialisten mit Reichsbannerleuten zusam men, die nach Darstellung der Nationalsozialisten die Angrei fer gewesen sein sollen. Vier Nationalsozialisten, die von 30 bis 35 Gegnern überfallen wurden, erhielten durch Schlag ringe, Stahlruten usw. schwerer Verletzungen. „ z 45-46,75, Bäk- »->—^»ondsweizenmehl Auszug 42—44; Crieslermundmehl 26—27,50, Weizennachmehl 22,50—24; Rog genmehl Type 60 Prozent 32,75—33,50, Roggenmchl Type 7g Prozent 31,25—32; Roggennachmehl 22—25. Pirna. Zollniederlagebleibtbe stehen. Der Rat zu Pirna hatte bekanntlich beabsichtigt, aus Ersparnis- nisgründen die Zollniederlage aufzuheben. Auf die Bemü hungen kaufmännischer Kreise hin hat sich der Rat jetzt ent schlossen, die Niederlage beizubehalten und das sogenannte Pesthaus im Klosterhof für die Niederlage zur Verfügung zu Auerbach. TödlicherZusammenstoß. Im nahen Mühlgrün stieß der 19 Jahre alte Bäckergehilfe Fischer auf seinem Fahrrad mit einem Staatsomnibus zusammen. Fischer stürzte und erlitt einen Schädelbruch, der kurz nach dem Unglück den Tod des jungen Mannes zur Folge hatte. GemeindepoM Dienststrafverfahren gegen Amtshauptmann Fellisch, Großenhain Amtshauptmann Fellisch in Großenhain ist, wie wir erfahren, von der Leitung der Amtshauptmannschaft Gro ßenhain abberufen worden, da gegen ihn wegen seiner persönlichenFührung das Dienststrafverfahren einqeleitel wer den mußte. * Fellisch übernahm bekanntlich nach der Aera Zeigner und dem Reichskommissariat des Reichsministers a. D. Dr. Heinze am 31. Oktober 1923 die Bildung der neuen Sächsischen Regierung und war vom 1. November 1923 bis 8. Januar 1924 Ministerpräsident. Leipzig-Dresden Rundfuntprogramm sm Mittwoch, 17. Februar 630 Funkgymnastik, anschließend Frühkonzerr; 8,15 Neuzeit liche Haushalt- und Küchengeräte; 1010 Schulfunk: Die Bremer Stadtmusikanten gründen einen Gesangverein: 12,10 Mittags- konzert' 14 00 Wie verlaße ich ein Bewerbungsschreiben? 14,30 Irrfahrten'von Postsendungen. 16.00 Für die Lugend: 17,30 Die geschichtliche Bedeutung der natürlichen und politischen Gren zen; 18,15 Arheitsbild aus einer HKeren Schule lReform-Eym- nasiums Köni^sieorg-Eymnasium. Dresden: 18,40 Sprachenfunk: Italienisch; 19,00 Die Bedeutung des Handwerks für die mittel deutsche Industrie: 19,30 Das Cmve-Orchestcr spielt zum Tanz; 21,10 Die Frösche des Aristophanes; 22,25 Nachrichtendienst' anschließend Uraufführungen. Dresdener Produktenbörse vom IS. Februar. Weizen 76 kg 244—249; Roggen 74 kg 205—210, Futter- und Jndustriegerste Eine Alarmvorrichtung war selbsttätig m Betrieb gekoni- NoMeI1'ieh?nb^ Men. Die allgemeine Verstimmung und Angst wich mit bis 168; Trockenschnitzel 7,80-8: Steffenschnitzel ca. 33 Prozent einem Schlag großer Heiterkeit. 9.80-10,80; Zuckerschnitzel ca. 60 Prozent 8,50-9; Kartoffel- Leipzig. Vier Verletzte In Dölitz und Lößnig flocken 18—18,25; Futtermehl 13,50 -14,50; Weizenkleie 9,80— - - - ' . u v i 10,20; Roggenkleie 10,10-11,40; Kaiser-Auszug kermundmeyl 39—40,75',» Lnlandsweizenmehl Dresdener Schlachtviehmarkt vom 15. Februar. Auftrieb! Öchsen 108, Bullen 281 Kühe 2t.s, Färsen 51, Fresser 33, Kälber 787, Schafe 627, Schweine 3395, zusammen 5521 Tiere. — Preise: Ochsen 1 35-38, do 2 30—33, do 3 24 - 28 do 4 20-23; Bullen 1 31-31, do 2 26-29, do 3 20-24, Kühe 1 47-81, do 2 21-25, do 3 15-18, do 4 12-14; Färsen 1 31-3^.00 2 23-29! Fresser ohne Notiz; Kälber 1 —, do 2 40—43. do 3 36—39, do 4 32—15, do I 27-30; Schafe 1 -, do 2 40-43, do 3 34-38, do 4 26-32: Schweine 1 19-40, do 2 88-39, do 3 36—38, do 4 35—36, do 5 33—34, do 7 Sauen: 33—35. — Geschäftsgang: Ochsen, Bullen, Kühe und Färsen langsam, Kälber und Schafe mittel, Schweine langsam. - Ueberstand: Ochsen 5, Bullen 12, Kühe 8, Schafe 26, Schweine 306. Turnen - Spiel - Sport im Turnverein Jahn e.t). (Deutsche Turnerschaft). Sonntag, den 14. Februar 1932. Fußball. S.G. Kötzschenbroda — Jahn I. 9:1 (5:1) Wie schon das Ergebnis besagt, blieb Kötzschenbroda von Anfang an gegen den mit 10 Mann angetretenen Gegner überlegen. Der Jahntorwart verhinderte eine höhere Nieder lage. Wintersport. Trotz der etwas ungünstigen Schneelage führte die Schiabteilung die angesetzten Langläufe durch. In Halbminuten Abständen schickte der Starter die Teilnehmer auf die diesmal etwas beschwerliche Strecke, die aber trotzdem fast von allen durchfahren wurde. Als Sieger in den einzelnen Klaffen gingen hervor! 5 km.: Mitglieder! Hellmut Sickert 29,44 Min.; Jungmannen: Horst Hübner 31,12 Min; 3 km.; Damen: Dora Biscop 22 Min.; Mädchen: Annelie- Habedank Lt,u8 Min» (beste Zeit über 3 km.); Knaben: 1. Heinz Korks 21,30 Min., 2. Horst Bergmann 28.22 Min,