Volltext Seite (XML)
Lokal-AnZeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend K«ck« »«Ä. L Gemeinde - Giro - Koni» Nr, Sonntag, den 23. August 1925 Nummer 98 Amtlicher Teil Bekanntmachung «irchennachrichten. Sonntag, den 23. August. Vorm. S Uhr Predigtgottesdienst. Borm. ^/, 11 Uhr Kindergott«»dienst. Abends 8 Uhr Jugendveretuigung im Pfarrhaus. Montag abend» S Uhr Kirchgemeindevertreterfitzung. Lrach und so daß nach der Neustadt führende Straßenbahn- gleit sperrte. Mit Hilfe der Feuerwehr wurde der schwere Lastkraftwagen zur Seite gebracht. Höckendorf. Als Täter des vor einigen Tagen auf der Straße Höckendorf—Ottendorf im Staarsforstrevier Laußnitz an einer 60 jährigen Frau verübten Sittlichkeitver brechen ist ein Steinarbeiter aus der hiestgen Gegend festge- uommen worden. Wilsdruff. Im Dampfziegelwerk waren in der hinter der Ziegelei geelegrnen Lehmgrube drei Arbeiter mit dem. Abgraben von Lehm beschäftigt, al« die etwa 3 Meter hohe Lehmwanb plötzlich einbrach. Während zwei Arbeiter sich in Sicherheit bringen konnten, wurde der 44 Jahre alt, Arbeiter Bruno Rüdiger von den Lehmmafsen begraben. Die sofort eingeleiteten Rettungsarbeiten förderten ihn nach kurzer Zeit als Leiche zutage. Frankenthal. Mit dem Rade tödlich oerunglückt ist zwischen Großhartha und Bühlau der 48 Jahre alte Haus- befitzer und Musiker R. Heide von hier. Passanten fanden ihn leblos am Wege. Wilthen. Hier sprang ein 5 Jahre alter Knabe so unglücklich beim UebersetztN eines Graben« in Glasscherben, d e im Grase versteckt lagen, daß er sich den Fuß durchschnitt. Lrebsen. Sin auf der Straße nach Altenhain fahrender Radfahrer wurde von einem entgegenkommenden Aalv umgerissen und beiseite geschleudert. Außer einem zer- Gemäß § 35 de» Umsatzsteungesetzes in der Fassung de« Steuerübrrleitungsges-tzes hätten die Angehörige« der Land- und Forstwirtschaft sowie der Gartenbaues an sich innerhalb des Monats Juli 1925 eine Steuererklärung über die Umsätze des Wirtschaftsjahre 1924/1925 (1. Juli 1924 — 3o. Juni 1925) adzugeben gehabt. Hiervon sind zur Erleichterung des BcranlagungSve, fahre» alle die buchführen den Steuerpflichtigen befreit, die auf Grund sorgfältiger Prüsung nach bestem Wissen und Gewissen dir Ueberzeugung erlangen, daß die Summe der Voranmeldungen, die sie über die Umsätze de« Wirtschaftsjahres 1924/1925 abgegeben haben, und die Summe der geleisteten Vorau«zahlungen ihren tatsächlichen steuerpflichtigen Umsätzen im Wirtschafts jahr 1924/1925 entspricht. Da« Recht der Finanzamtes, dri Abgabe einer Steuererklärung trotzdem auch von diesen buchsührenden Steuerpflichtigen zu fordern, bleibt unberührt. Die Veranlagung der nichtbuchsührenden Landwirte erfolgt nach den vom Herrn Reichsminister der Finanzen festgesetzten Richtzahlen. Da« Finanzamt fertigt den zu veranlagenden Ntchlbuchsühreudea Landwirten einen Vordruck zu einer ver einfachten Umfatzsteuerelkläruug zu. Allgemein unterbleibt ein« Veranlagung in den Füllen, in denen der zu er wartende Steuermehrbetrag die auszuwendendr Arbeit nicht lohnt. Die Umsatzsteuerpfltchtigen im Bezirk de» Finanzamts Radeberg, denen ein Vordruck zu der Umfatzsteuerelkläruug für das WirlschaslSjahr 1924/1925 zugesertigt worden ist, werden hierdurch ausgefordrrt, die vorgejchriebenen Er klärungen bis spätestens 5. September 1925 bei dem unter zeichneten Finanzamte schriftlich einzureichen, oder