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LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. D z. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum v AH« »MMMW einschlietzlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlatz usw. laut aufliegender Anzeigenpreislist«. Anzeigen «Annahme bk» Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrtchtmrgen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei Anspruch auf Lieferung od« Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs« für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangoveegichch anspruch. Dkf« Lott««« »rrVffeEcht »tt »«Mche« «eLauntmachunge« der Gemeinde, Behörde zu Ottendorf, Okrilla «nd de« Mnanzamte« M WMW«» Vostfcheckkonto: Dn»d« »4«. Druck und Berlag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: «1. — Fernruf: ». Nummer 53 Dienstag, den 7. Mai 1940 39. Jahrgang km sensationelle; Lelepkongespfäch Der französische Ministerpräsident Reynaud führte am 30. April 1940 abends 22 Uhr 10 Westeuropäischer Zeit «In Telephongespräch mit dem englischen Ministerpäsidenten Chamberlain. Reynaud ging zunächst kurz auf finanzielle Fragen ein Und teilt« dann mit, „Herr Wey,and habe ihm versprochen, bi« zum 18. Mai endgültig für die befohlene Aktion fertig ju sein, jedoch dürfe Chamberlain dieses Datum nicht allzu wörtlich nehmen, es könne auch etwas später werden." Chamberlain bemerkte, offenbar mißgestimmt: Er habe den Eindruck, als ob man sich dort unten mehr Zeit lasse, °l» unbedingt nötig sei. Reynaud wies ihn auf die mannig fachen Schwierigkeiten hin, die überwunden werden müßten, ^»besondere im Zusammenhang mit der Türkei. Er ge brauchte dabei die Redewendung von „täglich höheren For derungen". Chamberlain versprach, „sich die Türken noch- NlM vorzunehmen". Er könne aber für nichts garantieren, „wenn man dort unten nicht endlich Schluß mache mit der «wigen Eigenbrötelei und Selbstherrlichkeit". Reynaud ver sprach, sein möglichstes zu tun, um die Schwierigkeiten „seelischer Art" (6iKvult6s mentales) auszugleichen. Cham berlain ersuchte daraufhin Reynaud in ziemlich imperativer Form, ihm späiestens bis zum 20. Mai den Abschluß der Vorbereitungen mltzulelien. Nach einigen freundlichen Höfüchkeitsformeln wurde das Teipräch etwa 22 Uhr 2b beendet, nachdem Chamberlain Reynaud noch gebeten hatte, dafür zu sorgen, daß diesmal nicht wieder Indiskretionen von französischer Seite passierten. Englands Lnul auf «Marie» Große Nervosität in Sofia In den politischen interessierten Kreisen der bulgarischen vauvlstadi Höri man verschiedene Versionen über die Mission des britischen Botschafters in Ankara, Hugh Knaischbull-Hu- oelsen. in Sofia. Danach soll Hugessen die Absicht gehabt ha- °en. mit den zuständigen bulgarischen Stellen Wirtschans- lraaen zu besprechen, die mit der neugegründelen englischen Commercial Corporation zusammenhängen. Diese Corpora- uon stöß, in Bulgarien auf grotze Schwierigkeiten, und Hu oessen soll hier den Start erleichtern. Bei dem bekannten vul- oarischen Stundpunkt ist es naheliegend, zu vermuten, saß ein >eb«z britisches Angebot auf die bulgarischen Revisionsjor- derunaen einaeben mutz. Sugcsten soll ferner auf einem Empfang in den Räumen °«r englischen Gesandtschaft von Bulgarien das Durchmar'ib sfän für britische Truppen oder für den Transit von Maie- «°l kür weitere nördlich eventuell operierende englische Ar- wrcn verlangt haben. Großen Eindruck haben hier auch die Saloniki kommenden Nachrichten über englische Schiffs- aewenungen an der griechischen Ostküste gemacht. Auch wegen der von