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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Qttendorf-Qkrilla u. Umg. Nummer 13 : Mittwoch, den 30. Januar 1935 Fernruf: 231 DA.12.34408 Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen in Sachsen Zum 30. Januar. der K.M. wünsche der Stadtverwaltung, Pg. Esche diejenigen der Vlerlöpfige Familie aus dem Leben gegangen SlitteKen der HZ am 17. Februar Das Skitrcffen der sächsischen Hiller-Jugend das am Sonn wegen ungenügender Schneelage ausfallen wußte, wird allen An- Wehr den Führer der übernahm, für unsere Laus«. Hier wurden in der Freitagnacht in dem Hof, de» Fuhrwerksbesitzers Leuthold von einem Autoanhänger die Vorderräder abmontiert und mitsamt einem Reserverad ge stohlen. f geboten wurden. Der Kulturwart sprach kurz über den Sinn der Volksgemeinschaft, gedachte dabei unsere» Führers Adolf Hitler, dessen Wirken es ja zu verdanken sei, das die KdF- Örganisation uns solche schöne Abende bieten könne. Trscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Kl einschließlich Trägerlohn, Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- Preises. Du, der von uns aus dem Volk« kam, Der unsre Sorgen auf seine Schultern nahm, Der uns will überall die Wege ebnen, Mit Dir sei Gotte» SLM, Als dem Vaterland der Untergang droht, Erschienst als Retter Du in der Not, Nahmst alle» liebevoll leitend in Deine Hand. Drum sei heut Dir, Führer de» Volkes, Dank. Du kennst nur. Arbeit und restloses Ringen Um uns den Frieden wieder zu bringen, Um uns zu machen von allen Banden frei. Drum wollen wir halten Dir, Führer, die Treu. werden, durch den zweiten ging ein großer Schuppen in Flammen auf. Der Brandstifter konnte noch nicht festge- stellt werden. Chemnitz. 525 Jahre Bäckerinnung. Die hie sige Bäckerinnung feierte ihr 525jähriges Bestehen mit einer schlichten Gedenkfeier im Innungshaus. Obermeister Löser Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 H2. Alles weitere über Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor- mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übemommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß, anspruch. - Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla - - Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla i Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 138. 34. Jahrgang gegenwärt des Führers des Postautos, der seinen Wagen sofort zum Stehen bringen konnte, wurde größeres Unheil verhütet. — Ein zweiter Autobusunsall ereignete sich vor dem Bahnübergang, wo ein stark bremsender Staatsomni bus infolge der glatten Straße ins Schleudern geriet. Der Wagen drehte sich um seine Achse, knickte zwei Bäume und rutschte in den Straßengraben. Von den Insassen wurde niemand verletzt. Leipzig. Aus der Anwaltschaft ausge schlossen. Das Ehrengericht der Sächsischen Anwalts kammer hat den hier wohnenden jüdischen Rechtsanwalt ' — Einen Riesenerfolg konnte die hiesige Ortsgruppe der Deutschen Arbeitsfront RS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" Mit ihren am Sonnabend und Sonntag veranstalteten Volks tumsabende „Bei den Bayern zu Haus" erzielen. Beide Male war die Veranstaltung ausverkauft als der OrlSwart der KdF., Lenz, den Abend mit begrüßenden Worten eröffnete und den zahlreich Erschienenen einige frohe Stunden wünschte. Dank der frohbeschwingten und launigen Tätigkeit der Trachten gruppen „Almrausch" in Lied, Wort und Tanz herrschte gar bald eine, frohe Stimmung unter den vielen hundert Zu schauern Und wahre Beifallsstürme durchbrausten den Saal Wenn ein flott getanzter Kraft und Humor vereinenter