die er- forderlichen Angaben an Amtsstelle mündlich zu machen. Bis zum gleichen Zeitpunkt haben die buchlüyrenden Pflichtigen, die von der Abgabe einer Umsatzsteucrerllärung nicht befreit sind, dieser Verpflichtung uachzukommrn. Vordrucke hierzu können bei dem unterzeichneten Finanzamt« kostenlos entnommen werden. Die Einreichung der Erklärung kauu durch — erforder lichenfalls zu wiederholende — Geldstrafen bis zu je 5000 R.M. erzwungen werben; Umwandlung in Haft ist zulässig. Das Gesetz bedroht denjenigen, der über den Betrag der Entgelte wrffentltch unrichtige Angaben macht oder sonst vor sätzlich die Umsatzsteuer hinterzieht oder einen ihm nicht ge bührenden Steuervorteil erschleicht, mit Geld- und Freiheits strafen ; der Versuch ist strafbar. Bei verspäteter Einreichung einer vom Finanzamt angeforderten Umsatzsteuererllärung is das Finanzamt berechtigt, einen Zuschlag bi« zu 10 o. H. der endgültig festgesetzten Steuer aufzuerlegen. Hladeöerg, den 22. August 1925. Pas Aiuauzamt rissenen Anzug, eiaem verbogenen Rad und einigen Fletsch wunden erlitt ,r keinen Schaden. Nachdem sich die Auto fahrer überzeugt hatten, daß der Radfahrer noch lebte, fuhren si« in rasendem Tempo davon. Die Nummer de« Auto« war le der nicht gemerkt worden. Glauchau. Lin schwerer Unfall, der leider ein Menschenleben fordert«, ereignete sich in der 6. Abendstunde. Lin Radfahrer kam au« einem Fabrikhose an der Auestraß« g-saorm, während zu gleicher Zeit der Oberprüfmeister Keller vom Urberlandwerk Glauchau mit seinem Motorrad die Auestraße daherfuhr und um die Ecke biegen wollte. Der Radfahrer sprang in der guten Absicht, einen Zusammenstoß zu verhüten, schnell von seinem Rade, das dabei auf die Straße siel. Keller stürzte mit seinem Motorrad über da« Fahrrad und blieb ohne Besinnung liegtn, au« Nas« und Mund stark blutend. Der Schwerverletzte wurde sofort nach seiner Wohnung gebracht, wo der Arzt einen Schädelbruch feststellte, an dessen Folgen der Verunglückte in der folgenden Nacht verschieden ist. Ehemnitz. In der Nacht zum Donner«tag gegen 2 Uhr ereignete sich in Gornsdorf im Erzgebirge ein schwere« Autounglück. Angehörige der Firma Bernhard in Burg- Hardtsdorf fuhren mit ihrem Auto in der Richtung nach Buckhardtsdorf und prallten in der Näh« der Rabscheu Bäckerei gegen einen hölzernen Mast. Da« Auto wurde zer- lrümmerl. Dem Werkmeister Nebel wurde der linke Arm zerfchmettert, d«r Schneider Kunze erlitt Armbruch und schwere Ripprnquetschungen. Plauen. Auf dem der Stadt Plauen gehörigen Rittergute Syrau war der 19 jährige aus Gräfenroda in Thüringen gebürtige landwirtfchaftliche Arbeiter Rudolf Weiß damit beschäftigt, von einem Erntewagen Getreide ab- zuladen. An der Seite des Wagens lehnte eine Gabel, wie sie zum Aufgreifen von Heu benutzt wird. Weiß rutschte plötzlich au« und fiel gerade an der Stelle zum Wagen her- lunler, an dem die Gabel mit den Zinken nach unten lehnte. Er stieß sich dabei den S'.iel der Gabel mit solcher Gewalt in den Leib, daß da» Holz bi- zur Leber durchdrang und ditse wie auch andere innere Organe völlig zerrissen wurden. Der Schwerverletzte wurde im Plauener Kraukeuhause operiert, ist jedoch am Mittwochabend, nachdem er bi« zuletzt, bet voller Befinnuung war, feinen schweren Verletzungen er legen. Adorf. Erzgeb. Infolge Unwohlsein« stürzte der Schuhmacher Müller zusammen und kam so unglücklich mit dem Hals auf die Stuhllehne zu liegen, daß er, da Hilfe nicht zur Stelle war, erstickte. L »»rh« H Aid er ns A der Äntkitzon-BrNa« i wandten Werufszweige zur Umsatzsteuer auf das Wirtschaftsjahr 1924/1925. des Gemeinderates KU. Ottendorf-Okrilla. MU den Vellage« „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und »Der Kobold". Schrisileitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. LertUches und Tiichfisches. <vttenüorf.