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LokalanZeiger und AnzeigeblatL für Ottendorf-Okrilla u. Umg Kummer 52 Sonnabend, den 4. Mai 1940 39. Jahrgang Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alle» Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme hi» 10 mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme mied teil» für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergteich «Ucht Wm anspruch. ^rscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Hl-k einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung de» Bezug»- »«Ye». Diese Zeit«»« »rrilffextttcht die «mtltche» «ekauutma«»«,«« der Gemeinde-BehSrde ,n Ottendorf'Okrilla «nd de» Mnanzamte» M Postscheckkonto: Dresden 184«. Druck und »«lag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: M. - Fernruf: «. MX , ! !!I llilAen die knien 29 dem m. g.4,-22.4. 5 7 14 3 23,4,-2.5. 4 2 8 A> 1 SS ^Die Hitler-Jugend sammelt am 4. und 5. Mai Altpapier 2S.4.-2L. 6 S 's so 78 Ü.4.-22.4. - 7 8 4 2 8 87 insgesamt: 135 Einheiten der britischen Flotte wnrden seit 9 April 1940 außer Gefecht gesetzt. Die echs Kriegsziele der Plutokraten Erneut wüste Drohungen gegen die Neutralen BerWbilanz eines Abenteuers Seit 9. April 135 Auhetten der LriteWotte auher Geletzt gesetzt Am 24. April veröffentlichten wir eine erste Nebersicht über die Verluste bzw. Beschädigungen britischer Schiffe durch Angriffe der deutschen Luft und Seestreitträfte seit dem 9. April. Diese Uebersichi. die sich ausschließlich aus die amtlichen Berichte des Deutschen Oberkommandos der Wehrmacht stützt wird heute fortgesetzt Sie ergibt zusam men mit der am 24. April veröffentlichten Zusammenstel lung folgende Gesamtverluste britischer Schiffsverbände fett dem 9. April: Zusammensassung: Versenkt bzw. in Brand gesetzt: Schlachtschiffe: Kreuzer: Zerstörer: U-Boote: Flugzeugträger Truppentransporter: Sonstige Schiffe (Minensucher usw.) Zusammen Getroffen bzw. schwer beschädigt; Schlachtschiffe: Kreuzer: Zerstörer: U-Voote: Flugzeugträger: Truppentransporter: Zusammen mit obigen 8m Stich gelaileu Empörung bei den Norwegern über di« feige Flucht de, Engländer Wie aus Norwegen in Stockholm eingetroffene Berichte Mdrn, hat das Verhalten der Engländer auf ihrer Flucht aus Andalsnes gegenüber den norwegischen Verbänden bei diesen «Mpölung hervorgerusen. y Bekanntlich hatten die Engländer auf ihrer Flucht den Norwegern die Aufgabe zugewiesen den Rückzug der Engländer p. decken, wobei sie nach Durchführung dieser Ausgabe von den ^Nischen Schiffen mitgenommen werden sollten. Entgegen vie- Abmachung haben die Briten, nachdem die norwegischen rbände ihre Einschiffung ermöglicht hatten. Andalsnes in Wilder Hast verlassen, ohne sich um die norwegischen Soldaten "U kümmern. . So wurden die Norweger, die für die Rettung der Englän- gekämpft und sie vor ber völligen Vernichtung bewahrt hat- als Loh« oo» diesen verraten und im Stich gelassen. ManmM M gelungenen Flucht Die britische Admiralität an das Expeditionskorps Nach Reuter veröffentlicht die britische Admiralität am nreitag folgende Glückwunschbotschaft an Flotte und Üuft- Msse: Wir sind stolz auf die Flotte und die Luftwaffe, auf ^ne, die während der letzten Wochen an den umfangreichen Operationen in Norwegen teilnahmen und hierbei hervor sagende Erfolge erzielten <!). Schwere Verluste wurden der Endlichen Luftwaffe zugefügt, als diese versuchte, die alliier en Truppen und Schisse in Norwegen zu bombardieren, fahrend gleichzeitig