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amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Mas Wilsdruffer Tageblatt' erschein! werNag« nachm «Uhr. Drzugtpr. monatl 2RM. stet Hau», bet Postbestellung 1.8» RM zuzllgl Bestellgeld Einzelnummer 10 Rvt Alle PoNanftallen. Peklboien. unsere Austräger u Geschäftsstelle »edme» zu leder Zeit Be- „- , ... ,, ,, stellungen entgegen Im Kalle höherer Gewalt oder 8Ä0ckwttbkaH sUk W>tls0rUff U. UMgkgeNÄ lonftiger Betriebsstörun gen besteht tein Anspruch — aus Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreise« Rücksendung etngejaudter Schrttlstücke erfolgt nur. wenn Rückporto bciliegt. 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Breslau ist das Hochfest der deutschen Leibesübungen, das alles das aus drückt, was in den letzten fünf Jahren geschaffen wurde: die Einheit aller deutschen Turner und Sportler in dem großen Bunde, der das ganze deutsche Volk umfaßt. Da zu kommen noch die vielen und zahlenmäßig starken Ab ordnungen aus dem Auslande, deutsche Männer und Frauen, die in der Ferne eine neue Heimat gefunden haben und sich dennoch innerlich verbunden fühlen mit ihrem großen Vaterland. Sie haben diese Verbindung nicht zuletzt durch die Leibesübungen aufrechterhalten, wenn sie sich draußen in auslandsdeutschen Turn- und Sportvereinen zusammenfanden, dort das deutsche Turnen pflegten und sich gleichzeitig dabei ihrer Mutter sprache bedienten. So kann man Breslau als das F e st aller Deutschen dies- und jenseits der Grenzen bezeichnen, und der gewaltige Rahmen, der diese Tage umfaßt, ist all der Kundgebungen würdig, die i« ihn hineingestcllt worden sind. Der Reichssportführer von Tschammer und Osten hat folgenden Gruß zu diesem Fest veröffent licht: „Die Tage von Breslau sollen nicht uns und dem Reichsbund für Leibesübungen allein gehören, sondern dem ganzen deutschen Volk. Wir wollen hier den end gültigen Beweis dafür führen, daß ein wirklich großes Volksfest gar nicht ohne volksverbundcne Leibesübungen sein kann,. daß aber umgekehrt die Leibesübungen auch nicht sein einziger Inhalt bleiben dürfen. Denn dann wäre es ja kein Volksfest mehr, sondern eine einfache Sportveranstaltung, die, an ihrem Platz von Wert, doch bei weitem nicht das erfüllen kann, was wir von einem der ganz grztzen Festereigntsse im nationalsozialistischen Deutschland -/warten. In diesen Tagen sollen Hundert- iausende, die wir als Gäste in Breslau begrüßen, und auch die vielen Millionen, die durch Presse und Rundsunk, durch den Film und durch persönliche Erzählung an dem Ereignis teilhaben werden, das Gefühl haben: Hier stellt das ganze Volk sich dar, in seiner Kraft und Kultur, seiner Leistungsfähigkeit und Lebensfreude. Hier werden nicht nebenbei und weil es doch „modern" ist Leibes übungen getrieben, und hier werden ebensowenig künstle rische Veranstaltungen einem Sportprogramm aufge- pfropst, damit es nicht etwa heißt, wir trieben Bizeps kultur..., nein, der ungeheure Umfang dieses Festes, nicht nur äußeren, räumlichen Begriffen sondern auch seinem inneren Gehalte nach, ist eben dadurch entstanden, daß uns, so glaube ich, die Verwirklichung des alten Traumes gelungen ist: ein wirklich totales Fest zu schaffen, bei dem Seele, Geist und Leib gleicherweise Träger der Festesstimmung und aller gezeigten Leistun gen sind. Wir alle wissen, daß dies zur Zeit nur im neuen Deutschland möglich ist, und daß wir darum zuerst und vor allem auch sür das Wunder dieses Hochfestes aller Deutschen unserem Führer Adolf Hitler zu danken haben. Und wir werden ihm gerade durch die würdige Durchführung, die propagandistisch und erzieherisch fort