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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ; E vt« ^Vttodorf« Arttmig- «sch«dü vt«»» » ta«, Domier»t»g »ns Soimabesd. - D« B«t»»»»Pr«I» »trö » j,d«n Monat» bekannt « Im Fall« höherer Gewalt (Krieg ob. s»nA. « H irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der » 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»» L »» Einrichtungen) hat der Bezieher keinen vn» - » sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der m L Zeitung »d. Rückzahlung d. Bezugspreise». L »Illlllllllllllliiilllllblblllillllli» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MekWsK- K rÄ AMW Diese ZeUung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen de» Gemeinderates zu Ottendoch-Okrilla. Mit d«« Vellage» »Neue Illustrierte*, »Mode und Heim* «rd .Der Ksd»ld* Echriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer Sonntag, den 5. Februar M3 32. Jahrgang m dem Täter der gleiche ist, der vor kurzer Zeit in Wendisch-Ossig bei einem Einbruch auf den Sohn und auf die Frau des Be« Ktollberg. Lin tödlicher Verkehrsunfall ereignete sich auf der Staatsstraße in Mitteldorf, wo der Arbeiter Bruno Reinbold aus Gablenz von einem Lastauto ohne Beute gemacht zu haben. Löbau. Schwerverbrecher sitzers schoß. Zittau. Zu der Ermordung des 49 Jahre alten Zeitungsagenten Heinrich Schmelzer teilt die Kriminalpolizei mit, daß die anfangs aufgenommenen Spuren bei ihrer Nachprüfung als völlig haltlos erwiesen haben, so daß in der Mordsache noch vollständiges Dunkel herrscht. Da noch nicht geklärt ist, wo sich der Ermordete am 31. Januar in der Zeit von 20 bis 20,48 Uhr aufgehalten hatte, bittet die Kriminal» Polizei, ihr hierüber nähere Mitteilungen zu machen. Die Staatsanwaltschaft Bautzen hat für sachdienliche Mitteilungen eine Belohnung von 500 RM ausgesetzt. Chemnitz. Belohnter Lebensretter. Die Kreishauptmannschaft Chemnitz ließ dem Buchhalter Alfred Dost in Reichenhain, der am 2. Januar am Neumühlenwehr ein Kind vor dem Tode des Ertrinkens gerettet hatte, ihre Anerkennung aussprechen und bewilligte ihm für seine mutige Tat eine Geldbelohnung. 400 Bergleute grippekrank ist an den Folgen einer Grippe und Kopfrose im Alter von 51 Jahren im Standortlazarett Dresden gestorben. Der Ver storbene hatte sich besonders während seiner Tätigkeit als Presseoffizier des Wehrkreiskommandos IV in den Kreisen der Presse viele Freunde gewonnen. Dresden. Zwei Frauen überfallen. In der Leibnitzstraßs entriß ein 18 bis 20 Jahre alter Bursche einer Frau die Handtasche mit etwa 18 RM Inhalt. Der Täter entkam unerkannt. Ein zweiter Raubüberfall trug sich auf dem Pohlandplatz zu. Dort fuhr ein Radfahrer an eine Frau heran und versuchte, ihr die Aktentasche zu entreißen. Als die Frau um Hilfe schrie, ließ der Täter von ihr ab und flüchtete, Amtlicher Teil Siirgelsteuep betr. Am 10. Februar 1933 ist die l. Rate Bürgersteuer l933 für diejenigen Steuerpflichtigen fällig, denen ein besonderer Steuerbescheid zugestellt worden ist. Da bekanntlich bei der Bürgersteuer eine Mahnung nach Verstreichen dieser Frist nicht erfolgt und die zwangsweise Beitreibung unmittelbar folgt, wird um Einhaltung dieses Zahlungstermines gebeten. Httendors-Hkrifla, am 2. Februar 1933. Der Gemeinderat. Richter, Bürgermeister. Dertliches und Sächsisches. Gttenvorf-Dkrilla, am z. Februar >9zz. — Nachdem bereits am 1. Januar l933 die erst kurze « Zeit bestehende „Lausaer Nachrichten" ihr Erscheinen