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ilendorser Zeitung Gemeinde - Giro - Konto Nr. 1-L SchrisUeitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. » »» 2 Dt« »Ottendorfer Fettung' erscheint Die»^ tag, Donneretog und Sonnabend. Vee B»t»g»-Pr»t» wird mit Beginn jeden Monat» bekannt gegeben. ü Im Fai« HLHerer tvewalt tNrieg od. sonst. 2 2 «genowelcher Störungen de» Betriebe« der 2 2 Fettung, b. Lteferanten od. b. Beförderung«« H A Stnrtchtunge«) hat der Besteder keinen An- » sprach auf Lteferung oder Bachlteserung der - 2 Fettnng ob. Bück^lhlung d. Bes>tg«pr«!se». 2 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. WeiAltWS- .1 Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit den Beilagen »Neue Illustriertes Lokal-Anzeiger für OLtendorf-OkrÄa und Umgegend «IlllllllllllttllllHIIIl« amtlichm Bekanntmachungen - ! s- zu Ottendors-OLMa. r ! Mode und Heim^ und »Der Kobold*. 2 »«D. : >!»»,«i,nie»,»i,iie, Nummer 66 Mittwoch, den ^0. Juni 24. Jahrgang« OertUches und Sächsisches. Vitendorf-Gkrilla, den «o. Juni ,92s. — Wahrscheinlich durch glühende Asche entstand am Montag früh tm Grundstück eines hiesigen Einwohners ein kleiner Brand der durch die rasch erschienene Frmrwehr und hilfsbereite Nachbarn gelöscht werden konnte. — Die vom hiesigen Funkverein im Vereinslokal — Ratskeller — errichtete Empfangsanlage wird am Milt» woch — evtl mit Lautsprecher — in Betrieb genommen. — Wildernde Hunde. E« ist wahrzunehmen gewesen, daß Hundebefitzer außerhalb bewohnter Orte ihre Hunde frei hrrumlausen lasten. Die Hunde durchstöbern dann das Gelände und fügen dec Jagd, zumal zur Zeit, wo wegen de« Jungwildes und de« Brüten« die Jagdreviere möglichst wenig beunruhigt werden sollen, großen Schaden an. Es wird derhalb verboten, Hunde außerhalb der dem öffent lichen Verkehr freistehenden Wege in Gehölzen, auf Feldern und Wiesen frei umherlaufen (revieren) zu lasten. Nicht betroffen wird von diesem Verbot da» Mitnehmen von Ge brauchshunden bei Ausübung der Jagd und des Jagd-, Forst- und Feldfchutze«, sowie von Polizeihunden für dienstliche Zwecke. E» ist daran zu erinnern, daß neben diesen Vorschriften noch die zeitweilig wegen Hundespcrre gültigen Vorschriften zu beachten find. Im Falle der Zu widerhandlung werden die Eigentümer oder Haller der Hunde mit Geld bi« zu 150 N M. oder mit Hast di« zu 14 Tagen bestraft. Radeberg. Am Sonnabend nachmittag fuhr der Sohn des Gasthofsbesitzers Borkert, mit seinem Motorrad nach Stolpen. Aus bisher unaufgeklärter Ursache kam er beim Anfahren de« Stolpener Berge« plötzlich zum Sturz und stürzte die Straßenböschung hinunter. Ohne da« Be wußtsein wiedererlangt zu haben, ist er den erlittenen Ver- letzungen erlegen. Einen weiteren Motorradunfall hat Herrn Tierarzt Dr. Hantsche betroffen. Bei langsamer vorsichtiger Fahrt kam ihm bet Wachau am Freitag ein Hund in« Rad. Herr Dr. Hantsche stürzte und erlitt einen Bruch der Knie- scheibe und de« Nasenrücken«. Gleichfalls am Freitag stürzte mit dem Motorrad Herr Kaufmann Uhlig und zog sich einen Schlüffelbeinbruch zu. Pulsnitz. Die Pfeffrrkuchenstadt Pulsnitz steht ganz im Zeichen der Lorbreitungen zur 550-Jahr.Feter, mit der ein Heimatfest verbunden sein wird. Vor allem soll der Charakter de« Volksfeste« betont werden, der Markt wird zu dem gemacht, wa« er eigentlich sein soll: der Saal der Stadt, indem er allseitig durch Ehrenpforten und Tore abgeschlossen. Den Glanzpunkt bildet der