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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegerck 2 Dl< ,OU»»d»kf« D«tlu«g- nsch«i-!i DK»» § I»I, D»nn«k»t«, in» L,nnnb«id. - v« »tri »Ü » j«d«v W»nat» b«tanM x«,«»««. « I» Fall« höher«« Vrwalt (Krieg ,h. s,«-. L » irgendwelche« Störungen de» Betriebe» der " L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»« L A Einrichtungen) hat der Bezieher »einen An- » sprnch auf Lieferung »der Nachlieferung der » !» Zeitung dd. Rtckgahlun, d. Bezug-greis»». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. ÜMWtVK- M DMW Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichm Bekanntmachung«! de» Gememderates M OttendochOkriA«. Mit d«n BeUagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" «ck ,D»r Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendors-OLrÄs. Nummer 23 Heritiches und Sächsisches. Gitendorf-Vkrilla, am 2p Februar «yzz. — Am Sonntag herrschte in unserem Orte reges politisches Leben. Propagandamärsche der Eisernen Front und der Standards l08 der NSDAP, durchzogen unseren Ort. Außer einigen kleineren Zwischenfällen, bei der u. a. ein SA.-Mann verletzt wurde, konnte die mit 3 Streifenwagen anwesende Polizei ernstere Zusammenstöße verhüten. Ein Retchsbannermann, der den SA-Mann die Kopfwunde beige bracht haben soll, wurde verhaftet. Landwirtschaftliche Kreistagung in Dresden Die Kreisdirektion Dresden der Landwirtschaftskammer für den Freistaat Sachsen hielt in Dresden in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste eine gutbesuchte Bezirksversammlung ab. Der Vorsitzende.'.Oekonamierat Welde, erstattete den Bericht über dis gegenwärtige Lage der Landwirtschaft im Bezirk, der ein äußerst trübes Bild entrollte, wenn auch ge- visse Anzeichen einer hoffnungsvollen Wende unverkennbar eien. Besonders drückend wirkten sich die Preis- und Ab- atzkrise für Schlachtvieh und Milch, die übermäßige Steuer- >elastung sowie die Mißstände bei der Schlachtviehsteucr und Echlachviehversicherung aus. Der Redner forderte gegebenen falls weitere Kontingentierungsmaßnahmen zugunsten der heimischen Landwirtschaft. Zum ^Schluß sprach Landwirt schaftsrat Schanz über das Thema- „Wie gestalte ich meinen Betrieb wirtschaftlich?" Der Versammlung wohnten u. a. Amtshauptmann Dr. Venus und Vertreter der Heeres fachschule bei. Königsbrück. Selbstmord Aus bisher unbekannt' Gründen nahm sich die 26jährige Fachlehrerin Ludith Gug durch Erschießen das Leben. Ein erwerbsloser Handln gsg. Hilfe, der Zeuge der Tat war, ist bis zur Klärung der Ange legenheit in Hast genommen worden. Heidenau. Mit dem Mast gestürzt. Während ' der Strahenverbreiterungsarbeiten auf der Straße nach Lockwitz hatte ein Monteur einen Telegraphenmast bestiegen, als dieser plötzlich umbrach. Der Monteur erlitt schwere Ver letzungen und mußte bewußtlos ins Krankenhaus gebracht werden. Dresden. Erwerbslosigkeit und Hunger. An der Nähe der Kaditzer Elbbrücke beobachteten zwei Spa ziergänger eine Frau, die sich anschickte. Mit ihrem sieben- lährigen Kind auf dem Arm in die Elbe zu springen. Die Spaziergänger konnten die Frau von ihrem Vorhaben ab halten; das Kind wurde in das Stadtkinderherm gebracht. Die Frau, die im Krankenhaus Aufnahme fand, gab an, daß sie wegen langer Arbeitslosigkeit und aus Hunger in den Tod hatte gehen wollen. Meißen. Die Elbbrücke wird gebaut. Die Sächsische Wasserbaudirektion hat jetzt die Ausschreibung für den Abbruch der alten Meißener Elbbrücke und für den Bau einer neuen Brücke erlassen. Die neu- Brücke wird auf einem etwa 200 Meter langen durchlaufenden Balken- träaer aus Stahl bestehen, der auf Betonpfeilern ruht. Dis Arbeiten sollen als Notstandsarbeiten