eingestellt hatten, hat nun auch die im Verlag von F. Wirth, Hermsdorf i erschienene „Deutsche Landpost" ab 1. Februar ihr Erscheinen eingestellt. — Die Kakao- und Schokoladen A. G. „Kosa", welche auch hier eine Verkaufsstelle unterhält, hat der Winterhilfe LOO Beutel Kakao je Pfund zur Verfügung gestellt. Die genannte Firma läßt in ihren 150 Verkaufsstellen 80000 Pakete zur Verteilung bringen und trägt so zur Linderung der Not bei. — „Alraune". Die Alraune-Wurzel des Mittelalters, seltsam sagen- und geheimnisumwoben, soll dort in der Mutter Erde wachsen, wo sich die letzte Lebenskraft eines Gehängten Nit ihr paarte. Auf dieser alten Sage baut sich der Roman von Heinz Ewers und der neue Richard-Oswald-Tonfilm im Ufaleih auf. Einen Gelehrten reizt es, das Experiment der Natur mit Menschen nachzumachen. Es entsteht Alraune, die Anziehende, Reizvolle, die dennoch Unheil und Tod allen denen bringt, die sie lieben. Geheimrat ten Blinken, ihr frevelhafter Schöpfer, auch er geht an Alraune zugrunde. Doch in echter Liebe zu Frank Braun scheint sich der Fluch von ihr zu lösen. Als man ihr das Geheimnis, das über ihrer Geburt schwebt, verrät, geht sie lieber selbst zugrunde, als den Geliebten ins Unglück zu stürzen. Dieser von Geheimnissen umwobene Ton silm, in dem Brigitte Helm und Albert Bassermann die Haupt-' rolle spielen, läuft bis zum Sonntag in den hiesigen Schauburg- Lichtspielen. Oelsnitz (Erzg.) Einen besonders starken Umfang er reicht die Grippe unter den Bergleuten des hiesigen Berg baureviers. Bei der Zweigstelle der Sächsischen Knappschaft haben sich bis jetzt fast 400 Bergleute als arbeitsunfähig arr- Melden müssen: mit den erkrankten Familienangehörigen wird die Zahl auf fast 800 geschätzt. Von den Schulkindern ist etwa ein Viertel von der Krankheit ersaßt. In den Orten Wolkenburg, Niederlungwitz und Seifers bach bei Mittweida mußten wegen der großen Zahl der er krankten Kinder mehrere Klassen der Volks- und auch Be rufsschulen geschlossen werden. Dresden. Todesfall. Der Kommandeur des Trup penübungsplatzes Königsbrück, Oberst Baumbach, dessen Be- körderuna zum Oberst am 1. Februar verfüat worden war, Löbau. In den frühen Morgenstunden drang ein Ein brecher in die Wohnung des Buchhalters Wagner in der Franz-Schubert-Straße ein Das Ehepaar Wagner, das durch verdächtige Geräusche geweckt worden war, stellte sich im Hausflur dem Einbrecher entgegen, der über den Balkon in den Garten flüchtete. Der Ehemann verfolgte den Einbrecher, der, als er von Wagner gestellt worden war, mehrere Schüsse abgab, durch die Wagner so schwer verletzt wurde, daß er kurze Zeit später auf dem Transport ins Krankenhaus starb. werde. Die Geschäftslage im Handelskammerbezirk Dresden Dresden. Nach dem Bericht der Industrie- und Handels kammer Dresden für Januar hat sich die Geschäftslage in der Maschinen- und Metallindustrie nicht verändert. Die Säge werksindustrie liegt immer noch größtenteils still. Die Möbel- und Stahlindustrie klagt über sehr schlechte Beschäftigung und zunehmenden Schleuderwettbewerb. In der Industrie künstlicher Blumen hat sich das Frühjahrsgeschäft noch nicht befriedigend entwickelt, dagegen besserte sich in der Damenhut industrie das Geschäft; die Hutfabriken waren leidlich gut be schäftigt. Durch die Eingriffe der Oeffentlichen Hand in die Getreidewirtschaft wurde das Mehlgeschäft stark beeinträch tigt; die Bäcker kaufen nur das Nötigste, und die Preise für Vrotmehl sind stark gedrückt. In