di? deftigsten Angriffe gegen lebenswich- »ge deutsche Flugplätze, Transport- und Proviantschifse oor- ^iragen wurden." Offenbar konnte sich das Expeditionskorps M Erfolgen «siehe oben) nicht retten und verließ daher luichtartig das Land der tausend Siege. LoMns MNemimatz mwirllam gemacht 135 Einheiten der britischen Flotte außer Gefecht gesetzt. Ein nüchterner Satz nur. Aber er schließt ein das mutige Un ternehmen der'Besetzung und das ständige Vorwärtsdringen le gen den Feind bis zu seiner Niederlage. An der Zahl der Schiffs einheiten läßt sich die Größe des Einsatzes messen, den England vornahm, um in Norwegen Fuß zu fassen. Und es läßt sich an dieser Zahl ermessen, welche große Aufgabe allein unserer Luft waffe auf diesem Bereich gestellt war. Sse hat die englischen Transporter und die ihnen zum Schutz beigegebenen Einheiten der britischen Marine gar nicht in jenem Umfang an die Küste herankommen lassen, wie es geplant war. Dadurch sta: sie schon den Kampf unseres Heeres und sein stetes Vordringen wesentlich unterstützt, wie sie auch in die Landkämpfe selbst ein- ariff und dem Feino. wie auf der See, schwere Verluste an Men schen und Material beibrachte. Und wir dürfen nicht die Kriegs marine vergessen. Wenn ihre sichtbaren Erfolge auch nicht so hervortreten wie die der Luftwaffe, so muß uns doch immer gegenwärtig sein, daß allein ihre Wache wesentlich dazu beige tragen hat, daß jene großmäulige Ankündigung Churchills, der deutsche Nachschub in Norwegen werde im Kattegat «nd Skage» rak unterbunden, nicht in Erfüllung ging, 135 Einheiten der britischen Marine außer Gefecht gesetzt. Dieser Satz kennzeichnet die ganze Größe der Niederlage^ die England und mit ihm das verbündete Frankreich militärisch hinnehmen mußte. Und zu dieser militärischen Niederlage gesel len sich noch die politische und moralische, die sich nicht nur in England und Frankreich selbst, sondern in der ganzen Welt auswirken müßen. Der Londoner Berichterstatter des bekannten ' Brüsseler Hetzblattes „Metropole", der Jude Augur-Poljakoff, stößt ange sichts der englischen Niederlage in Norwegen wütende Drohun gen gegen die Neutralen aus, um sie damit zum Eintritt in den Krregan der Seite der Westmächte zu bewegen. Unter der Parole „Wer zuletzt lacht, lacht am besten" faßt er Englands Kriegsziele wie folgt zusammen: 1. Aufgezwungener Frieben durch die Westmächt«. 2. Diktat ohne Friedenskonferenz. S. Der englisch-französische Staatenbund beherrscht Eurom 4. Das den Deutschen aufgezwungene Regime richtet st Nach der Formel: Keine Sicherheit! 5. Die englisch-französischen Luststreitkräfte werden kerne Konkurrenz haben. 6. Die neutralen ödet nichtkriegführenden Staaten werden ohne Ausnahme nach der Stellungnahme behandelt, Vie sie wäh rend des Krieges eingenommen haben. 7. möchte man hinzufüaen: Die Phantasie des krummnast- gen Poljakoff kennt keine Grenzen. Diese Grenzen werden aber von Deutschland nicht nur dein jüdischen Schretberjuttgen ge zogen werden, sondern auch dem«, für dit tr üMM. Neuer Malenatt gegen Japan perung ein» japanischen Schiffes im Angesicht der Heimatrüste ö-chäj^"Uag traf in Jokohama der norwegische, von Japan lewem ,,Rmba" ein, der seit dem 10. April in kor s^Engshafen Yokohama nicht eingetrosfen war. Kreu»» Schiffes berichtete, hatte ein englischer halten Nahe der lapanischen Küste den Dampfer anoe. Durchsuchung nach Hongkong geschleppt. Die, ^Valtakt bezeichnet das englische Vorgehen als „neuen . ^ran in den