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WarandlerHTageölatt > - G-grund«l85.o. > Änzeigef Tffaron-^ i -««J-»-»--» - Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen -es Bürgermeisters zu Tharandt Der Bezugspreis des »Illusir. Lageblatt-, Ausgabe Q mit Tha randter Tageblatt verbunden mit Wilsdruffer Nachrichten betrag« zus. monatl. Mk. 2.— einschl. 30 Pfg. Träger lohn, durch die Poff ohne Zustellgebühr monail. Mk. 2. — einschl 30 Pfg Postgeb. m der Geschäftsstelle abgeholi mo» natl. Mk 1 70. Einzelnummer 1b Pfg., Sonnabend-Sonntag-Nr. Pfg.; Druck und Verlag: Clemens Landgrai Nacht W Stolle «Stolle» Verlag). Freital Hauptichrntle«» ter : Herm. S ch^o t t, Freitag ver» u.Anzeigen: i.V.E.Kunze, Freital, für Lok. aus Wilsdruff u. Umg i V Erich Kunze Freital; für Anzeigen «u» Wilsdruff und Umgeg.: Pau Larten . Wilsdruff; - ür den übrig Textteil: Hermann Schlott, Freital; Oe Bilder: Wilib. Stolle; Freita' D A. VI». 1936- 1b Der Anzeigenpreis betragt für die sechsmal gesp Millimeterzeile (46 mm breit) oder deren Naum 7 Pfg.; die viermal gesp Millimeterzeile im Textteil od. deren Raum 20 Pfg. Zurzeit ist die Preisliste Nr. 3 gültig — Für Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen, ebenso für Anzeigen, welche durch Fernsprecher auf gegeben werden, wird keine Ge währ übernommen — Für Fälle höherer Gewalt, Betriebs störung usw. besteht kein An- 'pruch auf Lieferung dzw. Nachliefe rung der Zeitung od. Rückzahlung des Lesegeldes. — Nachlaßan- spruch erlischt bei Konkurs oder Zwangsvergleich des Auftrag gebers, — Erfüllungsorte: Für »Tharandter Tageblatt- Tha randt, für »Wilsdruffer Nach richten- Wilsdruff in Sachsen. — Nr. 219 Freitag, -en 18. September 1936 Wilsdruff Wilsdruff. Bcrufserziehung durch die DAF., Ortsgruppe Wilsdruff. Die Abteilung Berufs erziehung und Betriebsführung führt auch in diesem Jahre wieder eine Reihe Lehrgänge, Kurse und Vorträge usw. für Kaufleute, Buch drucker und Holzwerker durch. Für letztere wer- en Lehrgänge im Zeichnen, Beizen und Polie ren und für die Buchdrucker eine Vortrags reihe Surchgeführt, während für die Kaufleute Lehrgänge in Kurzschrift, Maschinenschreiben, Plakatschrift und Buchhalmng für Anfänger und Fortgeschrittene sowie eine große Arbeits gemeinschaft durchgeführt werden, in deren Mittelpunkt der Kaufmann im Wirtschafts raum, Betrieb und Rechtsleben steht. Anmel dungen haben sofort bei der Ortswaltung der DAF. zu erfolgen. Wilsdruff. Wetturnen des Turnvereins DT. Bei der Bewertung der Schüler des fünften und sechsten Schuljahres ist bei der Ausrech- uuug für den Schüler Horst Zienert ein Rechenfehler unterlaufen. Er gehört mit 74 Punkten an erste Stelle. Wilsdruff. Schützenhaus-Lichtspielc. Zwei Fronten stehen in dem abenteuerlichen Ufa- Film „Die letzten Vier von Santa Cruz" gegeneinander: Die Front der „großen Macher" gegen die Front Ser ganzen Kerle! Lautere Ehrlichkeit, Redlichkeit und Treue g-gcn Ge meinheit, Schurkerei und Betrug, kämpseri'cher Sinn gegen brutale Spekulation, Sauberkeit der Gesinnung gegen schmutzigen, verbreche rischen Krämergeist! In Bildern von m't- reißendlr Erlebniskraft weiß der F'lm diese Menschen und diese Kräfte zu schuoern, in Sze nen von großartiger Eindringlichkeit weiß er die schicksalhaften leidenschaftlichen Geschehnisse zu deuten, in Situationen von packender Wirk- UchkcitHvähe läßt er den Gang der Handlung zu furiosem Tempo auslausen! Und welche einzigartigen Spannungen lösen sich aus dem Reichtum des gegensätzlichen Milieus! Zu dem