Volltext Seite (XML)
Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ; »»«»»»IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINIIII» I »« ,OU,ndorf«r Atttung- »ischeinl Di«»» " ta«, D»nne»t«, »nd Sonnabrnd. - D« D«z»a, »Pr«t, »ird mit Brgimi j«d«n M»«at, tetannt ge-iden. « I« Fall« HSH«r«r Dew«ll (Krieg »». s»nst. « ü irgendwelcher Störungen de» Betried«» der T 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- 2 2 Einrichtungen) hat der Bezieher deinen An» m sprnch auf Lieferung »ter Nachlieferung der » » Zeitung »d. RSck»ahlung d. Bezugspreise». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 9 Mittwoch, den 20. Januar M2 Jahrgang Herttiches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, am Januar (922. — Die Freiwillige Feuerwehr Ottendorf-Okrilla-Süd hielt am vergangenen Sonnabend ihre Hauptversammlung ab, zu der sich die Kameraden vollzählig eingefunden hatten. Aus dem Jahresberichte war zu entnehmen, daß die Wehr aus 33 aktiven Mitgliedern besteht und von 48 passiven Mit gliedern unterstützt und gefördert wird, im Jahre 1931 drei Mal zu Bränden alarmiert wurde und eine erste Löschprämie für tatkräftiges Eingreifen bei einem auswärtigen Brande erhielt. — In der Führung der Wehr tritt insofern eine Aenderung ein, als Kamerad Rüger als Hauptmann gewählt wurde, um dadurch eine Entlastung des langjährigen Brand meisters Kamerad Thieme herbeizuführen, der als Brandmeister auch weiterhin tätig sein wird. Kamerad Rüger wird das Amt als Spritzenzugführer vorläufig mit versehen. Herr Bürgermeister Richter weist in einer Ansprache daraufhin, daß das Jahr 1931 für die Wehr besondere Bedeutung hatte. Anschaffung einer Motorspritze und eines Transportkraftwagens seien wichtige Marksteine in der Geschichte der Wehr. Er dankte der Wehr für die im abgelaufenen Jahre geleistete treue Arbeit, ermahnte zur Einigkeit und bat auch künftig die Feuerwehrideale hochzuhalten. — Am Freitag, den 22 Januar findet vom Verkehrs- ausschuß der Handelskammer Zittau eine Verkehrsragung in Löbau statt. Reichsbahndirekwr Flachs mit seinem Stabe nimmt daran teil. Als einer der ersten Punkte wird die Fahrplangestaltung unserer und der VorortSlmie Arnsdorf— Dresden behandelt. Sollten Interessenten noch andere Wünsche als die bereits in der Dezembersitzung vom hiesigen VerkehrS- auaschuß bearbeiteten vorzubringen haben, so werden sie ge beten, bis Donnerstag dem Vorsitzenden, Herrn Kantor Beger, Bericht zu geben. Weiter teilt der Verkehrsausschuß uns mit, daß er bei der Kraftwagengesellschaft und beim Bezirksverband Kamenz Einspruch erhoben hat, daß seit 1. Januar ein recht ungünstiger Fahrplan eingeführt ist. Der Bezirksverband gibt an, daß das Defizit auf der gesamten Strecke Kamenz- Dresden sich über 16 000 Mark bis November 1931 beläuft Und daß deshalb Einschränkungen sich nötig gemacht haben. Ob eü aber ratsam war, Fahrt 9 in Wegfall zu bringen, wird von Interessenten verneint, ebenso die Verlegung der Fahrt 3. — Im Gasthof zum Hirsch fand am Freitag die erste öffentliche Versammlung der hiesigen Ortsgruppe der N.S. D.A.P. nach dem Weihnachtsburgfrieden statt. Vor mehr als 200 Personen sprach der Nationalsozialist Scholtis, Dres den über das Thema: „Die Knechtschaft dauert nur noch kurze Zeit". Er führte u- a. aus, daß heute den deutschen Volksgenoffen das Recht der freien Meinung genommen sei und daß die NSDAP, als organisierten Protest gegen den an der deutschen Arbeiterschaft verübten Betrug mit sauberen Mitteln ein unanständiges System stürzen werde, welches mit dem Verbrechen