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Zeitung 2 Dir »Ottendorfer Zettuna' erscheint Dtn»» j tag, Donnerotag und Sonnabend. 2 v« V«,«»»-Pr,io wtrd »tt Vegttm ; jede« Monat, bekannt gegeben. 2 I« Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. ! L irgendwelcher Störungen d« Betrieb« der ! L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»» ! - Sinrichtungen) hat der Bezieher ketnen An- ; »» sprach auf Lieferung od« Nachlieferung der > 2 Zeittmg »d. Rll-K^ihlung d. Bepigoprels,». . Postscheck-Konto Leipzig Nr. 28148. Gemeinde - Giro - Konto Nr. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates M Ottendorf-OkrÄa. Mst den Bellagm »Neue Illustrierte", .Mode und Heim" und .Der Kobold". Echristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgehend Nummer 68 Sonntag, den Juni 24» Jahrgang. H Heimat. - Z v Deine kommende« Jahr« F wandern entgegen dir . V K wie eine fremd« Schar, Z tl wie ein schweigendes Heer. Z 8 Ueber totes Land Ä Vf gehst d« schweigend, A F in dein Schicksal gehüllt, K hinein in grötzere Zukunft. - Nur deine Sehnsucht - 8 lah nicht sterben Z An einsamen Wegen. L Trage sie als heiligsten Segen - - - S U aus dem verschollenen Gestern - Z in das leuchtende Morgen... Q Sturm-Gunda t. K Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, den iz. Juni >925. — Das Lehrerkollegium teilt uns zu der bevorstehenden Volkszählung folgendes mit: Das hiesige Lehrerkollegium hat beschlossen, daß durch die Teilnahme der Lehrer an der Volkszählung kein Unterricht aussallen soll. Für diese Stellungnahme find keine persönlichen, sondern rein schulische Gründe maßgebend gewesen. In der Kriegszeit und Nach kriegszeit mußte die Schularbeit sehr häufig unterbrochen oder ganz ausgesetzt werden — Lehrermangel, Kriegshilssdienst der Lehrer und Schulkinder bei Sammlungen, Kohlennot, Quäkerfpetsung, Nonnenvertilgung usw. — weiter wurde in den letzten Jahren der erzieherische und und unterrichtliche Erfolg der Schularbeit stark beeinträchtigt durch da« Fehlen auch der einfachsten Lernmittel, durch di« Unterernährung der Kinder, durch das Fehlen der häuslichen Erziehung, durch die üblen, sittlichen Einflüsse der Wohnungsnot und de« allgemein zu beobachtenden Schieber- und Wuchergeiftcs. Die au« diesen hier nur lückenhaft angrdeutrtrn Mißständen erwachsenen Unzulänglichkeiten wurden absichtlich zur Be gründung unberechtigter Vorwürfe gegen die Lehrerschaft benützt, sie wurden sogar Ausgang einer systematischen Hetze gegen die Arbeit der Volksschule. Die Lehrerschaft würde e« nun freudig begrüßen, wenn ihre Absicht anerkannt würde, mit dem oben genannten Entschluße nur der Schule zu dienen. Dem einzelnen Lehrer ist es überdies unbenommen, sich zur Zählarbrit zur Verfügung zu stellen, soweit es ihm seine dienstfreie Zett gestattet. — Mit der Volks- und Berufszählung am 16. Juui ist zugleich eine landwirtschaftliche Betriebszählung verbunden. Dieft foll Über di« wirtschaftlichen Veränderungen des Landwirtschaftsbetriebe« in den letzten 18 Jahren, also seit der letzten Erhebung gleicher Art im Jahre 1907, zahlen mäßig Aufschluß geben. Da die Bedürfnisse der Landwirt schaft nur dann richtig anerkannt werden können, wenn ein wandfreie Unterlagen über die derzeitigen Verhältnisse in der