<vkrilla, den 20. August s92s. — Im amtlichen Teil der heutigen Ausgabe befindet sich eine Bekanntmachung des Finanzamtes Radeberg über dre Veranlagung der Angehörigen der Land- und Forst wirtschaft sowie oea Gartenbaues zur Umsatzsteuer sür da« Wirtschaftsjahr 1924j1925, aus die besonders hingewiesen wird. — Die hiesige Arbeiter-Samariter-Kolonne beabsichtigt auf dir Zett vou mer Wochen bedürftige Kinder des oberen Erzgebirge» zur Erholung hier kostenlos unterzubringen. Edeldenlenoe Familien, dir gewillt sind ein Kind aus die Zett auszuuehmen, wollen ihr, Adresse an Herrn Zlaluik, Auenstraße 3 oder irgendeinem bekannten Mitglied der Samariter-Kolonne mtueilen. — Die Pilzernte, die dieses Jahr lange auf sich warten lieb, hat nunmehr emgesetzt, nachdem Regen bet warme Witterung .ntedergegangen ist. In ziemlicher Menge un schönen Exemplaren wurden dieser Tage die verschiedensten Ptlzartrn etngebracht. Die Rekordernte von 1922 tst freilic damit noch lange nicht erreicht. — Früher hatte ein Groschen zehn Pfennig, das heißt zehn einzelne Pfennige, und dl« meisten Kinder, die sür ihre Sparbüchse sammelten, mußten mit den allerkleinsteu Münzen ausaugen stud erhielten einen Kupferpsrnnig oder Heil!" ist ein uralter deutscher, fchriftmäßtger und christlicher Gruß. Wir finden ihn schon im Schrifttum de« 12. Jahr- Hunderts. Im Volksmunde hat er sich bis in die Zeil der Turnens gerettet. Als Turnergrub aber ist er in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhundert» aufgekommen und hauptsächlich im Vogtlands gebraucht worden. Er sucht« seinen Weg in die Weite, fand hier freundliche Aufnahme und da Widerspruch, weil mau andere Fügungen, z. B. „Heil auf!» „Frisch aus l" für schöner hielt. Da trat 1846 Jahn selbst im Dresdner „Turner" und im „Nachrichteublatt" von Ravenstein für „Gul Heil!" eia, und Heubner widmet ihm sein Gedicht „Turnergrub". Als die Schwaben in demselben Jahr ihr zweites Turufest in Heiibronu feirvten, ging der Gruß schon von Mund zu Mund. Und dann hat er die ganze Tmnerfchaft für sich gewonnen. Es ist ein Wunsch der in dem Gruße liegt; er ist die sprachlich kurz und fillen schön gefaßte Anteilnahme, die ein Turubruder für den anderen bereit hat. Wenn man ihn recht versteht, so wird eirum der Unsinn der mancherlei Nachbildungen klar. Wo er auch erschallt, ob in froher Runde oder aus Höhepunkten de« turnerischen Lebens, immer soll er das Bekenntnis zu der inneren Brrbunoeusein, die der beste Teil de» turnerischen Gemeinschaftslebens ist. — Das Turnerkreuz — die vier I?. Das Turnerkreuz verdanken wir dem hessischen Turn- vater H. Feljing, der, von Beruf Kupferstecher, Vorsitzender der Darmstädter Turngemeiube war. Wie er die vier An fangsbuchstaben des Wahlspruche« zum Turnzeicher zu- sammenftellt«, z«igte er zuerst den Fistbesuchern b«im zweiten schwäbischen Turnfest in Heilbronn 1846: „Ich habe sie zum Zeichen vereint, sie bilden — wie die Tmnerfchaft — gleiche