japanische« Gewässern", l Huch au; üsmjs; Stockholm meldet überstürzte Räumung In Stockholm eingetrossenen Meldungen zufolge haben die Engländer angesichts der katastrophalen Niederlage ihres in Andalsnes gelandeten Expeditionskorps begonnen, den Abmarsch Mer Truppen auch aus dem Raume von Namjos in die Wege leiten. Die ersten Einschiffungen sollen bereits tn überstürzter Host vorgenomme« worden sein. * Daß die Briten Namsos räumen ist das Einaeständ- jener gewaltigen Niederlage die sie mit dem Norwegen- antcinehmen einstecken mußten. Gewiß wird London um eine Begründung für die Räumung von Namsos nicht verlegen lein, vchon erklärt man, daß man von vorneherein nicht die Absicht ^babt habe, lange in Norwegen zu bleiben. Das erinnert an einen Einbrecher, der mit Muhe m ein Haus einsteigt, einen Zweien Panzerschrank aufknackt und dann behauptet, er habe stben wollen, wie dick wohl eine Panzerschrankwand,.ist. Aber °en Tresor habe er nie im Leben berauben wollen? Und zu einer solchen „kurzfristigen" Maßnahme macht London ein Groß- "bfgebot seiner Flotte mobil, rüstet es Truppen aus, nimmt es Enorme Verluste hin. Da gibt es nur eines: Entweder es handelt "ch hier um die Tat von Irrsinnigen und Verantwor- .ung § losen oder — und das glauben wir — um Ausflüchte bk eine Politik, die zu einer der schwersten Niederlagen eng- Mer Geschichte geführt har. Vn Rückzug au; Namlos Mistig« , Nach einer Reutermeldung hat das britische Kriegsministe- verlautbart, daß in Uebereinstimmung mit dem allgemci- >!"» Rückzugsplan ans der unmittelbaren Nachbarschaft von ^'»ntheim die Truppen der Alliierten i« der letzten Nacht i. die Nacht ans Freitag) Namsos oerlasten haben. Der L'bkzug und die Wiedereinschifsung seien erfolgreich und ohne Attluste durchgeführt worden. FranzöMer Kreuzer Bwer beMdigt Patrouillenschisf auf eine Mine gelaufen b Der Londoner Nachrichtendienst muß zugeben, daß in der Aordjee ein französischer Krenzer ernstlich beschädigt worden, "üc daß ein französisches Patronillenschifs aus eine Mine gelau- KuMchrs SAWelwort: Zufrieden Chamberlain spricht — Oder: Satire im Unterhaus Die Unterhausrede skizzieren, womit Herr Chamberlain sich von Norwegen zu lösen sucht um sich dem Mittelmeer zuzuwen- den, heGt, eine Satire schreiben. Wenn er die Wahrheit spräche, hätte England „vor Monatsfrist gewisse Streitkräfte für die Besetzung der norwegischen Westhäfen" nur für den Fall einer vorhergesehenen Verletzung der norwegischen Neutralität durch Deutschland bereitgehalten. Im selben Atemzug aber gesteht der hirnschwach gewordene greise Heuchler, daß „Deutschland uns zuvorgekommen" sei, wenn auch nur durch „vorbereiteten Ver rat." Es ist ein Hohn, wenn der lallende Greis als eng lisches Kriegsziel im Norden die „Befreiung und den Schutz des norwegischen Königs und seiner Regierung" proklamiert in einer Stunoe, da Stockholm und London nicht darüber einig werden können, ob dieser König schon über die norwegische Grenze geflohen sei oder nicht. Vergebens lallt Old-Chamberlain viel, um zu beschönigen. Selbst seine Emzländer werben von allen nur die vergebens aus den Kopf gestellten und bisher so fanatisch verleugneten Wahr heiten hören, daß „die alliierten Streitkräfte auf ernste Schwie rigkeiten gestoßen" sind, und daß, obgleich England im Norden die „Luftherrschaft an sich gerissen" hat, es jetzt infolge der deutschen Luftüberlegenheit unmöglich ist, die für emen erfolg reichen Widerstand notwendigen Geschütze vnd Tanks zu landen". Erst