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rsreß Uhr MLl ger u. fM »Lee zebung' Ottendorfer Zeitung LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Sckirle'" "» kunt» lpitree, ^«rn, ' Troßen seh' »LU- I)üm» >rn r»av sksst L Port. l. 'S. hi, Trscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 8 Alles weitere über "schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor» üeuung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungeu) hat der Bezieher keinen mittags de» Trschetnungstages. Bet fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richtigkeit Lberuomsrea. BÄ Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß» preis«». «speoch. Diese Zeitung veröffentlicht die «örtliche» Beturuntuutchnnge« der Gemeinde-Behörde M Otte»d»rf-Okril« «k de« Mn«nza«te» zu Rudebers, kauptschrifüettung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertret«: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla DerantworMH für Aazetge» ». BLL«: Vernum» Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hamann Rühle, Ottendors-OkrtSa. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 13L - Nummer 46 Fernruf: 231 Mittwoch, den 15. April 1936 D.A.UI.-351 35. Jahrgang Dresden. SA-Männerbeglückwünschenden Führer. Am zweiten Osterfeiertag traten hundert SA- Männer des Sturmes 1/100 von hier den Marsch nach Berlin an; ihr Weg führt sie über Radeburg, Großenhain, Elsterwerda nach Berlin, wo sie am 18. April eintreffen werden. Am 19. April werden sich die SA-Männer Berlin ansehen und am darauffolgenden Tag dem Führer in der Reichskanzlei die Geburtstagsglückwünsche überbringen. Am Dienstag wird die Rückreise mit der Bahn angetreten. Dresden. Starker Osterverkehr. Das Wetter Ls gibt Pimpfe und Knaben, was willst Du sein? Pimpf oder Knabe? Entscheide Dich! Die für die Landeskultur so wichtige Verordnung kies Wirtschaftsministeriums über die Bekämpfung von Schad« , -das Ministerium Rechtsfähigkeit verliehen wor« Bautzen. Kind tödli Straße nach Görlitz wurde in Zosel von einem Kraftwagen HertNches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, am April Mö." — Vor der 33. Strafkammer des Landgerichts Dresden wurde der bei einer hiesigen Möbelfabrik als Reisender tätig gewesene b8 jährige R. wegen Unterschlagung zu 1 Johr 6 Monaten Gefängnis, 3 JahrelEhrverlust und 1000 RM. Geldstrafe verurteilt. R »der jfich^seit Weihnachten in Haft bcfindetMatte bekanntlich'im Lause der letzten 4 Jahre über 200OOMM. Jnkassogelder für sich verwendet. ZA Berufsausweis für Gürtner ^noesarbeitsge^ Ms und die ihnen angehörigen leistungsfä triebe. Der Arbeitsgemeinschaft ist durch Wirtschaft und Arbeit die Rechtsfähig!« daß mancherorts gewissenlose Personen sich die Unkenntnis von Garten- und Obstbaumbesitzern zunutze machen. Unter Berufung auf die Verordnung dreien sie sich zur Ausführung von Obstbaumpflegearbeiten an, spritzen mit rrgendeiner unkontrollierbaren Flüssigkeit, unterlassen dabei wichtige Maßnahmen unk verlangen hierfür vielfach überhöht« Preise. Dadurch Übervorteilen diese Personen nicht nur die "bstbaumbesitzer, sondern sie schädigen auch die Landeskul- svr. Denn die auf diese Weise einmal Geschädigten verwer» M dann auch sachgemäße Spritzungen usw. und unterlaß M notwendige Arbeiten zur Schädlingsbekämpfung. Um dem Treiben dieser eigennützigen Unternehmer zu segnen, empfiehlt die Landesbauernschaft Sachsen, vor "er Erteilung von Aufträgen auf Obstbaumpflegearbeiten 'ch zu vergewissern, ob der Betreffende im Besitz eines Ausweises ist. Für die Landschaftsgärtner hat die Landesbauernschaft Usus Berufsausweise herausgegeben. Die ausgebildeten Baumwärter haben eine Prüfung abgelegt und müssen in der Lage sein, als Ausweis ihr Prüfungszeugnis vorzule- Sm. E Garten- und Obstbaumbesitzer haben also im eige nen Interesse Baumpfleger ohne gültigen Ausweis abzu« 'ehnen. ch überfahren. Auf der Jenkwitz die achtjährige Erika Zosel" von einem Kraftwagen erfaßt und überfahren. Das Kind lief bei dem starken Verkehr über die Straße und in den Kraftwagen hinein. Der Fahrer brachte das schwer verletzte Kind sofort ins hiesige Krankenhaus, wo es starb. Riesa. 