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N N N B M N M MB W M MM M M MD V M V w'v M A V V V Vv w w M LokalanZeiger' und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Uma. »5 Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Stömngen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alles weitere über Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste 3. Anzeigcn-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bet Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtliche« Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla «nd des Finanzamtes zu Radeberg. tzauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 13S. Nummer 133 Fernruf: 231 Sonntag, den 10. November 1935 DA10W351 34. Jahrgang HerMches und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, am 9. November Kantate zam S. Momber Hitler-Jugend und Rundfunk Die HJ-Sendung des Reichssenders Leipzig „Die Halle des Ruhms", Kantate zum 9. November, würde auf den 9. November, 18 bis 19 Uhr, verlegt und gleich zeitig Reichssendung. Damit ist wieder einmal das kulturelle und weltanschauliche Schassen der Hitler-Jugend anerkannt worden. Die Kantate schrieb Herbert Böhme, einer der jüngeren Dichter des neuen Deutschland und die Musik Her mann Ambrosius. Die Jugend unternimmt es, das Erlebnis des 9. No vember dichterisch und musikalisch zu gestalten und der Hitler-Jugend-Aunk führt die Reichssendung durch. Darin zeigt sich — wie überhaupt an der gegenwärtigen und künftigen Gestaltung des 9. November —, daß die Hitler- Zugend das Erbe und Vermächtnis der alten Kämpfer ausgenommen hat und w e i t e r t r a g e n wird. Das erste Reichsjustizgebäude in Leipzig Ler Gerichtserweiterungsbau in der Beethovenstraße zu Leimig wurde mit einer schlichten Feier seiner Bestim mung übergeben. Im Namen des Reichsjustizministers über nahm Amtsgerichtspräsident Dr. Arndt das neue Gebäude, in dem sämtliche Zivil- und Vollstreckungsabteilungen des Amtsgerichts, die bisher in mehrere Gebäude verteilt waren, Unterkunft finden; außerdem siedelt das Arbeitsgericht aus dem Stadthaus über, so daß eine wesentliche Vereinfachung und Beschleunigung des Geschäftsbetriebes ermöglicht wird. Es handelt sich um den letzten Justizbau, den das Land Sachsen vorbereitete und in der Durchführung begann und zugleich um den ersten Bau, der nach der Uebernahme der Justiz durch das Reich fertiggestellt und somit als Reichs justizgebäude in Benutzung genommen wurde. was Du dem Winterhilfswerk gibst, gibst Du der Volks gemeinschaft und damit Dir. Opfere am 10. November zum Eintopf-Sonntag! Warnung an weibliche Hamsterer Der sächsische Münster für Wirtschaft und Arbeit teilt mit: Während der Einzelhandel bestrebt ist, die zur Zeit nur in beschränktem Umfang zur Verfügung stehende But ter möglichst gleichmäßig auf seine Kunden zu verteilen, wird von gewissen Hausfrauen der Wochenmarkt dazu benutzt, Butter einzuhamstern und sich damit bei der Butter versorgung einen ungerechtfertigten Vorteil gegenüber anderen Volksgenossen zu verschaffen. Haus frauen, die so unsozial handeln, werden sich nicht wundern dürfen, wenn ihr unsoziales Treiben in Zukunft öffentlich bekanntgegeben wird; gerade aus Wochenmärkten spielen sich ja die Einkäufe vor aller Augen ab. Vorträge der Verwallungsakademie Dresden Die Verwaltunasakademie Dresden beginnt vom 11. bis 16. November folgende Vorlesungen: In Dresden (19 Uhr, großer Hörsaal im Zeunerbau der Technischen Hochschule, George-Bähr-Straße 3c): 12 November, Direk tor der Deutschen Lufthansa Freiherr