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BaraMerHTiWUatt - Gegründet 1850 Anzeiger für Tharandt 1 - 86. Jahrgang j Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Bürgermeisters zu Tharandt Der Bezugspreis des »Illustr. Tageblatt-, Ausgabe mit Tha randter Tageblatt verbunden mit Wilsdruffer Nachrichten beträgt zus monatl. Mk. 2.— einschl. 30 Pfg. Trägerlohn, durch die Post ohne Zustellgebühr monatl Mk. 2.— einschl. 30 Pfg Postgeb.; in der Geschäftsstelle abgeholt mo natl. Wk 1 70; Einzelnummer 10 Pfg., Sonnabend-Sonntag-Nr. 15 Pfg.; Druck und Verlag: Clemens Landgrai Nach? W Stolle lStolle- Derlag). Freital Haupischristlei- ter: Herm. Schlön, Freital; ver antwortlich für Lokales aus Thar u Anzeigen: Ma; Nootn y, Thar., für Lob. ausWilsdruff u Umg i D Ma;Nootng, Thar . für Anzeigen aus Wilsdruff und Umgeg. Pau Larsen, Wilsdruff; für den übrig. Lextteil: Hermann Schlott. Freital; s»rBilder:Wilib. Stolle Freital — DA. V! 1936- 1687 Der Anzeigenpreis beträgt für die sechsmal gesp. Millimeterzeile (46 mm breit) oder deren Raum 7 Pfg.: die viermal gesp Millimeterzeile im Textteil od. deren Raum 20 Pfg. Zurzeit ist die Preisliste Nr. 3 gültig. — Für Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen, ebenso für Anzeigen, welche durch Fernsprecher auf gegeben werden, wird keine Ge währ übernommen — Für Fälle höherer Gewalt, Betriebs störung usw. besteht kein An- pruch auf Lieferung bzw. Nachliefe rung der Zeitung od. Rückzahlung ves Lesegeldes. — Nachlaßan- ipruch erlischt bei Konkurs oder Zwangsvergleich des Auftrag gebers — Erfüllungsorte: Für .Tharandter Tageblatt- Tha- randt, für «Wilsdruffer Nach richten- Wilsdruff in Sach,««.- Sonnabend/Sonntag, den Luli Nr. 160 1936 Erstmals seit November 1929 WMl O W M WWWi»SOW Der Präsident des Landesarbeitsamtes Sach se» teilt mit: Der Juni brachte eine weitere kräftige Abnahme der Zahl der Arbeitslosen in Sachsen. Die Abnahme ist mit insgesamt 19 625 um rund 4209 höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Damit ist die Zahl der Arbeits losen in Sachsen Ende Juni 1S3K aus 199 400, und zwar 148 078 Männer - 74,8 o. H. und 51 324 Frauen - 25,7 v. H. gesunken. Gegenüber dem Stande Ende Juni vorigen Jahres verringerte sich die Arbeitslosenzahl um rund 65 700. Seit November 1929 liegt sie erstmals wieder unter der Grenze von 200 000. Seit der Machtüber nahme durch den Führer (am 31. 1. 1933 - 718 588 Arbeitslose) ging die Arbeitslosigkeit um 72,2 v. H. zurück. Die hauptsächlichste« Träger der im Monat Juni cingetretenen Entlastung wäre» die kon junkturabhängigen Berussgruppe», in denen rund 13 000 Volksgenosse», «. a. in der Metall industrie, im Spinnstosfgewerbe, i« der Holz industrie sowie im Nahrungs- «nd Genußmittel- gewerbe Acschüftigungsmöglichkeitcn fanden. Die Zahl der Notstandsarbeiter wurde auch im Juni planmäßig um 2000 gesenkt. Diese Abgänge wurden jedoch durch die Aufnahme fähigkeit der freie« Wirtschaft völlig aus geglichen. Im Durchschnitt des LandeSarbcitsamts- dezirks Sachsen entfielen am 30. Juni aus 1000 Einwohner 38,2 Arbeitslose gegenüber 143,3 Arbeitslosen am 31. Januar 1933. Wilsdruff w. Wilsdruff. Die Schulferien beginnen an der hiesigen Volksschule und Verbands- bcrufsschule am 17. Juli und dauern bis 17. August, an welchem Tage der Unterricht wieder beginnt. Es bleibt also bei der in der Orts schulordnung festgelegten und vom Vauern- fnhrer gebilligten Regelung, daß die Ferien acht Tage nach Anfang der Grvßstadtfcrien be ginnen und daß die Michaelisserien um acht Tage verlängert werden. Wilsdruff. Tagesordnung für die öffentliche Beratung mit den Ratshcrre» am Dienstag, abends 7 Uhr: Kenntnisnahmen: Verbesserung der Dresdner Straße an der Brücke: Bürg