Festzug. Er stellt Pultuitz tm Wandel der Jahrhunderte dar. Das Festspiel ist vom Dresdner Schriftsteller Georg Irrgang gemeinsam mit dem Kamenzer Chronisten Ernst Grohmann verfaßt. Dresden Der Kaufmann Emil Bachmann von hier wurde festgenommrn. Er kaufte Schreibmaschinen, zahlte mit deckungslosen Scheck» und verpfändete oder ver kaufte die Maschinen sofort unter Preis weiter. Bannewitz. Der Staatranwallschaft Dretden wurde ein junger Expedient der Gemeinde Bannewitz zug«- führt, der etwa innerhalb eine« Jahre« vereinnahmte Sleuer- belräge in Höhe von rund 2400 Mark im eigenen Nutzen verwendrt ha!. Wie es möglich war, daß diese Unregel mäßigkeiten so großen Umsang annehmen und so lange un- entdeckt bieib-n konnten, ist Gegenstand eingehender behörd licher Erörterungen. Hohnstein. Wie bereits berichtet, wurde seit 25. Mai der nach Hohnflen abkommündierte Oberpostjekretär Hermann Karl Franke vermißt. Am Donnerstagabend wurde der Leichnam am sogenannten Neuweg mit zer- ichmettrrten Gliedern aufgefunden. Nach dem Befund ist der au« Hilbersdorf gebürtige, in den vierziger Jahren stehende Beamte ungefähr vierzig Meter abgestürzt. Kurze Zett nach der Auffindung tral auf Anordnung der Dre«dner Staalranwallschaft die Mordkommission des Dresdner Polizeipräsidium» an der Fundstelle ein. Wie verlautet, haben die bisherigen Erörterungen nicht mit Sicherheit er geben, ob ein Unfall oder Selbstmord vorliegt. Dagegen scheint e« ausgeschloffen, daß der Vermißte das Opfer eines Verbrechens geworden ist. Anläßlich des Mordverbrechen» in Doberzeit war da« Gerücht entstanden, daß Frauke zuvor auch durch jenen Mordbuben umgebracht worden sein könnte. Diese Vermutungen und Erzählungen entsprechen nicht den Tatsachen. Wurzen. Beim Reinigen einer Düngergrube er- eignete sich in der Alten Nischwitzer Straße ein schwerer Unfall. Durch Gase betäubt, stürzte ein junger Mann be- wußtlos in die Grube, nach ihm auch sein Bruder der ihn retten wollte. Zwei Nachbarn namens Günther und Kupfer, von denen der letztere bei d em Rettungswerke gleichfalls vor übergehend bewußtlos wurde, gelang e», die beiden Brüder wieder au- der Grube heraurzubringen und mit dem Sauerstoffapparat de« nahen Feuerwehrdepot« ins Leben zurückzurufen. Die Verunglückten wurden sofort in« Kranken- raus geschafft. Prödel. Gegen 3 Uhr morgens in der Nacht zum Sonntag brannte ein dem Rittergut Zöbigker gehöriger Strohfeimen nahe der Straße nach Zwenkau nieder. Gendarmerie mit Spürhunden nahm eine noch frische, nach -er Richtung der Straße Gautzsch-Städteln führende Spur der Brandstifter auf. Auf der Brandstelle waren die Feuer- wehren aus Gautzsch, mit bespannter Spritzt, und aus Oetzsch mit Automobil, eingetroffen. Es ist die» der fünfte Brand einer Strohfeimen in den letzten Wochen, die ver mutlich sämtlich auf Brandstiftung zurückzuführen find. Chemnitz. Eine Unterbrechung erlitt am Sonntag di« goldene Jubelfeier der Ort«feuerwehr von Griffen im Erzgebirge. Als sich der Festzug, iu dem die neue Motor spritze zur Wethe geführt werden sollte, eben in Bewegung gesetzt hatte ertönte Feuerlärm. Im Gut«gehöst des Guts besitzers Schlüter in Heidelbach bei Seiffen hatte das drei- jährige Söhnchen mit Streichhölzern gespielt und das Feuer verursacht, das alsbald das ganz« Wohnhaus ergriff. Da« ganze Anwesen, bestehend aus drei Gebäuden, wurde mit allem Inventar eingeäschert. Der Feuerwehrfestzug wurde natürlich sofort aufgelöst und die neue