4000 Jahre alte Gräber. Beim Anle« gen einer Sandgrube in Poppitz stieß man in etwa ein Meter Tiefe auf zwei Gräberurnen. Die Urnen stammen offenbar aus der Hinterlassenschaft von Menschen, die vor rund 4000 Jahren hier gewohnt haben. Riesa.*Für ein Jahr Arbeit. In nächster Zett wird mit den Elberegulierungsarbeiten bei Kreinitz begon nen. Für diese Arbeiten, die mehr als ein Jahr in Anspruch nehmen werden, werden zwei Baggermaschinen eingesetzt. Einem großen Teil der in der Umgegend wohnenden er werbslosen Schiffer und Bauarbeitem wird durch diese Arbeiten Lohn und Brot gegeben. Neuschnee zu Ostern Seit Wochen standen die Bergwiesen schon überfllt mit Schlüsselblumen, Enzian und Krokus. Ausgerechnet zu Ostern fiel Neuschnee, und gleich in derartig großen Men gen, daß die Skiläufer wirklich nicht in Verlegenheit kamen bei der Auswahl ihrer Strecken. Auf der Zugspitze schneite es dreißig Zentimeter Neuschnee; am Montag wurden vierzehn Grad Kälte ge messen. Am Abend des gleichen Tages setzte neuerdings Montag früh noch etwa fünf Zentimeter hoch; am Montag- Montag früh noch etva fünf Zentimeter hoch; am Montaa- nachmittaa schneite es wieder bis unter das Kreuzeck herab. Aus Füssen wird*gemeldet, daß bis zum Ostersonntaa- abend auf den Bergen ab 1400 Meter die Neuschneedecke etwa zwanzig Zentimeter hoch lag. Am Ostermontagabend setzte von neuem Schneefall ein. In Kempten wurden im Tal am Ostermontagfrüh noch etwa drei Zentimeter Neu schnee gemessen, der'dann zerrann. Die Neuschneedecke aus den Bergen stellte sich Montag früh auf etwa zehn bis fünfzehn Zentimeter. Besonders ergiebig waren die Schneefälle im östlichen Alpengebiet. So wird aus Berchtesgaden gemeldet, daß auf den dortigen Bergen dreißig bis vierzig Zentimeter Neuschnee gefallen sind. An der Bergstraße und in der Pfalz, wo die Steinobst- und Birnbäume in voller Blüte stehen, trat am Ostersonntagoormittag ein starkes Schneetreiben ein, so daß nach einer Stunde die blühende Landschaft ein Bild wie im tiefsten Winter bot. Die vielen Osterausflügler, die von nah und fern in die Baumblüte gekommen waren, mußten schwer enttäuscht die schützenden Häuser'»aufsuchen. Der Frost richtete in der Nacht zum Montag mit mehreren Graden unter Null besonders in ungeschützten Lagen Schaden an. Ganz Frankreich stand in den Osterfeiertagen im Zeichen des Winters. Ueverall ist das Thermometer plötzlich stark gefallen und zeigt teilweise drei Grad Kalte. Die Folgeerscheinungen waren Hagel und Schneefälle, die den Obktbäumett großem Schade» warLügt habe». Geising. Sprengunglück — ein Todesopfer. Bei den Bauarbeiten für den Eisenbahntunnel ereignete sich ein schweres Unglück. Als mehrere Arbeiter Sprenglöcher in den Fels bohrten, explodierte eine von früheren Spren gungen herrührende und im Fels steckengebliebene Patrone. Durch die herumfliegenden Gesteinsmassen wurden drei Arbeiter schwer verletzt. Der Mineur Schaub aus Lauen stein starb im Krankenhaus. Bautzen. 40000 Osterbesucher. Noch nie war der Zustrom der Besucher zum Osterfest so groß gewesen wie diesmal. Am ersten Feiertag wohnten gegen 40 000 Zu schauer den Osterbräuchen bei. Der Proitschenbergwar zu dem althergebrachten Eierschieben von?