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24» Jahrgang Freitag, den 25 September ^925 Nummer ^2 nder -ie«u ein« Beitase. dem der ihm vor- fenH nne. lssen tous flute üein auf llän ruber M. Such Ga- ihr ein r bei hren ihm war var. doch vür- be- c so — Wieviel kosten uns die Finanzämter? Die ge samten Reichs., Staats- und Komunal-S'.euerverwaltungen im deutschen Reiche erfordeten vor dem Kriege 8 Millionen Mark, die Kosten der Steuerhebung aller deutschen Staaten betrug 11S Millionen Mark, so daß von sämilichrn Steuer- erträgnissen 127 Millionen Mark Unkosten abzuziehen waren, heute, in dem sehr zerkleinerten Reiche kosten die Finanz ämter dem deutschen Volke 533 Millionen Mark, also 406 Millionen mehr als vor dem Kriege. Wie erschreckend hoch diese Verwaltungsausgaben nur diese» einen Zweiges der deutschen Reichsvecwaltung sind, ersteht man daraus, daß sie ca. ein Siebentel de» gesamten Geldumlaufs aus- Sachen. ordneten abgelehnt worden, da fle alles im allem etwa einen Kostenaufwand von 8- bis 10 000 Mark verursachen würde, die Gemeinden aber keinesfalls an einem etwaigen Reinge- winn beteiligt find. Da die Kraftwagenverwaltung jedoch rklärt, die Linie auch bei einer etwaigen Einstellung de« Betriebes für andere Unternehmer nicht freizugeben, die Aemeinden sich aber auch nicht zu für sie zurzeit uuer- chwinglichen Leistungen zwingen lasten, darf man auf die weitere Entwicklung gespannt sein. Kamenz. Am Sonntag nachmittag ereignete sich m Weidigt (zwischen Gelenau und Bischheim) ein schwerer Motorradunfall. Der Motorradfahrer Schulz aus Radeburg >atte hinter sich eine Frau sitzen. Durch zu plötzliche« Bremsen bei übermäßig schneller Fahrt geriet da« Hinterrad ins Schleudern. Dadurch stürzte die Maschine mit dem Führer in den Straßengraben, di« Frau wurde auf die Straße geschleudert. Der Führer trug starkbluteude Wunden im Gesicht davon, die Frau schien ein Handgelenk gebrochen und innere Verletzungen erlitten zu haben. Ein achfolgeude» Auto nahm die beiden Verunglückten mit nach Kamenz in ärztliche Behandlung. Großenhain. Am Sonnabendabend brannte hier eine mit 64 Schock unausgrdroschenen Getreide« gefüllt« Zeime des Gutsbesitzer« Richard Drobisch in Naundorf bei Sroßenhain nieder. Es liegt unzweifelhaft Brandstiftung vor. Colditz. Zwei schwrr« Autounfäll« ereigneten sich hier kurz nacheinander. In der Sonntagsnacht verunglückten an der abschüssigen Straßrnkurve kurz oberhalb des Gast- Hofes Zschetzsch das Auto de« Harthaer Textilfabrikanttn Möbius, indem es, wohl infolge Platzens des rechten Htntrrradreifens, in den Straßengraben fuhr und sich üb«r- schlug. Alle drei Insassen erlitten srhr schwir B«r- letzungin. — Am Montag nachmittag wurde dar sechsjährige Töchterchen de« in Colditz wohnenden Anstalt-Pfleger« Leuschel von Zschadraß von einem in der Richtung nach Grimma fahrenden Auto überfahren. Das Kind erlitt einen Bruch der linken Unterschenkel«. Brand - Erbi sdorf. In der Scheune des Guts besitzer« Bruno Kircheis im Ortsteil Erbtsdorf brach Feuer aus, dem das ganze Gebäude mit der Ernte und Ackergr- rälschaften zum Opfer fiel. Das bereit« von den -Flammen ergriffene Wohnhau« konnte von der Feuerwehr noch ge rettet werden, desgleichen die an dir Scheune angrenzenden Stallungen. Die Ursache der Brande« ist aller Wahrschein lichkeit nach auf