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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Freitag, den 5. Februar M2 3l. Jahrgang amtlichen Zu Ottendorf-Okrills. Diese Zeitung veröffentlicht die de» GemeinderaLes MU den Beilage» .Neue Illustrierte', „Mode und Heim' und „Der Schrifüeitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrill». »»»»IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIISIIIS 2 Dil .Ottendorf«, Zeitung' erscheint Di««- L tag, vomieret«- und Sonnabend. - Der B «,» g o-P r, t » »ird -ntt Vc«Nm « jeden Monat» bekannt gegeben. - I« Falle höherer Gewalt (Krieg ob. sonst. « L irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der » 2 Zeitung, b. Lieferanten sd. d. Beförderung»- 2 2 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- 2 2 svrnch «uf Lieferung oder Nachlieferung der » ü Zeitung ob. Rückzahlung d. Bezugspreis«. " Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer ^6 Derttiches und Sächstsches. Vttendorf-Vkrilla, am -f. Februar fyz2. — Am vergangenen Dienstag vollendeten sich 25 Jahr,! daß Herr Sattlermeister Ernst Rumberger die Leitung des! väterlichen Geschäftes übernommen hatte. Wir wünschen! Herrn Rumberger zu seinem Geschäftsjubiläum noch nach-! träglich alles Gute und für die weitere Zukunft einen recht! flotten Geschäftsgang. — Eine recht bewegte Nachtstunde entwickelte sich am Dienstag abend inmitten des hiesigen Ortes als eine Ableitung S.A. in Stärke von 60 — 80 Mann unseren Ort durchzog. Kaum hatte die Abmlung oen Gasthof znm Roß puyn.i und die Mühlstraße durchzogen, als plöhach von pvlmjchen Gegnern ein Geschrei auf den Straßen einsetzte, das wwltuy nicht gerade werbend für die Betreffenden gewesen «ein omHc In kurzer Zeck hallen sich euva lou Kommunalen an der Kreuzung Radeberger —Königsbrückei straße gesammelt und nm Niederrufen und dem Gesang der Internationale setzle sich ein Demonstrationszug in Bewegung der um den Gasthof zum Hirsch und wieder an seinen Ausgangspunkt zog. Die hiesige Polizei hatte alle Hände voll zu tun, damit tue freuno- lichen Brüder nicht ins Handgemenge kamen. Als schließlich die S.A.-Abteilung das Zerucum des Ortes verlassen Halle, beruhigten sich auch die ärgsten Schieier wieder und die aus dem Schlafe gestörten Anwohner konnlen ihre so plötzlich unlec- brochene Nachtruhe forlsetzen. Für diejenigen, die an dem nicht genehmigten Demonftrallonszag letluahmen, dürfte es noch ein gerichtliches Nachspiel geben. — Am Sonntag hatten sich zahlreiche Kameraden und Freunde .des hiesigen Miltäroerems rm festlich geschmückten Hirschsaale eingesunden, um gemeinsam die Feier des 66. Stiftungsfestes zu begehen. Nach einem floil gespielten Marsch des Löhnert-Orchesters ergriff der Vorsitzende des Vereins, Herr Hausdorf, das Wort und hieß die Anwesenden aufü herzlichste willkommen. Er gedachte aber auch mit warmen kameradschaftlichen Worten der verstorbenen Kameraden. Ein von Frl. Leuthold gesprochener und mit reichem Beifall auf genommener Prolog leitete über zu dem von der Arbeitsge meinschaft der Gesangvereine „Deutscher Gruß" und „Aug. Walther H Söhne" so überaus klangrem und sicher ge sungenen Weihelied. Den Höhepunkt des Abends bildet wohl unzweifelhaft die durch Herrn Bezirksvorsteher Hordler vorge nommene Ehrung verdienter Kameraden die dem Verein jahr zehntelange Treue wahrten. Mit klaren, von tiefem vater ländischen Gefühl getragenen Worten pries er chie Tugenden die in guter und in schlechter Zeit im Militärvereinsbunde gepflegt worden sind. Und mit herzlichen Wollen des Dankes überbrachte er die Glückwünsche des Bundes und Bezirks und ließ gleichzeitig den 9 Kameraden für 4u jährige und 5 Kameraden für 25 jährige Mitgliedschaft wie