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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Tlschcmungüt^c-: Oü-ustag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 K' Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum S All« weit« W« wischl. Trägcrlohn. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Störungen des -MA Rabatte usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigen-Annahm« dt» fpStesten» S Uhr »»- öctriebcs der Deining, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen hat der Be- mittags des Erscheinungstages. Für Fehl« in durch Fernsprecher aufgegeb«« N» tthcr keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Leitung oder Rückzahlung A,^ zeigen übemehmen wir keine Verantwortung. Hch« Ansprmh «f Rachlatz »lischt hck des Bezugspreises. Klag« od. Konkurs. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde z« Ottendorf-vkril« »»d de» Mnanrnnttzo» M M^oAooG» öauptschristlcitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Herinann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlich« Anzeigenleit«: Hermann Rühle, OtteadorfOAM» Postscheckkonto: Leipzig 29143. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla IM I — Kummer 104 Femmf: 231 Sonntag, den 1. September 1935 DA. 8.35376 34. Jahrgang Herttiches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, am zi. August 1935. . — Spaziergänge in den Wald, zur Besichtigung des be- ^rs schön blühenden Heidekrautes sind wohl an diesem Montag an der Tagesordnung. Ueberall, wo wir unsere Dritte hinlenken, breitet sich ein mehr oder minder ^mächtig Mossmer violetroter Blütenteppich vor unseren Augen ans. z. B. über dem Deichdamm nach Lomnitz (Wegmarkierung K duschschänke benutzend) so kann man nach allen Richtungen 'EP Wanderungen durchführen und sich an derIBiütenpracht 'Mnen. Verpflichtung zur Teilnahme an Schuiveransialtungen Die Erziehungsgrundsätze des neuen Staates machen ^Notwendig, die Schuljugend auch zu Kundgebungen, Ver- Maltungen und Feiern heranzuziehen, die in größerem Dohmen stattfinden und unter Umständen auch auf einen Sonntag oder gesetzlichen Feiertag fallen. Die ?ziehungsberechtigten sind nach einer' Verordnung des ^missarischen Leiters des Sächsischen Ministeriums für Msbildung verpflichtet, ihre Kinder anzuhalten, daß daran als Glieder der Schulgemeinschast teilnehmen. Dohlfahrlserwerbslosenzahl um 2876 abgenommen , Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen in Sachsen betrug di 31. Juli 85 358 (16,43 auf 1000 Einwohner). Sie hat dem vorigen Monat um 2876 (3,3 v. H.) abgenommen; dem Höchststand am 28. Februar 1933 ist die Zahl der ^ohlfahrtserwerbslosen um 73,2 o. H. zurückgegangen. Ermittlung der Obsterträge Auf Veranlassung des Reichs- und preußischen Ministers Ernährung und Landwirtschaft sind vom 16. bis 19. ^pternber die Erträge an Aepfeln, Birnen, Pflaumen und Aetschgen, Mirabellen und Reineclauden, Aprikosen, Pfir- Men und Walnüssen zu ermitteln. Die Erhebung erstreckt M auf die Gemeinden der Hauptobstgebiete und in verein- Mer Form auf bestimmte Gemeinden der übrigen Gebiete, 'e vom Statistischen Landesamt ausgewählt werden. der Uen jetzt zum Li, Neugersdorf. Masseneinbrüche aufgeklärt. zahlreichen Diebereien in Neugersdorf und Umgebung ^Pen jetzt zum Teil aufgeklärt werden. Es wurden zwei ^ner aus Neugersdorf und Niedercunnersdorf festge- j^Men, die eine ganze Anzahl der Einbrüche eingestanden „ ... —,— öurch >^tschland teilnehmen, trasen, von Bautzen kommend, in Mesden ein. Diese Rundreise soll die sachlichen Arbeiten U Kongresses durch Besichtigungen einiger Strafanstalten hMtschlands ergänzen und die Vertreter der teilnehmenden n°cknddreißig ausländischen Staaten mit Deutschlands Sitte