wirkende Kraft des Festes am besten danken "können und ^amit auch allen denen, die an der oft monatelang alle Kräfte in Anspruch nehmenden Arbeit beteiligt waren. Das Fest soll alle, auch hochgespannte Erwartungen, er füllen. Das ist mein Wunsch und mein Wille." Diese Worte des für die Durchführung des Bres lauer Festes und für den Aufbau der gesamten deutschen Leibesübungen verantwortlichen Mannes lassen keinen Zweifel darüber, daß das Breslauer Fest wirklich in jeder Weise dem gerecht wird, was man füglich von einer so gewaltigen Kundgebung des gesamten deutschen Volkes erwarten mutz. Die politische Aufgabe der Leibesübungen ist unbestritten, und doch wissen wir erst in Wahrheit darum seit der Machtüber nahme, seitdem der Nationalsozialismus uns den hohen Sinn der Leibesübungen und der körperlichen Ertüchti gung gelehrt hat. Man darf bei der Bewertung der Breitenarbeit natürlich nicht den Leistungssport völlig in den Hintergrund stellen. Das wäre verfehlt, weil die Meisterleistungen und Rekorde ja gerade an Antrieb für alle anderen geben, ihnen nachzueisern und an sich selbst zu arbeiten, um diesem Ziel wenigstens möglichst nahe zukommen. Entscheidend aber ist, daß sich das ganze Volk zusammenfindet in dem Bestreben, sich körperlich zu er tüchtigen und durch die Leibesübungen gesund und stark zu werden, damit jeder sich der Aufgaben gewachsen zeigt, die ihm der nationalsozialistische Staat gestellt hat. In Breslau findet dieses Streben seine allumfassende und festliche Darstellung, hier steht alles in einer ge meinsamen Front, und jeder einzelne stellt sich in den Dienst der Aufgabe, das ganze Volk an die Leibes übungen heranzuführen, die eine Verpflichtung für jeden Deutzen bedeuten. lieber Land und Meer, weit über die deutschen Gren zen hinaus ist der Ruf an alle deutschsprcchenden Men schen Lu diesem Fest ergangen. Wer irgend konnte, ist Ohne Opfer kein Sieg. Dr. Goebbels sprach in Graz vor den führenden Männern und den alten Kämpfern der Steiermark Reichsminister Dr. Goebbels traf am Donnerstag, aus Klagenfurt kommend, aus dem Grazer Flugplatz Thalerhof ein. Zu seiner Begrüßung hatten sich Gau leiter Dr. Uiberretther, Gaupropagandaleiter Gustav Fischer und Bürgermeister Dr. Kaspar eingefunden. Auf dem Weg zur Stadt passierte der Minister immer wieder dichte Spaliere begeisterter Volksgenossen, die ihn mit Heilrufen und Blumengaben begrüßten. Im Landhaus hatten sich inzwischen die Spitzen der Partei, der Wehrmacht und des Staates sowie die alten Kämpfer der Bewegung eingefunden. BDM. begrüßte Dr. Goebbels mit einem Steirer Lied, worauf Gauleiter Dr. Uiberreither den Minister mit herzlichen Worten willkommen hieß. Nachdem er Dr. Goebebls dafür gedankt hatte, daß er nun erstmalig auch in die Steiermark gekommen sei, sagte der Gauleiter: „Als in der schwersten Kampfzeit, besonders während der Verbotszeit, die Grenzen zum Mutterlands hermetisch abgeschlossen waren, kamen Ihre Worte durch den Aether zu uns. Wir lauschten in Gemeinschaftsemp fängen in Kellern und Dachböden Ihren Worten, wenn Sie mit den Gegnern unserer Bewegung scharf abrech neten oder die Idee des Führers kündeten. Damals sind Sie, Herr Reichsminister, in schwerster Zeit auch „unser Doktor" geworden." Hierauf nahm Reichsminister Dr. Goebbels stürmisch umjubelt, das Wort und führte aus: „Ich habe vor einigen Monaten in der ausländischen Presse gelesen, daß in der nationalsozialistischen Bewegung in Oester reich eine sehr schwere Krise ausgebrochen sei. Es hätten sich in dieser Bewegung eine Reihe von Gruppen gebildet, die sich auf das Erbitterste befehdeten, und es sei die Einfügung Oesterreichs in das