der Zigarettenindustrie ließ das Geschäft etwas nach; die Beschäftigung war nach wie vor uneinheitlich. Die Betriebe der Süßwarenindustrie waren mit der Musteransertigung für Ostern beschäftigt; teilweise konn ten hier Neuemstellungen vorgenommen werden. Der Erfolg der Slraßenlotterie der Winterhilfe Dresden. Die Straßenlotterie zugunsten der Sächsischen Winterhilfe erbrachte bis zum 1. Februar einen Ertrag von 332 999.88 RM, für Gewinne wurden 219 692 RM ausge zahlt; es sind also bisher für Uber eine Halde Million Lose verkauft worden. Die Straßenlotterie ist am 15. Februar beendet. Mord an dem Buchhalter Wagner in der Franz-Schubert- Straße wird mitgeteilt, daß in Strahwalde bei Herrnhut eine der Tat dringend verdächtige Person verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Löbau eingeliefert worden ist. Es handelt sich um den 30jährigen Schlosser Lorenz Savel, der aus Leipzig gebürtig ist. Bei seiner Vernehmung gab er auch zu, am Einbruch beteiligt gewesen zu sein, bestritt aber, der Mörder Wagners zu sein, sondern bezichtigte seinen Kom plizen, dessen Personalien bisher nicht bekannt sind, der Tat. Dieser soll sich noch versteckt in den Waldungen zwischen Löbau und Strahwalde aufhalten. Polizeiliche Streifen dort hin sind unterwegs. Im Besitz des Verhafteten fand man u. a. einen Revolver, einen gestohlenen Geldbetrag und Lebens mittel. Zittau. Hochwasser durch Eisgang. Infolge des plötzlichen Tauwetters ist aus den Bächen und Flüssen Eisgang eingetreten. Auf dem Landwasser bei Nieder-Oder witz stauten sich die Eismassen, das Wasser trat über die Ufer und bedeckte auf weite Strecken das Feld mit Eistrümmern. Der Feuerwehr gelang es, die Hochwassergefahr zunächst zu beseitigen. Bautzen. Der Ueb erfüll auf den Kassenbeamten Kuschke bei Großhennersdorf trug sich nach den Ermittelun gen der Kriminalabteilung Bautzen am 30. Januar nach 8 Uhr abends etwa 200 Meter von der Autobus-Haltestelle entfernt zu. Die Räuber schlugen Kuschke mit den Fäusten ins Gesicht, nahmen den Rucklack mit Inhalt an sich und flüchteten querfeldein. Die geschädigte Bank setzte für die Ermittelung der Täter 100 RM Belohnung und zehn Prozent des wiedererlangten Geldes aus. Von einem Einbrecher erschossen Der konsirmakionstermin 1S3Z Mit Rücksicht auf den späten Ostertermin in diesem Jahr Mn dem Tater fehlt jede Spur. Die Kriminalpolizei Bautzen, hat sich das Evangelisch-lutherische Landeskonsistorium damit die die Nachforschungen sofort aufnahm, vermutet, daß der einverstanden erklärt, daß in Abweichung von der Regelvor schrift des Kirchengesetzes die allgemeine Konfirmation bereits s am Sonntag Lätare, 26. März 1933, abgehalten werden kann, falls die kirchliche Gemeindevertretung einen solchen Beschluß faßt. Es erscheine jedoch wünschenswert, daß am Palmsonn- : tag als Konfirmationstag Möglichst allgemein festgehalten überfahren und ein Stück mit fortgeschlestt wurde. Nachdem der Kraftwagen zum Halten gebracht worden war, mußte er hochgehoben werden, bevor der Ueberfahrene aus seiner unglücklichen Lage befreit werden konnte. Mit schweren Glie der- und Schädelbrüchen wurde der Verunglückte dem Kran kenhaus zugeführt, wo er bald darauf verstarb. Aeberall politische Ausschreitungen Dresden. Der von der SA und SS gemeinsam mit dem Stahlhelm veranstaltete Fackelzug durch die Hauptstraßen verlief ohne Zwischenfälle. Es nahmen außer den Dresdener Organisationen auch Abordnungen aus den Vororten und den entfernteren größeren