ausgeführt und durch schnittlich 130 Nütstandsarbeiter beschäftigt werden bei einer Wöchentlichen Arbeitszeit von 10 Stunden. Leisnig. Der letzte Leineweber gestorben. Am Alter von 94 Jahren starb der im Ruhestand lebende Händler Gottlob Vürkigt; er war der Sühn eines Leine- Webermeisters in Bad Lausick und erlernte selbst dieses Hand werk Seit 1860 lebte er in Leisnig, wo er zunächst bei ver- Wedenen Firmen arbeitete und sich später selbständig machte. Bei dem großen Brand in der Äadergasse am 8 Mai 1882 wurde auch sein Anwesen vernichtet. Zusammen mit seinem vor zwei Jahren verstorbenen Sohn eröffnete er dann ein Mwaren- und Kohlsnhandelsgsschäft. Mit Bürkigt ist der 'etzte Angehörige des einstmals blühenden Leineweberhand- Werks in Leisnig dahingegangen. , Mügeln (Bez. Leipzig). Nur noch vier Lehrer 'M Dien st. An. der hiesigen Volksschule sind von den elf Lehrern sieben an Grippe erkrankt, darunter der Schulleiter und sein Stellvertreter, Leipzig. Schlägerei vor der Universität. Nachdem der Rektor der Universität eine nationalsozialistische «tudentenversammlung für die Astawahlen verboten hatte, brieten die Studenten vor der Universität mit Zettelver teilern des Sozialistischen Studentenbundes in Streitigkeiten, Vie in eine Schlägerei ausarteten. Das Ueberfallkommando üriff ein und nahm mehrere Studenten fest. Leipzig. Neue Arbeitslager. Die Technische ^ochsife eröffnet in diesen Tagen neue Arbeitslager. Die Ortsgruppe Leipzig setzt ab 1. März 195 Mann in einem Arbeitslager in Stahmeln und 50 Mann in Schkeuditz ein; weiteres Lager in Plaawitz folgt in Kürze. — Die Orts gruppe Wurzen hat ihr 1s. und 14 Lager in Roitzsch und M Thallwitz eröffnet, wo mit 30 bezw. 50 Mann gearbeitet wird. Auch die wegen ungünstigen WintekwStters vorüber- hehend geschlossenen Arbeitslager Mühlbach und Denkwitz uchmcn am 1. März mit voller Belegschaft die Arbeit wieder WZ Arb"itsdienstwillige werden in größerer Zahl in den wachsten Lagen noch angenommen. Mittwock, den 22. Februar 32. Jahrgang Leipzig. Rückgang ver Berkehrsunfälle. Die Zahl der im Jahre 1932 zugelassenen Kraftfahrzeuge nahm gegen das Vorjahr um 1137 auf 15 266 ab. Die Zahl der Unfälle ist um 4,6 Prozent von 5953 im Jahre 1931 aus 5678 im Berichtsjahr gesunken. Bei den Unfällen wurden 71 Personen getötet, eine mehr als 1931. Die Zahl der Ver letzten hat sich von 3467 nur geringfügig auf 3431 im Jahre 1932 verringert. > Schönfeld-Mesa. Ein grauenhafter Unfall ereignete sich in der hiesigen Papierfabrik. Als der Arbeiter Kurt Weiß aus dem Ortsteil Wiesa die Papierbahn einlegen wollte, geriet er zwischen die laufenden Walzen einer Papier maschine; der ganze Körper wurde, ehe die Maschinen abge stellt werden konnten, in das Getriebe gezogen und furchtbar verstümmelt. Weiß war sofort tpt. Bautzen. „S ch w e r st a r b e i t e r". Unbekannte Einbre cher brachen in das Kornhaus in Panschwitz ein, schleppten den etwa vier Zentner schweren Geldschrank auf einen Kar ren und fuhren damit auf das Feld, wo sie ihn erbrachen; es fielen ihnen mehrere hundert Mark in die Hände. Leipzig. Familie in Lebensgefahr. In der Thomasiusstraße wurden der 38 Jahre alte Bäckermeister Steinert, seine Frau und der zehn Jahre alte Sohn in ihrer Wohnung mit einer schweren Gasvergiftung aufgefunden. Die Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg, doch mußten die Erkrankten dem Krankenhaus zugeführt werden. Nach den bisherigen Ermittlungen scheint eine Leuchtgasvergiftung nicht in Frage zu kommen; viel wahrscheinlicher ist es, daß aus dem an die eine Seite des Schlafzimmers angebauten Backofen Kohlenoxydgas in das Schlafgemach gedrungen ist. Leipzig. Ein tragischer Unfall.