auch den zwei Vorstandsmitgliedern für ihre 27 jährige Tätigkeit geschmack voll ausgeführte Ehrenzeichen überreichen. Im Namen der Jubilare dankte Herr Schuldirektor i. R. Endler. „Das treue deutsche Herz" wunderschön von den Gesangvereinen zu Gehör gebracht, bildet den Schluß des so inhaltrelchen ersten Teiles. Wieder war es das Löhnert-Orchesters, das Mil einer sauber gespielten Ouvertüre den Reigen der Vorträge eröffnete. Einen besonders nachhaltigen Eindruck und be geisternden Beifall erzielten die Darbietungen des Tv. Jahn. Es war ein besonderes Erlebnis die von 12 Turnern gestellten lebenden Bilder „Deutschlands Heldenkampf" darstellend zu schauen, zu denen in feiner Weise Herr Gründer den er klärenden Text sprach. Stimmungsvoll schlossen sich die Ge sänge der Gesangvereine der vorausgegangenen Darbietung an. Einige Fanfarenmärsche. welche ebenfalls großen Anklang fanden, bildeten den Schluß der reichen Vorlragsfolge. Be vor der Tanz in seine Rechte trat, bat Herr Pfarrer Polster zu Ehren des Reichspräsidenten das Deutschlandlied zu singen und gern kam man dieser Bitte nach. Der folgende Tanz unter Leitung eines neuen Tanzmeisters bot diesmal besonders reiche Abwechslung. Blickt man zurück auf die Festfeier so konnte man bemerken daß der Verlauf aufs tiefste auf alle Besucher rm Stirne der Kameradschaft und Liebe zum Deutsch tum einwirkte. — 700 Turntechniker an der Arbeit I Eine reiche Arbeits tagung führte die Vorturner, Vorturnerinnen, Jugrndwarte, Leiter und Leiterinnen für das Frauenturnen, die Schwimm- und VolkSlurnwarte des Turngaues Mittelelve Dresden zu sammen. Der Besuch war derartig groß, daß die großen Vereinsturnhallen in Dresden bis auf den letzten Platz gefüllt wurden. Das war Breilenarbeit in wahrstem Sinne des Wortes: Ausbildung eines gesunden Führerstammes! Der Turngau Mittelelbe Dresden ist damit auf dem besten Wege Leibesübungen in ihren mannigfaltigsten Formen durch einen ausgebildeten Stamm an Vorturnern und Uebungsleitern, den 42000 Angehörigen des Turngaues angedeihen zu lasten. Am Vormittag brachten Lehrstunden reiche Anregungen und! der Nachmittag führte die Vorturner zur Jahreshauptver sammlung der Gauvortnrnerschaft zusammen. Dresden. Der Berliner Recyrsanwalt und Notar Dr. Franz Lang e ist auf Veranlassung der Dresdener Staats anwaltschaft unter dem dringenden Verdacht des Meineids verhaftet worden. Dr. Lange wurde nach Dresden ge bracht. — Während des Uralzeff-Prozesses in Dresden wurde bekannt, daß Dr. Lange von Uralzeff wertvolle Geschenke er halten habe. Dr. Lange hatte im Gegensatz hierzu unter Eid bestritten, mehr als Gelegenheitsgeschenke durch Uralzeff empfangen zu haben. Schenkung für das Deutsche Hygiene-Museum Dresden. Auf Veranlassung der Kgl. Italienischen Re gierung wurden dem Deutschen Hygiene-Museum zwei wert volle Stiftungen gemacht, die Bildwerke zweier berühmter italienischer Mediziner früherer Jahrhunderte, nämlich eine Büste des Bakteriologen Fracastoro — eine Stiftung der Stadtverwaltung Verona — und ein Relief des Gewerbe hygienikers Ramazzini — eine Stiftung der Universität Mo dena. Die beiden Bildwerke, die in Italien geschaffen wur den, werden noch im Laufe dieses Monats aufgestellt und übergeben werden. Dresden. Betrügerischer „Rechtsreformer". Von der Kriminalpolizei konnte der wegen Kautionsbetrüge reien gesuchte ehemalige Vorsitzende des „Bundes Deutscher Rechtsreformer", Horst Richter aus Dresden, ermittelt und festgenommen werden. Er hatte in letzter Zeit in Chemnitz verschiedenen Personen Verhandlungen wegen Eröffnung eines neuen Unternehmens unter dem Namen „Rechtsschutz- Syndikat" geführt und Mitarbeiter mit Jnteresseneinlagen gesucht und auch gefunden. Große