hatten die Engländer die erleuchtende Idee, Dront- heim „binnen drei Tagen" dem König Haakon zurückzuerobern: jetzt hatten sie — laut Chamberlain — die noch erleuchtender? Idee, zu „beschließen, Vie Eroberung Drontheims aufzuaeben und ihre Truppen zurückzuziehen". Alles souveräner ,,englischer Entschluß", Sie „beschloßen^ auch, um den Deutschen einen Tort anzutun, ihre ,,Streitkräfte aus Andalsnes zurückzuziehen". Und zwar sagte Chamberlain, „ohne einen einzigen Mann zu ver- lieren". Einzelheiten über die angeblich doch gar nicht erlit. tenen — Verluste zu geben, ist er aber noch nicht in der Lage". Aehnlich treiben «» Preße und Rundfunk.» Allerdings: „Daily Herald" schreibt ganz richtig: „Wir sind zufrieden, ist das Schlüsselwort der Rede, wie es seit jeher das Schlüssel wort der Reden gewesen ist, die von den britischen Ministern seit Beginn des Krieges gehalten wurden. Aber die Zufrieden heit des Premierministers kann den Schock, mit dem die britische Oesfentlichkeit die Nachrichten erfuhr, nicht mildern, noch wird sie den britischen Prestigeverlust, den dieser Rückzug England in der ganzen Welt zugeben wird, verringern." England? KriegrMI aus dem Ballan Hochflut von Gerüchten in Bukarest DNB Berlin, 3. Mai. Der Londoner Rundfunk meldet am 3. Mai aus Bukarest, daß im Zusammenhang mit den durch Chamberlain angekün digten Kriegsausweitungsplänen am Donnerstagabend eine neue Hochflut von Kriegsgerüchten in Bukarest entstand Das hartnäckigste von ihnen zeigte verschiedene Erscheinungen aus, die das Mittelmeer zum Schauplatz haben und die, wenn ste zutreffen, die heftigsten Erschütterungen auf dem Balkan hervor zurufen geeignet sind. Unter anderem soll Rumänien von Eng land davor gewarni worden sein, daß eine deutsche Aktion gegen Rumänien nahe bevorsteht. Wie man in Rumänien vernimmt, soll die Maßnahme der britischen Regierungen, die Handelsschiffe aus dem Mit telmeer herauszuziehen, nur ein Vorspiel dafür sein, daß alle alliierten Schisse derselben Maßnahme unterworfen werden. Weiter werden türkische Truppenbewegungen auf dem Fest land an der Küste gegenüber dem italienischen Dodekanes ge meldet. * Merkwürdige „Touristen" In den letzten Tagen sind in Bukarest zahlreiche Engländer anaekommen, die sich trotz der unpaßenden Jahreszeit größten teils als Touristen bezeichnen Die rumänische Polizei mußte gegenüber einigen dieser Fremden bereits einschreiten, die ein auffallend großes Intereße für verkehrstechnische und militärische Anlagen zeigten und entgegen den kürzlich erlaßenen scharfen Bestimmungen Photoapparate mit sich führten. Außerhalb von Bukarest wurde ein Engländer von einer Polizeistreife ange halten, der im Kraftwagen in das rumänische Erdölgebiet iah- ren wollte, jedoch es unterlaßen hatte, sich die Genehmigung oer Polizei für das Verlaßen der Hauptstadt zu besorgen. Diese Ge nehmigung ist nach den neuen Sicherheitsverordnungen erfor- derlich. Unruhe in Aegypten und der Türkei Die Konzentrierung der britischen Mittelmeerftotte in Alexandrien hat nach hier aus Kairo eingegangenen Berichten in ganz Aegypten eine wahre Kriegspanik aüsaelöst. Auch in der Türkei hegt man größte Befürchtungen. „Ste fani" meldet aus Jerusalem, daß ein Truppenkontingent aus Rhodesien gestern nacht dort eingetroffen ist. * » Die amerikanischen Versicherungsgesellschaften erhöhten die Prämien für Schiffsladungen, die durchs Mittelmeer gehen, bei USA,-Schiffen um 50 v. H., bei der übrigen neutralen Schiffahrt um 100 v.K. i