Volltext Seite (XML)
MLsMVß,UL Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und UnMMd »IIIII»»»III«IIIIIIIII»I>I«IIIIIII0 - Dt« ,Ott«nl>orfer Z«Uu»g' «rschriiü Dt««- « la«, D«!mrr,!,g und Sonnabend. » » v« B«»ua»»Pr«i» »Kd «ü V«,k» » jede« Monat» bekannt gegeben. „ ü Im Falle höherer DewllU <Kricg od. saust, n L kg«nv»elch«r Störungen de» Betriebe« der » 2 ZeVung, d. Lieferanten ad. d. Beförderung»- 2 2 Einrichtung«») hat der Beiteher keinen Ta- z - sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der » - Fetkmg »d. Rückzahlung d. De,ug«pr«tse». - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeint« - Giro - Konto Nr. LU. Nummer 75 Mittwoch, den Zuli ^Y25 24- Jahrgang. MU den Beilagen „Neue Illustrierte", »Mode und Heim" «ch -Der Kobold". ° doichke be «k Mtahsltngs- Diese ZeUung veröffmtlicht die des Gemeinderates MWiBM amtlichen Bekanntmachungen Z zu Ottendorf-Okrilla. OertlicheS und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, den so. Juni zS2s. — Wie uns dir Amtthauptmanschaft Dresden mitteilt, ist die in den Bekanntmachungen vom 18. März, 9. April und 30. April dieses Jahres angeordnete Hundesperre auf gehoben worden. — Die in hiesiger Gemeinde stattgefundene Volkszählung ergab 4764 Einwohner. Davon waren 2403 männliche und 2361 weibliche Einwohner. Haushaltungen hat die Gemeinde 1225 und 570 Wohnhäuser. Die letzte Ein wohnerzahl betrug 4275 Personen. — Erhöhte Schlachtvieh-Versicherungsbeiträge. Mit Wirkung vom 1. Juli 1925 sind die vor der Schlachtung von den Tterbefitzern zu entrichtenden Versicherungsbeiträge auf 6 Reichsmark für ein männliches und 12 Reichsmark für ein weibliche« Rind erhöht worden. Die für Schweine bleiben unverändert. — Verfall der Billionen-Markscheine betreffend. Um allen Zweifeln vorzubeugen wird hierdurch nochmals darauf hingewtesen, daß mit dem 5. Juli 1925 sämtliche Reichs- banknolen, auf Billionen-Mark lautend endgültig verfallen. Die Reichsmark-Banknotrn bleiben allso fernerhin neben der Renteumark Zahlungsmittel. Lediglich die 50-Markschetne vom 1. November 1923 der Rentenbank find verfallen, werden aber von der Reichsbank noch bi« Anfang September umgetauscht. — Um seine Wiedereinsetzung «al» Bezirksschulrat für Dresden zu betreiben, hat der Landtagsabgeordnete Arzt eine Vertraurnskundgebung der Dresdner Lehrerverein« für sich beantragt. Die Obmänner des Vereins an den Schulen sollen Unterschriften dafür sammeln. Die Unterschriften sollen dem Ministerium überreicht werden. Es ist zu hoffen, daß die Namen auch der Oeffentltchkett bekanntgegeben werden. — Volksglaube und Heuernte. Das Gras, war ge- mäht wird, so lehrt der Volksglaube, darf nur mit einer blaukgeputzten Seuse abgeschnilten werden, sonst verdorrt im nächsten Jahre Vie Wiese. Weht ein starker Wind, so ist es gut, wenn die Frauen, die das Gras wenden, mit dem Rechen auf die abgemähten Grasschwadea oder aus die Heuhaufen schlagen, «ine für das Hauen schädliche Witterung soll zu erwarten sein, wenn die Heurechen in fließende Gewässer getaucht werden. Im sächsischen Vogt lande, in Bayern und in Böhmen glauben die Landleute, daß die Wies« im nächsten Sommer wieder lange« und fette« Gras trägt, wenn sich