vom 9. November 1918 den Anfang der Verelendung Deutschlands gemacht habe. Der damalige „Auf ruf der Republik" kennzeichnet treffend den ganzen Betrug. Die NSDAP, habe da» Vermächtnis der deutschen Gefallenen des Weltkrieges übernommen, die für ein freies und ehrhafteS Deutschland fielen und sie gelobe, im Sinne dieses Vermächt- niffe« für Deutschlands Freiheit zu kämpfen, als letztes Auf gebot der Nation. Das heutige System habe 13 Jahre Zeit gehabt, seine Tatkraft zu beweisen. Heute schaffe es auch feine „Eiserne Front" mehr, um die Bonzensessel zu schützen. Die NSDAP, bekenne sich als revolutionär in dem Sinne, als Revolution die geistige Umwälzung eines Volkes bedeute. - Sie denke aber nicht daran, das heutige System gewaltsam zu stürzen, sondern schütze nm Gegenteil die Verfassung und werde im Volk die sittlichen Kräfte und den Glauben sammeln. Während die Lehre der Andern Haß gegen Volk und Vater land bedeute, predige der Nationalsozialismus die Liebe zum Volksgenossen. Da Materialismus, hier IdealismusI Jede Revolution in der Weltgeschichte habe seine Kennzeichen. Die letzte Revolution könne als Kennzeichen nur den Tod der deutschen Wirtschaft aufweisen. Nur 36 «/v der deutschen Industrie sind heute spärlich beschäftigt. Der Zweck des Weltkrieges die Arbeitskraft des deutschen Volkes zu zertrüm mern, sei also erreicht und dazu habe die SPD. die Hand gereicht, weil sie Notverordnungen durchbringen hilft, die die Kaufkraft schwächen und damit die Wirtschaft verderben. Mit der Aufforderung sich mit der NSDAP, für den Wieder-: ausbau und die Freiheit einzusetzen schloß der Redner seine Ausführungen mit dem Gelöbnis „Deutschland muß leben,- und wenn wir sterben müssen". — In der anschließenden Diskussion sprach noch ein hiesiger Kommunist, dessen Aus führungen, soweit sie sich gegen die NSDAP, richteten, von dem Redner in seinem Schlußwort widerlegt wurden. F Strengere Auslese Minderbegabter Im Verordnungsblatt des Sächsischen Volksbildungsmi nisteriums findet sich eine Verfügung, wonach das Ministe rium die Wahrnehmung hat machen müssen, daß die Verord nung vom 10. April 1931, nach dei die höheren Schulen auf allen Klassenstufen eine ständige gewissenhafte Sichtung vor zunehmen und die Schüler, die nach Begabung und Leistungs fähigkeit den Anforderungen nicht entsprechen, einem für sie geeigneterem Bildungswege zuzuführen haben, nicht von allen Schulen streng durchgeführt wird. Das Ministerium hat daher diese Bestimmung den zuständigen Stellen zur Nachachtung in Erinnerung gebracht. Goethe-Feier in den sächsischen Schulen Das Sächsische Ministerium für Volksbildung hat ange ordnet, daß an allen Schulen am 12. März 1932 des 100. Todestages Goethes in einer besonderen Feier zu gedenken ist. Im übrigen ist der 12. März schulfrei. In den be ruflichen Schulen sind nur die Schüler zur Feier heranzu ziehen, die zur Zeit der Veranstaltung stundenplanmäßig Unterricht haben. Für die übrigen Schüler dieser Schulen ist das Gedenken in eine geeignete Unterrichtsstunde der letzten Schulwoche vor dem 12. März zu verlegen. Dresden. Von der Kriminalpolizei wird eine äußerst wichtige Spur zur Aufklärung des am 15. Dezember 1929 verübten Mordes an dem Motorenwärter Miersch verfolgt. Nachdem bisher alle Erörterungen zur Ermittlung des Täters erfolglos waren, richtet sich jetzt der Verdacht erneut gegen den in Haft befindlichen Arbeiter Kurt Emil Funke, der damals in der Rosenstraße in Dresden wohnte. Er war bereits kurz nach der Tat von der Kriminalpolizei als Täter in Frage ge zogen worden. Er