Schuh- Plattler endete oder andere Stücke echten deutschen Volkstums Herrliches und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, am 29. Januar 1955. — Die Freiw. Feuerwehr Ottendorf-Okrilla-Ost war am LS: d. M. im „Roh" zur Abhaltung ihrer diesjährigen Hauptversammlung vereinigt. Der Jahresbericht entrollte ein lebendiges Bild von der vielseitigen und erfolgreichen Tätigkeit der Wehr im abgelausenen Jahre. Herr Bürgermeister Richter widmete der Wehr herzliche Worte des Danke» und der An erkennung für di« uneigennützig geleistete Arbeit und betonte dabei, daß di« Gemeinde im vergangenen Jahre dem Feuer- lischwess» besondere Fürsorge zuteil werden ließ. Reichlich Nvv RM- seien für Feuerlöschzwecke aufgewendet worden, sodaß wohl festgesteüt werden könnte, daß die Feuerlöschein richtungen auf beachtlicher Höhe ständen und sorderungen entsprechen. Er übergab hierbei der iWtzreichtete« Anbau de» Gerätehause», den der Äespk, Hauptmann Großmann mit Dankesworten Möge sich auch diese Einrichtung als «in Segen Gemeinde erweisen. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Hauptschristleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. — Auf die öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Vermögenserklärungen in der Nummer für 27. Januar 1S3b. wird nochmals besonders hingewiesen. Danach sind die Ver-! „ . . Mögen»erklärungen spätestens bis 28. Februar 1935 einzu-' Kreisbauernjchaft des gesamten Reichsnährstandes, rrichea. s - ' ' --- der Tanz zu seinem Rechte, bei dem die Bayernkapelle auf- ! spielte und alle noch lange froh und heiter zusammenhielt, zu mal die Bayern noch oft einen Schuhplattler auf das Parkett legten, das alle ihre Helle Freude daran hatten. Alles in allem eine wohlgelungene Veranstaltung und da muß man auch mal hiermit den Leuten Dank und Anerkennung aus--? sprechen, die in unserem Orte die KdF-Organisation und da mit das Werk Adolf Hitlers in vorbildlicher Weise führen Und so in erster Linie mit beitragen, das der Sinn der Volksgemeinschaft fest in jedem Volksgenossen verankert werde. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen betrug am LI. Dezember vorigen Jahres nach den Meldungen der Beznls- fürsorgeverbände in Sachsen 119 721, gleich 23,04 aus IMO Einwohner. Die Zunahme gegenüber dem Vormonat (3578 oder 3 v. H.) beruht hauptsächlich auf dem durch di« Jahreszeit bedingten Rückgang der Arbeit in den Außen- berufen; sie ist gegen das Vorjahr gering (23 v. H. ' damaligen Steigerung). Seit dem Höchststand am 28. bruar ist die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen um 6ö,L Ler Volksgerichtshof tagte in Dresden Verurteilung von 23 Kommunisten aus Dresden und Umgebung wegen der Sprengsloffdiebstähle in Otten dorf-Okrilla und Grafenhaln Der Erste Senat des Volksgerichtshofes verhandelt« in Dresden während der Dauer von zwei Wochen gegen 23 Kommunisten aus Dresden und Umgegend wegen Hochver rats und Sprengstoffvergehens. Insgesamt sprach der Volksgerichtshof Urteile über 71 Jahre und 3 Monate Zuchthaus und 8 Jahre und 3 Monate Gefängnis aus, wo bei allen Angeklagten die Untersuchungshaft angerechnet wurde. Es wurden verurteilt: Karl Lindner aus Dresden zu der Höchststrafe von zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust; Polizeiaufsicht wurde für zulässig erklärt; Willi Lehmann aus Meißen zu einer Gesamtstrafe von sieben Jahren Zuchthaus; Max Haarig aus Meißen zu sechs Jahren Zuchthaus; Karl Rüdrich aus Dresden zu sechs Jahren Zuchthaus; Walter Brendel aus Meißen zu sünf Jahren Zuchthaus; Kurt Wawrzyniak aus Mei ßen zu einer Gesamtstrafe von vier Jahren sechs