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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinung,tage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Beplgsprei, monatüch 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder derm Raum 8 «k» »MW GW «nschlietzlich Trägerlohn. Im Fall, höher« Gewalt (Störung« d« Betriebe» d« Nachlatz usw. laut aufliegender Anzeigenpreisltstr. Anzeigen-Annahm, W »MkHW Seitung, d« Lieferanten ob« d« B^üü)«ungEinrichtungm) hat d« BZieher keine« mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird KM» Anspruch aus Lieferung »d« Rachüeftvm, d« 8-ttwlg od« «WW-dm« d« B»ug»- für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und LwaugrvUglMH «UM W« MMWM MMä». anspruch. DIW AW»«> »«OUaMDOt W «»WH«» VM«»»t»»H»»t«» V« D«»rk«d««BrhArde zu Vtte»dorf-VkriA« «W Ke» M»»za»ti» M UMMWA V»ftsch«tto«1»i D,W» »4» V«H »H B«ia«! Buchdruck«» Herman» Rühl«, Inh. Georg Rühl«, Ottrndorf-OkrUIa. Girvlumto- 881. — Fernruf: «. Kummer U2 Sonnabend, den 21. September 1940 39. Jahrgang Nach Seibel Das Schuldkonto Englands wächst ins Unermeßlich« Vier Tote, darunter ein Kind — Mehrere Schwer- und Leichtverletzte H Kaum hat das deutsche Volk die Kunde von dem brutalen nindermord in Bethel vernommen, tressen neue Meldungen ein do» einer nicht minder gemeinen und hinterhältigen Bombar- »ierung rein ziviler Gegenden. Diesmal ist wiederum das welt- ^lanntc Heidelberg getrossen. Diesmal hat Churchill den Be- nA gegeben, in dieser Stadt, in der weit und breit keine milt- ^rischen Hele vorhanden sind und die in der Welt einen Ruf «is Stätte der Wissenschaft und historischen Erinnerung genieht, «ombrn zu werfen Am schwersten betroffen wurde die Heidel- °"ger Siedlung Psassengrund. Hier haben sich, wie überall in "uflchen Städten, Arbeiter Siedlungshäuser gebaut, in die in der Nacht zum Freitag die Luftpiraten des Herrn Chur- All ihre Bomben brutal hineinwarsen. Eines der Siedlungs- Muier wurde vollständig zerstört. Bon der dort woh nenden Familie sanden der Ernährer sowie die Tochter und der dehn den Tod. An anderen Stellen sielen weitere Sprengbom- "n hernieder und zerstörten, was deutsche Arbeiterhände sich in >hr«n Stunden der Freizeit mühsam aufgebaut hatten. Auch an «»deren Stellen der näheren Umgebung Heidelbergs warfen "rie Gangster Brisanzbomben, dir ein Kind von vierzehn Jah- te» töteten und mehrere Personen teil« schwer und teils leicht ^rlruirn. Das, es Herrn Churchill nur daraus ankommt, zivile Ziel« k treffen, geht auch einwandfrei aus der Tatsache hervor, datz doch zahlreiche Bomben in unmittelbrer Nähe des Schlosse» bei Bruchsal niederaingen. Häuser der deutsch« Arbeiter "der Stätten deutscher Geschichte das sind die Ziel« der e«g- Men Lustwasse. Herr Churchill und seine Clique mögen sich "r Tatsache bewuht sein, dah alle diese Brutalitätäen mit Zins Zinseszins zurückqezahlt werden. Nichts wird das deutsch« v»lt vergessen, was ihm dieser Weltfeind Nr. 1 angetan hat. ^TieWg au! die Wohnstätten deutscher Arbeiter . Die bei dem gemeinen Angriff gemachten Feststellungen Meisen wieder einmal eindeutig, daß es dem olutbefleckten Verbrecher Churchill und seiner allen menschlichen Gefühle baren ^«tue plutokratischer Bankerotteure mit voller Absicht darum " tun ist. friedliche deutsche Menschen und ihre bescheidene Hab« f* vernichten und unersetzliche Kulturwerte zu zerstöre«, in vol- Uebereinstimmuna mit den frommen Wünschen de» „ehren- Werten Reverend Whipp". der die deutsche Raste ausgerottet khen will. Die frömmelnde« Gangster an der Themse mögen es sich grsagt sein lasten: Ler Krug geht solange zum Master, er bricht. Die grohe Abrechnung hat begonnen, und sie wird Mrbittlich zu Ende geführt werden. Jede britische Bombe, di« ^„Deutschland fällt, wird tausendfältig vergolten werden — Mr bürgt die Stärke und Schlagkraft der besten Luftwaffe Welt. Die Feststellungen über den niederträchtigen