versucht nach wie vor, die Tat abzustrei ten und sein Alibi nachzuweisen, was ihm noch nicht gelun gen ist. Seine Entschuldigungsgründe dafür, daß er einmal spät abends mit blutbefleckter Kleidern nach Hause gekom men ist, erscheinen der Kriminalpolizei unglaubhaft. Unter Hinweis auf die ausgesetzte Belohnung in Höhe von 500 RM wendet sich das Kriminälami an die Oeffentlichkeit, um An gaben über Funke und sein Privatleben zu erhalten. Freital. Tankwärter überfallen. Abends kurz nach 8 Uhr wurde in einer Großtankstelle in Döhlen der 35jährige Tankwart Hauptmann von einem Wachbeamten gefesselt und geknebelt aufgefunden Seinen Angaben nach soll er von zwei Unbekannten niedergeschlagen worden sein, die aus der Kasse etwa 500 RM raubten. Die Kriminal polizei nahm die Ermittlungen auf. Die Not der Landwirtschaft Meißen. Die Hauptversammlung des Bezirkslandbun des Meißen gestaltete sich unter Leitung des Landbundvor sitzenden Zimmermann zu einer eindrucksvollen Bauernkund- aebung. Den Hauptvortrag hielt Dr. Schiel e-Naumburg über das Thema „Unser Cntscheidungsjahr 1932". Die Ver sammlung beschloß einstimmig die Absenduna eines Tele gramms an den Reichsernährüngsminister, in dem Maßnah men gegen den Zusammenbruch der Ver ungswirtfchaft gefördert werden. 209 000 UM Spenden für die Leipziger Nothisse Leipzig. Nach Mitteilung der Leipziger Nothilfe sind bisher an Geldspenden rund 120 000 RM und an Sachspen den aller Art (außer getragenen Kleidungsstücken) rund 8» 000 RM eingegangen. Verteilt wurden bisher alle Sach spenden. 21 000' Zentner Kohlen. 10 000 Lebensmittelpakete, 21 000 Speisespenden. 767 Zentner Kartoffeln. Weitere 20 000 Zentner Briketts sollen in nächster Zeit zur Verteilung kommen, ebenso wird noch die Beschaffung von Anzügen für Schulentlassene in Aussicht genommen. Große Technische Messe am 6. März Leipzig. Die Große Technische Messe und Baumesst findet in diesem Jahr vom 6. bis 13. März statt; sie dauert demnach nur acht Tage gegen bisher elf Tage. Leipzig. In Anschluß an die Mitteilungen über die ver mutliche Papageienkrankheit wird vom Stadtbe zirksarzt noch folgendes bekanntgegeben: Der Wellensittich, von dem die genannten Erkrankungen ausaegangen sein könnten, stammt von einem Vogelzüchter in Änger-Crotten- darf. Erörterungen des Bezirksarztes und des Bezirkstier arztes ergaben, daß unter dem Vogelbestand des Züchters keine erkrankten oder verdächtigen Tiere corbanden sind. Nach Angabe des Vogelzüchters hatte er noch an fechs weitere Fa milien kurz vor Weihnachten Wellensittiche verkauft. Bei Erörterungen in allen diesen Familien wurde weder bet den Vögeln Noch bei den Menschen eine Erkrankung festgestellt. Außer den sechs Familien, die der Züchter genannt hat, hatte er aber auch noch an eine andere, zunächst von ihm nicht ge nannte Familie Mitte Dezember einen Wellensittich kdüe- geben. In dieser Familie sind um die Weihnachtszeit eben falls fünf Personen unter Verdacht der Papageienkrankheit erkrankt. Zwei davon befinden sich im Krankenhaus. Die Universitätsklinik, das Hygienische Institut und die Landes stelle für öffentliche Gesundheitspflege in Dresden sind damit beschäftigt, an den Erkrankten und den von sämtlichen Er krankten entnommenen Blutproben das Wesen der Erkran kung weiter zu erforschen Der Bezirkstierarzt hat die Vogel« züchtsrei unter besondere Aufsicht genommen.