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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend - Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Die»«« - tag, Donner,tag un» Sonnabend. - Der V n g,»P r e t , wird mit Beginn - jeden Monat, bekannt gegeben. H Im Fall» höherer Gewalt sKrieg vd. sonst. - ü irgendwelcher Störungen d«, Betrieb«, der H L Festung, d. Lieferanten od. d. Beförderung,» 2 » Einrichtungen) hat der Besteher keinen vn- - »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » ü gettung »d. Rück«ahlung d. DeMg,preise,. Ü Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. WerWiiW' Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderate» «O AnMW amtlichen Bekanntmachungen -u Ottendorf-Okrilla. MU den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" pnd »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer ;0 Freitag, den 23 Januar 1925 S Anzeigen werde« an d«n Erscheinung^»-«, I » bi» s» tt <»«» » »ormsttag tv Uhr »», I Ges»Lft»st«L, er»et«u M Vie Festsetzung de, vn»«tg«a»Br,is„ I L wird bet etutrUeuder Änderung »ta» Nmu»« I L »seh« bekannt,»geben. Ü Jeder stbespruch auf Nachl^ «Asch». F S der Antzeigen-Betrag durch Mag» »i»««»»-« S w »erd« «ch oder wem, d« Avt«»«»»« A « Font», geröt. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136, 24. Jahrgang. Oertliches «nd Sächsisches. Gttendorf-Bkrilla, den 22. Januar s925. — F-uecalarm ertönte in vergangener Nacht in unserem Orte. E» handelt« sich um ein größeres Schadenfeuir, welches in einem Gut in Laufa (Ortsteil Gomlitz) ausg«- krochen war. — Die Frciw. Feuerwehr Ottlndors-Oklilla Ost hielt am 20. dsk. Ml«. ihre diesjährige Hauptversammlung ab. Die altbewährten Führer waren bereit» in der letzten Monat«- versammlung wieder in ihre Aemter berufen worden. Aus dem Tätigkeitsberichte der Wehr war zu entnehmen, daß im Jahre 1924 16 Hauptübungen und mehrere Hebungen der «inzelmn Abteilungen sowie 1 Inspektion statlfanden und daß die Wehr 7 Mal im Orte und 5 Mal auswärts ein- zugreisen hatte, wobei ihr eine 1. Löschprämie zuerkannt wurde. Herr Bürgermeister R'chier sprach der Wehr für die ersprießliche Tätigkeit im vergangenen Jahre den Dank der Gemeinde au». — Rundfunk. Bereit« eine halbe Million zahlende Rundfunkteilnehmer gibt es in Deutschland, ein Beweis, welche volkswirtschafiliche Bedeutung sich der Rundfunk in der kurzen Zeit errungen hat E» ist vun endlich zur Tat sache geworden, daß Dresden einen eigenen Sender erhält, welcher in nächster Zeit in Betrieb kommen wird. Nun treten an den Funkfreund eine ganze Reih, von Fragen heran, über di« er gern Auskunft und Ausschluß haben möchte In erster Linie interessiert in der Nähe der Sender« der «infache Detektoreuempsang, und zwar nicht nur mit ge- kauften fertigen, sondern auch mit selbgebauten Apparaten. Die Reichweite für den Empfang mit diesen Apparaten er streckt sich aus ca. 50 Ktlom«ter. Vom funktechnischen Stand punkt au« find gerade die Detektorenempfänger hochinteressant, da sie mit der vom Sender direkt au«geprahlte» Energie arbeiten und keiner Verstärkung, wie Batterien oder Zusatz- apparate bedürfen. Ihre volkswirtschaftliche Bedeutung liegt darin, daß fast jeder in der Lage ist, sich einen derartigen