llebersall auf Heidelberger Arbeitersiedlung Pfaffengrum» haben ergeben, Uh der britische Flieger im Ttefflug bei mondheller flacht mehrmals über seinem Ziel kreiste und dabei genau er- N»t haben mutz, datz es sich um eine Gruppe kleiner Siedlungs- Ä" handelte, wie sie von Angehörigen der werktätigen Ve» Mrrung bewohnt werden. Trotzdem ging der Flieger plötzlich herunter, stietz auf eines der ersten Häuser der Siedlungs» ^uvpe nieder und warf dann Bomben unmittelbar hintereinander Die Gewalt der Detonationen erschütterte die kleinen Häuser "ihren Grundfesten. Eines der Häuser wurde von einer Bombe hoffen, wobei ein städtischer Arbeiter und seine beiden Kin- ums Leben kamen. Eine zweite Bombe zerstörte den Klein» d^nall einer anderen Familie. Weitere Hauser wurden durch Umbensvlitter und den Luftdruck erheblich beschädigt. Die ^:gen Bomben fielen in die Gärten der Kleinsiedlung und zer- k"ten die sorgsam gehegten Obstbäume und die Gemüsebeete " Arbeiter. y. Dasselbe brutale und verbrecherische Vorgehen der Royal ,^°rce mutzte in der kleinen badischen Stadt Bruchsal fest- werden. Auch dort erfolgte der Bombenabwurf bei Hel» K" Mondschein im Tiefflug auf ein dichtbevölkertes Wohnviertel, das genau zwischen der Stadtkirche und dem :,wnkenhaus lag. Irgendwelche militärische Ziele, Fabrikge- od„. Bahnanlagen befinden sich im Umkreis von einem ^Uometer der Einschlagstellen nicht. .Durch den niederträchtigen Ueberfall wurden auch hier fast iflsWictzlich Volksgenossen der minderbemittelten Bevölkerungs- ""A betroffen und um ihre bescheidenen Wohnstätten gebracht, z. Sv kiel ^ne Bombe u. a. in ein einstöckiges Häuschen und pochte dieses und das Nachbarhaus zum Einsturz. Eine andere verschüttete zwei Mädchen, von denen das eine leicht- geborgen werden konnte, während das andere den Tod Zwei Häuser weiter wurde ein achtjähriger Junge durch "mbensplitter lebensgefährlich verletzt. »..Auch das historische Schloh von Bruchsal, ein herrlicher s,;M-Bau der ehemaligen Fürstbischöse von Speyer, wurde d,. m britischen Luftangrif! aufs schwerste in Mitleidenschaft d,! v" Eine Bombe explodierte aus dem Fuhsteia, unmittelbar üblich und beschädigte einen Flügel des Gebäudes Das deutsche Volk wird alle diese Schandtaten nicht vergessen, s>,, Vergeltung wird Ausmaße annehmen, wie sie sich Chur- Ikn Ud leine Kriegsverbrecher-Clique wohl in ihren schlimm- " Alpträumen nicht vorstellen können. . » . Heidelberg BergellmigsWSH ohne Panse Wichtiger englischer Eisenbahnknotenpunkt erfolgreich bombardiert — 12 britische Flugzeuge abgefchossen H: Die deutsche Luftwaffe setzte auch am 20. Sep tember ihre Vergeltungsangriffe auf London fort. Ziel des gestrigen Tageseinsatzes war das Gebiet dicht westlich des großen Themsebogens, wo u a. ein wichtiger Eisen bahnknotenpunkt erfolgreich mit Bomben belegt wurde. Im Verlauf der Aktion kam es zu einem Luftkampf, wobei es den deutschen Begleitjägern gelang, zwölf britische Flugzeuge abzuschießen. Ein eigenes Flugzeug ist bisher nicht zurülkgekehrt. 8n aM Tagen 76 Stunden unter der Erde Londons Bevölkerung in der ersten Woche des deutschen Grog angriffs — U-Bahnstellen als bevorzugter Zufluchtsort Nach wie vor erscheinen der Londoner Bevölkerung nament lich in den gedrängt bewohnten Arbeitervierteln die U-Vahn- höfe als det sicherste Aufenthaltsraum bei Fliegerangriffen. Die kleinen Leute verkriechey sich, wenn sie das Glück haben, nicht schon vor den Bahnhöfen von der Polizei vertrieben zu werden, in die tiefgelegenen Srollen der Untergrundbahn, wo sie dann unter den primitivsten Verhältnisten auf mitaebrachten Matrat zen oder auch auf Packpapier oder Zeitungen Stunde um Stunde ausharren: dauerte der Fliegeralarm der letzten 18 Stunden in London doch ganze 18 Stunden. Es ist jetzt genau festgestellt worden, datz die ersten acht Tage d«s deutschen Großangriffs auf die britische Hauptstadt mit über dreißig Fliegeralarmen die Londoner Bevölkerung insgesamt Stunden unter die Erde verbannten, während sich die Berliner in dem gleichen Zeitraum nur 8 Stunden 15 Minuten in ihre, Luftschutzräumen aufhalten mutzten. Nicht weniger als zusammen dreizehneinhalb Stunden haben allein im Verlauf des 13. September die Londoner in den Kellern oder in den Schächten der Untergrundbahn Unter schlupf suchen müßen. 