schaftsübernahme usw. für Kleinsiedlung und Volkswohnungcn: Anstellung eines Angestellten für die Stadtbank: Verschiedenes. — Hierauf nichtöffentliche Beratung. Wilsdruff. Luft- und Schwimmbad. Wasser wärme 21 Grad Celsius. Wilsdruss. Marktkonzert der Stadtkapelle «nd Orchesterschule am Sountagvormittag 11 bis 12 Uhr. „Aus deutschen Gauen", Marsch: Ouvertüre z. Op. „Zar und Zimmermann": „Die Mühle im Schwarzwald". Charakterstück: Artillerie - Parademarsch: „Melodicnreigen", Potpourri: ,Zolla Hia Ho!" Marsch. * w. Grumbach. Goldene Hochzeit. Am Mon tag ist es dem Privatus Moritz Fischer und seiner Ehefrau Ida geb. Richter vergönnt, das Fest der Goldenen Hochzeit zu feiern. Der Ju bilar erfreut sich noch der besten Gesundheit, während seine Gattin schon seit mehreren Jah ren leidend ist. Unseren herzlichen Glück wunsch! w. Herzogswalde. Vom Stan'desamt. Im Juni wurden drei Geburten (zwei Knaben und ein Mädchen) und eine Eheschließung beur kundet. w. Nothschönberg. Vor 25 Jahren brannte der Ochsenstall des hiesigen Ritterguts nieder, wobei neun Ochsen in den Flammen umkamen. Röhrsdors. Im Entschuldungsversahren gegen den Landwirt Emil Max Schumann wird die Entschuldungsstelle mit Zustimmung des Schuldners zum Abschluß eines Zwangsver gleichs ermächtigt. w. Röhrsdors. 30 Jahre sind es am 1. Juli gewesen, daß der Bauer Max Bruchholz mit seiner Gattin den seit dem 16. Jahrhundert im Geschlecht Bruchholz befindlichen Erbhof er folgreich bewirtschaftet. An diesem Tage über nahm der verheiratete älteste Sohn die Be wirtschaftung. Aus Anlaß der Uebergabe wurden dem allseits beliebten und geachteten Bauern- und Bürgermeister-Ehepaar herzliche Glückwünsche und Blumen entgegengebracht. Auch wir bringen an dieser Stelle den Wunsch zum Ausdruck, daß es Sem seit 12 Jahren täti gen Bürgermeister vergönnt sein möge, noch recht lange zum Wohle der Gemeinde zu wirken. w. Lotze«. Ihr goldenes Ehejubiläum können nächsten Montag der Rentner Karl Zeller und seine Ehesrau feiern, denen wir un seren herzlichen Glückwunsch entbieten. Tharandt öit. Colmnitz. Oeffentliches Singen. Da der Männerge'angverein am Deutschen Liedertage von einem öffentlichen Singen absehen mußte, holte er dies an einem Mittwoch nach und bot im Nieder- wie im Oberdorfe eine Reihe schöner Volkslieder. dit. Colmnitz. Rundfunkabend. Am Montag- abeird findet hier von der Rundfunkkammer im Oberen Gasthof ein Ruudsunkabend statt, zu dem auch der große Runösuukwagen uach hier und der Umgebung kommt. Es ist der zweite Abend nach einer vierjährigen Pause. Von 12—13 Uhr wirb ein Platzkonzert auf dem Adolf-Hitler-Platz stattfinden, von 13—16 Uhr ein Kindernachmittag, anschließend folgt die Rundfahrt des Runöfunkwagens nach Bahnhof Klingenberg, Sohra und Pretzschendorf. Der Abend wird hauptsächlich für den Rundfunk werben, auch kann man kostenlos einen Volks empfänger und andere Gegenstände bei einer Verlosung gewinnen. tfr. Hainsberg. Die Rabenauer Straße ist nunmehr vollständig fertiggestellt und der ver breiterte Teil dem Verkehr freigegeben worden. Ritter v. Epp und Gauleiter Mutschmann besichtigen das Institut für ausländische und koloniale Forstwirtschaft in Tharandt General Ritter von Epp, der vom Führer mit der Leitung des neu begründeten Reichs kolonialbundes, der offiziellen Dachorganisation der gesamten kolonialen Bewegung Deutsch lands, beauftragt worden ist, besuchte zusam men mit Reichsstatthalter Mutschmann und in Begleitung von Landesforstmeister Melzer sowie Direktor v. Weigelt, dem Wirtschaftsbe rater des Neichskolonialbundes, die Forstliche Hochschule Tharandt, um sich über die dort ge leistete kolonialforstliche Arbeit zu orientieren. Die Bearbeitung aller kolonial- wie auch auslandsforstlichen