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list. er 1. Ul ik lüf!- »ft ch mittag ea W-ß and. 6 Sv ck«»^ S >it Kas!?^ chäftssleüe n . gesui-t. ühle. »ec a B I): ' Bl« L n n )19. dienst. Motette sü' sche wege§ Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Diens- st tag, Donnerstag und Sonnabend. N Bezugs-Preis: Vieneljöhrlich 1,80 Mark, ff bei Zustellung durch die Boten 2,— Mark, Im Falle höherer Gewalt sKrieg ob. sonst, Z Irgendwelcher Störungen des Betriebes der te Zeitung, der Lieferanten ob. d. Beförderungs- " Ebnrichtnngens har der Bezieher »einen Än- u keuch auf Lieferung oder Nachlieferung der ft Aettung od. aus Rückzahlung L.Bszugsfreife». -1 SricrhLttnzs Wd MchMli l Anzeigen -P»»i»: Mt Lri-kgespu»««, -»a, b oder deren Ramn mied M 25 Pfg., «ff f der ersten Seite mit 50 Pfg. berechnet. U Anzeigen werde« an den Tlfch»t««««ta«»n t. bi« spätestens vermtttag» tö Ustr in »k GeschSstesteL« erbst«,. r I»d« Auspruch auf Buchtest »«tifcht, menu 0 der Ln^t«eu-Betau« buech ««« edo«e»s«»a b »«Oev nach »0« »«« »» Hkft»N4««t rr ^ernsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. Aj. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 2YsH8. Schriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, Gr»G-DI^tII« Nummer ^2Y Sonntag, den 2. November ^8. Jahrgang. «WM»II!« 1 , « M «I L, IM««» NII M »I^IM «NIIk«MWW«W»«««WW«W«»»«««MW«I NsNeftes vom Tage. — An der Noidwestfront haben die Bolschewiken er hebliche Erfolge errungen. Juvenitsch gibt den Verlust von Krasnoje Selo zu, während die Bolschewisten die Wiedei einnahme Gaifchuws behaupicn. Der Stab Judenitsch soll Nach Jamburg übtlucsiedels sein. Der Kampswert der bolschewistischen Truppen soll vorzüglich sein. Die Bolsche wisten zogen alle verfügbaren Truppen aus Karelien und Archangelsk heran und bereiten angeblich einen entscheidenden Schlag vor. Lie englische Flotte bombardierte erneut Krasnoja Gorka. — Die Lage der Nordmestarmee unter Judenitsch ist trotz einiger lokaler Erfolge bedrohlich. Sämtliche Alarm- Nachrichten über gehabte Erfolge und die bevorstehende Er oberung Petersburgs haben sich nicht bestätigt Nach zu verlässigen Nachrichten sind die Bolschewisten nach wie vor in und um Petersburg Herren der Lage und ziehen unter Persönlicher Leitung Trotzkis Eiiteiruppen nach Petersburg. Eine Baschkiren-Kaoallerie-Dirusion ist bereits m Petersburg eingetroffen, weitere Baschkiren - Jnfanterie-Divisionen sind 'N Ancollen begriffen. Diese Konzentration von Keru- üuppen in Petersburg beweist, daß die Bolschewisten Peters burg nicht nur bis zum äußersten verteidigen wollen, sondern »Uch die Ansicht Huben, zum Gegenschlag auszuholen. Trotzki sagte über die Lage von Petersburg: Bis zum 2l. Oktober lag die Initiative in Judenitsch Händen, am 22. gmg die Rote Armee zum Angriff über und brachte dnu Feind einer: jchwe.cn Schlug bei. Wir haben den Feind zum Wanten gebracht und ihm ferne H^uptsteilung evtnsfcn, und wenn wir unsere Kräfte noch weuer an- ipannen, wird auf dem ersten Streich ein entscheidender Schlag folgen. Tue Petersburger Menschewiki haben ihre Kräfte für die Verteidigung der Stadt angeboten. — Die Reichöregierung hat in der gestrigen Kabinetts sitzung mit Rücksicht darauf, daß die Abtransports aus dem ValUlum absolut ungenügend seien und überhaupt das Ver halten der dortigen Truppen zu den schärfsten Maßnahmen iwinge, den Beschluß gefaßt, eine Bekanntmachung des In halts zu erlassen, daß sämtliche Truppenteile, dre