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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Nummer 39 »«»»»»»»»»Illi»»»»«»»»»»»»»»!» E DI, »Ottendorf« Zeitung' erscheint Din»- tag, Donnerstag und Sonnabend. * Der Betugo-Pret» wird mit Beginn - jeden Monate bekannt gegeben. » I» Fall« höherer Dewalt (Krieg od. sonst. » 2 irgendwelcher Störungen de, Betriebe« der L I Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- 5 Z Einrichtungen) Hal der Bezieher keinen illn» » « spruch auf Lieferung »der Nachlieferung der » - Zeitung od. Nückzahlung d. Bezug,preise». ». Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. werWiZW- M, M AszeM« Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit dm Beflogen „Neue Illustrierte", »Mode und Heim' und »Der Kotold". Echristlcitt-nf,, Druck und Benag Hermann Rühls, Ottendors-Okrilla. Ülittwocb den April 30. Jahrgang Oertliche» und SächfischeS. Dttendorf-Dkrilla, am zp März (zis. — Am Sonnlag abend kam ein mit zwei Mann besetztes Motorrad auf der Königsbrückerstrabe kurz vor dem hiesigen Oite infolge Blockieren des Motors in voller Fahrt zum Sturz. Während der Fahrer dabei mit dem Schrecken davon kam und auch die Maschine nicht sehr beschädigt wurde, erlitt der Sozius erhebliche Hautabschin Zungen und Prellungen. Mitglieder der hiesigen Arbeiier-Samariier, Kolonne leistete» den Verunglückten die erste Hilfe. — Montag mittag nach 12 Uhr entgleiste die Lokomotive eines in dem Bahnhof Nord ein'ahrenden Güterznges dadurch, das eine Schieuenblockierung noch nicht entfernt morden war. Zur Wiedereiugleiiung der Maschine, das geraume Zeit in Anspruch nahm, war ein HiliSzug aus Dresden anwesend. Der übrige Zugverkehr erlitt durch diesen Uniall keine Unter brechung. — ZS scheint doch trotz aller Bemühungen nicht möglich zu sein, die ehemaligen Schifsl'schen Fabrikanlagen, die schon durch teilweisen Verkauf auseinaudrrgerissen worden sind, für ein anderes Unternehmen zur Verwendung zu bringen. Jetzt ist, wie wir erfahren, beschlossen worden, die noch nicht ver kauften Gebäude, da die steuerliche Belastung zu hoch ist, niederzmeiße». Bereits am Mittwoch früh 8 Uhr wird der das Gelände weit überragende Schornstein, den übrigens schon mal ei« hiesiger Gewerbetreibender für 50 NM. gekauft haben sollte, umgelegt. Die Sprengung dieser fast 50 m hohen Fabrikesse erfolgt aut hydraulich-dynamischem Wege, einer Erfindung eines Berliner Ingenieurs, welche den Vor. zug hat, baS bei dieser Sprengung weder Rauch noch umher» fliegende Gesteine und sonstige Splitter entstehen und außer dem die Fällrichtung deS zu sprengenden Gegenstandes genau sestgelegt weiden kann. Diese außerordentliche Sprengung, die mau vor allem von der Förstereistraße auS sehr gut beobachten wird können, dürfte zahlreiche Zuschauer anlocken. — Der Männer-Gesangverein Cunuersdor» veranstaltet, Wie alljährlich so auch dieses Jahr wieder am l. Osterfeier tag im Gasthof Cunnersdorf ein Gesangs-Konzert, und zwar diesmal in Gestalt eines Vollslieder-Adends. Wir möchten schon heute darauf Hinweise» und tönnen einen Besuch dieses Konzertes nur empfehlen. — Sitzung der Gemeiudeverordneten am 26. dsS. Mls. Von einer Entschlietzung der K.-P.