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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Diese Zeitung veröffentlicht die «etlichen Bek«nrt«achnn,e» der Gemeinde-Behvrde M VItendvrf.Odr«« »nd de» Finanzamtes zu Radeberg. Vertreter: Herman» Rühl«, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich Mr Anzeigen u. Bilder: Hermann Riihle, Oitcirdorf-OInilla Druch und Dalag: Hamann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Olnilla 138. Nummer 148 Sonntag, den 15. Dezember 1935 34. Jahrgang Femmf:231 DA.11.35351 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Naum 5 Alles weitere über Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste Anzeigen-Annahme bis 10 iihr vor mittags des Trschetnungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr str Richtigkeit übauouunar. Bei Konkurs und Zwangsocrglcich erlischt jeder Slachiatz- auspruch. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 LL einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes da Zeitung, der Lieferanten oder da Befördaungseinrtchtungen) hat da Bezieha keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung da Zeitung oder LüchMhlung des Bezugs- H preis«. Hauptschristleitung -. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. :i Mi Dresden. Opfer seines Berufes. Als der vier zig Jahre alte Bootsmann Karl Casper aus Königstein einen Kahn an einen zweiten Kahn anhängen wollte^ stürzte er in die Elbe und ertrank, obwohl er des Schwimmens kun dig war. Heidenau. Tödlicher Unfall in der Kurve. Nachts wurde in einer Kurve in Lockwitz der in Kleincars dorf wohnhafte Arbeiter Max Hänichen, der von seiner Ar beitsstätte in Niedersedlitz kam, auf seinem Fahrrad von einem Personenkraftwagen angefahren und zu Boden ge rissen. Schwer verletzt wurde Hänichen in das Krankenhaus eingeliefert, wo er am Morgen starb. Neustadt. Frontkämpferkreuz für Kran kenschwest e r. In Ottendorf wurde der ehemaligen Rote- Kreuz-Schwester Camilla Horn das Ehrenkreuz des Welt krieges mit Schwertern verliehen. Die Krankenschwester war während des Weltkrieges an der Westfront als Kran kenschwester tätig und während der Marneschlacht in fran zösische Gefangenschaft geraten; auch dort hatte sie die Pflege der verwundeten Deutschen übernommen. Leipzig. Tödlich üb er fahren. Zwischen Klein- Pösna und Albrechtsham fand man den achtundzwanzig Jahre alten; landwirtschaftlichen Gehilfen Walter Preller aus Kleinpösna mit tödlichen Verletzungen auf. Preller war mit dem zweispannigen Geschirr weggefahren, um Kar toffelkraut zu holen. Unterwegs ist er aus bisher nicht be kannter Ursache vom Geschirr überfahren worden. Die Pferde waren mit dem Fuhrwerk nach Kleinpösna weiter gefahren. - Chemnitz. I m merwieder : Vorsicht an Bahn übergängen! In Dörgenhausen bei Hoyerswerda fuhr der Kürschnermeister Rudolf Jähnichen aus Gräfenhain mit seinem Kraftrad an einem schrankenlosen Uebergang gegen den letzten Wagen einer Grubenbahn; er erlitt so schwere Verletzungen, daß er im Krankenhaus starb. Seine im Bei wagen sitzende Braut Marianne Matejo aus Abberhain im Erzgebirge trug ebenfalls schwere Verletzungen davon. Lugau. Die lebensgefährliche Arbeit d e s Kumpels. Auf dem Kaiserin-Augusta-Schacht wurde der Häuer Fritz Geiler aus Neuwürschnitz von hereinbrechen den Kohlenmassen getroffen und so schwer verletzt, daß er ins Ttollberger Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Zwickau. Ein erbhofreicher Bezirk. Im hie sigen Landgerichtsbezirk sind von 4364 angemeldeten Bauern höfen 3533 in die Erbhöfe; olle eingetragen worden. Weißenfels. Verbrecherjagd durchdie Saale. Der wegen Diebstahls zu zehn Monaten Gefängnis verur teilte Herbert Krauß entwich aus dem Untersuchungsgefäng nis