den Moraenblättern verzeichneten ^erickm über die militärischen Matznahmen in Griechenland herrscht in politischen Kreisen von Sofia merkliche Nervosität »Angriff dum Südosteuropa oder FWien" . Der bekannte militärische Sachverständige der „Ncwuork <>Mes", Hanson W. Baldwin, der als besonders gui imor- A>en gilt und dessen Artikel zur Kriegslage in zuständigen "reisen grotze Beachtung findet, schrieb am Sonntag: Wenn man Deutschland besiegen wolle, müsse der An- onss auf das Reich durch Südosteuropa, durch Italien oder vielleicht in Norwegen erfolgen. 'Diese Aeutzerung Baldwins erregt weithin Aufsehen. - S»»M genomme» Hunderte von Kraftwagen erbeutet Ueber die Einnahme von Snaasa durch deutsche Truppe« berichtet „Dagens Npheter" am Montag, 3ÜV deutsche Alpen jäger hätten die Stadt besetzt und schon nach wenigen Stun den die Kontrolle über alle öffentlichen Gebäude und Einrich tungen in Händen gehabt: Die deutschen Soldaten sehe man in Gruppen mit Norwegern auf den Straßen stehen, und von einer deutschfeindlichen Haltung der norwegischen Truppen sei keine Spur. Sämtliche Deutschen seien ausgezeichnet ausge- rüstet. Das Auftreten der deutschen Truppen gegenüber der norwegischen Zivilbevölkerung sei, wie das Blatt mit Nach druck feststellt, äußerst korrekt. Im Kampsabschnitt von Snaasa seien den Deutschen neben vielem anderen Kriegsmaterial Hunderte von Kraftwagen in die Hände gefallen, die von den abziehenden Truppen der Westmächte nicht hatten mitgenom men werden können. Deutsche Truppen 25ff Km. nördlich Droulheim Deutsche Truppen sollen, wie von „Stockholms Tidningcu" gemeldet wird, die norwegischen Städte Mosjöeu und Mo, etwa 256 Km. nördlich Droniheims, besetzt haben. Ehemalis« NmilM-FreiAMg« in Norwegen Abteilung verschiedener Nationalität zersprengt Bei der Brechung des örtlichen feindlichen Widerstandes in der Gegend Trüsil in Südnorwcgcn wurde festgeftcllt, daß den deutschen Truppen nicht nur Teile der regulären norwe gischen Armee, sondern eine Abteilung ehemaliger Finnland- Freiwilliger verschiedener Nationalität unter Führung eines ehemals schwedischen Majors gegenüberstand. Die Abteilung wurde zersprengt. Reste zogen sich nach Norden ins Gebirge zurück. Eine andere norwegische Freiwilligen Abteilung wich vor dem deutschen Angriff über die schwedische Grenze aus. Da eine geordnete Versorgung aus norwegischer Seite nicht mehr besteht, haben sich die Freiwilligen, wie aus Mitteilun gen von Norwegern bekannt wird, Geld und Verpflegung auf eigene Faust unter Drohungen bei der einheimischen nor wegischen Bevölkerung besorgt. * Die Feststellung, datz den deutschen Truppen ehemalige Finnland-Freiwillige verschiedener Neutralität gegenüberste- hen, beweist erneut den Willen der Westmächte, den finnisch ruffischen Krieg zur Kriegsausweitung zu'benützen. Diese Finnland-Freiwilligen sind weniger um der Finnen willen in den Krieg gezogen, sondern sie waren vorgeschickt, um für den Fall eines Eingreifens der Westmächte sofort Hilfestellung zu leisten — wie es nun — zwar Wochen später auch tätlich ae- geschehn ist. Daß sie sich ans norwegischen Boden befanden, zeigt die Doppelzüngigkeit der für die Politik Norwegens ver antwortlich gewesenen Männer. Deutschland «md Schweden vriefttcher Gedankenaustausch zwischen dem Führer und dem König von Schweden Zwischen dem Führer und dem König von Schweden hat in der zweiten Aprilhälfte ein brieflicher Gedankenaustansch über die politische Lage stattgefunden. Dieser Gedankenaus tausch hat entsprechend den bereits von der deutschen und der schwedischen Regierung