« Ansteckungen oder Uebertragungen von den Erkrankten aus Personen ihrer Umgebung sind nicht vogekommen. Leider ist der Wellensit tich. von dem der neue Ansteckungsherd ausginq, von der be treffenden Familie getötet und verbrannt worden. Dadurch ist bedauerlicherweise die Möglichkeit verloren, an dem Tiere eine Untersuchung anzustellen. Plauen. * Z w e i Selbstmorde. In seiner Woh nung in der Taul^witzer Straße wurde der 67sährige Händ ler Pfrötzschner durch Leuchtgas vergiftet tot aufgefunden. Die Sorgen um die Beschaffung des für eine gekündigte Hypothek erforderlichen Geldes dürfte den alten Herrn zu diefem Schritt getrieben haben — Bei Berga wurde die Leiche der seit einigen Wochen aus Greiz verschwundenen 48jährigen Weberin Frieda Günther aus der Elster gezoaen. Die Frau dürfte den Tod aus Schwermut gesucht haben. Der Leichnam wies starke Verletzungen auf, die zweifellos da durch entstanden sind, daß die Tote vom Hochwasser über acht Wehre der Elster hinuntergespült worden war. Aue. Zwei Männer überfahren. Der Eil omnibus Chemnitz—Aue überfuhr auf der Stollberger Straße in Lößnitz an einer unübersichtlichen Stelle zwei Männer, die beide mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Sie haben Schädelbrüche, Ge hirnerschütterungen und wahrscheinlich auch innere Verletzun gen davongetragen. Es handelt sich um den Schuhmacher Christian Thierfelder und den Schlosser Hans Scharf, beid^ aus Neuölsnitz. Sachsens Vertretung im Reichsral Dresden, 18. Januar. Der sächsische stellvertretende Bevollmächtigte zum Reichs- rat, Ministerialdirektor Dr. Poetzsch-Heffter, scheidet am 31. März 1932 aus dem sächsischen Staatsdienst aus, da er von diesem Zeitpunkt an eine Professur für öffentliches Recht an der Universität Kiel übernimmt. An seiner Stelle ist der Amtshauptmann von Grimma, Hardraht, vom 1. April 1932 ab zum Ministerialrat und stellvertretend« Bevollmächtigten zum Reichsrat ernannt worden. Die MMen Beamten Ordern Preisabbau Dresden, 18. Januar. In einer längeren Unterredung richteten die Vertreter des Landeskartells Sachsens des Deutschen Veamtenbundes an den sächsischen Preiskommissar, Ministerialrat Dr. Schelcher, bas dringende Ersuchen, alle Kräfte dafür ein zusetzen, daß die bisher erfolgten Lohn- und Gshaltssenkun- gen einen Ausgleich fänden durch eine fühlbare Preissenkung auf allen Gebieten der Lebenshaltung Die Vertreter des Landeskartells betonten die Bereitschaft der gesamten Be amtenschaft, die Arbeit des Preiskommissars in jeder Weise zu unterstützen.--. Ministerialrat Dr. Schelcher wurde gebeten, auf die Verbilligung auch der kulturellen und Bildungsein richtungen (Theater, Zeitungen, Lesezirkel usw.) hinzuwirken. Auch auf die Notwendigkeit der Senkung der Zwischenhan- delsfpanne im Milchhandel sowie der Flersch- und Brotpreise und der Tarife für Gas. Wasser Elektrizität, Fahrpreise usw. wurde hingewiesen. Dr. Schelcher gab der Hoffnung Ausdruck, daß es ihm unter Mithilfe der gesamten Verbrau cherschaft und der Beamtenschaft gelingen möge, die erstrebte Senkung der Kosten auf allen Gebieten der Lebenshaltun erfolgreich durchzuführen. Gehaltszahlung an die Staatsbeamten Nach einer Verfügung des Ministeriums des Innern haben die Beamten und Lehret am 21. Januar das letzte Drittel ihrer Ianuarbezüae zu erhalten. An diejenigen An gestellten des Staates, die ihre Bezüge bestimmungsgemäß halbmonatlich im voraus erhalten, wird am 21. Januar der Restbetrag an Dienstbezügen, der für den Monat Januar noch zu gewähren ist, ausgezahlt. Turnen - Spiel - Sport im /X Turnverein Iahn e.V. /3V (Deutsche Turnerschaft.) Sonntag, den 17. Januar 1932. > Handball. Jahn Jgd. — Königsbrück Jgd. 1:5 (0:2) Königsbrück revanchierte sich für die letztens erlittene Niederlage.