nicht bis ium 11. November die deutsche Grenze passiert Haven, als fahnenflüchtig erklärt werden. Sie verlieren die deursche Staatsangehörigkeit und damit selbstverständig ihre Ver- sorgungsansprüche. Von den deutschen Truppen in Kurland find nach Schätzungen rm ganzen etwa 34000 Mann zu den Ruffen übergegangen und dem westrufsischen Heere zur Verfügung stehen. Es bestätigt sich damit also die Tatsache, baß die Regierung wohl den Wunsch hatte, die deutschen Truppen zurückzuztehen und auch alles zu seiner Verwirk lichung getan hat, daß aber die Truppen den Befehlen der Berliner Regierung keine Folge leisten. — Der Londoner Berichterstatter des „Manschester Guardian" meldet, daß Bonar Law erklärte, er erwarte die vollständige Ratifikation des Friedensvertrags und des end- gültige Zustandekommen des Friedens nicht vor Februar oder März 1920. Oertttche» «no Häch fische». Vttendorf-GkrMa, den p November MH. — Der Winter hat uns seine Visitenkarte abgegeben — aber gleich in einer Act und Weise, die nichts zu wünschen übrig läßt. Bei dem am Donnerstag einsetzenoen Schneefall rechnete man bestimmt damit, daß dre Herrlichkeit naht lange dauern würde, aber heule sehen am, vag der Alinter bestrebt ist, mit aller Macht sein Regiment zu be haupten. Die Temperatur war heute früh bis 6 Grad gesunken, sooaß man schon von einer hübschen Kälte Brechen kann. Ja diesem Jahre kam Schnee und Kälte besonders zeitig, nn Vorjahre stellte sich oer erste Schnee ! erst Mit'e November ein. Es wäre in Liefern Jahre an- gesichls der Kohlenknappheit bester, wenn die warme Herbst- Witterung noch andauerte- Auch für den Gärtner und Luno- Wirt kommt der Winter viel zu zeitig. — Die Postschalter beim hiesigen Postamt werden vom 3- November ab bis Ende Marz n. I. an den Werktagen dicht wie bisher von 3 bis 6 Uhr,sondern von 2 bis 5 Uyr dachmitlag geöffnet sein. Infolge der Verkehrsetnschränkungen bei der Eisenbahn können an Sonn- und Feiertagen Post sendungen bis auf weiteres nur mit folgenden Zügen befördert werden: 4,44 Uhr nachmittag in der Richtung dach Dresden, 7,07 Uhr nachmittag in der Richtung nach Königsbrück. — Spitzbuben treiben in letzter Zeit wieder einmal ihr Unwesen, so wurden auf Bahnhof Cunnersdorf Kohlenlons geplündert, am meisten wurde aber eine Lori mit Kraut mit genommen, da betrug der Abgang nächtlicherweile gegen 20 Zentner. Sogar geschloffene Loris wurden aufgebrochen. Aber auch in der Umgegend herrschen ähnliche Zustände. In den letzten Nächten wurden in Würschnitz 6 Gänse ge stohlen und in Hermsdorf 1 Schwein, 2 Schaf« und Gänft von Spitzbuben an Ort und Stelle abgeschlachtet und mit genommen. — Das sächsische Kultusministerium hat die Mitglieder der Dresdner Oper ersucht, einen geeigneten Mann zum Operndirektor zu wählen da die entstandenen Mißstände an der Oper die Beibehaltung des bisherigen demokratischen Systems nicht länger gestatten. Als Direktor käme Kapell meister Fritz Reiner in Frage, doch haben seine Gegner seine W'hl verhindert. Sie wollen aber das Kultusministerium rsuchen, es bei dem jetzigen Zustand zu belassen. Das ist jedoch gänzlich unmöglich. — In Halle wurde eine große Zuckerschiebung entdeckt, bei der 600 Zentner Zucker zum Preise von 8,50 Mark für das Pfund von Chöthen nach Süddeulschland verschoben werden sollten. Verhaftet wurden ein Kaufmann, ferner der Leiter eines großen Konsumvereins sowie ein Oberkellner. Sie hatten einen Bahnassistenten mit 150000 Mark zu be