von Gablenz: Sachsen im deutschen Luftverkehr; mit Tonfilm-Vorführungen. — In Bautzen (19 Uhr, Festsaal der Oberrealschule, Schiller- Anlagen): 12. November, Stellvertretender Gauwirtschafts berater Stöckel: Zinsknechtschaft. — In Chemnitz (20 Uhr, Hörsaal 182 der Staatlichen Akademie für Technik, Am Schiller-Platz 6/7): 15. November, Vizepräsident des Reichs gerichts Dr. Thierack: Grundgedanken des neuen deutschen Strafrechts. Starke Verbilligung für vielreisende auf Kraftwagen strecken Die Einrichtung der Pauschalausweise für Viel reisende aus den Kraftwagenlinien in Sachsen, die gemein sam von der Staatlichen Kraftwagenoerwaltung und der Reichspost geschaffen worden ist, hat sich bewährt; die Be nutzung zeigt eine erfreuliche Aufwärtsbewegung. Er dürfte noch nicht allgemein bekannt sein, daß die Pauschalausweise nicht nur von Geschäftsreisenden mit Vorteil benutzt wer den können sondern von allen Reisenden, die zeitweilig die sächsischen Kraftwagenlinien stark benutzen, wie z. B. anläß lich von Ferien- und Studienreisen. Gegen Lösung eines Sieben-Tage-Pauschalausweises Zum Preis von 4 oder eines Monats-Pauschalausweises von 12 genießen die Reisenden auf allen Kraftwagen linien in Sachsen — staatliche und Reichspostlinien — eine Mszigprozentiae Fahrpreisermäßigung auf den einfachen Fahrpreis (Kinoerfahrpreis) Die Pauschalausweise sind bei den Betriebsleitungen der Staatlichen Kraftwagenverwal tung und bei den zuständigen Postämtern zu lösen. In einem Rlonat 5ü(U) Radfahrer wegen Verkehrs sünden bestraft Die Dresdener Polizei führte im Oktober zur Er« ziehung der Radfahrer im Straßenverkehr fünf Erziehungs tage durch, die einen Rückgang der Verstöße gegen die Ver- keyrsordnung durch die Radfahrer zeitigten. Am ersten Tag Tag mußten 1293 Radfahrer 1 Strafe zahlen, 66 er hielten Anzeigen^ und von 13 wurden die Räder beschlag nahmt; am letztes Erziehungstag waren die Zahlen zurück gegangen, und zwar auf 701 Bestrafungen, 36 Anzeigen und nur eine Rad-Sicherstellung. Im Oktober ergaben sich zuiammen 4979 Bestrafungen, 333 Anzeigen und 36 Sicher stellungen nicht verkehrssicherer Fahrräder. Diese Zahlen beweisen mit aller Nachdrücklichkeit, wie notwendig nicht nur die Verkehrserziehungstage sind, sondern vor allem die Selbsterziehung der Verkehrsteil nehmer ist. Dresden. Staatliche H e n g st k ö r u n g. In der Pferde-Ausstellung in Dresden-Reick fand die Hengstkörung und Auszeichnung des Sächsischen Pferdestammbuches statt. Etwa hundert Tiere waren aufgetrieben; man sah recht gute Hengste westfälischen, rheinischen, ostfriesischen, aber auch sächsischen Ursprungs. Die sächsischen Pferdezüchter haben als Zuchtziel erstens ein Warmblutpferd der Art des Oldenburgers und Ostfriesen, zweitens ein mittelschweres Kaltblutpferd rheinisch-belgischer Art. Angestrebt wird ein tiefes, breites, leichtfutteriges Pferd; auf guten Schritt und gutes Tragvermögen wird besonderer Wert gelegt. Die Körung bewies, daß Sachsen schon recht Hute selbstgezogene Hengste besitzt. Es fehlt aber noch eine einheitliche Stuten art, weshalb Stuten zum größten Teil noch eingeführt wer den müssen; auch hier wird man Maßnahmen ergreifen, um bald Wandel zu schaffen. Seifhennersdorf. Richtfest der neuen Kirche. Noch vor wenigen Wochen ragten die kahlen Mauern des im Frühjahr bis auf die Grundmauern niedergebrannten Gotteshauses empor. Jetzt flatterte die Hakenkreüzfahne am Mast, als das Richtfest begann. Baumeister Köhler dankte den Arbeitern für die bisher geleistete Arbeit; es sprachen ein Zimmerpolier, der