Unterschlagungen im Dresdener Felsenkeller Dresden. Wie gemeldet wird, sind bei der Brauerei am Felsenkeller große Unterschlagungen aufgedeckt worden. Der Prokurist Möbius habe schon seit Jahren Veruntreuungen begangen, die er sehr geschickt zu verdecken verstand. Die Er mittlungen sind noch nicht abgeschlossen Die Veruntreuun gen sollen etwa 100 000 RM betragen Direktor Klapp, der langjährige Leiter des Unternehmens, ist kürzlich fristlos entlassen worden. Diese Entlassung ioll aber mit den Unter schlagungen nicht in Verbindung stehen. Altenberg. Am Donnerstag dem 18. Februar, nach mittags 3 Uhr, wird sich das Bergstädtchen Altenberg im Erz gebirge den Hörern des Mitteldeutschen Rundfunks vorstellen. Professor Weitz-Berlin wird sich mit Direktor Robert Albert vom Berghof Raupennest in Altenberg über Goethes Besuch und Steinstudien in Altenberg und mit Direktor Bauernfeind vom Zinnbergwerk über Altenberg und seine Bergwerkswunder unterhalten. <» Auch ein Zwie gespräch über Altenberg als bedeutenden Wintersport platz und über Altenbergs schöne Umgebung wird sich anschließen. Crzgebirgische Lieder von Gebrüder Nacke zur Zither gesungen, werden die Altenberg-Stunde stimmungs mäßig beenden. Meißen. Münzenfund Beim Stöckeroden auf Tanneberger Flur fand man einen alten Lederbeutel mit 317 alten Geldstücken aus den Jahren 1755 bis 1811. Wahr scheinlich war der Schatz während der napoleonischen Kriege vergraben worden. Zittau. Der Wiktschaftstod. Infolge der Ver schärfung der Wirtschaftskrise hat sich die seit über 75 Jahren bestehende Firma C. A. Giuschwitz A.-G. in Olbersdorf bei Zittau, die Tertiloeredelunasmaichinen herstellt, gezwun gen gesehen, das Konkursverfahren zu beantragen. Im In teresse der Weiterbeschäftigung der Belegschaft, und um die vorhandenen Auftrage zur Durchführung bringen zu können haben sich einige Gläubiger bereitgefunden, den Betrieb vor läufig fortzuführen. Das Ende einer Zeitung Roßwein. Der „Roßweiner Anzeiger" hat nach 48jäh- rigem Bestehen fein Erscheinen eingestellt. Wie der Verlag bekannt gibt, ist das Blatt das Opfer der allgemeinen Wirtschaftsnot geworden. kulturpolitische Tagung der freigeistigen Verbände Leipzig. Der erweiterte Ausschuß der Reichsarbeits gemeinschaft freigeistiger VerbändesRGA), in der der Deutsche Monistenbund, der Bolksbund für Geistessreiheit. der Deutsche Freidenkerverband und der Bund Sozialistisches« Freidenker zusammengeschlossen sind, trat in Leipzig zusammen, um zu der kulturpolitischen Lage Stellung zu nehmen und über Ao« webrmaßnahmen aeae'nüber Unterdrückunasversüchen Be schluß zu fassen. Nach ausführlichen Vorträgen würde eine Entschließung angenommen, ui dei verlangt wird, daß die von der Reichsverfassung den weltanschaulichen Verbänden ausdrücklich zugesicherte Gleichberechtigung von den Behörden gewahrt wird. Die Republik müsse endlich erkennen, daß die Feinde der Geistesfreiheit auch ihre Feinde seien. keine Textil-Spczialmesse Leipzig. Wie die Fachgruppe der Textilindustrie des Reichsverbandes der deutschen Industrie mitteilt, hat sie den Plan, in diesem Jahr eine Spezialmesse der Textilindustrie in Leipzig durchzufllhren, mit Rücksicht auf dre Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit und im Hinblick auf die derzeitige Wirtschaftslage zurückgestellt. Lengenfeld. Doppelbrand st iftung? Durch die Aufmerksamkeit der Bewohner des sogenannten Stadtrichter hauses in der Reichenbacher Straße, das dem Landwirt Hel ke! gehört, wurde ein Brandherd entdeckt und unschädlich ge macht, bevor größerer Schaden entstand. Etwa eine Stunde später wurde man durch starke Rauchentwicklung auf einen zweiten Brandherd in einer dem Stadtrichterhaus gegenüber liegenden Scheune aufmerksam. Auch