-D. Gruppe, mit welcher gegen Einstellung der Brotverbilligung und gegen Entziehung des Jugendheimes für die kommunistische Jugend protestiert wurde, nahmen die Gemeindeverordneten Kenntnis. Herr Bürgermeister Richter erklärte hierzu, daß man beim gegen wärtigen Stande des Roggenpreises mit dem VcrbilligungS- verfahren Vorteile nicht mehr bieten könne und daß die Gemeinde infolge des sprunghaften Steigens der Roggenpreise Zuschüsse von ca. 400 RM. haben leisten müssen. Die Ein richtung solle jedoch wieder ausgenommen werden, sobald die Möglichkeit bestehe, de» Erwerbslosen eine Brotverbilligung mit dem früheren Verfahren zu bieten. Aus dem Ertrage der Schüleraufführung hat die Lehrerschaft 230 RM. für WohliahrtSzwecke überwiesen, 'ür den gleichen Zweck stiftet« der Frauenvcrein 50 RM. Für diese Spenden wurde ver- bindlichst gedankt. Nachdem Herr Rumlich ein ärztliches Zeugnis über seinen Gesundheitszustand eingereicht hatte, wurde seinem Gesuche um Entbindung vom Amte als Gemeinde- verordneter entsprochen. Die gemeindlichen Kassen waren durch den Verbandsrevisor unvermutet geprüft worden. Es wurde allenthalben Oidnuugsmäßigkeit ^estgeslellt. Die Gemeinde- lasstnrechnuug l928 wurde einstimmig richtig gesprochen, nach dem die Prüfung durch den Nevisionsvertwnd keinen Anluß zu BursteUuuge» gegeben hatte. Für die Kriieusürsorge an' ein Zuschlag zur Bürgersteuer in Frage kommen könne. Herr Vorsteher Zech schlug vor, über den Einspruch am Ende der Sitzung zu beschließen. Das OrtSgesetz über das Plakat- und Reklamewesen wurde gegen eine Stimme angenommen. Hierauf trat man in die Beratung des Haushallplanes für 193l/32 ein. Der Plan lag den Verordneten in einem umfangreichen Rechnungswert vor. Herr Bürgermeister Richter wies in seinen Ausführungen aut die Unübersichtlichkeit der gegenwärtigen Lage hin, man wisse nicht, wie sich die Verhältnisse hinsichtlich der Ausgabe« für Wohlfahrtserwerbs, lose gestalten werden und welche Hilfe von Staat und Reich zu erwarten sei. Man habe daher die letzteren Ausgaben in einen Notetat ausgenommen, um auch dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß die Fürsorge für ausgesteuerte Arbeitslose keine Gemeindeaufgabe sei. Im ordentlicheu Haushaltplan habe man Ersparnisse durchgeführt, wo dies ohne Gefährdung einer ordnungsmäßige» Verwaltung überhaupt noch möglich sei. Der Haushaltptan schließt bei 213290 RM. Bedarf und 204709 RM. Deckungsmittel mit 8585 RM. Fehlbetrag ab. Im Notetat sind eingestellt 10000 RM. für Krisenfür- jorge, 11 l 600 RM. für WohlfahrtSerwerbsloje und 20600 RM. Souderumlage an den Bezirksverband für den gleichen Zweck. Als Deckung erscheinen 74400 RM. "/, Anteil des Beziils- verbandes, sodaß et» Fehlbetrag von 67800 RM verbleibt. Außerdem wird das Rechnungsjahr 1930/31 einen voraus- sichtlichen Fehlbetrag von ca. 45000 RM. ergeben, der in der Hauptsache verursacht wird durch die Lasten der Krisen fürsorge und der Wohlsahrtserwerbslojensürsorge. Zur Zeit stehen gegen 200 ausgesteuerte Arbeitslose in gemeindlicher Fürsorge. Nachdem die einzelnen Fraktionen zum Haus haltplane Stellung genommen hatten, erfolgte seine Annahme gegen die Stimme des K.-P.-D. Vertreters. Dem Einspruch des Gemeinderates gegen den Beschluß über Ablehnung der Bürgersteuer wurde nicht staltgegebeu, sodaß nunmehr eine Anordnung der Aufsichtsbehörde zu erwarten steht. Ein An trag der kommuiijsttichen Fraklion forderte Bewilligung eines Betrages von 50 RM. 