Reich auf das Ernsteste in Frage gestellt. Ich bin nun hierhier gekommen, um mich von der Wahrheit dieser Behauptung zu überzeugen. (Stürmisches Gelächter.) Ich wollte einmal durch eigenen Augenschein feststellen, wie weit die Wahr heitsfanatiker in London und Paris ihr übles Spiel mit dem deutschen Volk im speziellen und mit dem europäischen Frieden im allgemeinen zu treiben sich unterstehen. Ich bin zum erstenmal in diesem Landstrich, und ich muß seststellen, daß der Empfang, der mir hier von Land und Volk bereitet wird, ein so überaus herzlicher ist, daß er mich aus das Tiefste rührt. Es ist für jeden Volks genossen aus dem Altreich, wie Sie sich vorstcllen können, in diesen Wochen und Monaten ein besonderes Erlebnis, nach Oesterreich zu kommen. Es hat vor dem 13. März Zeiten gegeben, in denen auch wir schwer um dieses Land gerungen und gelitten haben. Vor einem Jahr sind die Oesterreicher aus dem Nürnberger Parteitag zahlreich in Erscheinung getreten, und als der Parteitag zu Ende war und ich gerade t« Begriff war, nach Berlin zurückzufliegen, tat ein junger Parteigenosse im Hotel auf mich zu und bat mich, in den Kulturvereinssaal zu kommen, weil dort Oesterreicher versammelt seien. Ich wollte schon ablehnen, aber dieser Parteigenosse ließ nicht ab und bewegte mich schließlich doch dazu, seiner Bitte Gehör zu schenken. Ich habe nun dort eines der ergreifendsten Erlebnisse meines ganzen Lebens mitgemacht. Ein paar hundert Parteigenossen waren versammelt, und es entlud sich in diesen wenigen Minuten ein derartiger Fanatismus, eine derartige natio nale Besessenheit und Glaubensfähigkeit, daß ick von die sem Augenblick davon überzeugt war, daß die Stunde derEntscheidungsür Oesterreich in absehbarer Nähe stand. Im allgemeinen Pflegt die Geschichte ihre eigenen Wege zu gehen und fordert eben deshalb manches sehr schwere Opfer von den Völkern und auch von den einzelnen Menschen. Diese Opscr aber werden uner träglich, wenn sie umsonst gebracht worden sind. Unerträglich wäre der Gedanke, daß die schweren Opfer, die die Nationalsozialisten Oesterreichs im Juli 1934 ge bracht haben, umsonst gewesen wären, wenn heute die alten Kämpfer und Fanatiker unserer Bewegung sich vor stellen müßten, daß das Schuschnigg-Regime sich so ver- sestigt hätte, daß überhaupt keine Aussicht gegeben wäre, daß es einmal beseitigt werden konnte. Sie können deshalb verstehen, was es sür mich be deutet, nun in einem Lande nnd unter einem Volke zu weilen, an dessen Befreiung ich auch in bescheidenem Um- sang Mitarbeiten durste, und Sie können sich vorstellen, mit welchem Gefühl ich in diesem Augenblick vor Ihnen stehe und mit welcher herzlichen Verbundenheit ich dieses schön- Land und dieses herrlich- Volk begrüße." Die Rede Dr. Goebbels löste stürmische, langanhal tende Heiirufe aus. Nach der Vorstellung der Anwesenden fuhr der Minister mit seiner Begleitung an den begeister ten Menschenmassen vorbei, die auf sein Wiedererscheinen gewartet hatten, über den prächtig geschmückten Adolf- Hitler-Platz zum Grazer Schlotzberg. Um 15.20 Uhr erfolgte der Start zum Weiterflug nach Linz. Um 16 Uhr traf Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Linzer Flugfeld ein, wo er vom Gauleiter E i g r u- der und Oberbürgermeister Wolkcrsdorfer begrüßt wurde. Auf dem Flugfeld halten Ehrenabordnungen der Gliede rungen der Bewegung Aufstellung genommen. Nach dem feierlichen Empfang durch den Gauleiter und die Landes hauptmannschaft im Steinernen Saal begab sich Dr. Goeb bels mit den führenden Männern des Gaues auf den Pöstlingberg. Anschließend fuhr der Reichsminister, lmmer wieder von der Bevölkerung freudig