150 M Londoner übernachteten in der U-Bahn Die englische Regierung hat, „Stockholm Tidningen" zu folge, das Verbot des UebernachtMs auf den Bahnhöfen der Londoner Untergrundbahn aufaehoBen. Ein mittelgroßer Lon doner U-Bahnhos könne, so meint das schwedische Blatt hierzu, etwa 400 Personen Naum bieten, deshalb könne man berechnen, datz mindestens 180 000 Londoner je Nacht unter der Erde auf den U-Bahnhöfen schlafen. Man müsse allerdings eine Karte von dreieinhalb Penny lösen. Meist erschienen die ersten Per sonen, die übernachten wollen, schon um 16 Uhr. Dort sei man auch geschützt vor dem Lärm der englischen Flak, und die Kinder könnten früher zur Ruhe kommen. Dit Rechnung geht nicht «ns Weiteres Anwachsen des Defizits im englischen Staatshaushalt In der am 14. September beendeten Woche kamen die bri tischen Staatseinnahmen auf 11,8 Pfund Sterling, während sich die gesamten Ausgaben des Senats auf über 60 Millionen Pfund Sterling stellten, so daß sich für diese Woche also erneut ein Defizit von 49 Millionen Pfund Sterling ergibt. Woche für Woche wächst also der Betrag der nicht durch Einnahmen ge deckten Staatsausgaben in immer schnellerem Tempo an und es ist daher verständlich, datz der britGche Schatzkanzler und andere im staatlichen Finnzbereich tätige hohe Persönlichkeiten neuer dings immer wieder recht dringliche Aufrufe für die Zeichnung von Krieasnleihe und die Beteiligung am Sparfeldzug an die englische Bevölkerung richten . Ribbentrop erneM beim Dnre Eine zweite herzliche Unterreduvy — I« Gegenwart des Grasen Ciano und der Botschafter pon Mackensen und Alsieri L Der Duce empfing Freitag nachmittag in Gegenwart des italienische«,Auhenenimstcrs Gras Ciano erneut den Reichs minister des Auswärtigen von Ribbentrop zu einer herzlichen Unterredung. Bei der Besprechung, die von 17 bis 18 Uhr dauerte, waren der deutsche Botschafter in Ram, von Mackensen, und der italienische Botschafter in Berlin. Dino Alsieri, anwesend. * In Rom wird am Freitag erneut auf die aicherordentliche Bedeutung bingewiesen, die den gegenwärtigen Besprechungen im Rahmen oer direkten Fühlungnahme zukommt, die die Staats» männer der Achsenmächte in Verfolg der Zusammenarbeit als Verbündete aufnehmen. Ihre Bedeutung ergibt sich aber auch aus der gegenwärtigen Kriegsphafe. Charakteristisch für dies« Besprechungen ist die grohe kameradschaftliche Herzlichkeit, uns sie zwischen den beiden verbündeten Achsenmächten und ihren verantwortlichen Männern bekannt und selbstverständlich ist. Wenn in den amtlichen Mitteilungen über die Besprechungen keine Eizelheiten erwähnt worden sind, so ist dies um so ver ständlicher, als es sich um Fragen handelt, die für die Fort führung des Kampfes gegen Enoland von besonderer Bedeutung sind. Bei den Besprechungen wurde, wie hier hervorgehoben wird, das volle Einvernehmen und die absolute Uebereinstim mung der Gesichtspunkte über die verschiedenen besprochenen Probleme festgestellt, und zwar auch in bezug auf Vie künftige Kriegführung, die an einem Höhjtumkt zur Niederringung des Gegners angekommen ist uiü> al» Mio« befriedigend betrachtet Was die von der internationalen Presse so sehr diskutierten Probleme des Balkans. Afrikas und die Beziehungen der Ach senmächte mit Spanien betrifft, so kann man sagen, datz, ohne Angaben über die absolut vertraulichen Besprechungen machen zu wollen, selbstverständlich alle akuten Probleme und so auch diese Fragen besprochen wurden. Empsang zu Ehren Ribbentrop; Zu Ehren des Reichsministers des Auswärtigen von