stechen versucht. Im Zusammenhangs damit stehen Schiebungen, die auf Bahnof Neudietendorf entdeckt wurden, wo 900 Zentner Zucker, 2 Waggons Gerste und 2 Waggons Weizen von Halle aus über Aschaffenburg ins Ausland ver schoben werden sollten. — Ein Fehlbetrag von 3 Million Zentner Kartoffeln. Wie gemeldet wird, droht Sachsen ein Fehlbetrag von 3 Millionen Zentner Kartoffeln. Es soll im ganzen 8 Millionen Zentner aus den übrigen deutschen Bundes staaten erhalten, aber in derselben echten brüderlichen Liebe, die sich schon während des Krieges so wunderbar bemerkbar machte, weigern sich jetzt verschiedene Landesteile, die ihnen von der Retchsregierung auferlegten Lieferungspflichten zu erfüllen. Bayern, vas 1,1 Millionen Zentner Kartoffeln zu liefern hat, weigert sich rundweg, auch nur 1 Kartoffel zu liefern mit der Begründung, es habe eine schlechte Ernte zu verzeichnen Auch Anhalt will seine Kartoffeln selbst verzehren. Insgesamt fehlen Sachsen 3 Millionen Zentner Kartoffeln von 8 Millionen, die es von außerhalb zu er halten hätte. Es sind jetzt Verhandlungen mit Bayern eingeleitet worden, um auf dem Wege des Austausches gegen Kohlen Kartoffeln für Sachjen zu erhalten. — Wenn diese Eigensucht des Partikularismus sich nicht während des Krieges und auch sitzt noch hätte so breit machen können, stünde es wahrlich anders um uns. — Für Hasen werden von den Jägern ungeheure Preise verlangt und es sind daher auch die Hasenpreise im Handel überaus hoch. Demgegenüber wird darauf hinge wiesen, daß vorläufig noch die vorjährigen Höchstpreise in Kraft sind und daß insbesondere die Jäger sich strafbar machen, wenn sie höhere Preise fordern. Auch Händler machen sich strafbar, wenn ste an die Jäger höhere Preise zahlen und im Kleinhandel die vorjährigen Kleinhandels- Höchstpreise überschreiten. Dresden. Am 21. Oktober vormittags find aus der Friedrichstädter Markthalle von der Verlaserampe weg 6 Tonnen Heringe (Norweger) enthaltend je 400 bis 500 Stuck, im Gesamtwerte von 2400 Mark gestohlen worden. Die Fässer waren S. H. L. II gezeichnet. — In der Nacht zum 29 Oktober sind aus einer Schuhfabrik, Löbtauer Straße 57, für 14000 Mark Damen schuhe und verschiedene Chevreaux-, Roß- und Rindlcder gestohlen worden Die geschädigte Firma hat für Wieder- herdeischaffung der Waren 500 Mark Belohnung ausge setzt. — Verhaftung eines gemeingefährlichen Hochfiablers. In Elsterberg wurde in einem Sanatorium ein Juwelendieb festgenommen, der unter dem Namen eines Oberstabsarzt Dr. v. Hartmann in einem Sanatorium in Lofchwitz einer Berliner Fabrikantensrau für 32000 Mark B illantm und Schmuckgegenstände raubte, nachdem er ste zuvor mit Morphium betäubt hatte. Es handelt sich um den Ingenieur Dathe aus Radeberg. Der Verhaftete ist nach Plauen an die Staatsanwaltschaft ausgeliefert worden. Kamenz. Ein lange Verschollener, der Sohn Richard des Elftraerstraße 12 wohnhaft gewesenen, 1914! verstorbenen Kolonnenführers Moschke hat nun, nachdem« von ihm seit 5 Jahren keine Nachricht mehr eingegangen war, seinen Angehörigen telegraphisch mitgeteilt, daß er glücklich nach Deutschland zurückgekehrt ist. Richard Moschke dieute in der Marine, war 1912 auf ein militärisches Kommando nach Kammerun geschickt worden, wurde dort bei Kriegsausbruch 1914 im Hafen von Lüderitzbucht al» Sanitätsmaat auf den Kriegsschiff „Cap Trafalgar" einge schifft und geriet 1915, nachdem in einem Gefecht da» Schiff untergegangen war, nach Südamerika, wo er