des Amtsgerichts, als er zu einem Zahnarzt geführt werden sollte. Krauß verbarg sich in einem Haus in der Hohen Straße, wurde aber entdeckt und von Kriminalbe amten gestellt. Abermals gelang es ihm, zu flüchten. In einem Kahn wollte er über die Saale setzen-, da der Kahn aber angeschlossen war, sprang Krauß ins Wasser, um fchwimmend das andere Ufer zu gewinnen. Inzwischen kamen die Kriminalbeamten, die dem Flüchtling Schreck schüsse nachjagten, mit einer Fähre zuvor und tonnten ihn festnehmen. UnWe an Bahnüvergängen Nachts ereigneten sich auf zwei Bahnübergängen Kraft wagenunfälle, die bei gebührender Vorsicht der Kiaftwagen- fohrer hätten vermieden werden können. Am Staatsstraßen übergang zwischen Grumbach bei Wilsdruff und Kesselsdorf konnte ein aus Mohorn stammender Personen kraftwagen wegen des Glatteises nicht rechtzeitig an gehalten werden, wurde von einer Lokomotive erfaßt und sieben Meter weit geschleift. An der Haltestelle Pirna -Süd verließ sich ein Kraft wagenfahrer aus Gottleuba auf Grund seiner Kenntnis des Fahrplanes darauf, daß jetzt ein Zug den Uebergang der Zehismer Straße nicht durchfahren würde, ohne daran zu denken, daß durch' Zugverspätungen oder Sonderfahrten der Fahrplan geändert werben kann; er konnte im letzten Augenblick seinen Wagen Herumreißen und fuhr an die Böschung der Bahnlinie. In beiden Fällen wurden die Kraftwagen schwer beschädigt, während die Insassen mit dem Schrecken davonkamen. In Rositz bei Altenburg fuhr ein Lastzug aus der Zuckerraffinerie. Als er die Anschlußgleise in die Anhaltischen Kohlenwerke überquerte ül erfuhr ein Zug den Uebergang. Der Lokomotivführer konnte durch scharfes Bremsen den Zug zum Halten bringen, aber nicht mehr verhindern, daß der Anhänger des Lastkraftwagens zertrümmert wurde; Per sonen kamen nicht zu Schaden. An einem schrankenlosen Uebergang in Aubachtal bei Greiz wurde die 68jährige schwerhörige Paula Wester- mann, die das Nahen des Zuges nicht bemerkt hatte, von der Maschine erfaßt und getötet. Rauhreif, Frost und Glatteis v'- Dresden, Starter Frachtverkehr auf der Esbe, Ein außergexvöhnlich Hutes Frachtengefchäfttin dieser vorgeschrittenen Jahreszeit sttzte'in den letzen Tagen auf der Elbe in Richtung.Tschechoslowakei ein. Täglich durchs fahren mehrere Schleppzüqe die hiesigen Elbebriicken, um z in dis böhnüschen Umschlaqplätze Tetschen, Laube und Aussig . Au der Gegend von Reuth, Dehles und Gefell zeigte zu gelangt,' Die SchlepM'ae höben vor allen Linüen sich durch den mit Regenschauern verbundenen Bodensnu! Massengüter geladen. - ' ' - ' ' eine starke Raubreübllduna, die zwar das LandickastsGid Amtlicher Teil. Öffentliche Erinnerung z. Steuerzahlung. An di« zum ich Dezember 1935 fällig gewesenen Um satzsteuervorauszahlungen für Monatszahlcr sowie Ein- komen- und Körperschaftsteuervorauszahlungen wird öffentlich erinnert. Nach §1,2 des Steuersäumnisgesetzes vom 24. 12. 1934 ist bei nicht rechtzeitiger Entrichtung der Steuerzahlung mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein Säumniszuschlag in Höhe von 2. v. H. de» Steuerbetrages verwirkt. Gegen die Schuldner, die nicht binnen einer Woche zahlen,, wird wegen des rückständigen Betrages einschließlich des Säumniszuschlags die Zwangsvollstreckung eingeleitet werden. Soweit sie es zu einer wetteren Mahnung kommen laßen, find sie in die. wiederholt angekündigte Liste der säumigen Steuerzahler, die veröffentlicht wird, aufzunehmen. Jimmzimt Kadeverg, am 16. Dezember 1935. HerINches und Sächsisches. - Gttendorf-Gkrilla, am Dezember „so. — Am 3. Adventssonntage wird unser Kinderkirchenchor «ach längerer Pause auf Straßen und Plätzen Weihnachts lieder fingen. Zn ihren kleidsamen Mänteln und Mützen, wenn möglich mit