^ Ein besonders tragischer Unfall spielte sich in der Gustav-Adolf-Straße ab. Ein im dritten Stock des Hintergebäudes wohnender 74 Jahre alter Mann öffnete das Fenster seiner Wohnung und beugte sich hinaus, um nach dem Wetter zu sehen; dabei verlor er das Gleichgewicht. Seine Ehefrau bemerkte die Gefahr und konnte den bereits Stürzenden festhalten. Trotz verzweifelter Bemühungen gelang es ihr nicht, ihren Mann wieder zum Fenster hereinzuziehen. Schließlich erlahmten die Kräfte der Frau und der Mann stürzte in den Hof, wo er mit tödlichen Verletzungen liegen blieb. Markranstädt. „Sei verdammt, Du böser Schwan..." Ein der Stadt gehörender Schwan war aus seinem Winterquartier auf dem Ratsgut entwichen und er flog in die Lützener Straße einem Motorradfahrer, dem Kaufmann Hofmann aus Leipzig, ins Gesicht. Hofmann stürzte und wurde dabei so schwer verletzt, daß er in ein Leipziger Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Schwan muß seinen Freiheitsdrang mit dem Verlust eines Flügels bezahlen. Leipzig. 12 Grippeopfer. Nach dem Wochennach weis des Statistischen Amtes für die Woche vom 29. Januar bis 4. Februar betrug die Zahl der Lebendgeborenen 138. Der Sterbeüberschuß ist mit 238 Todesfällen ganz erheblich. Der Grippe fielen in der Berichtszeit 12 Menschen zum Opfer. Tödlichen Unfällen erlagen zwei Personen, sechs ende cken durch Selbstmord. Leipzig. Für 18000RMRauchwarenge st oh- len. Aus einem Rauchwarengeschäft in der Ritterstraße entwendeten bisher unbekannte Täter über 1600 Felle im Gesamtwert von etwa 18 000 RM. Die Felle tragen die Lochstempel „BSJ", „CHO" und einen Goldplattenstempel, Widderkopf im Kreis, darunter sieben Sterne. Für die Er mittlung der Täter oder die Herbeischaffung der Felle ist eine angemessene Belohnung ausgesetzt. Borna b. Leipzig. Vergebene Mühe. Im frühe ren Proviantamt versuchten unbekannte Einbrecher ihre Kunst an einem Geldschrank. Als ihnen das nicht gelang, erbrachen sie sämtliche Tischläden, wobei sie nur 2 RM erbeuteten. Der Mißerfolg versetzte sie in eine derartige Wut, daß sie sämtliche Tintenfässer an die Wand warfen. Freiberg. Tödlicher Rangierunfall. Beim Rangieren geriet auf dem Bahnhof der Zugschaffner Schrö der zwischen die Puffer zweier Wagen. Er zog sich dabei so schwere Verletzungen zu, daß er im Krankenhaus starb; er hinterläßt drei unversorgte Kinder. Hohenstein-Ernstthal. Schulschluß wegen Diph therie. Nachdem mehrere Schulkinder der 8. Klasse der Altstädter Schule an Diphtherie ertrankt waren, ist die Klasse auf acht Tage geschlossen worden; zwei der erkrankten Kin der sind gestorben. Ksmmumst erstochen Das Polizeipräsidium Chemnitz keilt mit: Freilagnacht gegen 12,15 Uhr kamen in der Hofer Straße in Siegm ar Ane Zivilperson und einige Nationalsozialisten in eins Schlä gerei, in deren Verlauf der angeblich der KPD angehörende ZS Jahre alle,'Anton Ehrhardt aus. . Siegmar durch Stiche in den Rücken und in die Hüftgegend getötet wnr.e. Nachdem eine Dame die Täler angeleuchtet und um Zurück haltung ersucht halte, Hörle sie kur; darauf Hilferufe des inzwischen WeitergegaNgenen. Die Täter waren in Ricyln^ Schönau unerkannt entkommen. Näheres über diesen Fa. Müssen die noch schwebenden polizeilichen Erörterungen er leben» 1V Mch?osr HMge zur Für die bevorstehende Reichstagswahl sind für die drei sächsischen Wahlkreise Dresden-Bautzen, Leipzig und Chem nitz-Zwickau folgende zehn Wahlvorschläae zugelassen wor den: NSDAP (Hitler-Bewegung), SPD, KPD,v Deutsche Zentrumspartei.oKampffront Schwarz-Weiß-Rot, Deutsche Volkspartei, Christlich-Sozialer Volksdienst (Evangelische Be- weauna). Deuticbe Staatsvartei und Deutsche Bauernvartei. Hande' and Mrke Dresdner Börse vom 20. Februar. Die Montagbörse wies bei sehr ruhigem Geschäft weiter freundliche Haltung auf. Reichs bank gewannen 3,75 Prozent, während Braubank 1,5 Prozent einbützten. Hamel 5, Mimosa 2,5, Schubert L Salzer und Eebr. Unger je 2, Vereinigte Photo 3 Prozent höher. Niedriger lagen Dortmunder Ritter um 2, Radeberger Exportbier und Wanderer um fe 1,25 Prozent. Anleihen uneinheitlich, Pfandbriefe freund lich. Dresdner Produktenbörse vom 2V. Februar. Weizen 76 kg 195—200; Roggen sächs. 