lärmenden, lachenden, leuchtenden Paris, der Ausgangsstätte und dem Geburtsort der „Santa-Cruz-Lagusten-Kompanie" steht das einsame, öde, weltenferne Santa Cruz, der Mittelpunkt und die Wirkungsstätte genannter Kompanie, in krassem Gegensatz, genau so ver schieden wie die Darsteller des Films. Auf der einen Seite das Zaubere Kleeblatt: Ghazaroff, das „schlaueste Köpfchen von Paris", eine phan tastische, schauspielerische Erscheinung von Erich Ponto, Aika, der vom Dämon des Geldes be herrschte Asiate, eine einzigartige, unvergeß liche Leistung von Valery Jnkijinoff, Nadja Danonw, Madame mit dem untrüglichen In stinkt für „das" Geschäft, großartig gestaltet von der überragenden Francaise Rö^ay — denen gegenüber Kapitän Strmrvels (Hermann Speelmanns) mit seiner Braut Madeleine (Irene Mevendorffj und seinen vier ihm treu ergebenen Kameraden, die allen ihnen begeg nenden Gefahren trotzen und schließlich nach Zurücklassung zweier treuer Gefährten wieder nach Paris kommen und die Schuldigen dem Strafrichter überliefern. * w. Gauernitz. Einen wohlgelnngsnen Kon zertabend veranstaltete kürzlich der Männer gesangverein „Arion" unter Leitung des Chvr- meisters Adler. Es war erstaunlich, mit wel cher Klangreinheit die nicht gerade als leicht an zusprechenden Gesangsstücke zum Vortrag ge bracht wurden. Jeder Sänger gab sein Bestes. Der Abend wurde durch das Plietzsch-Marko- Orchester unter persönlicher Leitung von Plietzsch-Marko mit echten deutschen Weisen umrahmt. Auch der Deutsche Sängerbund hatte es sich nicht nehmen lassen, einen Vertre ter zu entsenden. Dieser wies in seiner An sprache auf die Notwendigkeit hin. heute mehr denn je zu singen und das deutsche Lied zu pflegen. w. Meisten. Die Schulfußballrundenspisle, die im vorigen Jahr bereits größeren Anklang fanden, beginnen im nächsten Monat im Kreise Meisten in mehreren Abteilungen. Um nun auch die Erzieher, denen in erster Linie die Be treuung der Schulmannschaften obliegt, in die Geheimnisse des Fußballsports einzuweihen, ist ein Futzballkursus eingerichtet worden, der unter der Leitung des bekannten Mitgliedes der ersten Mannschaft des Meißner Ballspielver eins 08, Sportkamerad Boczek, steht. Der gesamte Uebungsbetrieb erfolgt auf dem Platz des Meißner Ballspielvereins. Vorgestern ging's los. Mit einem wahren Feuereifer stürzte man sich in die Arbeit, während am Rande des Feldes sich „Fachleute" eingefunden hatten, nämlich die Schüler. Nach kurzen theo ¬ retischen Ausführungen des Uebungsleiters lernten die Lehrer den Paßstob, der immerhin ein gutes Beingefühl erfordert. Daun kam das Ballstoppen an die Reihe. Dann wurden Quer- und Steilpaß durchgenommen. Vorher hatte man gelernt, den Ball am Fuß zu füh ren. Ballköpfen kann heute mancher Aktive, der längere Zeit dem Fußballsport huldigt, noch nicht. Auch dieses Problem begann man zu lösen, wenn auch mit sichtlichen Schwierigkeiten. Zum Schluß unterrichtete Sportkamerad Boc zek seine „Schüler" über die Taktik im Fuß ballspiel überhaupt. W U MW»M M W. WO« Es ist wenig bekannt, daß im Mittelalter der Weinbau über das ganze Reich bis in seine nördlichsten Gebiete verbreitet war. Sogar aa der Weichsel hatte der Deutschritterorden-Wein- berge anlegen lassen. Auch Berlin hatte am Nordabhang der Hochebene des Barnims Weinberge. Einige Berliner Straßen: Weiu straße, Weinmeisterstraße und Weinbergswcg, haben ans dieser Zeit noch immer ihre Namen. Zahlreiche märkische Städte haben Ortsteile, die aus jener Zeit den Namen „Weinberg" führen, obwohl längst keine Reben dort grünen. Das