und Kultur vertraut machen. Die Teil- . Wer besichtigten die Sehenswürdigkeiten der Stadt und Mrden am Abend durch Oberbürgermeister Zörner im Rat- empfangen. Sonnabend früh fuhren die Teilnehmer A Leipzig, wo nach einer Besichtigung der Stadt eben- Mo Empfänge im Rathaus und im Reichsgerichtsgebäude Monden. Nossen. Zwei Verkehrsunfälle. Auf der »yMsstraße zwischen Nossen und Wilsdruff ereigneten sich schwere Verkehrsunfälle, bei denen fünf Personen K.'M wurden. In Deutschenbora kam auf der für den W, rEehr gesperrten Dresdener Staatsstraße ein Kott- ^ Personenkraftwagen, dessen Führer die Umleitungs- ß^ ubersehen hatte, ins Schleudern und stieß gegen einen !^'enzaun. Die drei Insassen mußten dem hiesigen Kran- N^us Sugefübrt werden. — An dem Bahnübergang bei wurde ein Kraftradfahrer aus Obergruna bei LMAehn von der Lokomotive eines Güterzuges erfaßt. ^ verunglückte hatte das Nahen de» Zuges zu spät ihMt. Der Kraftradfahrer und seine Frau, die aus dem zurückkehrten, wurden ins Krankenhaus gebracht. Frankenberg. Was war beabsichtigt? Als in Mcht ein Hausdorfer Einwohner sich mit dem Fahrrad Weg nach Mühlbach befand, wurde er durch Rufe "t", in der Dunkelheit unsichtbarer Personen zur veranlaßt. In Frankenberg beschlossen einige Ka- ch shn zu begleiten. Der Radfahrer fuhr mit einigen Vorsprung vor ihnen her. Plötzlich vernahmen die I ^ken Schrei und fanden ihren Kameraden besin- neben seinem Fahrrad auf. Im Krankenhaus eine Gaspistolenvergiftung festgestellt. Cs konnte Ks, cht festgestellt werden, wer den Schuß abgegeben vs-A^n. Unglück im Steinbruch. In einem bei Zadel wurde der 63 Jahre alte Bruchmeister rjU Straube, aus Meißen, der mit dem» Ausbrechen von beschäftigt war, von niedergehenden Gesteinsma sen ^Mgen. Straube «ar auf der Stelle tot. »> Dresden. Ausländische Strafrechtler zu ?Esuch. Etwa 130 Teilnehmer des XI. Internationalen ^Prechts- und Gefängniskonaresses, die nach Abschluß Allner Tagung an einer achttägigen Studienreise d Olbernhau. Lastkraftwagen verbrannt. Auf der Staatsstraße oberhalb der „Neuen Schänke" verlor der Führer eines Lastzuges aus Dresden die Gewalt über die Steuerung; die Wagen schleuderten. Der Triebwagen prallte gegen einen Straßenbaum und kam dadurch zum Stehen. Führer und Beifahrer wurden aus dem Wagen geschleudert und schwer verletzt; beide mußten in das hieüge Krankenhaus gebracht werden. Durch den Anprall fing der Triebwagen Feuer und verbrannte vollständig; der Anhän ger hatte sich vorher losgerissen. Wurzen. Zwei Brandstifter. In der Polster- waren- und Matratzenwerkstatt von Moritz brach infolge Brandstiftung ein Feuer aus, das von der Feuerwehr noch im Keim erstickt werden konnte. Das Feuer hatte bei den leicht brennbaren Vorräten Riesenausmaße annehmen müs sen. Die Inhaber der Werkstatt sind wegen Verdacht der Brandstiftung in Haft genommen worden. Leipzig. 40000 Arbeitsbücher verteilt. Das hiesige Arbeitsamt ist unter Einsatz von 150 Arbeitskame- raden beschäftigt, die neuen Arbeitsbücher auszufertigen, Rund 100 000 Leipziger haben bereits die Ausstellung eines Arbeitsbuches beantragt. Täglich laufen beim Arbeitsamt 4000 bis 5000 Arbeitsbuchanträge ein. An jedem Tage werden etwa 3500 Arbeitsbücher ausgestellt, rund 40 000 sind bereits an die Inhaber ausgehändigt worden. Plauen. Todessprung von der Brücke. Ein hiesiger siebenundzwanzig Jahre alter Einwohnere machte seinem Leben durch einen Sprung von der vierzig Meter hohen Friedrich-August-Brücke ein Ende; er war auf der Stelle tot. Der Grund zu diesem Verzweiflungsschritt ist nicht bekannt. Am 8. September finden die Bann- und Jung bannsportfest ederhiller-Jugend statt! Nehmt Anteil an der Erziehungsarbeit der Staatsjugend und kommt! Eger. Kein Mord, sondern