70 kg 155—160, Futter- und Industrie- Gerste 155—167; Sommergerste sächs. 172—182; Hafer inl. neuer 119—124; Rotklee siebenbürq. 98-94 l 00—110; do böhm. 98-94 104—114; Trockenschnihet 8,20—8,40; Zuckerschnitzel ca. 60 Proz. 8,30—8,50; Kartoffelflocken 14,70—15; Futtermehl 11—12,50; Weizenklere 8,50—8,80; Roggenkleie 8,40—9,40; Kaiserauszug 37—39; Väckermundmehl 32—34' Jnlandsweizenmehl Auszug 74,50—36,50; Erießlermundmehl 22-23,50;- Weizennachmehl 18—20; Roggenmehl Type 60 Prozent 25—26; Roggenmehl Type 70 Prozent 24—25; Roggennachmehl (1) 16 50—19,50. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 20. Februar. Auftrieb: Ochsen 143, Bullen 272, Kühe 227, Färsen 41, Fresser 44, Käl ber 799, Schafe 573, Schweine 2855, zusammen 4954 Tiere. Preise für 50 kg Lebendgewicht in RM: Ochsen 1 31—34, do 2 27—30, do 3 23—26, do 4 19—22; Bullen 1 28—31, do 2 25—27, do 3 20—24; Kühe 1 26—29, do 2 20—25. do 3 14—18, do 4 10—13; Färsen 1 30 33, do 2 24-29; Kälber 1 —, do 2 40—44, do 3 35—39, do 4 28—34, Schafe 1 —, do 2 35—38, do 2 30—34, do 3 25—29; Schweine 1 42—43, do 2 41—42, do 3 39—40, do 4 38—39, do 5 36—37, do 7 Sauen 36—38. Geschäftsgang: mittel. Ueberstand: Bullen 5, Kühe 5. Schweine 111. Turnen - Spiel - Sport /X im /X Turnverein Dahn e.v. / 2 X (Deutsche Turnerschaft). 0-0. » Winterfest auf dem Wachberg. Bei herrlichem Winterwetter und bei verhältnismäßig guter Schneelage konnte die Schi-Abteilung am Sonntag doch noch ihr 3. Winterfest durchführen. Die Langläufe für Er wachsene und Jugend sahen 30 Teilnehmer am Start. Bei den Turnern war die Strecke zweimal zu durchfahren, was für die zahlreichen am Start anwesenden Zuschauern sehr interessant war, da sie hier den Stand des Rennens nach Ablauf der halben Strecke bequem sehen konnten. Die Turnerinnen und Kinder hatten eine weit weniger schwierige Strecke zurückzulegen. Als Langlaufsieger in den einzelnen Klassen gingen hervor: Turner: 1. Kurt Biscop 46,27 Min., 2. Rudolf Leuthold 50,23. Jugend: l. Kurt Sprenger 48,56, 2. Wolfgang Ehrig 49,25. Turnerinnen: 1. Gertrud Walen- towitz ld,4b, (außer Wettbewerb Annelies Habedank 15,17!) Mädchen 7. u. 8 Schulst: 1. Lotte Schön 17,50, 2. Käte Hofmann 17,55. 6. u. jünger: Margit Hofmann 24. Knaben 7. u. 8. Schulst: Erhard Warmuth 15,25, 2. Horst Berg mann 15,45. 5. u. 6. Schulst: Walter Karsch 17. 4. u. jünger: Horst Gründer 24,24. — An der Jahnschanze, die im Laufe des Vormittags betriebsfähig gemacht worden war, fand nach den Langiäufen ein Schauspringen statt. Es mochten einige hundert Zuschauer gewesen sein, die sich an oer Schanze eingefunden hatten und hier in schneller Folge zahlreiche schön gestandene Sprünge, mitunter aber auch ge fährlich aussehende aber glücklicherweise harmlos verlaufene Stürze zu sehen bekamen. Die im Klublokal „Wachberghöhe" oorgenommene Siegerverkündung bildete den Schluß des wohl gelungenen Winterfestes. Aöeadwauderung aus Schneeschuhen heute Dienstag, abend punkt V» 8 Uhr ab Ratskeller. Mrchennachrichten. Dienstag, den 21. Februar 1933. Abends 8Uhr Gustav-Adolf-Frauenverein. Mittwoch, den 22. Februar 1933. Abends 8 Uhr Missionsstunde. Donnerstag, den 22. Februar 1933. Abends 8 Uhr Jungmädchenverein.