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M U Li M W K N U W KU N W U U U UU UU MW V V UVV V V « V V V " w MUMM Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend M AszcheW! Postscheck-Konto Leipzig Nr, LS148. Cchriftlettung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 80 ) 24- Jarhgang. Mittwoch, den 5. August 1925 amtlichen Bekanntmachungen pz Ottendorf-Okrilla. 1 «iqrsiM wnd«, « h«, KWK Gemeind» - Giro - Konto Nr. 18k ' - Mr ^Vtt«nL°rfn ZUtuna- rrschrini Mrn»- « - - - üülkkNöWWT- t.dm Monat. b.Lannt geg.be». L - - 2« Fall« höherer SServalt (Nrieg ob. s.nst. - 2 2 Diese Zeitung veröffentlicht die E ^evung, v. Meferante« oo.VeforveruNgs- » v « >« - . du «emetnderat« :..^..'.',.k.^.'..»»<"!^ d« BM-gm .N,u« .Mob, -»d tz.im- wd .v„ Amtlicher Teil. Gekörte Bullen. Der Bulle de« Herrn Gutsbesitzers Orkar Thieme hier ist für den öffentlichen Gebrauch angekört worden. Hierbei wird darauf hingewiesen, daß die Benutzung nichtgrkörter Bullen verboten ist und daß zuwiderhandclndr Bullenhalter und Besitzer von Kühen nach 8 13,1 des Körgrsetzes vom 15. März 1913 bestraft werden können. Httendorf-HkriLa am 3. August 1925. Der Bürgermeister. Oertliches und Sächsisches. Bttendorf-Gkrilla, den q. August zSas. — Daß Vorsicht beim Genuß neuer Kartoffeln geboten ist zeigen wiederum gefährliche Erkrankungen. Leicht ist man geneigt, nach dem Genüsse neuer Kartoffeln, die, wie alle unreifen Früchte, Durst erregen, Wasser zu trinken, was aber äußerst gefährlich ist, da hierdurch eine Gärung im Magen eintritt, die lebensgefährlich wirken kann. Vollkommen unschädlich ist e«, den Durst durch Kaffee zu stillen, weil in ihm das Wasser abgrkocht ist. Jetzt, wo die Leit de« Obstes beginnt, ist namentlich den Kindern fortge setzt einzuschärfen, wie gefährlich der Genuß von Wasser nach dem Obste wirkt. Radeburg. Di» Kraftomnibus-Linie Großenhain- Radeburg ist Sonnabend, den 1. August, eröffnet worden. Hellerau. Zu großer Vorsicht mahnt folgende» Vorkommnis. In stiller wohlverständlicher Freude hat hier eine Dame Heidelbeeren in Flaschen eingemacht. Mit Gr- nugluung Übersicht sie die stattliche Zahl der Flaschen mit dem wohlschmeckenden Kompott für den Winter. Seit Tagen reihen sich in der sogenannten guten Stube an der Wand hin, bi» sie — di« Flaschen — nach dem Keller ge bracht werden sollten. Am Mittwoch, mitten in der Nacht, erschüttert ein lauter Knall da« Hau« und schreckt die Be wohner aus den Betten auf. Von Ahnung erfüllt, eilt die alte Dame nach dem vorderen Zimmer. O, welch furcht barer Schreck! Eine der großen Flaschen ist durch dar Gähren der Heidelbeeren zersprungen und die Masse hat sich gewaltsam Luft geschafft — und wie! Die Bewohner find dem Unfällen nahe: Decke, Wände, fast alle guten Möbel, Bilder, Teppich und Deckchen, alles ist besudelt von den Heidelbeeren. Die Nacht geht drauf mit dem fchnelleu Reinigen, doch wie sieht die Wohnung aus. Decke und Wände müssen neu vorgertchtet werden, viele« ist glatt ver dorben Das find teure Eiumachebeeren l Dresden. Neben der Untersuchung des Tolle- witzer Skandal« läuft noch ein anderer Fall, mit dem sich die Dresdner Staatsanwaltschaft seit einiger Zett befaßt. ES dreht sich hier um recht bedenkliche Verfehlungen in der Totenregistrande beim Polizeipräsidium zu Dresden. Ein dort tätiger Regierungssekretär Wohlleben hat in zahlreichen Fällen höhere Gebühren erhoben und die auf so unredlich- Weise erlangten Differrenzbeträge in seine Taschen fließen lassen. E» konnten fast achtzig derartige Sinzelfälle festge- stellt werden, bet denen der ungetreue Regierungssekretär gegen 16000 Mark erhielt. Diese Verfehlungen dürsten be- reit» in nächster Zeit zur gerichtlichen Aburteilung kommen. — Soll «in« Leiche eingeäschert werden, dann macht sich «ine besondere polizeiliche Erlaubnis erforderlich und es muß eine Bescheinigung beigebracht werden. Der Regierung«- frkrrtär hat nun in derartigen Fällen höhere Gebühren in bisher 76 sestgestellten Einzelfälle erhoben. Glaufchnitz. Am Donnerstag früh wurde von einem Pilzsucher in der Nähe de« Rittergutes Glauschnitz aus Flur Röhrsdorf eine auf einem Holzhaufen liegende männliche Leiche gefunden. Die Leiche war stark angekohlt, sodaß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß die Person ermordet wurde und durch Verbrennungen beseitigt werden sollt«. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß Selbstmord vor- liegt. In der Nähe der Leiche wurden Stoffreste von Rock und Weste sowie Lederzeug von guten Hosenträgern und Reste von einer Schokoladentafel gesunden. Dicht neben der Leiche lag ein offene« scharst« Taschenmesser. Die Persönlichkeit de« Aufgesundenen ist unbekannt. E« scheint, al» ob er rechts einen Klumpfuß gehabt hätte. Klridungs- «st« befinden sich beim Bürgermeister in Röhrsdors bei Königsbrück. Die Leiche wurde nach der Totenhalle in Krakau überführt, Löbau. Zur Teilnahme an der Fahnen weihe der Löbauer Ortsgruppe des Reichsbanner« hatten sich ungefähr 2000 Reichsbannrrleute au« den Be zirken Dresden, Zittau, Bautzen, Kamenz, Görlitz und Löbau eingesunden, die nach einer mittag« abgehaltenrn Platzmusik sich im Festzug nach dem städtischen Sportplatz om Löbauer Berg begaben, wo die Weihe der neuen Fahne stattfand. Der frühere sächsische Ministerpräsident Kreis- Hauptmann Bück hielt die Festrede, nachdem Redakteur Richter die zahlreichen Festgäste begrüßt hatte. Die Veran staltung ist in guter Ordnung verlaufen. Geißmannsdorf. Dreifacher Blitz. Bei dem am Donnerstag über unferm Ort ziehenden Gewitter schlug der Blitz in da» Wohnhau« de« Gutsbesitzer» Alwin Preusche, ohne zu zünden. Er zerstörte Mauerwerk, Fenster und elektrische Leitung. Beim Wirtschaftsbesitzer Herrn Richard Steglich kam dir Blitz zum Ofen heraus und warf da« Küchengerät untereinander. Am Wohnhaus de» Gutsbesitzer« Herrn Arndt Richter wurde ein Streifen Putz weggeriffen und 3 Personen erhielten einen elektrischen Schlag, ohne Schaden zu leiden. Ob die drei kalten Schläge Teile eine» Kugelblitze» waren ließ sich nicht beob achten. Döbeln. Die SchuhmacherzwangSinnung zu Döbeln feiert vom 1.—3. August ihr 600 jährige» Bestehen. Au» diesem Anlaß wurde eine Jubiläum«fachausstsllung für da» Schuh- und Ledergewerbs veranstaltet. Ein besonderes Schaustück bildet der „Hindenburgstiefel", bisher der größte Stiefel der Welt, den 6 Döbelner JnnungSmeister in 750 Arbeitsstunden gemeinsam angefertlgt haben. Zu seiner Herstellung wurden 10 ganze Rindsheute und 184 Pfund Bodenleder verarbeitet. Die Sohle ist 190 cm lang und 73 cm breit. Der Schaft twirgt mit den Futter nnd Kappen 110 Pfund. Er ist 5 Meter hoch, oben hat er 5 Meter Umfang. Der Boden ist mit 20 M«ter langer Wäscheleine genäht. Das Sporenrad mißt 50 cm. Durch seine Größe wirkt der Stiefel wie ein Denkmal. Leipzig. Ein aufs«henerregender Vorfall ereignete sich am Freitagnachmittag in der 4. Stunde am Königs platz. Auf dem Dache de» Grundstück« Königsplatz 5 waren mehrere Abeiter mit der Reparatur des Dache» beschäftigt, darunter der 17 Jahre alte Klempnerlehrling Günther. Aus noch nicht völlig geklärter Ursache stürzte der Lehrling plötzlich vom Dach« herab. Mit schweren Verletzungen wurde der bedauernswerte junge Mann aufgehoben und nach dem Krankenhau« St. Jacob gebracht, wo ein Schädel- und ein Unterscheukelbruch festgestellt wurden. Hoffentlich gelingt es der ärztlichen Kunst, den jungen Mann, d«r so, früh ein Opfer seines Berufe« wurde, am Leben zu er halten. — Am Freitag kurz vor 10 Uhr abend« find auf der Lützner Straße zwischen Lindenau und Schönau, an «in« Stelle, wo die Straße einen Bogen macht, zwei einander eutgegrnsahrende besetzte Personenkraftwagen zusammenge- fahren. Hierbei hat der von Leipzig kommende Wagen, der außer mit dem Führer noch mit zwei Insassen besetzt war, überschlagen und Führer und Insassen unter sich begraben. Sie konnten erst au» ihrer Lage befreit werden, al» vor- übergehende Fußgänger den Wagen in die Höhe gehoben hatten. Außer Hautabschürfungen hatten sie anscheinend keine ernstlichen Verletzungen erlitten. Die Insassen des anderen Personenkraftwagen« kamen mit dem Schrecken davon. Bride Kraftfahrzeuge waren betriebtunfähig gr- worden. — Ein kalter Blitzschlag traf in Teichwolframsdorf die