öffentlich abgegebenen Erklärungen nochmals die volle Uebereinstimmung über die künftige poli tische Haltung der beiden Länder zueinander bekräftigt. hore-BeWa droht Schweden Druckversuche, nm Erzlieserunge« zu erhalte« Der frühere britische Kriegsminister Hore-Belisha be schäftigte sich in einem Artikel in der „News of the World" mit der Frage, welche Haltung England Schweden gegenüber nun einnehmen müsse. Er kommt in seinen Betrachtungen zu dem Schluß, wenn es Deutschland gelinge, von Schweden in wachsenden Mengen Eisenerze zu erhalten, die Lieferungen an die Alliierten aber vernachlässigt würden, daß dann sie „Alliierten auch Schweden gegenüber ihre Pläne ändern muß t«n'. Englische Sachverständige im Haien von Suez e. Englische Marinesachverständige studieren Möglichkeiten für ^« technischen Veränderungen am Hafen von Suez, was im «wer Ausweitung des Konfliktes von Wichtigkeit sein Die Behörden bereiten zur Zeit ein Projekt vor, welches «tstnbahnlmie von Kairo nach Suez mehrgleisig Machen soll. An London am sichersten i, der Presse Rede und Antwort zu ste- 2bhne englandhöriger Norweger gehen nach England Di« beiden Seconve-Leutnants, Colban, Sohn des nor- Gesandten in London, und Hambro, Sohn vcs yf^chers des norwegischen Parlaments und des jüdischen mAuschers im englischen Dienst, kamen in London an. Mide weigerten sich, ----- .. wie Reuter sagt. Beschämende EMeMdMe Die Engländer wollten nur Stützpunkte, kämpfen sollten die Norweger Die englischen Zettungen haben es ntcht leicht. Di« Flucht aus Andalsnes und Namsos den Lesern begreiflich zu ma chen. ist immerhin eine Aufgabe, nachdem man zuvor in Siegeshymnen sich erging. Und bei diesem Erklären, warum und weshalb, da entschlüpfen dann so manche bezeichnende Einzelheiten. So, wenn die „Sundav Limes" erklärt, es sei ein Hauptnachteil gewesen, datz die Deutschen schneller gewe sen seien und so den Westmächten keine Flugplätze zur Ver- sügung gestanden hätten. Ergötzlich zu lesen ist es, wenn sa in demselben Blatt steht, die Taktik der Westmächte sei vurch die großen Entfernungen behindert gewesen. Als ob di, deutschen Truppen nicht dieselben Emscrnungeü zu überwin- d«U hätten. FekU nur noch, datz di« Kttttma schreibt, wi» hätten TtevenmenenMesek gehabt, dann m dte Marcyemam« vollkommen. Da auf diese Weife die gewaltige Schlappe der Weltmächte in Norwegen zwischen de« Zeilen schon einmal zugegeben wird, versieht di« „Sunday Times' ihre Einzelheiten mit dem tröstlichen Zusatz: daß dte Westmächte aber an keiner Stelle größere Truppenmengen stehen gehabt hätten, so datz die er littene« Verluste keinesfalls alarmierend gewesen seien. England habe lediglich über solche Expeditionsstreitkrätt« verfügt, dte i« der Läge gewesen seien, zwar norwegisch« Stützpunkt« zu besetze», nicht aber gegen rin« Widerstand lei stende Macht M kämpfe« skj Das hätte man, nach dem Bei- fpiel Polens, de« Norweger« voraussagen können. Hier wir» es nun aus ««glifcher Quelle bestätigt: Die. Engländer ka- men nicht, nm zu kämpfen, sondern nur um* Stützpunkt« z» besetzen und nden Kampf de« von ihnen aufgehetztcn Nor wegern zu überlaste«. ; Zum Abschlutz ihrer Betrachtungen hat die Zeitung noch einen Trost bereit. Anfängliche Rückschläge, so schreibt es. seren in der Geschite Englands eine Häufigkeit. Wir können hinzu fügen: Vor allem in den letzten sechs Fahren, seitdem vie : bösen Nazis das deutsche Volk wieder wehrhas« gemacht haben ! Sie werden dafür sorgen, datz dtefe Rückschläge nicht nur anfänglicher Natur bleibe«. Die iibliche BerWeiermiartaltik Churchill bricht endlich daS