begrüßt, nach Leon- ding, wo eramGrabederEltern des Führers einen Kranz niederlegte. Dr. Goebbels verließ dann vom Linzer Flugfeld aus wieder den Heimataau des Füürers. Die Wett rüstet auf. Steigende Rüstungen zur See Mit der Entwicklung der Seerüstungen in der Welt beschäftigt sich der Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung. Das wesentliche, das aus ihm hervorgehl, ist, daß bei sinkender Weltproduktion der Kriegsschiffbau imme - im weiteren A n - steigen begriffen ist. Tro^ aller Versicherungen fried licher Gesinnung streben die Smaren dahin, ihre Wehrkraft auf einer Höhe zu halten, die befähigt ist, die Landes grenzen zu verteidigen und zu schützen. gekommen, um sich in die große Front zu stellen, und gerade die vielen Tausende von Ausländsdeutschen, die diesmal mit teilnehmen dürfen an dieser einzigartigen Kundgebung, werden es zu würdigen wissen, daß sie auch einmal das große starke Deutschland des Nationalsozia lismus kennenlernen. Sie werden sehen, wie sich Männer und Frauen, Knaben und Mädchen eifrig und begeistert einsetzen, um diese Tage zu ihrem vollen Erfolge zu süh- § ren. Keiner kann abseits stehen, und alle die jenigen Deutsche, die nicht in Breslau weilen können, werden mit dem Herze« dabei sein, wenn die deutsche Sportbewegung dort ihr schönes Fest feiert, an dem das ganze Volk innerlich teilnimmt. Ueber 200 000 Turner und Sportler kommen in den nächsten Tagen in Schlesiens Hauptstadt zusammen. Sie sind der Vortrupp, hinter ihnen steht aber das geeinte großdeutsche Volk, das zum erstenmal seit den historischen Tagen der Rück kehr Oesterreichs in das Reich die Gelegenheit hat, ge meinsam ein Fest zu feiern, das aller Welt die innere Stärke und Geschlossenheit dieses Volkes zeigen wird. — England an der Spitze Die M a r i n e v o r a n sch l ä g e der großen Seemächte für 1938/39 haben gegenüber dem Vorjahr von rund 5,3 aus rund 5,8 Mrd. Mark zugenommen England weist mit rund 20 v. H. die größte Steigerung aus. Der japanische Marine voranschlag enthält nur einen Teil der vorgesehenen Ausgaben, da bedeutende Beträge bei einem Sonderkommando für den japanisch-chinesischen Konflikt verrechnet werden Die Marine- ausgaben Frankreichs und der Vereinigten Staaten von Amerika werden den Voranschlag überschreiten. In Frankreich ist bereits ein außerordentlicher Kredit von über eine Mrd. Franken bewilligt. Mit der Neubautonnage marschiert England weit an der Spitze der großen Seemächte Es bat W38 rund 89 v. L mehr Kriegsschiffe auf Stapel liegen als 1937; gegenüber 1933 Hal sich feine Neuüautonnage sogar verzwölffachl. Auch die Vereinigten Staaten von Amerika und Italien haben ihre Bautätigkeit gesteigert, aber bei weitem nicht in dem Maße wie England Die gesamte im Bau befindliche Tonnane der großen Seemächte übersteigt zum erstenmal seit dem Weltkriege die Millionengrenze. Während Anfang 1938 der Kriegsschiffbau weiter gestiegen und sich gegenüber 1929 verdoppelt hat, ist die Wcltproduktio« gesunken und erhebt sich kaum noch über den Stand von 1922. Rückgrat noch immer das Schlachtschiff Daß gegenwärtig relativ wenig Großkampfschiffe aus Stapel liegen, darf nicht zu der Ansicht verleiten, daß diesem Tvp kein großer Werr beigemessen wird Nach wie vor ist daS Schlachtschiff das Rückgrat der großen Ma rinen. „Eine Marine ohne Linienschiffe gleicht einer Armee ohne Infanterie, die wohl zerstören kann, zu wirklicher Ent scheidung aber unfähig ist." ^Französischer Marineminister Pietri.) Ein Zeichen sür das erhöhte Nüstungsfieber ist di« Verkürzung der Bauzeiten, vor allem in England, das die Bauzeiten für Kreuzer, Zerstörer und U-Boote bemerlenswert