Sachsenland an der Elbe, der Saale und Unstrut war eiust eines der ertragreichsten Weinbaugebiete des Reiches. Gellert, der Leip ziger Professor und Fabeldichter, preist z. B. den Saalewein in begeisterten Versen. Das Land an der Saale gehörte bis zum Jahre 1815 ja auch zum damaligen Königreich Sachsen. Wie außerordentlich groß der Ertrag des Weinbaues an der Elbe und Saale gewesen sein muß, beweist schon die Tatsache, daß die sächsischen Kurfürsten, die später gleichzeitig Könige von Polen waren, ans ihrer für unbezwingbar gehaltenen Feste Königstein im Elbsandsteingebirge nacheinander drei Ricscnsäfser hatten er bauen lasten, die das weltberühmte Heidel berger Fast an Fassungsvermögen weit übertrafen. Das erste Faß ist in den Jahren 1621 bis 1621 entstanden. Es faßte etwas mehr als 152 000 Liter. Das zweite wurde gute 50 Jahre spä ter errichtet und faßte schon rund 227 300 Liter Den Vogel aber schoß das Faß ab, das August der Starke in den Jahren 1721 bis 1725 er bauen ließ und das 254 000 Liter aufnehmc' konnte. Im Weinlande an der Elbe hat in den letz ten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts die Reblaus furchtbar gehaust. Sie hat in kurzer Zeit den ganzen Weinbau biS auf geringe Reste vernichtet: nur an wenigen Stellen blieb ein unerheblicher Rest des sächsischen Weinbaues erhalten und wurde aus treuer Anhänglichkeit an dem von den Vätern ererbten Weinberg- besttz weitergepflegt, so gut oder so schlecht es eben ging. Die alten Elbweinhänge liegen meist aus dem Nordnfcr des Stromes unterhalb Dres dens. Der anmutige Höhenzug entfernt sich immer weiter vom Ufer. Die Hänge der Berge waren einst ein einziger Nebengarten. Noch heute kann man dies an den vielen über einander aussteigeuden Terrassen erkennen. Dort liegt ans halber Höhe das Schloß Hof- lößnitz. Die z« diesem Schloß gehörenden Staats- wcinberge sind von der Landesbauernschaft ans längere Zeit gepachtet. Von hier ans vollzieht sich der Neuaufbau auf neuzeit licher Grundlage. Die Hauptlagen sind der „Goldene Wagen" und der „Schloßberg". An Stelle des bunten Re bengemisches ist jetzt der reine Satz auserlese ner Reben edler Rassen getreten Die dort er zeugten Weine haben bei wiederholt erfolgtem Besuch erster rheinischer Fachleute die volle An erkennung dieser ernsthaften Urteiler gefunden. Oberhalb des Schlaffes liegt die Weinban- Versuchs- und Lehranstalt der sächsischen Lan desbauernschaft, wo die jungen Leute, die auf dem väterlichen Besitz «den Rebenbau wieder aufnehmen wollen, gründlich vorgebildet wer den. Archiv. Propiganda-Verb. pr. Weinbaugcb Beim Dörfchen Sörnewitz steigt hart am Elbufer unvermittelt ein Bergstock aus der Ebene empor. Es ist das aus Urgestein be stehende Spaargebirge, das an seinen nach Sü den geneigten Steilhängen gleichfalls ansehn lichen Rebbestand aufweist. Hier liegen unten an der nach Meißen führenden Straße alte Weinhöfe, die „Rote Presse", die „Graue Presse", der „Kapitelberg" und weiter stromab gegenüber der Stadt Meißen die alten „Rats weinberge", die schon seit dem 14. Jahrhundert Eigentum der Stadt sind. Am Kapitelberg hat der städtische Oberwinzer seinen Dienstsitz. Außerdem hat die Stadt hier eine Weinstube eingerichtet, in der die naturreinen Weine der städtischen Kellereien kredenzt werden. Der billigste ist der Meißner „Schieler". Der „St.