Selb st mord. In Schönfeld war der Gastwirt Gareis erschossen aufgefunden worden. Die Familie des Gastwirtes hatte Mordanzeige erstattet. Nachdem ein des Mordes Verdächtiger namens Kunzmann einen einwandfreien Zeitnachweis erbracht hatte, stellte sich heraus, daß Gareis wegen zerrütteter wirtschaft licher Verhältnisse Selbstmord begannen hatte. Ein Ein bruch, der den Mordverdacht erregt hatte, war nur vorge täuscht gewesen. Die Familienmitglieder hatten die Mord anzeige erstattet, weil sie den Selbstmord als eine Schande ansahen. Sicherung der sächsischen Elbeveüehrr Wirlschafksminister Lenk fordert auf dem Elbeschiff- fahrlslag in Hamburg baldige Inangriffnahme der Bauten zur Iuschußwasferbelieserung Auf dem Elbeschiffahrtstaa 1935 in Hamburg hielt der sächsische Wirtschaftsminister Lenk eine Rede, in der er u. a. folgendes ausführte: Leider hat' der Verkehr auf der sächsischen Elbe und damit auch der Umschlagsverkehr in den sächsischen Elbe häfen nach einer seit 1871 andauernd kräftigen Aufwärts bewegung vom Jahs» 1931/32 ab einen von Jahr zu Jahr sich verstärkenden Verkehrsrückgang aufzuweisen. Daran ist aber nicht das folgenschwere Nieder wasser des vergangenen Jahres allein schuld, denn der Ver kehrsrückgang hat sich auch in der ersten Hälfte des wasser reichen Halbjahres 1935 fortgesetzt. Die Ursachen des Verkehrsrückganges liegen vielmehr außer in dem unge wöhnlichen Niederwasjerstand, der sich in dem Sommer dieses Jahres wiederholt hat, in dem allgemei nen Ausfuhr- und Einfuhtschwund und in ver schiedenen Tarifmaßnahmen der Reichsbahn. Gegenüber allen anderen Häsen haben nun aber die sächsischen Häfen einen ungleich stärkeren Rückgang des Umschlagverkehrs zu verzeichnen. Der Umschlag: verkehr in den sächsischen Häfen im Jahre 1934 beträgt beispielsweise 65 v. h. des Verkehrs im Jahr 1931 und 70 v. h des Verkehrs im Jahr 1932. Der verhältnismäßig stärkere Verkehrsrückgang hat seinen Grund darin, daß die früher nur politische Grenze Sachsens mit Oesterreich zu einer wirtschaftlichen Grenze mit der Tschechoslowakei geworden ist, daß verschiedene See- hafenausnaymetarife gerade die Hauptumschlagsgüter der sächsischen Häfen betroffen haben, und endlich^darin, daß die Clbeschifsahrt vor der Notlage der sächsischen Elbehäfen nicht haltgemacht hat, denn die im Rahmen des Ordnungs werkes für die Elbeschiffahrt erfolgte Neufestsetzung der Elbefrachten hat eine verhältnismäßig größere Erhöhung der Frachten nach den sächsischen Häfen gebracht als derjenige nach den übrigen Clbehäfen. In der Zukunft drohen dem sächsischen Umschlagverkehr aber noch weitere Gefahren- einmal wird der im Bau begrif fene Elster-Saale-Kanal mit dem Leipziger Hafen dem Hafen Riesa einen beträchtlichen Tei! seines Umschlagoer- kehrs eMiehen. und LUM anderen wird die Beaünüi« gung ver Saale und der Elbe ab Saalemün dung durch die Zuschußwasserbelieferung aus den Saale talsperren die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Häfen noch weiter einschränken. Einen Schutz gegen diese Gefah ren vermag einigermaßen nur der von der Reichsreaierung geplante Bau von Anlagen zur Lieferung von Zujchutzwasser für die Elbe schon in Sachsen zu gewähren. Die dafür erforderlichen Arbeiten müssen aber so zeitig begonnen und so beschleunigt durchgeführl werden, daß sie spätestens mit der Fertigstellung der Saaletalsperre bei Hohenwarthe beendet werden können. Wenn dagegen die Obecelbe bis zur Laalemündung den Höhepunkt ihrer Lei stungsfähigkeit erst später erlangt als die Elbestrecke unter- halb der Saalemündung, wird sie bei der mit der Fertig stellung des Mittellandkanals und der Verbindung der vier deutschen Stromgebiete neu einsetzsnden Gükerverkei- lung außerordentlich