Monaten Zuchthaus; Alfred Haferkorn aus Meißen zu vier Jah ren Zuchthaus; Paul Geneis aus Meißen zu vier Jahren Zuchthaus; Karl Schweizer aus Bockwen bei Meißen zu drei Jahren sechs Monaten Zuchthaus; Erich Messer schmidt aus Meißen zu drei Jahren sechs Monaten Zucht haus; Martin Kluge aus Ottendorf-Okrilla zu drei Jahren Zuchthaus; Fritz Liebscheraus Ottendorf-Okrilla zu drei Jahren Zuchthaus; Otto Haarig aus Meißen zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus; Walter Reiche aus Laußnitz zu zwei Jahren Zuchthaus; Bruno Zillmann aus Meißen zu zwei Jahren Zuchthaus; Kurt Hein aus Meißen zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus; Ernst Dietrich aus Brockwitz bei Meißen zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus, die durch die Untersuchungshaft als - verbüßt gelten; Max Behrenz aus Meißen zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus, die durch die Untersuchungs haft als verbüßt gelten; Fritz Wessel aus Hainichen zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis; Willi Schindler aus Meißen zu zwei Jahren Gefängnis; Elisabeth Mihan leb. Behrenz aus Meißen zu einem Jahr neun Monaten 3csüngnis, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten; Kurt Matthes aus Meißen zu einem Jahr Ge fängnis, das durch die Untersuchungshaft als verbüßt gilt; Rudolf Stadler aus Meißen zu einem Jahr Gefängnis, das durch die Untersuchungshaft als verbüßt gilt. Der Fabrikarbeiter Roßmann wurde mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in seiner Wohnung in Mügeln gasvergiflet tot aufgesunden. Wie aus hinter lassenen Briefen hervorgeht, ist das Lhevaar wegen Krankheit in der Familie mit den Kindern freiwillig aus dem Leben geschieden. v H. zurückgegangen. Von den Kreishauptmannschasten schneidet Zwickau mit 20,79 Wohlfahrtserwerbslosen aus 1000 Einwohner am günstigsten ab; es folgen die Kreil« Chemnitz mit 22,50, Dresden-Bautzen mit 23,15, Leipzig mit 24,72. In dem früheren Kreis Bautzen entfallen sogar nur 14,60 Wohlfahrtserwerbslose auf 1000 Einwohner. Di« bezirksfreien Städte weisen eine Durchschnittsbelastung von 30,81 Wohlfahrtserwerbslosen aus 1000 Einwohner, di« Bezirksverbände von 16,40 auf. Bad Schandau. Seine Tochter versehentlich erschossen. Als ein Hilfszollbeamter in Reinhardtsdorf nach einem Dienstgang seine Waffe entladen wollte, löste sich ein Schuß, der die unmittelbar danebenstehende neun jährige Tochter des Beamten in den Unterleib traf; das Kind starb kurz darauf. Meißen. Keramiker-Tagung. Die sächsische Bezirkgruppe der Deutschen Keramischen Gesellschaft hielt hier aus Anlaß ihres einjährigen Bestehens eine Tagung ab. Der Vorsitzende, Dr. Lehmann aus Dresden, teilte mit, daß sich die Bezirksgruppe recht gut entwickelt habe und im ersten Jähr ihres Bestehens fünf wissenschaftliche Sitzungen abhalten konnte; er forderte die noch außenstehenden Kera miker auf, sich mit Rücksicht auf die Berufsbelunge der Gruppe anzuschließen. — Dr. Gerth aus Köthen (Anhalt) sprach über die Aufarbeitung Feldspat führender Gesteine durch Flotation; es müßten Wege gesunden werden, die Deutschland unabhängig von der Einfuhr von Feldspat aus dem Ausland machen. Vadelurg. Sonntag vormittag stieß an der Wege-j Gabelung Radeburg—Königsbrück—Ortrand der Motorrad fahrer Türke, Tauscha mit einem mit zwei Personen besetzten s Auto aus Welxande zusammen. Der Motorradfahrer wurde j geschafft, die Insassen de» Kraftwagens kamen ohne Ver- m Markneukirchen nachgeholt werd"" letzungen davon. Dr« Schuidfrage ist noch nicht geklärt. ' t Wilsdruff. Zwei Omnibusse verunglückt. Unweit der Kümmelschänke wurde ein Reichspost-Omnibus von einem Kraftwagen der Reichswehr, der einen anderen Wagen überholen wollte, angefahren. Der Personenkraft- - wagen war auf der vereisten Straße ms Schleudern gera- mefänanis ten und gegen den entgegenkommenden Postwagen gedrückt ! " worden. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt, der Postwagen mußte abgeschleppt werden. Von den Insassen des Reichswehrautos erlitt ein Offizier einen Knöchelbruch, "L w* S» der U«-b-g.<mdun- gmg d-r V°rw-nd° d« Du!» ds-S-M--- u°ch nimm! aus du» dochu-rrm-nsch- und o-rbrn oen evenfauo lecysPsrionen wmp verteil. Lwrm me wemes Treiben der Angeklagten em, von denen die meisten in irgendeinem Zusammenhang mit den Sprengstoffdieb stählen in Ottendorf-Okrilla und Gräfenhain standen, bei der Anhäufung von Waffen und Munition halfen oder sich in den illegalen Nachfolgeorganisationen des RFB betä tigten und durch Schulungskurse sich planmäßig auf den Bürgerkrieg vorbereiteten. Lindner sei der geistige Leiter der „Roten Wehr" gewesen und habe die Verbindung zwischen dem geflüchteten Schubert und den einzelnen Unterabteilungen der KPD aufrechterhalten. Aus sein Konto seien alle Sprengstoffverbrechen und -vergehen zu setzen, wegen der die Angeklagten jetzt verurteilt worden seien; er habe die Sprengstoffdiebstähle und die Beschaffung der Waffen und Munition in die Wege geleitet und noch bis in den Juli 1933 hochverräterische Druckschriften Her stellen und verteilen lassen. Für Lindner sei nur die Höchst strafe in Betracht gekommen, weil durch ihn zahlreich- andere Angeklagte ins Unglück gestürzt worden leien. Auch Brendel habe sich besonders stark im Sinn der KPD betä tigt, habe der „Arbeiterwehr" angehört, für die kommuni stische Nachrichtenorganisation (Osna) gearbeitet, an zahl reichen hochverräterischen Besprechungen teilgenommen, für die Verbergung der Sprengstoffe und des Koffer» mit Gift gesorgt und sei deshalb als besonders gemein gefährlich anzusehen. Auch Max Haarig sei ein unbelehr« , , .... barer Kommunist, der seiner Verbrechen nur habe über ¬ gab einen geschichtlichen Rückblick auf die Entwicklung der führt werden können, weil ein Teil der anderen Angeklag- Jnnung. Stadlrechtsrat Dr. Richter übermittelte die Glück- ten geständig gewesen sei. Ihm sei nachgewiesen worden, Leiter der „Roten Wehr" gewesen zu sein; in dieser Eigen schaft habe er hervorragenden Anteil an dem Schreibmaschi nendiebstahl, dem Sprengstoffdiebstahl in Ottendorf-Okrilla und an der Ausbildung der Meißener Kommunisten in den „Schulungskursen" der KPD gehabt. Rüdrich sei verurteilt worden, weil der Senat den Aussagen des Zeugen Messer- klinger, der Rüdrich belastet habe, vollen Glauben geschenkt habe. Nach diesen Aussagen sei Rüdrich zusammen mit Schubert bei Messerklinger gewesen, habe ihn zur Her stellung von Handgranaten ausgefordert und sei spater yoH ein zweites Mal bei ihm gewesen, um die HandgranatM. abzuholen. Für Rüdrich sei nur eine schwere Strafen Frage gekommen, weil er es verstanden habe, getarnt-für? die KPD zu arbeiten, Nach außen hin aber den Biedermann zu spielen. . —7- ' ? .»..»« Das Iustizrat Dr. Martin Drucker wegen einer den Staatsinter- Horst Wessel-Lied beendete den offizielen Teil und nun kam ?en Zuwiderlaufenden Handlungsweise für Lebenszeit aus - - " .... . " ° der Deutschen Anwaltschaft ausgeschlossen. Dr. Drucker, der - früher Präsident des Deutschen Anwaltsvereins war, hat gegen diesen Beschluß Berufung eingelegt. Lhemnitz. Zweifache Brandstiftung? In einem Bauerngut in Gablenz wurden zwei Brandherde bemerkt; der eine Brandherd konnte noch rechtzeitig erstickt