-dichten Menschen mauern umsäumt. Die Besucher spendeten den Kindern am Berghang reichlich Osteraaben. Ein bunter Trachtenzug zog am Nachmittag durch die Straßen der Stadt zum Proit schenberg und überschüttete die Kinder mit Gaben. In den Abendstunden boten die alten Bauwerke Bautzens im Schein werferlicht einen märchenhaften Anblick. Arbeitsgemeinschaft der sächsischen Schlosser- und Maschinenbauerhanowerks , In diesen Tagen ist in Dresden eine Landesarbeitsge« ^'"!chaft des sächsischen Schlosser- und Maschinenbauer» Mdwerks mit der besonderen Aufgabe der gemeinschaft* Uebernahme und Ausführung von größeren n'lentlichenAufträaen errichtet worden. Träger der ^Ndesarbeitsgemeinschaft sind die Schlosserinnungen Sach* " men angehörigen leistungsfähigen Schlosserei* in den Feiertagen ist nun doch nicht so schlecht gewesen, wie man allgemein erwartete.» Wenn auch Schauer auftraten, so ließ man sich nicht so leicht von dem geplanten Ausflug abbringen. 167 816 Fahrkarten wurden auf den Vahnhö- — — fen verkauft gegen 165 667 im Vorjahr. 135 Entlastungs- Mgen und Krankheiten an Obstbäumen hatte zur Folg«, j tilgen haben die Bahnhöfe verlassen, während 124 eintra- fesi. Vorlesungen der Verwallungsakademie Dresden Die Verwaltungsakademie Dresden hält vom 14. bis April 1936 folgende Vorlesungen: InLöbau, 15. April, n Uhr, im Stadthaussaal: Dr. Guba, Geschäftsführer der Dienststelle Sachsen des Deutschen Gemeindetages, über „Gemeindeverfassung und Gemeindeverwaltung M der Deutschen Gemeindeordnung (Fortsetzung am 22. Mil); in Chemnitz, 17. April, 20 Uhr, in der Aula der dn ec für Technik: Ministerialdirektor Dr. von Burgs» über Grundgedanken der Deutschen Gemeindeordnung 'Fortsetzung am 20., 22. und 24. April); in Dresden, h' April, in der Al^en Technischen Hochschule: Dr. W. Morr, stellvertretender Leiter des Rassenpolitischen Amtes, „Angewandte Rassenpolitik". Line Arau ermordet Auf der Straße Dippoldiswalde—Dresden wurde in ur Wendischcarsdorf eine grauenhafte Entdeckung aus einem Sandhaufen ragten die Füße einer Küchen Person hervor. Die Mordkommission der Kri« ^?mbteilung Freiberg stellte fest, daß unter den Sand* die Leiche einer noch unbekannten Frau verscharrt / oen Wax. wies im Gesicht, auf dem Kopf und am , / - uhwsre Stich- und Schnittwunden aus * Die Kriminal« "9 Freiberg teilt dazu mit, daß es sich bei der Ermor- qxM uni die vierundvierzigjährige Witwe Marie Lange ^Hter, wohnhaft in Dresden, Kasernenstraße 12, Han- ich^ Die Frau soll in letzter Zeit in ihrer Wohnung ver- "in Besuche empfangen haben. Zuletzt wurde sie H^miwoch, 8. April, nachts gegen 11 30 Uhr, vor ihrem dierun eineu unbekannten im Alter von fünfund- L fünfzig Jahren gesehen. Er war etwa 1,70 Me- -brzUm von breiter kräftiger Gestalt, große Nase, gesundes ""d war bek'eidet mit einem dunklen Paletot und ^n« weichem Hut. Seitdem fehlt von diesem Unbe- büt Ä>ede Spür. Der Mantel, der Hut und die Handtasche "uyalt sowie ein Schuh und ein Handschuh fehlen. Starrer Andrang zu den Moskauer Kirchen Auch in diesem Jahr drängten sich am Sonnabend abend große Massen der Moskauer Bevölkerung zum Wer« gottesdrenst in die wenigen noch geöffneten Kirchen. Wäh rend man in Moskau vor der Revolution über achthundert Kirchen zählte, sind heute ungefähr zwei Drittel davon ver schwunden und von» den übriggebliebenen sind auch nur noch sechsunddreißig i>en Gläubigen zugänglich. Schon von 21 Uhr ab war in allen noch geöffneten Gotteshäusern das Gedränge fast lebensgefährlich; nur ganz wenig Gläubige konnten bis zum Altar und zu den Heiligenbildern Vor dringen. Gegen Mitternacht, wenn nach orthodoxem Glau ben die Auferstehung Christi gefeiert