der Besitzer nach Abfahrt de« letzten Heufuder« auf den Boden setzt und ein lustiges Lied singt. — In der heutigen Nr. bringen wir rin Inserat der Firma Dr. med. Campe G. m. b. H. Magdeburg, worauf wir besonder« Hinweisen und unsere Leser aufmerksam machen, daß die erwähnte Firma jeden, der Bezug aus Unsere Zetiuug nimmt, eine Gratisprobe ihres Präparates „Stomanol" nebst aurführlicher Broschüre kostenlos und franko übersendet. Uns liegt eine Broschüre vor, und be- handelt dieselbe alle vorkommenden Magenkrankheiten in leichtverständlicher Art und find viele Erscheinungen nach Durchlesen verständlich die vorher unerklärlich schienen Wir empfehlen recht ausgiebigen Gebrauch sofort zu machen, da nur brs zu der angebenen Menge Versand erfolgt. — Mittel gegen Heuentzündung. Ein Mittel zur Verhütung der zu starken Erhitzung und Schimmelbtldung de« Heues besteht im Etnstreueu von Salz. Dadurch wird auch das Futter gewürzt. Da« Verfahren kann auch em pfohlen werden, sofern man Maß und Ziel einzuhalten ver steht und nicht über da« Salzbedürfnis der Tiere Waus- geht, denen das Heu zum Fuiter dienen soll. Empfehlend ist auch die Anbringung von Kaminen in den Heuschobern, die den Zweck haben, die durch Gärung entstehenden Gase rasch abzuleiten. Eine einfache Vorrichtung ist eine Stange, die etwa in der Mitte de« angesammelten Heue« ausgestellt wird. Um die Stange herum bleibt da« Heu immer etwa« locker, sodaß hier Gase entweichen können. Noch zweckmäßiger find Kamine, die aus drei oder vier durch Querlatten ver bundenen Stangen bestehen und sich nach oben verjüngen. Dresden. Dem Jahrmarkt war am Sonnt g schöne« Wetter beschießen, nachdem schon tag» zuvor der Siebenschläfer nach kalten und regnerischen Tagen ohne Regen verlaufen war. So herrschte kein Ausflugseifer vor, M» schlendert» zur Abwechslung durch die Reihen der Jahrmarktsbuden und besah sich die Schaufenster der Ge schäfte und kaufte die notwendigsten Gegenstände, die im Haushalte zu ersetzen waren, denn unnötige Ausgaben ver hinderte der schmale Geldbeutel am Monatsende. Viele Fieranten klagten deshalb über ein faules Geschäft, da» sich auch noch daraus erklärt, daß die ländliche Kundschaft dem Jahrmarkts fast ganz ferngebliebrn war, weil nun manche Arbeit erledigt werden mußte, die bei dem unwirtlichen Wetter der letzten Wochen aufgeschoben worden war. Riesa. Als die 19 Jahre alte Arbeiterin Apel aus Riesa in der Zündholzfabrik von Robert Langbein mit dem Rutenbesen den Fußboden reinigte, gerieten au« unerklär licher Ursache 180 Posten fertiger Zündhölzer in Braud, wobei die Arbeiterin so schwere Brandwunden erlitt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Pirna. Als man am Freitag in einem Hallenneu bau eines großen industriellen Unternehmen» an der Dresdner Straße mit dem Hochziehen eine« schweren eisernen Deckels mittels Flaschenzuges an einem Holzgerüst beschäftigt war und der Deckel die Höhr erreicht hatte, gab eine Schraube nach. Durch den Ruck verlor der auf dem Gerüst stehende 49 Jahre alte Zimmermann Strobach aus Thürmsdorf da« Gleichgewicht und stürzte au« 9 Meter Höhe ab. Er war sofort tot. Glashütte. Nur 27. ds«, Mts. starb der älteste Pionier der