Motorspritze trat noch vor der Weihe ihren Dzenst an. Schwarzenberg. Um die Heimatkunde zu fördern und dem Heimatfchutz zu dienen, gleichzeitig aber auch für Fremdenverkehr im oberen Erzgebirge einen weiteren An- ztehungspunkt zu schaffen, hat der Gemeindeverband Erzge- birgsverkehr den Bergstollen Frisch Glück bei Schwarzenberg angekauft und beschlossen, ihn dem Verkehre zugängig zu machen. Der Stollen enthält eine sehr große Zahl ver- chiedener Erzadern, aurgedehnte Marmorwände und einige aalartige Weilen (Räume). Seine Begehung ist gefahrlos, da er eine ebene Gangbahn hat, genügend beleuchtet werden kann, fachmännisch ausgebaut ist und dauernd über wacht wird. Deutschland . . . Auf einem Schlachtkreuzer trat unlängst der Prinz von Wales eine sechsmonatige Weltreise an. Dem königlichen Botschafter des englischen Weltreiches wurde auf dem Vic toria-Bahnhof vor allem gute Reise bis St. Helena ge wünscht, wo die Fahrt, auf dem Wege nach Südamerika, unterorochen werden soll. Dem Prinzen wird reichlich und überall die Möglichkeit geboten werden: mannigfaltige Formen der Krallenbeschnei dung Englands zu studieren, sowie ihren verborgenen und greifbaren Auswirkungen nachzuforschen. Denn die Japanisierung Australiens schreitet unerbitt lich fort. Mit mathematischer Notwendigkeit gegenüberge- stellter Zahlen: 1 Australier auf erner Quadratmeile in Australien und 370 Japaner, auf einer Quadratmeile in Japan. Dabei könnte Nordaustralien allein dreißig Millio nen Menschen ernähren und Japan von seinen achtzig Mil lionen Bewohnern entlasten. Zur Japanisierung Austra liens drängt gleichzeitig der wichtige Umstand, daß die.Ja paner unaufhaltsam danach streben müssen: ein händlerisches Mittlervülk zwischen dem warenhungrigen asiatischen Kon tinent und den atlantischen Industrieländern zu werden. Ihre Heimat besitzt weder genügende Agrarprodukte, noch industrielle Rohstoffe. Ihre drei großen Seeschiffahrtgssell« schäften sprechen eine gar deutliche Zukunftssprache. Dieser Krallenbeschneidung Englands folgte die kürz lich vollzogene Befreiung der Ostmongolei. Diese neue Re publik, mit Urga als Hauptstadt, nähert sich Indien auf sowjetrussische Manier, im Rahmen der russischen Föde ration. Und Indien selbst lebt! Es hat die alte Angst vor jeder europäischen Schiffsladung längst überwunden. Vor bei sind die schwülen Zeiten, in denen europäische Schiffe, mit Jndustriewaren gefüllt,. Handwerk und Manufaktur, Hausgewerbe und Hauswirtschaft brotlos gemacht und Städter in ländliche Tagelöhner verwandelt haben. In diens Webereien und Spinnereien, seine Maschinenfabriken, Werften und Gießereien, seine Industrie mit einheimischer Bourgeoisie rüstet zu einem Befreiungskämpfe nach amerika- NischM Muster. - -——— And Aegypten? „Soll etwa der Nil kleiner werden und die Wüste ägyptisches Land fressen?" fragen die revolutio nären Aegypter. Soll dafür der Sudan mit dem Wasser des Nils bewässert werden, um dadurch England zu einer großen Baumwollenkultur zu verhelfen, zu einer Unabhängigkeit von ägyptischer Baumwolle? Der nationale Kampf um den altägyptischen „Allerheiligsten Vater", um den „Großen Gott" entbrennt. Die alte Bezeichnung „cuput NiU yuasrero" („die Quelle des Nils suchen") für eine „Unmög lichkeit", bekommt einen neuen Sinn. Einen ägyptischen Sinn. Obwohl das Quellengebiet des Nils vor 60 Jahren festgelegt worden ist. Durch die französische Phosphatindustrie in Nordafrika wird die englische Industrie