Landwirtschaft vorhanden sind, so hat jeder Landwirt ein Interesse daran, daß die Fragen, die im Land- und Forst- wtrtschastsbogcn an ihn gestellt werden, genau beantwortet werden. Er hat dabei nicht zu befürchten, daß seine An gaben für Steuer oder ähnliche Zwecke verwendet werden; denn die Angaben werden nur für agrarstatistische Ausgaben verwertet. Jeder, der eine Bodenfläche selbständig als Acker, Gartenland, Wiese, Weide, für Wein-, Obst», Gemüse-' Tabakbau usw., al« Holzland oder Fischgewäfser be wirtschaftet, hat einen Land- und Forstwirtschaftsbogen aurzu- füllen, auch wenn er diesen Betriebszweig nur al» Nebenbe rus betreibt. Also auch Gewerbetreibende, Arbeiter, Ange^j stellte, Beamte usw., die eine .größere oder kleinere Boden- fläch« bewirtschaften, haben einen solchen Bogen auszufüllen. Der Zähler hat bei der Verteilung der Zählpapiere genau darauf zu achten, daß jede Haushaltung, von der au« eine Bodenfläche bewirtschaftet wird, einen Land- und Forst- wirtschafttbogen erhält. Hiervon ausgenommen find dir Betriebe unter 5 Ar (500 Quadratmeter), aber nur dann, wenn auf ihnen nicht berufsmäßig Gartenbau, Weinbau oder Fischerei betrieben wird oder wenn e« sich nicht um Betriebe mit Rindviehhaltung handelt. Diese Kleinbetriebe haben aber mit ihrer Fläche auf der Haurhaltungrltste zu erscheinen. Vor Ausfüllung de« Land- und Forstwirtschastsbogen ist e« bringend erforderlich, die aufgedruckten Erläuterungen sorg- füllig durchzuleseu. Aus Grund der den Fragen beigrsügten Anleitung wird es dem Betriebsinhadrr nicht schwer fallen, die Fragen richtig zu beantworten. Die Flächenangaben find möglichst in Reichrmaß, daß heißt in Hektar und Ar zu machen. Nur wer hierzu nicht in der Lage ist, kann den Angaben da« landesübliche Flächenmaß (Acker, Quadratruten, Scheffel) zugrunde legen. Es muß besonders vom Zähler beim Einsammeln der Landwirtschaftsbogen darauf geachtet werden, daß bei L und L da« Flächenmaß angegeben iß, das heißt, es muß au« der Angabe ersichtlich sein, ob die Fläche in Hektar, Ar, Acker, Scheffel, Quadrakuten usw. abgegeben ist. Ferner ist es für den Zähler zweckmäßig, wenn er sogleich beim Einsammeln die Summen von L III, QI und II einer Prüfung unterzieht, denn hier kommen in der Regrl die meisten Unstimmigkeiten vor. Ist mit dem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb ein gewerblicher Neben- zwrig (Mühle, Brennerei usw., ferner auch «rwerbsmäßtg betriebene Steinbrüche, Sandgruben usw.) verbunden, so ist außer dem Land- und Forstwirtschaftsbogen noch ein Ge werbebogen auszufüllen, den der Zähler der betreffenden Haushaltung auszuhändigen hat. Ueberhaupt haben alle Bewirtschafter einer Bodenfläche außer dem Land- und Forstwirtschaftsbogen auch einen Gewerbebogrn auszufüllen, wenn sie neben der Bodenbewirtschastuug ein Gewerbe be treiben. Die sogenannten Kunst- und Handelsgärtner eien haben, wie die Landwirtschaftsbetriebe für den eigentlichen Gartenbau, für die Bodenbewirtschaftung einen Land- und Forstwirtschastsbogen, also keinen Sewerbcbogen, auszufüllen. Ein Grwerbebogen ist von den Gärtnereien aber dann aus- zufüllen, wenn mit dem Gartenbau eine Kranzbinderei oder Handel mit gekauften Blumen oder Verkauf von selbstge zogenen Blumen im eigenen Laden oder eine