Architekt und der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, worauf Pfarrer Richter der Freude Ausdruck gab, daß der Bau des Gotteshauses schon so weit vorangeschritten sei, daß man jetzt das Richt fest begehen könne. Unter dem Jubel der Kinder wurden fünfzig Luftballone mit Karten vom Richtfest entlassen. Nach der Feier zogen Arbeiter und Gaste zum fröhlichen Hebe schmaus. Oschatz. Unvorsichtigkeit führt zum Tod. Die Kleider der dreiunddreißig Jahre alten Martha Schie ferdecker gerieten am Waschkessel durch Unvorsichtigkeit in Brand. Die Frau erlitt so schwere Verbrennungen, daß sie im Krankenhaus starb. Leipzig. Ehrenurkunden für Bürgermei ster. Der Deutsche Gemeindetag ließ dem Bürgermeister i. R. Donner in Pönitz und Bürgermeister Lätzsch in Lin denthal in Anerkennung ihrer treuen Arbeit für Gemeinde und Vaterland Ehrenurkunden überreichen. Leipzig. 24mal eingebrochen. Als Täter für vierundzwanzig Keller- und Bodenkammereinbrüche im Osten der Stadt konnte der wegen Raubes zweimal vorbe strafte Alfred Lasch verhaftet werden. Lasch ist geständig. Weinböhla. Ehepaar angefahren, die Frau getötet. Ein auf der Großenhainer Landstraße gehendes Ehepaar von hier wurde von einem Kraftradfahrer ange fahren. Der Ehemann trug erhebliche Verletzungen davon, die seine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig mach ten, während die Ehefrau einen tödlichen Schädelbruch erlitt. Werdau. Wohnungen werden gebaut. In der Ratsherrensitzung wurde mitgeteilt, daß die Errichtung von vierzig Stammarbeiter-Siedelungen und zwanzig Ranü- siedelungen geplant sei. Das dazu benötigte Gelände sei mit 30 000 z l erwerben. Der Bau von 18 Wohnungen der Wohnhausbau-K.m.b H., von 16 Wohnungen an der Königswalder Straße und von 20 Heimstätten durch die Gaomh ist ebenfalls vorgesehen. Sechs Vollwaisen durch angetrunkenen Mörder Die „Dresdner Neueste Nachrichten" berichten aus Graslitz in Böhmen: Der Armenhausinsasse kühnl in Grünberg an der sächsischen Grenze kam betrunken nach Hause und warf die Sinder seines Wohnungsnachbars Riedl, die mit seinen Kindern spielten, mit Fußtritten aus der Stube. Riedl eilte seinen Kindern zu Hilfe. Plötz- lich ergriff kühnl, der erst sechsundzwanzig Jahre alt ist, ein Wesser und begann wie rasend um sich zu stechen. Wit einem Schnitt trennte er dem Riedl den Kopf fast vom Rumpf, so daß der Verletzte innerhalb weniger Winulen verblutete. Der älteste Sohu des Getöteten wurde durch zwei Wesserstiche schwer verletzt und mußte ins Kranken haus gebracht werden. Der Töter setzte sich auf der Straße seinen Verfolgern zur Wehr, wurde aber schließlich über wältigt. Die Aran des getöteten Riedl starb vor acht Togen, so daß seine sechs Linder jetzt Vollwaisen geworden sind. , . - Sachsens EhreMUd Zahle«, -le hie BoNsgemeinfchast dewelsen **) Wir stehen jetzt zum dritten Mal im Kampf gegen Hunger und Kälte und vor dem zweiten Eintopfsonntag in diesem Winter. Aus Einzelergebnissen aus zahlreichen Ge meinden haben wir feststellen können, daß sich der Opfer wille der sächsischen Bevölkerung gegenüber dem Vorjahr erheblich steigerte, denn das Ergebnis der Sammlung zum erstendiesjährigen Eintopf sonntag stellte sich im Gau Sachsen auf nahezu eine halbe Million Mark. Diese eine halbe Million Mark stellt eine Leistung dar, wie sie bisher in Deutschland nicht erreicht worden ist; folgende Angaben beweisen es: als Graf Zeppelin das deutsche Volk zur Hilfeleistung aufrief, spen dete ihm das ganze Reich für den Ausbau der Vormacht stellung Deutschlands in der Luft ganze sieben