hier konnte das Feuer im Keim erstickt werden. Die Untersuchung ist im Gange. Chemnitz. Fabrikbrand. Im Stadtteil Altendorf geriet der Dachstuhl des Kernmachereigebäudes der Eisen gießerei von Krauthain in Brand. Der Feuerwehr gelang es nach zweistündiger Tätigkeit, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Dem Brand sind u. a. wertvolle Formstücke und -Kerne sowie andere Einrichtungsgegenstände zum Opfer gefallen. Der Betrieb der Eisengießerei erleidet jedoch keine Unterbrechung. Chemnitz. Die Sai d e n b a ch-T a l s p e r r e. In der Ratssitzung wurde beschlossen, den Stadtverordneten vor zuschlagen, daß der Bau der Saidenbachtalsperre auch im Jahre 1932 als Notstandsarbeit weitergeführt und aus Mit teln der produktiven Crwerbslosenfürsorge ein Darlehen in Höhe von 1800 000 RM bei der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten in Berlin ausgenommen wird. Chemnitz. Selbstmord. Durch Erschießen nahm sich hier der 62jährige Färbereibesitzer Neckten bürg das Leben. Necklenburg war Vorstandsmilglied des Arbeitgeber verbandes der sächsischen Textilindustrie Niederwürschnitz. Unter schleife bei der Orts krankenkasse. Der Geschäftsführer der hiesigen Orts krankenkasse, Weidlich, hat sich erschossen. Wie bekannt wird, soll der Grund zur Tat in Unregelmäßigkeiten zu suchen sein, die sich Weidlich hatte zuschulden kommen lassen. Die Höhe der Unterschlagungen ist nocb nicht bekannt Weidlich war vor kurzem zum Direktor der Ortskrankenkasse Grüna bei Chemnitz gewählt worden und sollte diese Stelle am 1. Fe bruar antreten. Kurz vor Ankunft der Prüfungskommission zur Kassenübergabe beging er Selbstmord. Zwickau. Brandstiftungen. In Vielau brannte die Scheune des Gutsbesitzers Kurt Gerber nieder. Sämt liche darin untergebrachten Strohvorräte, landwirtschaftlichen Maschinen usw. sind vernichtet Der Schaden ist durch Ver sicherung gedeckt. Es liegt zweifellos Brandstiftung vor. — Kurze Zeit später entdeckte man an der etwa 300 Meter von der Brandstelle entfernten Scheune des Gutsbesitzers Alwin Krätzer zwei Brandherde, die sofort gelöscht werden konnten. Die Nachforschungen zur Ermittlung der Brandstifter sind von der Kriminalpolizei Zwickau ausgenommen worden.. Für 750 000 RM Hochwasserschäden im Zwickauer Bezirk Zwickau. Soweit sich nunmehr nach Abschluß der von den in Frage kommenden Stellen gemeinsam geführten Un tersuchungen über die Höhe der Hochwasserschäden übersehen läßt, beläuft sich der Gesamtschaden im Zwickauer Bezirk aus schließlich der Stadt Zwickau auf etwa 750 000 RM. Davon entfallen u. a. auf die Gemeinden Backwa, Cainsdorst Har tenstein und Wiesenburg etwa 230 000 RM und Crösten 187 000 RM, während die Reichsbahn den anläßlich der Un terspülung des Zwickau-Schwarzenberger Eifenbahndammes entstandenen Schaden auf 50 000 RM schätzt. Zwickau. Schadenfeuer. In Wildenfels brannten Scheune und Schuppen des Gutsbesitzers Ernst Liebold nie der. Das Feuer griff auch auf das Wohnhaus des Arbeiters Schwämmer über, das ebenfalls in Asche gelegt wurde. Di« Familie konnte nur das nackte Leben retten. Der Schaden ist bedeutend, jedoch durch Versicherung gedeckt. Die Brand ursache ist unbekannt. Plauen. Unfall oder Verbrechen? Auf der Staatsstraße Plauen—Pausa wurde nachts der 55 Jahr« alte Kunststeinfabrikant Max Knoll aus Oberpirk mit schweren Verletzungen tol ausgefunden. Knoll war, wie fest- gestellt wurde, auf einem Bockbierfest in Oberpirk gewesen und hatte die Absicht nach Mehltheuer zu gehen. Es konnte noch nicht ermittelt werden, ob der Tote, der von einem Auloführer gefunden wurde, durch einen Unfall oder ein Verbrechen ums Leb.m gekommen ist, Mit der Aufklärung stt die Staatsanwalljchchi in Plauen befaßt..