dieses wichtigsten Nahrungs mittels des Bodens, dieses unentbehrlichen Düngemittel präparats, erschüttert. Von Tunis bis Marokko birgt Norv- afrika gewaltige Schätze an Phosphat, das sich an Hochwer tigkeit mit dem besten amerikanischen Phosphat messen kann. Die 8000 To. von 1921 stiegen auf 350 000 To. im Jahre 1924, und 1930 soll die erste Million erreicht werden. Eins nordafrikanische Phosphat - Industrie vor den Toren Europas! Der vor vier Jahren zwischen Amerika und England geschlossene Oelsriede in Washington ist lediglich eine Atem pause für die amerikanische Standard Oil Trust: jene erste Trustlawine, die sich inmitten der aufschiebenden Produktion des Dollarlandes zusammengeballt hatte und sich seit einem Vierteljahrhundert auf Erzeugungs- und Absatzgebiete mit erdrückender Kapitalsgewalt wälzt, England, stets bedro hend. Zunächst drang sie in die russische Produktion ein, wo Nobel und Rothschild unumstritten herrschten: sie griff dann in Rumänien um sich, wo deutsche Bankgruppen unter der wohlwollenden Protektion der prodeutschen Carol- Regierung interessiert waren; gründete danach die „British Petroleum Company" und die „Europäische Petroleum- Union" in Bremen. Eine Atempause für Washington im Ringen mit England, das erst an den Plan trat, als es fühlte, daß Amerika seiner Herrschaft an die Gurgel ging. Mit Hilfe der Anleihenpumpe des Staatsapparates preßte England Kapitalien in das Petroleumgeschäft hinein und gründete die „Royal Dutch Shell Combine" und die „Anglo Persian Oil Company". Ein zäher Kampf entbrannte zwischen England und Amerika in Südamerika, Mexiko, Persien, Mesopotamien und Indonesien mit diplomatischen Noten in schärfsten Tönen. Die Washingtoner Atempause als provisorische Macht bilanz des Jahres 1921! Ein Jahr nach . . . San Remo, wo England 75 Prozent des deutschen Besitzes an Anteilen der „Turkish Oil Company" für den vergänglichen Dienst einer Duldung französischer Uebergriffe im besetzten Gebiete geschluckt hat. Ein winziges Teilchen der historischen Dank sagung Englands an Deutschland für . . . die Rettung bei Waterloo. _ l Wen beabsichtigt der Prinz von Wales auf seiner sechs monatigen Weltreise einzukreisen? , Oder: soll seine Fahrt auf dem Schlachtkreuzer die um England gezogenen Kreise durchstechen? Einem ihm drohenden-St. Helena vorbeugen ... Dr. Katte. Dresdner Schlachtviehmarkt. 8. Juni 1925. Auftrieb: 148 Ochsen, 252 Bulle«, 254 Kalbe« und Kühe, 905 Kälber, 437 Schafe, 2514 Schweine. Goldmarkpreif« für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochf«« 38-66, Bullen 45-67, Kalben und Kühe 28-67, Kälber 56—88, Schafe 30-66, Schweine 64—75. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landesprei«prüfung«stelle für Rinder 20 o/„, für Kälber und Schafe 18 °/o und für Schweine 16 °/, niedriger al« die hier aufgesührtrn Marktpreise. Produktenbörse. 8. Juni 1925. Weizen 26,4-26,9. Roggen inländisch. 23-23,5. Sommergerste 23,5—25. Hafer 24,2—25,2. Mat« 20,5— 21. Rap« 38,5-39,5. Erbsen 27,5-28,5. Rotklee 225-255. Trockeuschnitzel 11,25-11,75. Zuckerschuitzel 19-21. Weizenkleie 13,3—13,8. Roggenkleie 14—15,20. Weizen- mehl 37,5—38,5. Roggenmehl 34—36. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo iu Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupine« iu Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle» andere in Mivdeßmengeu von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. Hierzu eine Veilas««.