wird, schwollen die Menschenmassen vor den Gotteshäusern immer mehr an. Hunderte standen v»r den Kirchen auf der Straße, da der Zugang gänzlich unmöglich geworden war. Nach übereinstimmenden Beobachtungen war der An drang der Gläubigen zum Ostergottesdienst diesmal noch stärker als in den vorhergehenden Jahren; vor allem fiel die große Zahl von Männern und Jugendlichen beim Kirch gang auf. Sanktionen wirkungslos? Die englische Presse berichtet übereinstimmend, daß der britische Außenminister nach Lonodn gekommen fei, um neue Anweisungen für Genf zu erhalten, wohin er am Donnerstag zurückkehren wird. Am Dienstag wird Eden dem englischen Premierminister und einigen änderen Kabi nettsmitgliedern über die Bemühungen des Völkerbundes berichten, den abessinischen Streit zu beenden. Wie der politische Korespondent des „Daily Telegraph- erklärt, wird sich die Kabinettsaussprache am Dienstag hauvt- sächlich mit den Friedensverhandlungen zwischen Italien und Abessinien befassen. „Daily Telegraph^ glaubt, die bri tische Regierung sei seht davon überzeugt, daß Wirtschaft- siche Sanktionen keine Wirkung hätten. Die Minister seien zu dem Schluß gekommen, daß kollektive Sicherheit nur wirkungsvoll sein könne, wenn die Völkerbundsmilglieder bereit seien, wen« notwendig, auch militärische Sanktionen anzuwenden. , Im Hinblick auf die bevorstehende Fortsetzung der Genfer Besprechungen schlägt die römische Presse am Ostermontag einen bemerkenswert scharfen Ton an. Ueber einstimmend wird erklärt, daß die ganze Entwicklung in Abessinien wie in Europa nach einer Klärung dränge. Das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" führt dazu aus, daß die!« Klärung sich in manchen Punkten bereits zeige. An erster Stelle sei der Zerfall der Sanktionsfront zu verzeichnen. Klargestellt sei nun auch die wahre Tragweite des Konflik tes; es sei kein Konflikt zwischen Italien und dem Völker bund sondern zwischen Italien und England. Nunmehr könne sich Italien nur noch fragen: Was fuhrt Eden eigent lich gegen Italien im Schilde, welches neue Abenteuer will er Europa bereiten? Italien habe nicht die Absicht, irgend jemand zu bedrohen, sondern vielmehr die legitimen engli- ichen Interessen zu achten. Cs sei aber entschlossen, der Anmaßung Widerstand zu leisten, und dies nicht nur, um seine eigenen Rechte und seine anerkannten Interessen zu wahren sondern ebensosehr im Hinblick auf eine Klärung auch in Europa. „Tribuna" schreibt, es sei jetzt Sache des Völkerbundes, seine aaressive Prozedur der durch Italien geschaffenen Laste in Abessinien anzupassen. Der Völkerbund und seine Mit gliedsstaaten müßten aber auch die tatsächliche Lage in Eu ropa in Rechnung stellen. Es handle sich darum, zu wissen, ob Europa angesichts eines verschwindenden Abessinien die Gefahr einer englischen Flottenmobil machung im Mittelmeer und einer Mittelmeerkoalition ge gen Italien auf sich nehmen solle. England trage die Ver antwortung für die Gefahr eines gewollten Mittelmeerkon fliktes. Die anderen Staaten und besonders Frankreich seien ledoch mitschuldig. Ganz unverhofft, an einem Hügel Sind sich begegnet Auchs und ZgeL halt, ries der Auchs, du Bösewicht, kennst du des Königs Ordre nicht? Ist nicht der Friede längst verkündigkr Und weißt dm nicht, daß feder sündigt. Der immer noch gerüstet geht? Im Ramen keiner Majestät, l Geh her und übergib dein Aell. Der Igel sprach: Nur nicht so schnell. Latz dir erst deine Zähne brechen. Dann wollen wir uns weiter sprechen. Und allsogleich macht er sich rund, Schlietzt seinen dichten Stachelbund. Und trotzt damit der ganzen Welt » Bewaffnet, doch als Arieoensheld. Wilhelm Busch (geb. 15. April 1832).