benachteiligt und in ihrer Existenz aufs schwerste bedroht sein; denn einmal verlorener Verkehr ist bekanntlich sehr schwer zurückzugewinnen. Die Forderung baldiger Inangriffnahme der für di» Zuschußwasserbelieferung der Elbe in Sachsen nötigen Bau ten ist um so mehr berechtigt, als diese Bauten nicht nur Sachsen und der Mittelelbe sondern der gesamten deutschen Elbe und zugleich den Seehäfen Hamburg, Lübeck und Stettin zugute kommen und verhindern werden, daß ein Teil des Elbeverkehrs wegen unzulänglicher Elbewasserverhältniss« von der Elbe abwandert und auf den Mittellandverkehr übergeht. Sachsen weist die größte ErwerbslosenMer auf; es ist leider nicht in der glücklichen Lage, wie andere Länder, das ein beachtlicher Teil der Reichswafferstraßenbauken inner halb seiner Grenzen liegt. Zwecks Unterbringung eines Teiles dieser Erwerbslosen ist die Inangriffnahme der Bauten ebenfalls besonders dringend. Wie das Reich zur Verhütung von Schäden, die der schlesischen Wirtschaft und der Oder-Schiffahrt durch den Ba» des Mittelland kanals entstehen, den beschleunigten Ausbau der Oder-Regulierung und -Kanalisierung durchführt, und zwar so, daß die Bauten zugleich mit der Beendigung des Mittelland-Kanals fertiggestellt sein sollen, so müssen auch die in Sachsen nötigen Bauten so beschleunigt durchgeführt werden, daß sie möglichst mit der Fertigstellung des Mik- telland-kanals und der Sperre bei Hohenwarthe beendet sind, Nach alledem soll die baldige Inangriffnahme «nd beschleunigte Durchführung dieser Arbeiten der Bekämpfung einer großen'Notlage und der Verhütung weiterer Schäden dienen ;darüber hinaus wird sie der gesamten Elbeschisfahrt mit ihren Häsen und der gesamten deutschen Wirtschaft zum Vorteil gereichen. Die Weihe des Thingyiatzes in Vorna Für die Weihe und die anschließenden Aufführungen des Thingplatzes bei Borna bei Leipzig ist folgender Plan festgesetzt: Thingplatzweihe am Sonnabend, 31. August: Beginn 20 Uhr; 19 Uhr Einlaßbeginn für die Besucher. Die Pläße müssen bis 19.40 Uhr eingenommen sein; nach diesem Zeit punkt ist ein Betreten nur noch in beschränktem Umfang von den Seiten her möglich; 19.45 Uhr: Einmarsch der Ehrengliederungen; 20 Uhr: Einmarsch der Fahnen. Nach der Weiherede wird das chorische Weihewerk: „Ein Thing platz wird gebaut", von A. Schroder, zur Aufführung ge bracht; außerdem findet nach der Veranstaltung ein Feuer werk aus dem Breiten Teich mit Teichbeleuchtung statt. Sonntag, 1. September: 11 Uhr vormittags: Festakt auf dem Marktplatz; Uebergabe der Thingstätte-, Dank an die am Werk Beteiligten; umrahmendes Platzkonzert. 17 Uhr: Nachmittagsaufführung des Festspiels „Der Weg ins Reich", von Curt Heynicke. Einlaß nur auf blaue Kar ten ab 16 Uhr; 20 Uhr: Abendaufführung des Festspiels „Der Weg ins Reich". Einlaß nur gegen weiße Karten ab 19 Uhr; anschließend Festbeleuchtung der Stadt. Seitens der Stadt werden für die Festtage auf dem Anger Tanz dielen im Freien und sonstige Vergnügungen vorgesehen. Nach Eintreffen der Sonderzüge werden die mehrere Tausende umfassenden Gliederungen mit Musik durch die Stadt zur Thingstätte marschieren. — Die Stadt Borna wird ein Festkleid anlegen, wie es die Stadt und auch sonst eine andere Stadt kaum auszuweisen hat. Darum: „Auf, zur Weihe des westfächsischen Thingplatzes in Borna!" Zum Berfammlungsoervot des Stahlhelm Der sächsische Minister des Innern weist in einer Ver ordnung vom 27. August 1935 darauf hin, daß das in der Verordnung vom 27. Juli 1935 ausgesprochene Uniform- und Versammlungsverbot sich auch erstreckt auf den Stahlhelm- Frauenbund, die Stahlhelm- Mädchen- gruppen, die Stahlhelm-Kindergruppen sowie sonstige Untergliederungen des NSDFB (Stahl helm) und Stahlhelm-Frauenbundes.