Brandstiftung zurückzuführen. Schlettau. Nachdem die letzten drei Tage durch öfteren Sonnenschein die Eruteausfichten wieder haben aufleben lasten, zeigt« am Sonntag ein plötzlicher Baro metersturz wieder einen bevorstehenden Regentag an. Die Schlettauer und Scheibrnberger Landwirte verstärkt«» ihre Bemühungen, um die zum größten Teil nunmehr getrocknete Ernt« zu b«rgen, bevor ein neuer Regen den letzten Rest zerstört. Als dir Dunkelheit einbrach, begannen nachein ander alle die Städte umgebenden Hügel im Schmuck vieler Laternen zu leuchten, die den arbeitenden Erntrarbeitern den W<g zu der schützenden Scheune wiesen. Er war ein romantischer Anblick — aber auch ein Zeichen der großen Not. Auerbach. Die 86 Jahre alte Privatier« Hock hier ist in der Nacht zum Sonnabend an «iner Gasvergiftung durch herausströmende Gase aus einem versehentlich offenge- laffenen Hahne der GaSlampe gestorben. Hartenstein. In dem benachbarten Zschocke» äscherte gestern ein Schadtnfeuer da« Wohnhaus des Berg arbeiters Thuß in kurzer Zeit vollständig ein. Vier Familien, von denen nur drei versichert haben, sind obdachlos. Afsalter. Bei dem Versuch«, zw«i Geschirrrn aus- zuwrichrn, überschlug sich ein auf dem Wege von Zwönitz nach Zwickau befindlicher Kraftwagen nicht weniger als drrt- mal und wurde vollständig zertrümmert. Wie durch ein Wunder wurden die Insassen nicht verletzt. ! Aue (Erzg.) Gestern mittag kurz vor 12 Uhr geriet am Güterschuppen de« Bahnhof ein Waggon mit Stück gütern in Brand. Ein zwritrr Waggon, auf den da« Feuer übersprang, konnte rechtzeitig abrangirrt und damit gerettet werden. Da« Dach des Güterschuppens ist durch i das Feuer, dessen Entstehung-ursache unbekannt ist, beschädigt , worden. e er : L eine mkt; auf, lver- Was Iben von ver- t —i M-, )anz lfge- Iner Wegen des Wiederaufbaues der berühmten überdeckten Holz brücke über die Zschopau bei Kriebstein hatte der Landesver- ein Sächsischer Heimatschutz eine Anzahl hervorragender Ingenieure zu einer Sitzung gebeten, in der Hofrat i Professor Seyffert das oberverwaltungsgerichtliche Urteil, wonach eine Wiederverwendung des bisherigen Mittelpfeilrrs und der Widerlager nicht stattfinden dars, zur Kenntnis gab. Der Landerverein muß sich mit dem Urtlile der höchsten Instanz abfinden und nunmehr versuchen, mit einem neuen Mittelpsetler oder mit zwei kltineren Seitenpfeilern eine Lösung der Gestaltung der Brücke zu finden, die dem be rühmten Landschaftsbilde zur Zierde gereicht. Die Be ratungen haben erneut ergrb«n, daß die Brücke eine Not wendigkeit ist, da sie eine unersetzbare Verbindung darstrllt. Nachdem nunmehr bald zwei Jahre virfloffeu siud, seitdem der unglückselige Abbruch verfügt wurde, hofft der Landes verein Sächsischer Heimatschutz mit allen, die da« herrlich« Landschaftsbild dort unten an der Zschopau krunen, daß weitere Verzögerungen v«rmied«n werden, und daß die Br- hörden, besonder« die Wafferbaudirektion, ungesäumt darüber entscheiden, welche Bedingungen hinsichtlich der zu wählen den Pfeiler an den Wiederaufbau gestellt werden. Radeberg. Die Gruppe Radeberg vom Sächsischen Elbgausängerbunde hielt am Sonntag hier ihr Gruppen- konzert ab. Nach Empfang der auswärtigen Vereine und Hauptprobe im „Kaiserhof" bewegte sich bei lachendem Sonnenschein rin Fchzug durch die beflaggten Straßen nach dem