präzifionsmechantschen Industrie, der Begründer der Firma C. H. Wolf und Mitbegründer der Firma Liwos, Kar! Heinrich Wolf, im Alter von fast 81 Jahren. In jungen Jahren schon wurde er selbständig und wurde bald Bahnbrecher für den Rus der feinmechanischen Industrie in Glashütte. Um dir Entwicklung de» Morseapparate« hat rr sich verdient gemacht. Die heut- betagten Rechenmaschinen - fablikaulen E. Straßberger und Zetb.g waren mit seine ersten Lehrlinge. Ju zwei Monaten hätte er mit seiner noch lebenden Gattin di« diamanten« Hochzrit feiern können. Bautzen. Der Gastwirt Emil Brösel aus Oberkaina wurde unter dem Verdachte, seine am Montag verstorbene 26 Jahre alte Ehefrau so schwer mißhandelt zu haben, daß sie an den erlittenen Verletzungen im Krankenhausc erlag, ver haftet. Der Verhaftete erklärt, seine Frau sei in der Trunkenheit gestürzt und habe sich dadurch die tödlichen Verletzungen zugezogrn. Sayda. In Mtttelsayda schlug der Blitz in das Wirtschaftsgebäude Rehwald ein, wo er in der Stallung vier Kühe lötete. Der Blitz sprang dann auf da« Wohn haus über und zerstört« den Dachstuhl und sämtliche Fenster. Zu gleicher Zeit fuhr ein Blitzstrahl in die Schmiedeeff« des SchmiedemeisterS Emil Zimmerman und warf diesem ein Stück Eisen an die Brust, glücklicherwrise ohne ihn zu ver- lrtzen. Neustadt i. S. Am Donnerstag nachmittag ver unglückte ein Funkwagen der Nachrichtenabteilung 4 Dresden, der sich auf einer Uebungssahrt befand. Der Wagen fuhr von Srbnitz nach Neustadl die ziemlich abschüssige Staats straße hinter Rugirwalde am Ungerdrrge vorüber als plötz lich dir Bremse versagte. Da die Straße dort eine gefähr liche Biegung macht, glaubten die sechs Insassen der Gefahr durch Abspringen zu entgehen. Dabei verunglückten ein Offizier und zwei Mann leicht, während ein Soldat schwer verletzt wurde. Dem Chauffeur gelang er trotz des Nicht- funktionieren« der Bremse, den Wagen in rasender Fahrt aus der Straße bis ins Tal zu hallen, wo er ihn zum Stehen brachte. Der Schwerverletzte hat sich neben Arm bruch auch Kopfverletzungen zugezogen. Später wurden die Verletzten von ihrer Militärbehörde mittels Auto« nach Dresden befördert. Hainichen. An einem zur Reparatur aufgrstellten Fleischerwagen vergnügte sich im kindlichen Spiel mit anderen Kindern da» sechsjährige Töchterchen des Wegen SchmiedemeisterS Hibig. Der Wagen stürzte plötzlich um und traf das Kind so schwer, daß es nach kurzer Zett ver- AAL Der Vertrag von Versailles hat dem Deutschen Reiche ein 100 OOO-Mann-Heor und eine 15 OOO-Mann-Manne be lassen. Laut Verfassung soll diese Wehrmacht zum Schutze der Landesgrenzen dienen, sie soll also in der Lage sein, An griffe auf das Deutsche Reich abzuwehren Wir sind um lagert von Staaten, die bis an die Zähne bewaffnet sind; die Tanks, schwere Geschütze. Gaswaffen. Flugzeuge besitzen: und die entschlossen sein dürften, von ihren Machtmitteln gegebenenfalls rücksichtslos Gebrauch zu machen. Solange wir aller modernen Wassen beraubt sind, müßten wir wenigstens in der Lage sein, uns gegen ihre Wir kung zu schützen. Wir sind es heute nicht und wer den es, wenn die Entwafsnungsnote durchgeführt wird, erst recht nicht sein. Wie stellt man