selbstgesertigten Papierlampen, sollen sie altes Brauchtum mitpstegen helfen, mit ihren „lieben alten Welsen wollen sie des Christkinds Kommen preisen" und da durch mir beitragen, daß die „fröhliche Weihnachtszeit" auch eine Mige" Gerd«, wie «s im Liede heißt. Einwohner, die gern wünschen, daß die Kinder vor ihren Häusern singcn sollen, werden gebeten, die» besonders beim Ortskantor zu- melden. Möchte auch durch diese Veranstaltung die rechte Weihnachtssttmmung mit einkehren. Freundlich zugedachte Spenden von Geld usf. werden restlos dem WHW. über» wiesen. An einem noch festzusetzenden Tage wird in der Kirche ein Krippenspiel stattfinden, zu dem die Gemeinde jetzt schon «ingeladen wird. / — Vorauszahlungen: Auf die im amtlichen Teil er schienene Aufforderung zu Steueroorauszahlungen wird auf- Mrrksckm gemacht. „Fröhlicher Feierabend" als erzgebirgische WeihnachtsMöung Im Rahmen der DAF-Arbeit im Rundfunk erregt die Neuerscheinung allgemeine Beachtung, die unter dem Leit wort „Fröhlicher Feierabend" von dem Wert künstlerischer Volkstumsarbeit in den Betrieben Zeugnis ablegt; wird doch hierbei nicht, wie sonst, Kunst und Musik von außen in die Betriebe hineingetragen, sondern die ganze Vevan- staktung durch Werkangehörige, veranstaltet. Am 18. De zember findet um 19 Uhr die zweite Feierabend-Uebertra- gungaus der Mechanischen Weberei S. Wolle in Aue statt. Die Darbietungen dieses zweiten „Fröhlichen Feierabends" werden vvn Angehörigen des Betriebes unter Mttwirküng von „Knecht Ruprecht" bestritten und von Anfang bis Ende im heimeligen Zauber einer erzgebirgischen Weihnacht stehen/.. / ' . " - ,' ; , ! Die HelMarbelkszeit in der deutschen Aestarlikelindustrie 2 Der Sondertreuhänder der Heimarbeit für die deutsche Festartikelindustrie hat eine Anordnung über die Perteilung der Arbeitsmenge in der deutschen Festartikelindustrie er» lassen, wonach grundsätzlich auf ein Entgeltbuch für die Woche höchstens eine Arbeitsmenge von 4200 Minuten in Heim arbeit äusgegeben werden darf, . Die Anordnung tritt am 1- Januar 19A6 in Kraft; sie gilt für das ganze Reichsge biet überall dort, wo Festartikelheimarbeit vorkommt. Die Einzelheiten sind aus. der amtlichen Veröffentlichung ersicht lich, die im Heft 34 des Reichsarbeitsblattes enthalten ist Wintersport auf öffentlichen Straßen Der sächsische Minister des Innern gibt einen Runderlatz des Reichs- und preußischen Ministers des Innern über Sicherheitsmaßnahmen auf öffentlichen Straßen, die für Wintersportzwecke freigegeben sind, bekannt. Der sächsische Minister des Innern ordnet dazu an. daß angesichts der umfangreichen Sicherungen, die durch Freigabe öffentlicher Wege für den Wintersport erforderlich werden, von einer solchen Freigabe öffentlicher Wege tunlichst abzu sehen ist. reizvoll gestaltete, aber auch großen Schaden verursachte. Durch das Reißen zahlreicher F e r n s p r e ch l e it u n- aen und Brechen der Telegraphenmasten war der Fern sprechverkehr mit Plauen erheblich gestört. Der Verkehr auf den Landstraßen war durch Glatteis ebenfalls gestört und hatte im Postautobusverkehr erhebliche Verspätungen zur Folge. Die Frostnebel haben im O st e r z g e b i r g e eine prachtvolle Winterlandschaft hervorgezaubert. Baum und Strauch sind mit bis zu zwanzig Zentimeter starkem Rguh- reif behangen und bieten ein herrliches Winterbild. Am Donnerstag schneite es den ganzen Tag über bei sechst Grad Kälte, so daß die Schneedecke bereits eine Stärke von fünf zehn Zentimeter erreicht hat. Es bieten sich günstige Aus sichten für Sportmöglichkeiten am Wochenende. In der Nähe des Gasthauses Dretmühle bei Ober lichtenau bei Frankenberg war die Straße derart vereist, daß etwa dreißig Kraftwagen gezwungen waren, die Fahrt