Rib bentrop gab der Königlich Italienische Minister des Aeutzer« Gras Ciano Freitag mittag im Hotel Excelsior einen Empfang. Zahlreiche führende Persönlichkeiten der italienischen Regierung, der Faschistischen Partei und der italienischen Wehrmacht wäre« erschienen. Die Bevölkerung Roms bereitete dem Reichsauhenminiper bei der An» und Abfahrt in den fahnengeschmückten Straßen Roms überall wiederum herzliche spontane Kundgebungen. ZwtmMach« Luftsieger Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Der Führer und Oberste Vefehlhaber der Wehrmacht ver lieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichs marschall Eörtng, das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz: - ' Oberleutnant Ihlefeld, Oberleutnant Müncheberg, Oberleutnant Joppien. Die drei Offiziere haben als Jagdflieger i« schneidigen Ein sätzen je zwanzig Gegner im Luftkampf abgeschossen. * Oberleutnant Herbert Ihlefeld wurde am 1. Juni 1914 zu Pinnow, Kreis Randow in Pommern, als Sohn eines Land arbeiters geboren. Er ging bei einem Schlossermeister in die Lehre, wuroe Soldat und war als Freiwilliger der Legion Con- dor in Spanien. Er wurde mit dem Spanienkreuz in Gold aus gezeichnet und wegen hervorragender Leistung als Jagdflieger am 20. August 1939 zum Leutnant befördert. Am 1. Jult 1940 wurde er zum Oberleutnant befördert, nachdem er am 31. Mai 1940 in Anerkennung besonderer Leistungen ein vorgerücktes Rangdienltalter als Leutnant erhalten hatte. Oberleutnant Joachim Müncheberg wurde am 31. Dezember 1918 in Friedrichshof in Pommern als Sohn eines Landwirtes geboren. Am 4. Dezember 1936 trat er als Fahnenjunker in die Luftkriegsschule Dresden ein, wurde am 13. September 1939 zum Oberfähnrich und am 8. November zum Leutnant beför dert. Am 19. Juli 1940 wurde er außer der Reihe zum Ober leutnant befördert. Weitere britische SchisssverWe« Ueber Amerika werden weitere britische Schiffsverluste bei Narvik bekannt. Der britische Dampfer „Georgic^ der Cunard White Star von 27 789 BRT., sowie ein weiteres Passagier- schiff der gleichen Linie, nämlich der Schnelldampfer „Franconia" von 20 187 Tonnen, wurden durch Fliegerbomben getroffen. Es gelang jedoch beiden Schiffen, einen Reparaturhafen zu er reichen, wo sie zur Zeit noch im Trockendock liegen. Echt britische „Großtat" Die Bombardierung von Bethel wird in der norwegischen Presse mit Entrüstung und Empörung ausgenommen. .Fritt Volt"" schreibt,^das sei wieder einmal eine echt englische „Erotz- tat". Der „ritterliche Gentleman" laste seine Maste fallen. Die gemeine und verabscheuungswürdige Kriegführung gegen das wellbekannte Krankenhaus liege auf einer Linie mit den bishe rigen Untaten mit Kartoffelkäfern und Zündplättchen. In Nor wegen kenne man diese englische Ritterlichkeit und scheinheilige Menschlichkeit längst. Das norwegische Volk lege nun den Be griff des englischen Gentleman endgültig in die politische Rum pelkammer. Die großen sozialen Einrichtungen find ein Ausdruck der zur Tat gewordenen Gemein schaft des deutschen Volkes, erklärte der Führer am 4. September. — Wir erhalten und mehren sie durch unser Opfer für das Kriegs-WHW. zur ersten Reichs straßensammlung am Sonnabend nnd Sonntag! Vewattnrte AMIärung bei schiechlem Mner Berlin, 20. September. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Bet anhaltend schwieriger Wetterlage führte die Luft waffe gestern bewaffnete Aufklärungsflüge durch, in deren Verlauf London sowie Flugplätze und Hafenanlagen in Süd england mit Bomben belegt wurden. In der Nacht setzten Kampfflugzeuge die Vergeltungs angriffe auf London und auf kriegswichtige Ziele in Wen- und Mittelengland fort. Zahlreiche neue Brände breit.ien sich besonders auch in Liverpool aus. Einige britische Flugzeuge warfen bei Nacht Bomben auf Wohnviertel in west- und südwestdeutschen Städten ab. Ein britisches Flugzeug wurde abgefchossen. Drei deutsche Flugzeuge werden vermißt.