Probleme ist unter Führung des „Institutes für ausländische und koloniale Forstwirtschaft" nachgerade ein Spezialgebiet der Forsthochschule Tha randt geworden. Ist es doch unerläßlich auch forstlicherseits, an einer Zentralstelle die notwendigen Vorarbeiten für künftige eigene Kolonialtätig keit zu leisten, soweit sie die forstliche Seite und alle damit zusammenhängenden wissenschaft lichen Forschungsrichtungeu umfaßt. Der Wald spielt in den Kolonialgebieten, vor allem in einer so waldreichen Kolonie wie beispielsweise Kamerun mit seinen 15 Millionen ha Wald fläche, eine ungemein wichtige und vielfach noch nicht genügend eingeschätzte Rolle für ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Einmal lie fert der koloniale Wald unmittelbar gewaltige Mengen an Rohstoffen, wie Hölzer, Gerbstoffs, Harze, Gummi usw., Rohstoffe, die auf die Dauer die unentbehrliche Grundlage für zahl reiche heimische Industrien bilden werden. Man erkennt heute zunehmend, daß die Erweiterung des deutschen Lebensraumes auch hinsichtlich der Forstwirtschaft eine Lebensfrage des deutschen Volkes ist. Darf man sich doch nicht darüber hinwegtäuschen, daß auf lange Sicht gesehen Autarkiezwang in der Holzversorgung bei dem heutigen uns gegebenen Raum zu einer Ueber- nutzung unserer heimischen Holzvorräte führen muß. Erst wenn durch Rückerwerb von Kolonien die notwendige Rohstoffbasis gewonnen ist, wird auch in der Holzwirtschaft die erstrebte Unabhängigkeit vom Ausland erreicht werden. Zum anderen ist aber die Pflege besonders des tropischen Waldes eine wichtige Voraus setzung für die koloniale Landeskultur über haupt, also insbesondere die gesamte Plan- kagenwirtschaft, da die Bedeutung des Waldes als Wasserspeicher und Bodenschutz in den Tro pen ganz besonders hcrvortritt. Diese Rolle des Kolonialwaldes und die kolonialforstlichen Belange in der deutschen Kolonialbewegung zu vertreten, betrachtet das Institut für auslän dische und koloniale Forstwirtschaft als seine Hauptaufgabe. Aus dem gleichen Grunde hat auch das kolonialwirtschaftliche Komitee seine diesjährige Haupttagung kürzlich in Tharandt abgehalten. General Ritter von Epp und Rcichsstatthal- ter Mutschmann besichtigten zunächst die reich haltige Sammlung des Kvlvnialfvrstinstitutes an Darstellungen, Zeichnungen und Bildern, die die ungerechte Kolonialbcsitzvertcilung in der Welt im allgemeinen und die Be deutung des Kolonialwaldeö im besonderen darlcgcn, sowie die erst neuerlich erweiterte einzigartige Zusammenstellung an kolonialen und auslän dischen Hölzern aller Art. Sonach wurden die wissenschaftlichen Arbeits- und Untersuchungs räume, die Laboratorien für koloniale Holz- sorschung, das Institut für Bodenkunde mit seine: Sammlung und Praktikum für tropische Böden, das Botanische Institut mit seinen Ar beitseinrichtungen für botanische Kolonialholz- fvrschung und schließlich das Institut für Luft bildmessung mit dem gerade zur Vermessung und Einrichtung unerschlossenen Waldgebiete besonders geeigneten Zeiß - Hugershoffschen Aerokartographen besichtigt. Nach der Besichtigung sprachen die Besucher ihre uneingeschränkte Anerkennung über die bisher geleistete Arbeit aus und sicherten ihnen nach einer kurz umrissenen Darlegung der wirt schaftlichen Pläne des Reichskolonialbundes und der hierbei auf d. s Auslandsforstinstitut entfallenden Spezialaufgaben vollste Unter stützungsbereitschaft und Zuziehung in den ein schlägigen kolonialforstlichen Fragen zu. tfr. Hainsberg. Die Nerbreiterungsarbeite» aus der Rabenauer Straße sind nunmehr be endet, so daß jetzt die geschaffene neue Fahr bahn für den Verkehr freigegeben werden konnte. Der Verkehr kann sich auf dieser Staatsstraße nun wesentlich reibungsloser ab wickeln