Werkstätte der Schlossermeisters Paul Ost. Dabei entstand eine Benzinrxplosion, durch die der Schloffermeister und fein Gehilfe Morgenstern schwere Brandwunden erlitten. Da» Gebäude selbst, da« erst neu errichtet war, wurde so schwer beschädigt, daß c» abgebrochen werden muß. Hartenstein. Ein eigenartiger Autounfall er. eignete sich hier mit einem Lastkraftwagen, der an einem Hause der Zwickauer Straße hielt. In der Zeit, wo die Führer des Fahrzeuges gerade beschäftigt waren, Altwaren abzuladcn, lößten sich plötzlich die Bremsen- Das Auto rollte in voller Fahrt gegen das Haus de« Bauunternehmers Austel. In derselben Minute fuhr an dem Hause ein mit einem Pferd bespannter Wagen vorüber. Da« Pferd wurde von dem Lastkraftwagen erfaßt und zu Boden ge worfen, wo e« auf der Stelle erstochen werden mußte. Grumbach bet Hohenstein-Ernstthal. Bei einem rieser Tage hier ausgetretenen Gewitter traf ein Blitzstrahl das Anwesen des Besitzers Eugen Riedel, der erblindet ist und dem auch noch vor kurzem ein Bein abgenommeu werden muß'«. Das Scheunen- und Stallgebäude brannten nieder, auch wurde das Wohnhaus '.stark beschädigt. Große futtervorräte und landwirtschaftliche Geräte verbrannten. )rr Bedauernswerte hat nicht vesichert. Annaberg. Einen großen Erfolg sowohl für den veranstalteten, nur 400 Mitglieder umfassenden Keglerver- >and, als auch für die Stadt Annaberg hat da« am Sonntag begonnene 18. Sächsische Bundeskegeln. Die 24 Aspalt- und eine Bohlenbahn umfassende FHIegelhalle steht auf dem Hektar großen Schillerplatze gegrnüber der Annaberger Festhalle, in der ebenfalls noch sechs vollständig neue Asphaltbahnen für das Bundeskegeln eingebaut worden find. Cainsdorf. In der stillgelegtrn Kaiserin Marien- Hütt« entstand ein größerer Brand, durch welchen die ehe malige Granatrngießerri vollständig niederbranute. Da« Feuer fand durch die Holzbauten reich« Nahrung und unter großem Getöse stürzte der Bau in sich zusammen. Aue. Der 24 Jahre alte Angestellte Kauert au» Leipzig kam einem im Büro al« Boten tätigen Invaliden zu nahe und stieß sich dabei ein Rasiermesser, da« der Invalide in der Hand hatte ins Herz. Kauert war sofort tot. Der Invalide wurde in Hast genommen. Das LZümchsn „NsrMmelrmlchl". 'Als unser Herr einst Blumen schuf — Diand jede La — auf seinen Ruf, l iinv alle im Gewände kamen — fragten, sich neigend, ihn nach dem Namen. Der Herr benannte die tausend Gestalten — Besaht, ihren Namen wohl zu behalten. Da kam am Schlüsse ein Blümlein zurück -- Und klagte mit einer Träne im Blick: Ich habe in dem großen Verein — Vergessen, Herr, den Namen mein. Der Herr — mit ernstem Angesicht — Zum Blümlein freundlich drohend spricht: „Vergißmeinnicht!" Das Blümlein dachte der Rede nach — Zog sich zurück an den stillen Bach, Sein freundlich Blau, sein Heller Stern, Glänzt anspruchslos von Menschen fern. Wenn gute Menschen vorübergeh'n Und dieses freundliche Blümchen seh'n, Wenn stille Liebe es sinnend bricht — Aus ihm noch die himmlische Stimme spricht: „Vergißmeinnicht!" Aus einem uralten Buch des vorigen Jahrhunderts. Dresdner Schlachtviehmarkt. 3. August 1925. Auftrieb: 158 Ochsen, 180 Bullen, 332 Kalben uud Kühe, 673 Kälber, 811 Schafe, 2278 Schweine. Goldmarkpreise sür 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 38-65, Bullen 44—66, Kalben und Kühe 26—65, Kälber 52—75, Schafe 33—64, Schweine 70—89. Die Stallpreis« find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüsungrstelle sür Rinder 20 o/,, für Kälber uud Schafe 18 und sür Schwein« 16 °/» nirdriger als die hier aufgesührteu Marktpreise. Produktenbörse. 3. August 1925. WrizeuW6,1—26,6. Roggen inländischer 20,1—20,6. Wintergerste 19,5—20. Hafer 24—25. Mais 21,5— 22. Raps 33,5-34,5. Erbsen 30-31. Rotklee 225-255. Trockenschnitzel 12,75—13,25. Zuckrrschnitzel 19—21, Weizenkleie 13,2—14. Roggenkleie 14,4—15,8. Wrizeu- mehl 37,50—39. Roggeumrhl 31—32,5. Die Preise vrrstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken uud Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle- ander« in Rindtstmtngen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. Hierzu «ine Bellas».