interniert wurde. Seit dieser Zeit blieben seine Ange hörigen ohne jede Nachricht von ihm, sodaß allmählich mit seinem Tode gerechnet wurde. Nun traf von dem Ver schollenen bei dessen Bruder da» oben erwähnte Telegramm aus Friedrichsfeld bei Wesel ein, daß selbstredend im Familienkreise große Freude erregt hat. — Der Streik der Textilarbeiter in der Oberlausitz, von dem anfänglich angenommen wurde, daß er verhütet worden sei, scheint nun doch noch größere Formen anzu nehmen. In Kamenz ruht noch der Betrieb in allen Werken. In Neusalza sind sämtliche Arbeiter- und Arbeiterinnen der Firma Leberecht Hünlich, Zwirnerei, in den Ausstand getreten. In Oberoderwitz streiken die Textil arbeiter in zwei Betrieben. In Bautzen ist der Streik der Schneidergesellen beigelegt worden. Der Streik der Schneidergehilfinnen dauert noch an. Königstein. Der Hungerstreik der Schutzhäftlinge aus dem Königstein ist abgebrochen worden. Die bekannten Kommunisten Willi Lewinsohn und Kirstein haben sich auf Vie Festuna begeben und ihren Einfluß dahin geltend gemacht, daß die Schutzhäftlinge diesen Entschluß gefaßt haben. Die Briefzensur über die Schutzhäfllinge wird in Zukunft auf dem Königstein selbst ausgeübt werden. Dagegen ist die Forderung, daß ihnen eine größere Bewegungsfreiheit ge währt und deshalb die Türen zu ihren Zimmern offen gehalten würden, abgelehnt worden. Meißen. Das Fuhrpersonal der hiesigen Spediteure und Fuhrunternehmer, dem eist im August d. I. der Wochen lohn von 56 auf 72 Mark erhöh! wurde, verlangen vom 1. November ab einen Wochenlohn von 120 Mark. Ver handlungen sind im Gange. Eine abermalige Erhöhung der Fuhrpreise wird die Folge der Forderungen sein. Freiberg. Zur Ersparung von Heizmaterial sind die hiesigen Volksschulen für den Winter zusammengelegt worden. Zittau. Ein ernstes Zeichen der Zeit ist die von den Stadtverordneten einstimmig beschlossene Stillegung de» gesamten Straßenbahnbetriebes sür Z,den 15. November. In der Aussprache wurde darauf hingewiesen, daß noch andere städtische Betriebe, die mit Unterbilanz arbeiten dem gleichen Schicksal verfallen dürften. Bei der Straßenbahn ist mit einem jährlichen Defizit von 160000 Mark zu rechnen. Dazu kommen noch 80000 Mark für neue Lohn erhöhung. Zur Deckung dieser Summe würde eine 25prozentige Erhöhung der Einkommensteuer nötig. Glauchau. Der erste Schnee hat hier und in der Umgegend beträchtlichen Schaden angerichtet. Da die Bäume noch im Laub stehen, hatte sich der nasse Schnee so schwer auf sie niedergelegt, daß selbst starke Aeste zum Ab brechen gebracht wurden. Dabei wurden viele Telephondrähte und die Leitungen des städtischen Elektrizitätswerkes durch- schlagen. Glauchau war von 9 Uhr morgens bis abend» nach 6 Uhr ohne elektrischen Strom. Mehrere Fabriken und Werkstätten mußten den Betrieb einstellen. Die Tageszeitungen konnten nur einzelne Exemplare im Hand betrieb herausbringen. Adorf. Durch die feuchten Schneemaffen, die am 27. und 28 Oktober — in diesem Monate schon zum zweiten Male — im oberen Vogtlande niedergingen, ist in den staatlichen und den privaten Nadelholzwaldungen sehr betcächtlicher Schaden angerichtet worden. Auch die Drähte der Fernfprechleitungen vermochten vielfach den Schneedruck nicht auszuhalten und sind oft auf sehr weite Strecken zerrissen Krrchermachrichteu. Ottendorf-Okrilla. Sonntag, den 2. November 1919. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst mit Einweisung der neuen Gemeindeschwester,