sich z. B. eine Abwehr feindlicher Flugzeugangriffe vor? Das Heer hat keine Ab wehraeschütze, die Marine verfügt über einige Kanonen, die zum Schutze der Hafenanlagen dienen sollen. Die Marine geschütze stehen an fest bestimmten Plätzen, ihr Schußbereich ist jedem Gegner genau bekannt. Man kann sich vorstellen, welche Wirkung diese Geschütze haben werden' Fest einge baut sind sie nichts als eine Attrappe, ein Schutz, der keiner ist, eine Vorspiegelung falscher Tatsachen. Dem Heere wird eine genau bestimmte Anzahl Gas masken zugestanden. In Frankreich wird jedes Kind im Gebrauch dieses einzigen Easschutzmittels eingehend unter richtet — die deutsche Zivilbevölkerung ist jedem Gas angriff rettungslos preisgegeben. Die Truppe soll sich gegen feindliche Flugzeuge wehren können. Dazu wäre Vorbedingung, daß jeder Soldat weiß, wie ein Flugzeug aussieht, wie es angreift, wie es auf die Linie herabstößt; der Soldat müßte wissen, was er tun kann, um sich dem Einblick von oben zu entziehen — er müßte also bei Hebungen tatsächlich durch Flugzeuge an alle Möglichkeiten gewöhnt werden. Das ist uns verboten, wir dürfen keine Zieldarstellung durch Zivilflugzeuge aus führen. Die Liste der Beispiele, wie die Entwaffnungsnote unser Heer kampfunfähig machen will, ließe sich beliebig ver längern. Wir müssen nach Ansicht der Entente froh sein, 100 000 Mann Reichswehr zu besitzen und dürfen uns ein bilden, daß dadurch unsere Landesgrenzen geschützt werden könnten. Wer die Note liest, der wird vielleicht finden, daß die kleinen Einzelheiten doch gar nicht so furchtbar schlimm sind. Nein, es sind auch nicht die paar Hufnägel, die paar Platzpatronen, die paar Nichtigkeiten, die man uns nehmen will — es ist die Note in ihrer Ge samtheit, die in niederträchtiger Gemeinheit Stück für Stück dem Heere die Kampfkraft nimmt. Es grenzt an Sadismus, wenn man uns auf der einen Seite großmütig eine kleine Reichswehr beläßt und sie auf der anderen Seite am liebsten mit Holzsäbeln und Steckenpferden gegen moderne Heere in hoffnungsloser Verteidigungsstellung sähe. Dahin darf es nicht kommen. Wir dürfen ein Heer und eine Marine haben — lassen wir sie nicht zur Farce herab- entwaffnen! Dresdner Schlachtviehmarkt. 29. Juni 1925. Auftrieb: 183 Ochsen, 235 Bullen, 351 Kalben und Kühe, 727 Kälber, 557 Schafe, 1852 Schweine. Goldmarkpreis« für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 30-65, Bullen 23-62, Kalben und Kühe 24-63, Kälber 46—70, Schaf« 32—62, Vchwriue 62—79. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Lande»prei«prüfung«stelle für Rinder 20 für Kälber und Schafe 18 °/g und für Schweine 16 »/, niedriger al« die hier aufgesührteu Marktpreise. Produktenbörse. 29. Juni 1925. Weizen 27—27,5. Roggen inländischer 23,5—24. Sommergerste 24—25,5. Hafer 25—26. Mais 22,5— 23. Raps 38,5-39,5. Erbsen 29-30. Rotklee 225-255. Trockenschnitzel 11,75—12,25. Zuckerschuitzel 19—21. Weizenkleie 13,2-13,7. Roggenkleie 14-15,50. Weizen- mehl 38—40. Roggevmehl 35,5—37. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupine» in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle« ander« in Miud«stm«vgeu von 10000 Kilogramm wgfr. Dr«sd«u- Htequ eine Beilage.