Millionen Mark; bei dem heutigen Opferwillen hält man es kaum für möglich, daß das reiche Deutschland der Vorkriegszeit tatsächlich zwanzig Jahre brauchte, um sechs Millionen Mark für den Bau des Völkerschlachtdenkmals, dem Wabr- zeichen der wiedererkämpften Freiheit und beginnender Einigkeit, zusammenzubringen. Der Gau Sachsen stellt an einem einzigen Sonntag eine halbe Million Mark der Spei sung bedürftiger Volksgenossen zur Verfügung; der Grund dieser durch keine Hilfesammlung des Vor- kriegsdeutschland zu überbietenden Opferwilligkeit? das Einigungswerk des Führers! Dös Vor kriegsdeutschland zerfiel in unzählige „Klassen", Dünkel gemeinschaften, Volksverräter, die das arbeitende Volk aus beuteten, statt ihm den Weg zur Volksgemeinschaft zu zeigen. Liest man die Zahlen, die die Volksgemeinschaft Sach sens unter Adolf Hitler beweisen, nämlich die Zahlen des Sammelergebnisses der vorjährigen Winterhilfe und stellt sie den Summen gegenüber, die im Vorkriegsdeutschland bei größten Hilfsmaßnahmen bereitgestellt wurden und die nie mals vier bis fünf Millionen Mark überschritten, dann erst empfindet man den gewaltigen Widerhall, den der Führer mit seinem Ruf „Kerner soll in Deutschland hungern und frieren!" in den Herzen der Sachsen, die mehr als vierzehn Jahre die Arbeitslosigkeit in schlimmster Auswirkung tragen mußten, erweckte. Bei einer Einwohnerzahl von rund 5,1 Millionen und rund 1,6 Millionen Haushaltungen erbrachte das vorjährige Minterhilfswerk in Sachsen im ganzen rund 21 Millionen Wark; davon an Lebensmitteln aller Art, Kleidungsstücken, Haushaltunosgegenständen, Brennmitkeln, Gutscheinen und sonstigen Leistungen über 9,3 Millionen Mark und durch die Geldsammlungen über 11,7 Millionen Wark. Die höchsten Summen der Geldsammlungen kamen durch die Lohnabzüge mit rund 4 Millionen Mark, die Eintopftonntage mit rund 2,4 Millionen Wark und durch laufende Wonatsipenden mit rund 2,8 Millionen Wark ein. 21 Millionen Wark in nur sechs Monaten im Gau Sachsen! An der Sammlung, Be- und Verarbeitung der Spenden waren ehrenamtlich im Gau Sachsen 63 544 Heiser und nur 259 bezahlte Kräfte beteiligt. Betreut wurden über 538000 Haushaltungen oder über 1,264 Millionen Einzelpersonen. Warum wir jetzt diese Zahlen ansühren? Weil wir Sachsen mit voller Berechtigung stolz sein können auf diese Beweise unserer Volksgemeinschaft, weil wir in diesem Slolzgefühl am kommenden Sonntag zum Eintopf, und nicht nur am kommenden Sonntag sondern an allen noch kom menden Sammeltagen alle nach unserem Vermögen dazu beitragen werden, den hungernden und frierenden Volks genossen zu helfen und als äußeres Zeichen dafür, daß auch wir an dem Ehrenschild Sachsens bauen konnten, die Abzei chen tragen oder die Wonatsplaketle an die Türe heften. Sachsen, bleibt auch hierin an der Spitze! Wenn Du am Sonntag Dich zu Tisch seht, vergiß nicht: Auch andere warten, daß ihr Tisch gedeckt werde! Luftschutz! Volksgemeinschaft zugleich Wehrgemeinschast In ganz Sachsen mahnen in dieser Woche aus dem Aufruf an die sächsische Bevölkerung die Worte unseres Gaur leiters Wutschmann: „Mitarbeit im Reichsluftschuhbund und Unterstützung seiner Arbeit ist für jeden Parteigenossen, jeden SA- und SS-Kameraden und darüber hinaus für jeden Volksgenos sen und jede Volksgenossin höchste Pflicht!" haltet darum die ausgefüllten Anmeldungen zur Ab holung durch die Luftschutzhauswarte bereit! Partei, Behörden und RLB erwarten von allen, daß auch im Land Sachsen der Beweis erbracht wird, daß Volks gemeinschaft zugleich Wehrgemeinschast bedeutet.