- Materni", der Meißner „Schwalbennest-Tra miner" und „Hölle" sind Weine von reinem Geschmack und rassiger Art, wie sie der aus verwittertem Urgestein bestehende Boden her vorzubringen vermag. w. Meißen. Herbstkampsspiele der SA. Der Sturmbann 1/101, dessen Gebiet fast die Amts- hauptmannschast Meißen umfaßt, wird am 26. und 27. September in der Nähe von Nossen seine Herbstkampfspiele durchführen. Die Ein heiten beginnen die Leistungsprobe am 26. Sep tember, nachmittags, mit einem 10-km-Marsch und gehen anschließend in der Nähe des Muldentalsportplatzes bei Nossen ins Zeltlager. Singewettstreit der Stürme und Trupps am flammenden Holzstoß beschließen diesen Tag. Am 27. September beginnen nach einer Morgenfeier im „Steinbusch", Nossen, die Herbstkampfspiele. Zu gleicher Zeit sührt der Bann 208 der Hitlerjugend mit allen feinen Gefolgschaften einen Leistungssternmarsch nach Nossen durch. Die Gefolgschaften treffen in der Mittagszeit des 27. September an der Grenze Nossens ein und werden dort ver pflegt. Eine öffentliche Abschlußkundgebung auf dem Eisenbahnsportplatz wird die SA. und die Hitlerjugend als treue Kampfgefährten gemeinsam aufmarschieren lassen. Tharandt dit. Höckendorf. Einquartierung. Vom Reichsparteitag in Nürnberg kommend, bezog am Mittwochvormittag die 4. Schwadron des Reiterregiments 10 mit 7 Offizieren. 122 Unter offizieren und Mannschaften sowie 123 Pferden unseren Ort. Schon nachdem man zwei Tage zuvor den Quartiermacher gewahr wurde, war tete man sehnsüchtig aus das Eintreffen der wackeren feldgrauen Kolonnen, zumal durch das nahe Manöver unser Ort in den letzten Tagen des öfteren von Soldaten passiert wurde. Als dann am Mittwochvormittag die Truppen ihren Einzug hielten, war bei der Bevölkerung freudige Stimmung vorhanden: besonders die Jugend fieberte vor Freude und bevölkerte vor allem den Standplatz der Gulasch-Kanone. Ein Teil der Einwohnerschaft wurde aus dieser ge speist. Am Nachmittag fanden sich weitere 30 Mann zur Quartiernähme ein. Die Soldaten waren mit ihrer Unterkunft bestens zufrieden. Im Gasthof „Erbgcricht" fand am Abend Manöverball statt, zu dem man recht lange aushielt. In bester Harmonie wurden hier Soldaten und Bevölkerung zusammengeführt. Am Donnerstag, gegen 7 Uhr, verließen dis Feldgrauen Höckendorf, um noch am Manöver teilzunehmen. t. Mohorn. Eröffnungsfeier der Gemeinde bücherei. Bürgermeister Kropf-Bannewitz wird am Sonnabend hier anwesend sein, um im Gast hof 20 Uhr zur Eröffnungsfeier der Gemeinde bücherei zur Gemeinde zu sprechen. Leseproben, Vorträge über Zweck und Sinn der Bücherei sollen die Einwohnerschaft fürs gute deutsche Buch gewinnen. t. Mohorn. NSV. Am Mittwoch kamen die Block- und Zellenwalter zu einer Beratung in der Geschäftsstelle der NSDAP, zusammen. Pg. Mühlmann bedurfte eines neuen Mitarbei ters, eines Walters für Wohlfahrts- und Wirt schaftspflege: in Vorschlag kamen Pg. Weber und Keller. Die übrige Arbeit galt der Durch führung des Winterhilsswerkes. Volksgenossen werden in diesem Winter nicht mit Kartoffeln versorgt: Arbeitslose, Wohlfahrtsempsänger haben — soweit sie nicht körperlich behindert sind — bei der Kartoffelernte mitzuhelfen, da für erhalten sie Naturalien, kein Geld. Hilfs bedürftige haben die Unterstützungsanträge von ihren Blockwaltern in Empfang zu nehmen. Alle Organisationen haben ihre Geschäftsstelle nach der Geschäftsstelle der NSDAP, zu legen und hier ihre Dienststunden abzuhalten. Wei tere Richtlinien fürs Winterhilsswerk beende ten diese Tagung. difr. Oelsa. O öffentliche Impfung findet am Dienstag in der Schule statt. Der Amtshaupt mann hat den praktischen Arzt Dr. Kabisch als Jmpfarzt in Pflicht genommen. (Weiteres Lokales auf der vierten Seite.)