Schweigen — Bekanntgabe eines kleineren Brrlustes Nachdem sich die britische Admiralität über die Vernich tung des Schlachtkreuzers Mtd des schweren Kreuzers sowie über die übrigen schweren Verluste, di« die deutsche Luft- Waffe der britischen Flotte am Freitag zuaefügt haue in den ersten 36 Stunden völlig in Schweigen gehüllt hatte, kam sie endlich mir einem mehr als lendenlahmen Dementi her aus, Die Admiralität gibt nur die Versenkung des Zerstö rers „Afridi", also wie gewöhnlich bei mehreren Verlusten den kleinsten, zu. Wann wird sie sich dazu bequemen, ven Verlust des Schlachtschiffes und des schweren Kreuzers der OesfentliHkeit mitzuteilen? Wie üblich will W. L, durch ai« Bekanntgabe dieses einen Verlustes die Vernichtung der gro ßen Schiff« versthleier«. Mit Worte« ei« System bereiten... Es ist immerhin erstaunlich, datz Churchill von seiner Absicht, nur erst nach sieben Tagen Schisfsverluste bekannnu- geben, schon jetzt die Versenkung des Zerstörers melde,. Cr spricht aber in seinem Dementi von Operationen, von denen in deutschen Berichten nichts stand. Er dementierte etwas, was aar nicht behauptet worden ist. Offensichtlich will er sich sichern, damit er die übrigen so schweren Verluste bekannt- qeben kann, ohne sich den Vorwurf machen zu lassen, er habe sie in Abrede gestellt, Wie heitzt es doch: Mit Worten läßt sich rresslich streiten, mit Worten ein System bereiten . .. i Die Versorg»»« der Kriegsbeschädigte» Aenderung des ReichsoersorgungSgesetzes Durch ein Gesetz zur Aenderung des Reichsversorgungs gesetzes vom 29. April 1916 ist im Zusammenhang mir einer Verbesserung der Zusatzrentenversorguna der Witwen die Versorgung der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen des Weltkrieges in einigen Punkten ergänzt worden, vie ae willen inzwischen ausgetretenen Erfordernissen Rechnung :ra gen. Kriegsbeschädigte, die als Krankenkaffenmitglieder wegen ihres Dienftbeschädigungsleidens von der Kaffe ausgesteuen sind, können bei Erkrankung an einem anderen Leiden nun mehr für dieses Leiden Heilbehandlung bis zur Gesamtdauer i von 26 Wochen für Rechnung dos Reiches erhalten. Waisen, die »rach dem 1. Dezember 1923 geboren sind, er- i halten die Waisenrente bis Mr Vollendung des 18., statt bis zur Vollendung des 16, Lebensjahres. Ferner kann Kinoer ? zulage sür Kinder von Schwerbeschädigten sowie Waisenrcme bei Schul- oder Berufsausbildung bis zum vollendeten 24 - Lebensjahr wettergeführt weid««. Die Karteilakt« der Jugend Ein« GesundheitSfeftstellung des ganzen Volkes Aus der 52. Tagung der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin in Wiesbaden begrüßte es Reichsgesundheitsiührer Dr. Conti in seiner Ansprache, daß die Tagung sich mit den Vorstadien der Krankheiten befaffe. Die Erkennung der Früb- schäden ermögliche es, Krankheitsgefahren rechtzeitig zu begea- - nen. Gerade im Kreise der Aerzte sei von neuem entgegen j ausländischen Lügen festzustellen, daß der Gesundheitszustand , des deutschen Volkes nach diesen Kriegsmonaten ; keineswegs gefährdet sei. Di« Reichsgesundhettsführung ! werde auch dafür sorgen, daß auch nach dem ge- j wonnnen Krieg das deutsche Volk gesund sei. In diesem Zu- , sammenhang bekannte sich Dr. Conti zu der Fdee ves Be- triebsarztes. Eine grundlegende.Gesundheitö- jsest stellung des ganzen Volkes werde durch die Neuord- i nung auf dem Gebiet der Fugendgesundheitspflege durch dt« ! reichseinheitliche Karteikarte der Fugend eingeleitet werd««. > Man werde schrittweise vorgehen. Das geplante Krankheit»- , stammbuch sür das ganze Volk f«i vmkkäuftg MrüMestelt.