als früher. Die getroffene Maßnahme hat zur Erhöhung der Verkehrssicherheit außer ordentlich beigetragen. An Stelle der Eisen masten sind vom Kraftwerk Holzmasten zur Aufstellung gelangt, weil die Starkstromleitung nunmehr über die Schlageterstratze geführt wird. Gegenwärtig wird noch an der Weißeritzbrücke eine Verlegung des Fußweges und damit eine weitere Verbreiterung der Straßenkurve vor genommen. tfr. Hainsberg. Oesfentliche Beratung mit den Gemeinderäten findet Dienstag, abends 7 Uhr, im Rathaus Hainsberg statt. Es werden folgende Punkte beraten: Verbreiterung der staatl. Rabenauer Straße und dadurch bedingte Futzwegveränderung oberhalb der Weißeritz brücke: Benutzung des Gemeindegrundstücks Rabenauer Straße 2 zur Anbringung von Starkstromleitungen jGrnnddienstbarkeit): Be schotterung der Grenzstraße und Anpflanzung von Obstbäumen an derselben: Veränderung des Pachtes für die Obstnutzung: private Vau- sachen betr. Anschließend findet nichtöffentliche Beratung statt. tfr. Hainsberg-Somsborf. Komm zur NSV.l In einer Besprechung der NSV.-Amtswalter gab Pg. Arthur Lohse die Maßnahmen anläß lich der Großwerbung für die NSV. bekannt und wies darauf hin, daß es mehr denn je Pflicht jedes einzelnen sei, diesem größten Hilfswerk der Welt fördernd anzugehören. Groß sind die Erfolge, die in einigen Vlock- bezirken bereits erzielt worden sind. Aber in anderen läßt der Neuzugang noch zu wünschen übrig. An die Einwohnerschaft, an alle, an Handwerker, Arbeiter, Bauern, Wirtschaftler, Beamte, Angestellte, Gewerbetreibende, die der NSV. noch nicht angehören, ergeht deshalb hiermit nochmals der dringende Ruf, sich nicht länger auszuschlietzen, sondern sich endlich ein zureihen in die große Front tätiger Nächsten liebe und sich dafür dankbar zu erweisen, daß der Führer durch seine Maßnahmen die Ein gliederung immer neuer Arbeitermassen in den Produktionsprozeß erreicht. Jeder denke daran: Einst über 7 Millionen, heute nicht mehr 11L Millionen erwerbslose Volksgenossen! Wie leicht hätte es auch anders kommen können! Jeder denke auch daran: Der Staat ist nicht irgendeine fremde Institution. Der Staat bist du selbst. Du mußt ihn tragen helfen und ihm die Mittel geben, die er braucht. In der NSV. hilfst du dir und den Deinen unmittelbar selbst, dir und den Deinen und deinen Volksgenossen, die noch nicht in der Lage sind, sich so wie du selbst das Leben zu gestalten. tfr. SomSdorf. Erntezeit. Die ersten Gerste- selder sind dieser Tage gemäht worden und damit ist die Hochzeit des Sommers gekommen, Sie dieses Jahr unseren Bauern und damit unserem ganzen Volke eine reiche Ernte zu geben verspricht. tfr. Somsdorf. Aus der Gemeinde. Bürger meister Burkert gab in einer Beratung mit den Gemeinderäten bekannt: Nach dem Stand vom 30. Juni waren in der Gemeinde 9 Arbeits losen-, 5 Krisen- und 2 WohlfahrtSunter- stützungsempfänger vorhanden. Ein kurzfri stiges Darlehen von 4600 RM., bas seinerzeit beim Bau der Siedlung ausgenommen worden ist, wurde aufsichtsbehördlich als langfristiges genehmigt. Der Erhebung der üblichen Jah resumlage für den Kassenrevisionsverband wurde zugestimmt, wie auch eine Vorlage über die Verpachtung der Anschlagtafeln und ein Vertrag mit der Fa. Kunath-Dresden, an die die Verpachtung erfolgt ist, gutgeheißen wurde. Auf Grund dieses Vertrags ist das Änbringen irgendwelcher Bekanntmachungen an den ge meindlichen Anschlagtafeln untersagt und steht nur dieser Firma zu, an die auch entsprechende Ersuchen zu richten sind. Die getroffene Maß nahme war aus verschiedenen Gründen für die Gemeinde eine zwingende Notwendigkeit. Ein Bauvorhaben von Herbert Göhler, das die Ver größerung einer Scheune vorsieht, wurde be dingungslos genehmigt. Auch Ser Nachtrag Mr