Dekoratton«- gältnerei, Landschaftsgärtnrrei, usw. verbunden ist. Dresden. Dienstag abend ist im Garten eines hiesigen Sanatoriums Stadlvrrordnrtenvizevorsteher Direktor Edmund Fischer (Soz.) erhängt ausgefunden worden. Fischer dürfte sich bereit« gegen 2 Uhr nachmittags entleibt haben. In dem Sanatorium hielt er sich krankheitshalber auf. Ueber die Gründe zu diesem Schritte ist noch nichts be kannt. — Die Dresdner Kriminalpolizei hat jetzt festgestellt daß der Mörder de« Straßenwärters Keil in Doberzeit bei Pirna der frühere Fürsorgezözling Kahl aus Wetßensee bei Berlin ist. Die Personalien wurden einwandfrei festgrstellt an Hand der von Kahl ausgesundenen Lichtbilder. Ver- mutlich hat sich Kahl nach München oder Hamburg gewendet. Die Polizei konnte seiner leider noch nicht habhaft werden. Hohentanne. Einr Autofalle von s chlimmster Art war von Bubenhand auf der Straße zwischen Hohentanne und Teichhäuser gelegt worden. Mitten auf der Fahr- straße lag eine eiserne Egge mit den Zinken nach oben. Ein Freiberger Monteur, der mit seinem Motorrads nächt licherweile die Stelle passierte, stürzte über dar Verkehrs hindernis und zog sich erhebliche Verletzungen zu, so daß er längere Zeit besinnungrlo« liegen blieb. Da« Motorrad ist beschädigt. Der verbrecherische Täter konnte iu einem Burschen aus Siebenlehn ermittelt werden. Sohland (Spree). Ein schwerer Autounglück er eignete sich hier am Donnerstag vormittag. Der Baum wollhändler Schuster aus Oederan kam mit hoher Ge schwindigkeit auf der Straße von Wehrsdorf her gefahren. Zu gleicher Zeit kreuzte das Automobil von Künzel, Groß postwitz, von Schirgiswalde kommend, di« Straße. Der Schustersche Kraftwagen fuhr Künzels Kraftwagen in das rechte Hinterrad, so daß er an einem Kastanienbaum ge schleudert und vollständig zertrümmert wurde. Durch den Anprall überschlug sich auch da« Auto - von Schuster und wurde schwer beschädigt. Herr Künzel mußte wegen innerer Verletzungen ins Krankenhaus übergesührt werden. Die übrigen Insassen kamen mit leichteren Verletzungen jdavon. Königshain bei Ostritz. Am Montag früh gegen 4 Uhr brach in der mit Stroh gedeckten Scheune des Guts besitzers Josef Böhmer Feuer aus. Während man dort mit den Löscharbeiten beschäftigt war, ging infolge Funkenfluges daß Haus des Fabrikarbeiters I. Ebermann in Flammen auf. Als man die Wafferschläuche auf dieses Gebäude ge- richtet hatte, fing auch das ältere Wohnhaus des Böhmer- schen Gut«« zu brennen an, so daß (nunmehr drei Gebäude in Flammen standen. Lrottendors. Beim Blumenpflücken fiel hier «in achtjähriger Knabe vom Feldrand auf die Straße. In diesem Augenblick wurde der Kopf de» bedauernswerten Kindes von einem vorbeifahrenden Geschirr ersaht, wobei der Knabe so schwer verletzt wurde, daß die Schädeldecke bloß lag. Chemnitz. Im Juli 1916 erregte im benachbarten Fichtigstal der Selbstmord des WirtschaftSgehilfeu Arnold großes Aufsehen. Der angeblich lebensmüde Mann hatte sich an einem Kleiderschrank in der Schlafstube erhängt. Nach einer Familtenstreitigkeit am Mittwoch wurde der Polizei von irgend einer Seite Mitteilung gemacht, daß Arnold seinerzeit nicht freiwillig au« dem Leben geschieden, sondern im Streite durch -seine Frau, seine zwti Töchter und seinen Sohn ermordet worden sei. Der damals 14 jährige