Apparat zu bcschafftn oder selbst zu bauen. Auf diese Weise wird gute Unterhaltung und Belehrung in alle Familienkreise der Bevölkerung getragen, zumal e» nicht jedem möglich ist, Konzerte und Vorträge in der Großstadt zu besuchen. Ein großer Teil der Bevölkerung ist im all gemeinen noch nicht davon unterrichtet, daß dann der Em pfang der Darbietungen de« Dresdner Sender« »ine Leichtig- leit ist und di« Bedienung eine» Detektorenempsänger« jedem Laien möglich ist. — Der hiesige Ort«ver,in bot feinen Mitgliedern in der am Montag abgehalteneu Versammlung einen ausführlichen und leichtoerständlichen Vortrag de« Herrn Lehrer Pofse über Rundfunk. Di« Firma Rauschen- dach, Dresden führte einen größeren Telefunken-Empfänger in Tätigkeit vor. Die stark besuchte Versammlung zeugte von dem großen Interesse den di« hiesige Einwohnerschaft dem Rundfunk eulgegenbrtngt. — Der vor einiger Zeit von Herrn Lehrer Poffe tu Vorschlag gebrachte Funk-Bastelkursu« soll nun am Freitag, den 30. Januar, abends 6—8 Uhr in der neuen Schule Zimmer 1 beginnen. Alle Teilnehmer, auch die sich bereit« gemeldet haben, werden gebeten ihre Bereiterklärung sofort an Herrn Lehrer Poffe zu übersenden. V Ort»verein. Am Montag sand im Ring ein« Bereinsfitzung statt. Sie hatte sich eine« recht zahlreichen Besuche« zu erfreuen. Da« Hauptinteresse beanspruchte der Vortrag de« Herrn Lehrer Poff« über Radiofuuk. In recht wirkungsvoller, klarer und anschaulicher Weise behandelte der Vortragende die zwei Fragen: 1. wa« ist Radiofunk und 2. wie höre ich Radiovorträge. Der sehr umfangreiche, sehr wissenschaftlich« und teilweise noch rätselhafte Stofs wurde in reichlich einstündtger Rede so klar dem Hörer nahe gebracht, daß jeder Besucher über das Wesen de« Radio- funk eine deutliche Vorstellung erhalten haben wird. Die au» der Mitte der Versammlung gestellten Fragen beant wortete Herr Poffe ebenso in volkstümlicher Weise. Unter- stützt wurden die Darbietungen durch eine Ausstellung von Radioapparaten zweier Dresdner Firmen, di« in den nächsten Tagen im Ring eine Anlage schaffen. Leider ließen die mit den Radioapparaten herbeigesührten verschiedenen Dar bietungen au« Leipzig Königsberg, Rom, England noch viel zu wünschen übrig. Der Grund sollte in der mangelhaften Einstellung und in den ungünstigen Wiilerungsverhäliniffen liegen. Mit Dank der Versammelten an die Dresdner Herren und besonders an Herrn Paffe wurde der interessante Teil der Tage«ordnung abgeschlossen. Von den übrigen Beschlüssen, die der Verein faßte, seien erwähnt; 1. im Früh jahr sollen an den schönsten Fleckchen unsere« Birkigt Bänk- wieder aufgestellt werden, 2 der Vorstand soll zur Er langung von künstlerisch wertvollen Ansichtspostkarten mit den hiesigen beteiligten Firmen sich in Verbindung setzen, 3. die Herren Gemeindeverordneten werden gebeten, dafür einzu treten, daß in den finsteren Abenden in Ottcndorf-Oknlla mehr Lampen ungezündet werden, 4. wegen unserer un günstigen BahnhofSanlagen sollen die Herren Gemeinde- Verordneten Be?chluß fassen, in welcher W tse dem bestehenden Uebel abgeholsen werden kann. Gegen 11 Uhr wurde die Versammlung geschloffen mit der Bitte, stet» so zahlreich die OrtSvrreinsfitzungen zu besuchen. Laufs. Aus dem