Krast, gleiche Form und Stärke nach allen Seilen. Es ist das Viereck überall gleich stark, fest in dea vier Ecken stehend. Nehmt'« wie ihr wollt, es ist da« au« dem kV. Dre« den. Eine Störung im Straßenbahnbetriebe entstaub am Mittwoch abend gegen 7 Uhr dadurch, daß an der Auffahrt dec Augustu«brÜcke ein schwer beladener Last kraftwagen der Kamenzer Speditionsfirma Böhme zusammen- 1 höchsten» einen Zweier. Damals konnte man allerdings sür dieses kleine Geld mehr kaufen, als heute, und die kleinen Münzen waren mehr geachtet, als jetzt, wo wir al« Volk überhaupt stehen Durch die Inflationszeit haben wir das rechte Außenmaß für Zahlen verloren und können UN« mit den kleinen Werten nun nicht mehr zurechtsinden. Vor zwei I ihren ging es nur nach Huuderttausendrn, daun nach Millionen und Milliarden, sogar nach Billionen. Der Nalleuwähnfinn brachte uns um jeder Zahleuverständnis und zwang uns dem Zahlen gegenübrr, auch diejenigen, die durch die lange Tradition einer ruhigen Entwicklung feste Zahlenbe griffe mitgebrächt hatten; die gerade vielleicht am meisten, weil die Grundlagen ihre« rechnerischen Denkens dadurch er- chüttert wurde. Wer es feiner Zeit noch miterlebt -at, daß eine Sache heut« hunderttausend Mark, morgen vierhunderttausend, in drei Wochen vielleicht drei Millionen kostete oder noch mehr, der konnte sich unter Zahlen einfach nichts mehr anders denken, sie waren lediglich zu Worten geworden, die keine Bedeutung mehr hatten. Den Kindern ist es auch so gegangen, nur daß diese die festen Vor- stellungen dafür nicht mitgebracht halten. Es ist überhaupt wie ein Wunder, wie wir alle wieder so schnell und so be- stimmt un« an die kleinen festen Zahlen gewöhnt haben. Freilich nicht au dir ganz kleinen. Ein Groschen besteht heute für di« allermeisten Menschen aus zwei Fünspfennig- stücken, für wenige aus fünf Zweipsrnnigstücken, nur sür die Kassiererin beim Geldwechseln aus Einzelpfenniqru, und einem Fünspfenuiger. Man kann «S erleben, daß sich die Leute entschuldigen, wenn sie mit Kupfer bezahlen, oder daß sie auf Herausgabe der restlichen Kupserpfennige ver zichten, wenn cs Mühe macht, sie aus der Kasse zusammen zusuchen. Diese Großzügigkeit iß ein höchst ungesunder Zug und zeigt immer noch da» Schwankende der UebergangSzeit an. Früher sagte man: wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler nicht wert. Man ehr« den Pfennig, hatte den Taler, sparte den Taler zusammen und die Lummen, die die Inflation mit räuberischer Hand aurplündern konnte. Es wird un« nichts übrig bleiben — wir müssen wieder mit dem Pfennig rechnen lernen. — Der Gruß der Deutschen Lurnerschaft. Ihren schönen Gruß haben die Turner Nicht erfunden, sie haben ihn nur wre so viel:» wieder lebendig gemacht. „Gut " Di« »Ottendorf« Zeitung- «scheint Dirn»» " lag, Donner-tag und Sonnabend. U D« B«i»«»-Prei» wird mit Dcgdm » L jeden Monat» bekannt gegeben. ü Fall« höherer Gewalt sKrieg cd. sous!. » 2 irgendwelcher Störung«« de» Betrieb»« der " 2 ^«ituug, d. Lief«nwl«n »d. d. V«förde«n8»- L - iktnrichtungen) hat dir B-zi-hrr Leinen Dn» " sprach ans Viesern«« »d«r Nachlieferung der I 8«ttnng »d. RüL^chlung d. Bepig-pr-lse». ». Postscheck-Konto Leipzig Nr. 28148. . über die Veranlagung der Landwirtschaft «nd ver- m-l ärmer sind und eigenilich immer noch in - - - - > allerhärtestrm Ringen um die einfachsten Existenzmittel 2H. Jahrgang