Sohu habe seinen im Jahre 1872 geborenen Vater im Hausflur erwürgt und eine Schlinge um den Hal« ge worfen. Der Vater wurde dann in die Schlafstube im 1. Stockwerk gebracht und an einem Kleiderschrank aufgehängt, um dessen Selbstmord vorzutäuschen. Der Sohn verriegelte die Tür von innen und nahm daun seinen Weg durch ein Fenster. Die Mordkommission iu Chemnitz und Land- gendarmerir haben die Sache bereit« am Mittwoch unter sucht und die vier Beteiligten verhaftet. Sie sollen da« Verbrechen zum Teil etngestanden .haben. Die Frau de« Ermordeten hatte sich inzwischen mit einem Wtrtschaft»b«sttz«r wieder verheiratet. — Bei dem zu scharfen Nehmen einer Kurve stürzt« in Langenleuba-Oberhain das Auto des Fleischermrister« Pomsel aus Chemnitz um und begrub die vier Insassen unter sich. Pomsel erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eiatrat. Der Chauffeur brach beide Beine und erlitt schwere innere Verletzungen. Das Söhnchen Pomsel» und der Geschäftsführer kamen mit leichteren Ver letzungen davon. Zwönitz i. E. Auf der von Gablenz noch Stoll berg führenden Straße geriet am Mittwoch vormittag ein Lastkraftwagen, einer Zschorlauer Firma gehörig, plötzlich iu Brand und wurde mit der au» 70 Zentnern Schokoladen- waren bestehenden Ladung völlig vernichtet. Der Lastkraft wagen, sowie der wertvolle Inhalt waren versichert; der Führer und sein Begleiter vermochten sich durch Abspringen zu retten. Zwickau. D«r 47 jährige Eisenbahnstkretär i. R. Edwin Schmidt von Mosel raunte mit seinem Rade au einer Straßenkreuzung in Zwickau mit einem Straßenbahn wagen zusammen und wurde überfahren. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er im Kravkenstist verstarb. Zwickau. In der letzten Sitzung der hiesigen Stadt verordneten kam es in später Nachtstunde zu einem ernsten Zwischenfall, als Stadtverordneter Leistner iu dreiviertel, stündiger Obstruktion«rede nicht zur Sache sprach und ihm vsm Vorsteher Dr, Heitzig schließlich da« Wort entzogen wurde. Da Leistner sich der Wortentziehung nicht fügte, wurde er auf die Dauer von zwei Sitzungen ausgrschloffeu, und da rr den Sitzungssaal nicht verließ, erhöhte sich die Zahl der Sitzungstage, für dir er ausgeschlossen ist, auf 5. Schließlich erschienen Polizetbeamtr im Saale, die Leistner entfernten. Plauen. In Untermarxgrün find alle Kinder in den Schulstrrik eingetrrteu. Sämtliche Einwohner hatten be schlossen, die Kinder nicht- eher zur Schule zu schicken, bi« ihnen di« Versicherung gegeben wird, (daß die Schule in Untermarxgrün bestehen blriben soll. Es war vorläufig beabsichtigt, zwei Klaffen nach Oelsnitz zu schicken. Di« Einwohner vermuten aber daß die Schule eingezogen werden soll. Geyer. Ende voriger Woch« wurde der Arbtiter Franz Dietzsch aus der Straße tot aufgesunden. Anfänglich glaubte man an einen Mord. Durch die sofort herbeigerufene Staatsanwaltschaft und die Mordkommission au« Chemnitz wurde jedoch erwiesen, daß der 30 jährige Mann infolge Trunkenheit gestürzt ist und sich bei d«m Sturze die tödliche Verletzung zugezogen wird. Kircherrrrachrichten. Sonntag, den 14. Juni. 1925. Vorm. 9 Uhr Predigtgotte»di«nst mit Gedenken au die Trauung Luthers. Vorm, halb 11 Uhr Kindergottesdieust. Abends 8 Uhr Jungendvereiuigung im Pfarrgarten. -ier-u eine Beilaie.