'ür die Jugendweihe und Erhebung von Vorstellungen beim Bezirksverdand und Landtag wegen Ein üyrung einheitlicher Fürsorgerichtjätze und Erhöhung der selben. Nach Aussprache verfiel der Antrag gegen 1 Stimme der Ablehnung. Hierauf geheime Sitzung. Dresden. Im Sommer vorigen Jahres starb in Dresden Frau "on Hantel, die Witwe des bekannten Renustallbesitzertz. Sie war viele Jahre gelähmt und lebte in einem Hotel. Ihr Vermögen, das in die Millionen ging, hatte der frühere Dresdner Rechtsanwalt Dr. Bernardo Sala in Verwaltung. Er hat, wie sich jetzt herausstellt, das ganze Vermögen ver- untreut. Die Unterschlagungen gehe» viele Jahre zurück. Im Jahre 1925 verließ er Dresden und siedelte nach München über, wo er ein höchst verschwenderisches Leben führte. Er behauptete, ein sehr großes Einkommen zu haben. In Wirk lichkeit aber lebte er vom Kapital der Frau von Hantel. Vor einigen Tagen, am 25. März, sollte nun die Erbschatts- masse an die Erben verteilt werde». AuS allen Teilen Deutschlands und Oesterreichs waren sie nach Dresden gc- kommen, mußten aber die traurige Mitteilung enlgegennehmeu, das sie nicht einen Pfennig erhalten würden, da Dr, Sala das ganze Geld veruntreut habe. Dr. Sala hat sich der Verantwortung durch Selbstmord entzogen. Unter den Erbe» befanden sich ganz arme Leute. Das Vermögen des während des Krieges verstorbenen von Hantel wurde auf etwa fünf Millionen Mart geschätzt. Dresden. Die beiden städtischen Körperschaften hielten am Montagnachmittag eine gemeinsame Sitzung ab, m der der scheidende Oberbürgermeister Dr. Blüher in feierlicher Weise geehrt wurde. Stadtverordnetenvorsteher Dölitzsch würdigte eingehend die Verdienste Dr. Blühers während seiner Amtszeit und gab bekannt, daß zu Ehren Dr. Blühers der Park um das Deutsche Hygienemuseum „Blüher « Park" und der dazu gehörende Straßenzug „Blüher- Allee" benannt werden soll. Dr. Blüher dankte für die Ehrungen in bewegten Worten. die Monate Januar und Februar forderte der BeznkeveibmM Heidenau. Liebesdrama. Der Inhaber eines hie- rschaftigte 17jährige eine weitere Umlage von 2419 NM. Der Betrag wußte bewilligt werden, da die Gemeinden reichsgesetzlich zur Tragung von */, der Kosten der Krjseufürsorge verpflichtet sind. Das OrtSgesetz über die Biersteuer wurde gegen die Stimme des! . . . K.-P.-D. Verueters angenommen, nachdem Herr Bürgermeister sigen Friseurgeschäfts fand eine bei ihm beschäftigte 17jährige Richler erklärt hatte, daß der GemeinderM zunächst davon Friseuse und einen ebenfalls bei ihm in Stellung befindlichen nbsehe, eine Verdoppelung der Steuersätze zu beantragen, um 26iahrigen Friseurgehilfen im Zimmer des Mädchens ga^ di. D.B.- K astuug der Gemeinde mit den Aufwendungen iur die Wohl-; beiden jungen Leut« wegen Liebeskummer aus dem ahrlserwerbsloseu erfordern an sich Verdoppelung der Steuer- geben geschieden sind. abgelehnt. Der Gemeinderat erhob gegen diesen Beschluß angestellte Marie L. aus Leipzig tot aufgefunden. Sie war Einspruch und brachte dabei zum Ausdruck, daß nach Befinde» »m Freitaaabend «inaetrokken. um zu übernachten, und katt« slch das Essen aus ihr (-Mimer vringen lassen. Da sie bis Sonnabendmittag nicht wieder erschien, ließ man das Zim mer gewaltsam öffnen. Der Tod ist wahrscheinlich durch Vergiftung eingetreten. Aus hinterlassenen Papieren geht hervor, daß am Sonnabend ihre Hochzeit hätte sein sollen, daß ihr Bräutigam sie jedoch um ihre Ersparnisse betrogen habe. Waldheim. Politische Schlägerei. Als ein Propagandamarsch der NSÄAP an dem Lokal der Kommu- nisten vorbeizog, kam es zu einem schweren Zusammenstoß, wobei die Kommunisten mit Latten und Bierflaschen gegen die Nationalsozialisten vorgingen.. Es waren auf beiden Seiten mehrere Schwer- und Leichtverletzte zu verzeichnen. Das Chemnitzer Ueberfallkommando stellte die Ordnung wie der her. Bautzen. Am Sonnabend eröffnete die bekannte tsche chische Schuhfirma Bata hier eine Filiale. Gegen diese Nie derlassung war schon seit Wochen protestiert worden, beson ders seitens der heimischen Geschäftswelt. Vormittaas gegen 9 Uhr kam es vor dem Bata-Geschäft in der Reichsstraße zu stürmischen Kundgebungen. Es sammelte sich eine große Menschenmenge an, die in erregten Zurufen die Schließung der Filiale verlangten. Kommunistische Redner hielten An sprachen und verteilten Flugblätter mit der Parole „Nieder mit dem Ausbeuter Bata". Zu Ausschreitungen ist es nicht gekommen. Leipzig. Unterschlagungen in derTheater- lasse. Bei einer außerordentlichen Kassenrevision wurde festgestellt, daß der Hauptkassierer Merbt einen Fehlbetraa, dessen Höhe noch nicht ermitelt werden konnte, nicht zu dec ken und auch andere Aufklärung nicht zu geben vermochte. Es ist wahrscheinlich, daß Unterschlagungen vorliegen, deren genaue Feststellung im Gange ist.- Wie sich inzwischen her ausgestellt hat, ist der Kassenkontrolleur an den Verfehlun gen beteiligt. Beide wurden in Haft genommen. Leipzig. Am Fahr st uhlerdrückt. In einer Me tallwarenfabrik in der Wißmannstraße wollte der 19jährige Hilfsarbeiter Pfeffer im Fahrstuhl einen schwerbeladenen Karren nach oben befördern. Während des Aufziehens ge riet der Karren wahrscheinlich ins Rollen und drückte Pfeffer gegen die Seitenwand. Pfeffer erlitt so schwere Quetschun gen, daß der Tod bald darauf eintrat. Regis-Breitingen. Betriebseinstellung. Die Generatorenanlage der Deutschen Erdöl A.-G wird Anfang April den Betrieb einstellen; den Angestellten und Arbeitern ist gekündigt worden. — Auf die Brikettfabrik wird die Betriebseinstellung nicht ohne Wirkung bleiben, denn für di« Generatorenanlage wurden erhebliche Mengen Briketts ver wendet. Borna. Fahrlässig getötet. Als der 17jährige Sattlergehilfe Werner in der Werkstatt mit einem Revolver hantierte, ging plötzlich ein Schutz los, durch den der 14jah- rige Lehrling Hilf io aus der Stelle getötet wurde. Plauen. Liu mit vier Personen besetzter, von dem Led er Prokscher gesteuerter Kraftwagen geriet in Thohsell auf der Fahrt nach Mittweida zu einer Konfirmation infolge des frisch gefallenen Schnees ins Schleudern und fuhr gegen einen Baum. Durch den heftigen Anprall wurden sämtliche Insassen aus die Straße geschleudert. Die Frau der Haupt- Wachtmeisters Rammler war aus der Stelle tot. Di« Witwe Heinzmann starb bald nach ihrer Ueberführuttg ins Plauener Krankenhaus. Der Wagenführer und Haupt- Wachtmeister Rammler trugen leichtere Verletzungen davon. Das Auto wurde vollständig zertrümmert. Die Schuldsrag« ist noch nicht geklärt. Kommunales Leben Der Dresdner Kreisausschuß genehmigte den Städten Freital und Pirna die Aufnahme von Darlehen in Höhe von 150 000 bezw. 450 000 RM. Entgegen dem Vor schlag der Kreishauptmannschaft erhielt der Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Meißen dit> Ermächtigung zur Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 300 000 NM. Der Kreisausschuß lehnte es ab, den Städten Riesa und Gro ßenhain die «-'Anweisung auf Erhöhug der Biersteuer um 100 Prozent zu erteilen, die Gemeindeaetränkesteuer für Gro ßenhain anzuordnen und ferner den Bszirtsverband zur Er hebung einer Nachtragsumlage für 1930 ünzuweisen. Turnen - Spiel - ^port im / X Turnverein Iahn e.V. / 2 X (Deutsche Turnerschaft.) V-O. Sonntag, den 29. März 1931. / —> Handball. Jahn I. — ArnSdorf I. Zu diesem Pflichtspiel trat Arnsdorf nicht an, sodaß die Jahnleute kampflos in den Besitz der Punkte kamen.