Orten der Umgebung Dresdens teil. Zwischenfälle ereigneten sich nicht. Kamenz. Bei einer nationalsozialistischen Kundgebung kam es auf dem Marktplatz zu einem wüsten Tumult, oa von politischen Gegnern Zwischenrufe erfolgten und die Inter nationale angestimmt wurde. Die Polizei mußte eingreifen und vom Gummiknüppel Gebrauch machen. Mehrere Per sonen wurden erheblich verletzt. Das Dresdener Ueberfall- kommando mußte zu Hilfe gerufen werden, brauchte aber nicht mehr eingreifen. Strehla (Elbe). Auf dem Marktplatz entwickelte sich bei einer von Nationalsozialisten und Stahlhelmern veranstalte ten Kundgebung eine schwere Schlägerei mit politischen Geg» nern. Ein Nationalsozialist erhielt einen Stich in den Hals und muhte ins Oschatzer Krankenhaus gebracht werben. Auch mehrere andere Personen erlitten durch Messerstich- Verletzungen. Leipzig. Das für die Kommunistische Partei und die ihr angeschlossenen Organisationen erlassene allgemeine Verbot von Veranstaltungenn unter freiem Himmel ist aufgehoben worden, nachdem die Saalversammlungen, die sich mit dem Dresdner Vorfall beschäftigten, ohne Störungen verlaufen sind. Das Polizeipräsidium weist aber darauf hin, daß, sobald die Demonstrationsfreiheit zu erheblichen Ordnungsstörungen, insbesondere zu Gewalttätigkeit gegen Andersdenkende, aus genützt werden sollte, mit erneuten polizeilichen Maßnahmen zu rechnen ist. Chemnitz. Nach Auflösung eines nationalsozialistischen Fackelzuges wurde in der Dammstraße ein heimkehrender Nationalsozialist beschossen; die Kugeln verfehlten jedoch ihr Ziel. Mehrere Personen wurden von der Polizei festgenom men, aber nach Feststellung ihrer Personalien wieder freige lassen. In der Nähe der Lutherkirche sand man einen jungen Mann mit zwei Stichverletzungen in der Lunge bewußtlos auf; er hatte den Vorbeimarsch der SA erwartet, an dem sein Vater teilnehmen wollte. Die Täter sind unbekannt. Radeberg. Als sich etwa 25 SA-Leute nach einem De- monstrationszug mit ihren Rädern auf der Heimfahrt nach Arnsdorf befanden, sollen nach nationalsozialistischer Dar stellung etwa hundert Reichsbannerangehörige und Kommu nisten, die ebenfalls mit ihren Rädern von einer Demonstra tion in Arnsdorf nach Radeberg heimkehrten, kurz vor Arns dorf auf ein Kommando die Nationalsozialisten überfallen haben. Bei der Schlägerei fielen drei Schüsse, durch die das Polizeikommando aufmerksam gemacht wurde, das die SA- Leute bis zum Ortsausgang von Radeberg begleitet hatte. Als das Kommando eintras, waren die Reichsbannerleute bereits geflüchtet. Von den SA-Leuten hatten drei Kopfver letzungen davongetragen. Die Polizei erwartete die Rcichs- bannerleute vor Radeberg und durchsuchte sie nach Waffen, wobei eine Anzahl Revolver, feststehender Messer usw. be- schlagnahmt wurde. Turnen - Spie! - Sport -V im /X Turnverein Jahn e.V. / X (Deutsche Turnerschaft). O-V. Fußball. Sonntag, den 5. Februar 1933. Jahn — Jnf.-Schule Dresden Anstoß nachm. V, 3 Uhr auf hiesigem Platze. Am Abend treffen sich die Vereinsmitglieder mit den Angehörigen der Jnfanterieschule im Hirsch zu einem gemütlichen Tänzchen. Bezirksturnstunde. Am Sonntag nachm. ab 13.30 Uhr findet in Radeberg für Turner in der Halle des To. Radeberg und Turnerinnen in der Halle des Tv Jahn Bezirksturnstunde statt. Dem Turnen schließt sich die Bezirksversammlung an. Kirchennachrichten. Sonntag, den 5. Februar 1933. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienst. Nachm. 2 Uhr Jungschar Abt. I.