Fenster des 2. Stockes stürzte am Sonntag vormittag die 15 Jahre alte Vollwaise Frida Menzel, Dresdner Straße 93 wohnhaft, auf d«n Fußweg hinab. Das Unglück trug sich zu, als sie nach der Ankunft des Eisenbahnzuges ausspähte und sich dabei zu weit zum Fenster hinanslehnte. Da« junge Mädchen zog bei dem Sturz eine Verletzung der WirbUsäul« zu und wurde mit Sanilättwagrn dem Krankenhause Friedrichstadt zugesührt. Freital. Der Stadtverordnete Hornig, der Nach folger de« kürzlich au» der Kommunistischen Partei ausge- tretenen Stadtverordneten Funke, hat sein Mandat nieder- gelegt, da auch er der Kommunistischen Partei nicht mehr angehören will Auch der für ihn in Betracht kommende Ersatzmann Böhme wird das Mandat nicht annrhmrn, da er gleichfalls der K. P. D. den Rücken gekehrt hat. Leipzig. Ein tödlicher Unfall ereignete sich am Montagnachmittag gegen 2 Uhr in der Eisengießerei von Max Jahn, L-Leutzsch. Dort war mit «inem Kran ein etwa neun Zentner schwere« Gußstück in die Höhe gezogen worden, das von einem 47 Jahre alten, in Böhlitz-Ehren berg wohnenden Former auch auf der unteren Seite auf Gußfehler zu prüfen war. Gerade, al« der Mann unter dem Gußstück stand, riß plötzlich da« Drahtseil und das schwere Gußstück tötete ihn aug«nblicklich. Da« Seil iß erst seit kurzer Zeit in Benutzung. Durch di« eingelettete Unter- suchung wird festgejtellt werden, ob ein Verschulden Dritter vorliegt. Chemnitz. Von der hiesigen Kriminalabt«ilung wurde ein hier wohnhafter Buchbinder festgenommen, der zum Nachteil eine« hiesigen Geschästtinhaber« für 100000 M au« Kommission erlangte Textilwaren verschleudert hat. Auch vier andere hiesige Geschäftsleute hat dieser Betrüger um beträchtliche Summen geschädigt. Meinersdorf. Als der hiesige Mühlenbesitz-r Bauer mit einer Reparatur in seinem Betriebe beschäftigt war, fiel ihm eine etwa sechs Zentner schwere Welle aus den Kopf. Bauer erlitt schwere Verletzungen, die seinen als baldigen Tod herbeifühlten. Crimmitschau. Auf tragische Weise um« Leben gekommen ist der 38 Jahre alte Gutsbesitzer Iwan Felix Albert. Auf der Heimfahrt vom Felde kam Albert, oer- amtlich infolge Scheuens der Pferde, sa unglücklich zu Fall, daß »r mit schweren Kopfverletzungen liegen blieb. Die Pferde kamen ohne den Wagenführer aus dem Gut«hof an. Der Verunglückte starb kurz nach seiner Unterbringung im Kr-iskrankeMft Zwickau. ^4444 4.4.4 444^4,4^ 4.4.4 4-44-4-4 4 4 4 4 4 4 4-4^ 4-4-r 4 4 * '«» 4 Worte sind keine Soldaten : und Reden sind keine Bataillone, und wenn wir den Feind * < - im Lande haben, und wir lesen ihm diese Reden vor, dann . < . lacht er uns aus. Fürst Bismarckim Reichstag am 11. Januar 1887. » ?.......... . .................. « Von der Vaterlandsliebe. Was heißt Vaterlandsliebe? Ist sie nur ein Festgewand, das wir höchstens bei seltenen Feiertagen anziehen, die Sorgen der mühevollen Alltagsarbeit zu vergessen und für wenige Stunden über unser kleines Ich hinanszuwachsen und aufzugehen in dem großen Leben und Sein eines ganzen Volkes mit seiner Geschichte, seinem Werden und Wollen ? Vaterlandsliebe, das ist die Liebe zu dem Boden, der uns geboren, zu der Sprache, die wir sprechen, zu dem Volke, dessen Glieder wir sind. Dort sind wir zu Hause. Das ist die Heimat, die unsere Jugend grüßte, der Nährboden, auf dem wir wachsen und unserer menschlichen Bestimmung entgegenreifen. Das Gefühl des Eeborgenseins umgibt uns dort, der Sicherheit des Daseins. Ettern und Voreltern waren dort ansässig und bekannt. Und unserer Kinder Land soll es werden und bleiben. Generation auf Generation Hai seit Jahrhunderten aus diesem Boden gelebt, in stetiger, nie verzagender Arbeit das Gebäude der Kultur errichtet, in dem wir heute wohnen, und das auszubauen und zu ver schönern unser innigstes Ziel ist. Dunkel und unbewußt ist uns meistens die-- Gefühl der Lieöe zu dem Lande unserer Väter. Selbstverständlich scheint uns dies Verwachsensein mit der heimatlichen Scholle. Man lernt ein Gut ja eis', schätzen, wenn sein Besitz bedroht ist! Zeiten der Not sind cs die die glimmende Glut zu Hellem Brande entfachen. Wenn der Feind an den Grenzen steht, wenn Unglück und Unhei? über ein Land, ein ganzes Volk Hereinbrechen, dann wird dem einzelnen jäh bewußt, daß er ein Glied dieser Gemein, schäft, daß er nur durch sie ist und lebt, daß es das kost barste Unterpfand des Daseins zu verteidigen gilt. Gil es etwas Größeres und Wunderbareres als diese heilige Leidenschaft eines Volkes, um Heim und Herd zu kämpfen sei es gegen Menschen und Naturgewalten? I Da wird dc ' einzelne zum Helden, da fallen alle die Unterschiede voi Mensch zu Mensch, die sonst uns trennen, da gilt das Leber, mein Leben nichts, das Leben der Nation alles! Vater- landsliebe, das ist das große völkererhaltende Prinzip, do? erst eine menschliche Geschichte möglich macht. Es schafft unr trügt die endlose Kette derer, die vor uns waren, und der«!, die nach uns kommen werden. Wie die Zelle im Organik mus des menschlichen Körpers nur lebt im Zusammenhang mit allen übrigen Zetten, so auch der Mensch nur im Ver bands der Familie und die Familir nvr im Verbände der Nation. In den Zeiten des Glücks ist's leicht und Hillig, sein Vaterland zu lieben, ihm zu dienen. Da verlangt dies Die nen vom Volke keine großen Opser, keine bineren Eu<» sagungen. Aber wie der wahre Freund sich eist im Unglück zeigt, so erkennt sein Land seine treuesten Söhne erst in der Not. Dann gilt es, das eigene Ich bewußt zurückzust-lle-^, Entbehrungen auf sich zu nehmen, die Selbstsucht zu unte--- drücken, um dem großen Ganzen zu dienen in selbstioler Hingabe bis zum Opser des Todes. Jst's nicht so, eine Mutter gerade das Kind am innigsten liebt, das am meisten Sorge und Kummer bereitet hat? Nicht ande.» mit der Liebe des Menschen zu seinem Vaterland«! M» 7 er mit ihm durchs tiefste Elend gegegangen ist, weil er ihm seine tiefsten Stunden menschlicher Erkenntnis durchirrt hat, weil er alles dafür hingab, darum liebt er um Heitzer den Boden, der sein Lebensblut getrunken, das VoU, dessen Kampf auch sein Kampf ist, mit dem er siegt oder füllt. Sein Vaterland lieben, das Unsterbliche in sich liebe», heißt das Ich zum All erweitern! Niemals aber hat ek. Volk der Erde so der Liebe bedurft, niemals hat es aber an-* , so auf diese Liebs Anspruch gehabt, wie unser große« deutsches Vaterland!,-- Hierzu eine Beilaie. Henko Henk«! Mckck Mä LleickZo^ spsrtMeunü 8eifenpu!vöi' äer Mscbe verbilligt rlssV/ssebsn. VorMyLckes LnEckmMi