aufzugeben, darunter auch der Psrsancnautobus nach Frankenberg. Sechs Kraftwagen, die in den Straßen graben gerutscht waren, mußten abgeschleppt werden. Per sonen kamen nicht zu Schaden. Der scharfe Frost richtete auch in den Waldungen sowie an den Licht- und Kraftleitungen in Nordböhmen außerordentlich schweren Schade nan. Die Gemeinde Schönborn ist seit Mittwoch früh ohne Licht und Kraft, weil dort neun Stromleitungsmasten infolge der Rulchrestbek»- > stung zusammengebrochen sind; durch die umstürzenden Masten ist auch mehrfach Häuserschaden entstanden. Da in dem betroffenen Gebiet auch an dreißig Telephonmasten umgerissen wurden, sind die Fernsprechleitungen , von Warnsdorf, Rumburg und Schlucrenau unterbro chen. Der Fernsprechverkehr nach Reichenberg und anderen tschechoslowakischen Städten war am Donnerstag nur über die reichsdeutsche Linie Zittau—Reichenberg möglich. Der bisher in den Wäldern festgestellte Windbruch und Rauh- reifschaden wird auf über 500 Festmeter geschätzt. Infolge des Glättestes ist das Befahren der Straßen äußerst gefähr lich. Ali die Mitglieder der AeichMriMumslammet in SMeu Der Präsident der Reichsschrifttumskammer fordert in einem Aufruf alle Mitglieder der Reichsschrifttumskammer, Dichter, Schriftsteller Verleger und Sortimenter, den Jung- buchhandel und die Buchvertreter auf, an einer- b e s o n^ , deren Winterhilfaktion der Reichsjchrifttums» > kammer mitzuwirken und den notleidenden Volksgenossen Bücher zu spenden - - - Daraufhin richtet der Landesleiter der Reichsschrift- ! tumskammer für Sachsen, Will Vesper, an alle Mitglie der der Reichslchrifttumskammer in Sachsen das Ersuchen, in tatkräftiger Weise dieses besondere Winterhilfswert des geistigen Deutschland zu unterstützen Die Verleger und Sortimenter erhalten ihre Weisungen durch das „Börsen- blatt für den Deutschen Buchhandels Alle anderen Mitglie der der Schrifttumskammer liefern ihre Bücherfpendc,, ver- - packt und mit der Aufschrift „Winterhilssspende der Reiche-, . schrifttumskammer" und ihrer Namensangabe, bei der näch sten Buchhandlung ab. Die Buchhändler leiten die Spende über ihren Kommissionär weiter. .. 150VOS Sachsen fahren mit KdF in Urlaub Linwöchige Itrlaubsreise innerhalb Sachsens für 13 Als Arbeitsbeginn für das Jahr 1936 fanden sich im-. Wanderheim der sächsischen KdF-Wandergruppen in Kö-^. nigstein a. Elbe die verantwortlichen Männer der Kreis dienststellen der NSG „Kraft durch Freude", Gau Sachsen, zu einer Arbeitstagung zusammen, aus der besom- ders die Besprechungen über den umsangreichen Fahrten- plan der Abteilung Reisen, Wandern und Urlaub für das Jahr 1936 zu erwähnen ist. ! Darnach sind vorläufig 155 Urlaubsfahrten geplant, an- denen voraussichtlich etwa 150 000 Volksgenossen und Volks» genossinnen teilnehmen werden. Ganz besonderer Wert wird im nächsten Jahr auf die Fahrten innerhalb des Gaues Sachsen gelegt werden, die zu ganz besonders billigen Preisen (etwa 15 bis 16 Hr -- sür eine Woche Urlaub oinschl. Bahnfahrt, Unterkunft unk> Verpflegung) durchgeführt werden sollen, ' ö - ! m v Aber auch andere Urlaubsgebiete, deren Schönheiten mehr im Verborgenen liegen und die noch verhältnismäßig wenig von dem großen Fremdenstrom erfaßt sind, werden in erster Linie belegt, so unter anderem Thüringen, die Lüneburger Heide, die'Eis el, das Ra ste t a-l der Hunsrück, die Rhön und dvv Spes s a r t,, der Bayerls ch e W a k d und das F r a n k e n l am d u. a. ni. Selbstverständlich steht dem KdF-Urlauber auch wieder dir' Möglichkeit offen, nach Oberbayern, an den N h eä n und die Mos e l zu fahren, dieNord - und Ostsee auf zusuchen oder an einer S erfahrt mit einem KdF-Schift. teilzunehmen. Cs wurde beschlossen, ein Sonde rheft>beraüs- ^ugeben,'