SchützenhauS. GmppenvsrsitzendLr Koch begrüßt« die Sängcr und die Zuhörerschaft, inrbesondere den Bundesvor- sitzendcn Ad. Leiberg; die drei Radeberger Bundesvereine sangen gemeinsam als Willkommengruß Striegler« Weihclird. Da« Gruppenkonzert bot unter Mitwirkung der Radeberger Stadtkapelle prächtige Massenchöre, geleitet von Gruppenchor- meister Oberlehrer Kantor Heinisch, und Einzelvorträge, von denen „Rudolf von Werdenberg" (Hegar), gesungen vom Männergesangverein Radeberg, eine vollendete Glanzleistung war. Ebenso erntete der Männergesangverein Lausa mit der sein äusgearbeileten Wiedergabe von Paches „Ver gangen" (mit S'reichquartett) warmen, wohlverdienten Beifall. Dresden. Der Bczirkraurschuß der Amtshaupt mannschaft hi-lt am Dienstag unter dem Vorsitze de» Amt«. Hauptmannes Schulze eins öffentliche Sitzung ab. Zunächst stand die E-laubnis zum Aurschank von Vollbter im Ver- kehr«raum des Bades Lausa zur Verhandlung. Bad Lausa hat sich bekann'l'ch in den letzten Jahren stark entwickelt, e« sind Jihrerorrkchrszahlen bi« zu 56 000 Besucher vorhanden, an einzelnen Sonntagen waren über 6000 Badende am Großteiche zu zählen. Mithin ist die B-dürfnisfrage nicht zu leugnen, und der Bezirksautschuß genehmigte demgemäß den Ausschank von Vollbier dortselbst. Von maßgebender Bedeutung wegen der möglichen Konsequenzen war das Ge such der bürgerlichen Gemeindeverordncten von Ottendorf- Okrilla um Erlaß bzw. Herabsetzung der vom Bezirksous, schuß wegrn Nichtaurübung des GrmemdeverordnetinamieS festgesetzten Strafe. Trotz grundsätzlicher Bedenken de« Be zirksausschüße« wurde gegen eine Stimme beschlossen, die auSgeworseue Strafe ohne Rücksicht auf die vielleicht ge fördert« Möglichkeit der Anreizes zu Obstruktionen auf dir Hälfte herabzusetzen. — Im Konzertsaal der Belvedere war zum Vonichten der 6 Meter hohen Decke aus Malerleitern ein Gerüst aus gestellt worden, auf dem 6 Mann b schäftigt waren. Am Montag vormittag brach während der Arbeit eine dieser Leitern, wodurch das ganze Gerüst zum Einbruch kam. Füns Arbeiter erlittten Verletzungen, 2 mußten nach dem Kranken hause gebracht werden. Pirna. In der Nacht zum Montag ist im Stadtteil Posta ein Liebeipaar, von dem der junge Mann 19 Jahre da« junge Mädchen 24 Jahre alt war, in den Tod ge gangen. Beide hatten sich in der elterlichen Wohnung de Mädchm« mittel« Gas vergiftet. Al« Grund zur Tat wir Schwermut angenommen. — In der Sonntagnacht brach im Kruschwitzschen Hause in Ottendorf ein Schadenfeuer aus, dem da« ganz obere Stockwerk de« Gebäude« zum Opfer fiel, Der durch den Brand angMchte Inventar- und Gebäudeschaden i ziemlich bedeutend. Vier Familien sind obdachlos ge worden. mig- i »wir den; tiat! Scht- Amtlicher Teil. kekannimaAung. Es wird darcuf cufmerksam gemacht, daß nach Kirchengcsktz nur Kinder, dir den Religionsunterricht Schule brsucht haben, konfirmiert werden können. Httendorf-Hkrissa, am 24. Sept. 1925. Der Kirchenvorftaud Bannewitz. Der Bau einer Kraslwagenhalle in Posstndorf zum Unterstellen der Wagen der staatlichen 7- D«r Wiederaufbau dir Zschopaubrüäe bei Krirbsteiu. Linie Dretden—Poss«ndorf ist von den hiesigen Gemeinde- Gekörte Bullen. Der Bulle des Herrn Landwirt Ernst Müller — Orttteil Cunnersdorf — ist für den öffentlichen Gebrauch angekört worden. Hierbei wird darauf hingewiesrn, daß die Benutzung nicht gekörter Bullen verboten ist und daß zuwtderhandelnde Bullenhalter und Besitzer von Kühen nach 8 13, 1 der Körgesetze« vom 15. März 1913 bestraft werden können. Httendsrf-HkriTa, am 22. Septrmbcr 1925. Der Bürgermeister. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf.Gkrilla, den 24. September syrs. — Beim Abnehmen von Aepseln stürzte am ver gangenen Sonntage der an der Hammermühle wohntnde 72 jährige Herr August Menzel van der Leiter und erlitt derartigen Schaden, daß er daran starb. — Beim Spielen an der Radeburger Straße stürzt« rin kleine« Mädchen in die Röder. Ein anderes kleine» Mädchen rief schnell seine in der Nähe beschäftigte Mutter, dieser gelang cs die Kleine, die bereit« von dem Wasser nach der Mitte der Röder getrieben worden war, noch zu retten. H- Im Familienabend im Hirsch am Sonntag wird Herr Superintendent Dr. Heber einen Vortrag halten Über: Ein deutscher Arzt al« barmherziger Samariter im afrikanischen Urwald. — Die Staatsstraße Dresden-Hoyerswerda wird in Lausa (Flur Weixdorf) von km 6,8 bis 7,2 vom 22. Sep- tember auf die Dauer der Straßenbauarbeiten für den Durchgangsverkehr gesperrt. Der Verkehr wird auf di« Fuchsbergstraße verwiesen. — Sarrasani al« Pionier des Deutschtums. Der letzte Tag, an dem der Zirkus Stosch-Sarrasani in Buenos Aires spi«lte, um dann nach Brasilien und später von da nach Deutschland zurückzukrhrr», brachte ihm noch «ine Ehrung durch die deutsche Kolonie. Zu der Vorstellung hatte sich «in« große Anzahl Deutscher und Vertreter deutscher Ver einigung«« eingesunken. Um Direktor Stosch-Sarrasani ein sichtliches Zeichen der Verehrung seiner Landsleute mit auf den Weg zu geben, wurde ihm «in Gedenkblatt mit folgenden Inhalt: „Die deutsche Kolonie Burno« Aires an erkennt hiermit die hohen Verdienste um die Förderung des Deutschtum« im Au«lande, welche sich Herr Direktor Stosch- Sarrasani mit seinem erstklassigen Zirkusunternehmen während seiner Gaßreise in Südamerika und speziell in Argentinien erworben hat. Er hat es, wie kein anderer, verstanden, da« durch den Krieg geschwächte Ansehen der Deutsch:» hier in Argentinien wieder zu heben und zu be- festigen. Au« Dankbarkeit widmen wir ihm dieses Gedenk blatt und hoffen, daß e« uns vergönnt sein mög«, nach seiner Rückkehr au« Europa hier dauernd sein« zirsenfische Kunst bewundern zu könnnen. Buenos Aires, den 11. Juni 1925, Die Deutsche Kolonie Buenos Aiere«. (Folgen Unterschriften.)" «r- lein kein 'S rich- >enn -gt? Das ent- eier- ihm Echriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto Nr. d«> MtttWtWS- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeindcrates MU den Beilagen „Neve Illustrierte", - vl, »Oltindorser Aktuna' erscheint Di»«» - lag, V»«n«r»!rig »nd Lonnabend. - " V« B,,,a«-Pret, «Kd «U Werina « j^en Mona!» bekannt gegeben. » Ja, Y«L« hbhr.ee Gewalt sKrieg od. sanft. - L irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der L H Aeitnng, d. Lieferanten od. d. Befördern»^ L -» Eduächtan-ery Hal der iS «lieh er betnea Vw> - » sprach auf Mefenmg oder Nachlieferung der - m gettaas »d. NüLeahluaz d. Be^g,preise». 2 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. M AUMü! amtlichen Bekanntmachungen 8 zu Ottendorf-Okrilla. Mode und Heim" und »Der Kobold*. 8 Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend