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Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,20 MK. frei ins Yaus. In Ser üeschästsstelle abgeholt 1 MK. Einzelne Nummer 12 Pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Sonnabenü Nachmittag. Unterkaltungs- und BnreigMgtt Anzeigen-preis: Vie einspaltige Zeile oöer Seren Naum" 15 pfg. Bekamen Sie einspaltige Petit- zeile oöer Seren Naum 3Q pfg. Bei belangreichen Aufträgen u. Meöer- holungen entsprechender Nabatt. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilägen „Felö unö Larten" unö .Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Sonntag, den sH. Mai W6 Druck unö Verlag von Hermann Uühle, Ottenäorf-Okrilla. Nummer 57 Verantwortlicher öchristleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. s5. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Nächsten Sonnlag, den 14. dss. Mls. findet von vormittag« 11-12 Mr tie Der- teilung der Brot- und Butlermarkcn in der neuen Schule zu Ottendorf statt. Ottrndorf-Moritz-orf, am 13. Mai 1916. . Der Gememdevorstand. Bekanntmachung. Für die Verpflegung der im Armenhause untergebrachtm Frau Winkler wird eine geeignete zuverlässige Person gesucht Als Gegenleistung gewährt die Gemeinde freie Wohnung. Meldungen sind bis zum 20. dss. Mts. im Gemeindeamte anzubringen. Ottendorf-Moritzvors, am 13. Mai 1916. Der Gemeindevorstand. Vutterverkauf. Um beim Butterverkauf großen Andrang zu vermeiden, wird hiermit bestimmt, daß in der Zeit von vormittags 8-^9 Uhr den Personen der Haushaltungsbogen von v»o— 9 » „ „ " 9 i/^IO „ „ n V? 10 —10 „ „ „ „ „ „ . 10— V2II „ » „ // V ^/z11 11 „ „ „ , „ „ 11" ^/g12 „ „ „ „ „ „ die auf sie entfallenden Mengen zugeteilt werden. Der nächste Butterverkauf findet am Montag, den 1b. dss. Mts. im hiesigen Konsum statt. Auf den Kopf der Bevölkerung entfällt Vis Pfund. Ottendorf-Moritzdorf, am 13. Mai 1916. Der Gemeindevorstand. 1-100 101-200 201 -300 301-400 401-500 501-600 601- 620 Neuestes vom Tage. — Vor Verdun hatte dem neuesten deut schen Heeresbericht zufolge die Infanterie am Donnerstag im allgemeinen mehr Ruhe als in den vorhergehenden Sturmtagen. Selbst westlich der Maas, aus dem Raume „Toter Mann" — Höhe 304 — Aoocourt, wo in den letzten Wochen unaufhörlich An griff auf Angriff folgte, herrschte Stillstand der infanteristischen Operationen. Nur bei Thiaumont mußte ein schwacher französischer Vorstoß abgewiesen werden. Dagegen führt nach wie vor die Artillerie das große Wort und bereitet neue Ereignisse vor. Inzwischen ist die Gegend des in früheren Heeresberichten viel genannten Hohenzollernwerkes bei Hulluch in Nordfrankreich dec Schauplatz neuer Kämpfe geworden. Dort stürmten pfälzische Bataillone mehrere Lmien der englischen Stellung. Es ist dies die deutsche Antwort aus die zahl reichen englischen Vorstöße in den letzten Wochen an der Front zwischen Armentieres — Arras. Daß es den Unseren gelang, gleich mehrere Linien der Engländer zu nehmen, ist nicht gerade ein Beweis dafür, daß der Feind an dieser Stelle größere Unternehmungen plante, denn sonst hätte er den deutschen Stoß wohl bester parieren müssen. Die Eng länder erlitten schwere blutige Verluste und büßten außerdem 127 unverwundete Gefangne und mehrere Maschinengewehre ein. Nach dem Wortlaut des deutschen Heeresberichtes ist anzunehmen, daß die Kämpfe noch weiter andauern — Die „Köln. Ztg." veröffentlicht eidliche Aussagen des im Wege des Kriegsgesangnen austausches nach Deutschland zurückgekehrten Unteroifiziers Porst, der erklärte, daß er die größten Qualen erduldete und in der Kathe drale in Reims als Verwundeter untergebracht wurde, trotzdem die um die Kathedrale an gebrachten Gerüste bereits zu brennen be gannen und auch das Stroh, auf dem die Verwundeten lagen, in Brand geriet. Die gsmze Kathedrale war mit Qualin erfüllt. Trotzdem blieben die Verwundeten zwei Tage m der Kirche und wurden erst durch Ver ¬ anlassung eines französischen Priesters aus ihrer gefährlichen Lage gebracht. Es waren 180 Verwundete. Po-ff bestätigt, daß die Türme der Reimser Kathedrale von den Franzosen als Beobachtungsstellen benutzt wurden. Deutsche Offiziere wurden von den französischen Posten mißhandelt und ihrer Barmittel beraubt. — Sechs Mann von der Besatzung des Luftschiffes „I, 20" sind freigegeben worden. Wegen Fehlens besonderer völkerrechtlicher Bestimmungen für Luftschiffe haben die nor wegischen Behörden es als ihre Pflicht be trachtet, den Regeln für die Schiffbrüchigen von Kriegsschiffen kriegführender Staaten zu folgen, in Uebereinstimmung mit dem Stand punkt, den sie bei früheren Gelegenheiten während des Krieges eingenommen hatten, wie zum Beispiel gegenüber den Engländern. Von den Dampfern Weimar und India haben sie daher diejenigen Mannschaften, die gerettet und in privaten Fahrzeugen an Land geführt wurden, freigegeben. — Die Genfer Polizei-Verwaltung hat sämtliche hier eingetroffeneu Exemplare des „Malin" beschlagnahmt, weil seine Ver breitung geeignet ist, die schweizerische Neutralität zu verletzen. Die Nummer ent hielt anläßlich des Jahrestages der Tor- pedierung der „Lusitania" eine Zeichnung, die eme Beleidigung des Deutschen Kaisers darstellt. - Zwischen griechischen und italienischen Grenztruppen ist es zu ernsten Zusammen stößen gekommen. Lebhafte Artillerie- und auch Jnfanterieg-fechte haben stattgefunden. Einzelheiten fehlen noch. Im Nordepirus wurde eine griechische Division aufgestellt. - Aus Tepelene wird gemeldet, daß sehr heftige Kämpfe auf der Straße Fieri—Valona ftattfinden, wo die Oesterreicher mit großer Wucht die italienischen Verschanzungen an gegriffen haben. Aus beiden Seiten ist schwere Artillerie in Tätigkeit getreten. OerMches und Süchfifchss. (Vttendorf-Vkrilla, st. Mai MS. — Am vergangenen Dienstag fand von feiten der Gemeindeverwaltung Ottendorf mit den hiesigen landwirtschaftlichen Kreisen eine Besprechung über die Abgabe von Butter, Milch und sonstigen Erzeugnissen statt. Es wurde da nahegelegt, daß alle Erzeugnisse möglichst erst an hiesige Erwerber zum Ver kauf kommen sollten, ehe auswärtige Aufkäufer berücksichtigt würden. Nun scheint aber von einigen die Abmachung insofern falsch ver standen worden zu sein, daß sie ihren lang jährigen Kunden, die in Großokrilla wohnen, die Abgabe von Butter mit der Begründung verweigern, dies wäre ihnen von der Ge meinde verboten worden. Daß dies aber keinesfalls der Fall ist, sondern nur die aus wärtigen Aufkäufer ferngehalten werden sollen, ist auch nach der Lage der hiesigen Orte als selbstverständlich zu bezeichnen. — Der Jungsrauen-Verein wird bis auf weiteres in der Wohnung der hiesigen Ge meindeschwester aller vierzehn Tage Sonntag abend abgehalten werden. Die jungen Mädchen des Ortes, besonders auch die Neukonfirmierten werden an dieser Stelle gebeten, den Verein recht zahlreich und regelmäßig zu besuchen und sind herzlich willkommen. — Auf die am morgenden Sonntag im Gasthof zum schwarzen Roß von der bekannten Theatergesellschaft Fritz Richard veranstaltete Theater-Ausführung sei auch an dieser Stelle noch besonders aufmerksam gemacht. — Streckung der Fleischvorräte. Um eine gleichmäßigere Verteilung der für die Zivilbevölkerung zur Verfügung stehenden Gesamtfleischmenge herbeizuführen, bestimmt jetzt das Ministerium des Innern, daß die Gültigkeit der erstmalig ausgegebenen Fleischmarken von acht Wochen auf zwölf Wochen bis zum 10 Juli einschließlich verlängert wird. Eine Erhöhung der den Verbrauchern zugewiesenen Kopfmenge durch Ausgabe weiterer Marken ist innerhalb dieses Zeitraumes unstatthaft. — Regelung des Fleischverbrauches in Lachsen. Das sächsische Ministerium des Innern hat über die anderweite Regelung des Fleischverbrauchs in der Zeit bis zum 10. Juli 1916 die folgende Verordnung erlassen: Um eine gleichmäßigere Verteilung der jüc die Zivilbevölkerung zur Verfügung stehenden Gesamlfleischmenge herbeizuführen wird hiermit folgendes bestimmte Der durch die Ministerialverordnnng vom 3. April d. I. festgesetzte Zeitraum von 8 Wochen für die Gültigkeit der erstmalig ausgegebenen Fleischmarken wird auf 12 Wochen ver längert. Die innerhalb dieses Zeitraumes ausgegebenen, mit Gültigkeitsdauer bis zum 12. Juni d. I. ausgestatteten Fleischmarken gelten demnach bis zum 10. Juli 1916 einschließlich. Eine Erhöhung der den Ver brauchern zugewiesenen Kopfmenge durch Ausgabe weiterer Marken ist innerhalb dieses Zeitraumes unstatthaft. Soweit die Kommunalverbände Vorschriften über die Anrechnung der am 17. April d. I. fest gestellten Fletschvorräte erlassen haben, gelten sie als für den Zeiteaum bis zum 10 Juli d. I. erlassen. Tagesfleischmarken sind von jetzt ab nur noch mit drei Ab schnitten zu je 25 Gramm Mittelgewicht für den Tag auszugeben. Die Zuteilung von Fleischmarken an länger hier wohnende Fremde oder Zureisende (siehe Z 10 der Verordnung vom 3. April d. I.) hat unter Zugrundelegung derselben Fleischmenge auf den Tag zu erfolgen. Die von den Kom- munalverbänden erlassenen Vorschriften über die Herabsetzung des Gewichtswertes der Fletschmarken treten mit dem 10» Mat außer Kraft. Die Kommunalverbände können Bestimmungen darüber treffen, welche Menge von frischem Fleisch und frischer Wurst wöchentlich an die einzelnen Haushaltungen auf den Kopf abgegeben werden darf, und dazu anordnen, daß die Entnahme dieser Fletschmenge während der Geltungsdauer dieser Verordnung nur bet ein und demselben Fleischer zu erfolgen hat. Sie können dabet die Fletschabgabe auf Bezirkseinwohner beschränken. Auf den Verkauf von Gefrierfleisch, Konserven und anderen Dauerfletschwaren soll sich diese Regelung im allgemeinen nicht erstrecken. — Die Kleinhandelshöchstpreise für Ver brauchszucker in Sachsen. Das sächsische Ministerium des Innern hat eine, mit dem 10. Mat in Kraft getretene Bekannt» machung über die Kleinhandelshöchstpreise für Verbrauchszucker erlassen, in der die folgenden Höchstpreise im Kleinhandel fest gesetzt worden sind: Gemahlener Mehlis I 30 Pfg., gemahlene Raffinade 32 Pfg., Preßwürfel 32 Pfg., Schntttwürfel 34 Pfg. Stückenlompen 33 Pfg., Brotzucker 33 Pfg. Farin 29 Pfg. - Wann ist der Krieg zu Ende? Eine Prophezeiung über den Weltkrieg hat be reits am 29. Januar d. I. der Wiener Graphologe und Astrologe Professor Kurt Zanowski in der „Köln. Zettg." veröffent licht. Da inzwischen Verschiedenes daraus eingetroffen ist, so wird die Bekanntgabe interessieren. Die Prophezeiung, für deren Erfüllung unsererseits natürlich keine Garantie übernommen werden kann, lautet: 1. Kriegsende resp. FrtedenSschluß am 17. August 1916. 2. Das Jahr 1917 bringt einen neuen Dreibund, drei Kaiser, welche dann eine unantastbare Weltmacht bilden. 3. Siegen werden 3 Kaiser und 3 Könige. Zwei neue Königreiche werden entstehen, dagegen wird eine Nation völlig vernichtet, Europa wird in zwei Teile gespalten, für die kleinen Staaten wird eine glückliche Zeit anbrechen. 4. Der Frieden wird eine Z<it von 170 Jahren haben. 5. Kritische Kriegstage und wichtige Ereignisse sind: 19. Januar, 9. Februar, 12 und 26. März 7. April, 5. und 6 Mai, 2 und 27. Juni 24. Juli, der 10. Juli verkündet ein un geheures Wellengrab, der 17. August den Frieden. — Das ist das Ergebnis einer siebenmonatigen genauen astrologischen Be rechnung Bisher ist etngetroffen: 9. Februar Beginn der neuen Offensive. 12. März, Verdun-Douaumont. 26. März, Englische Flieger über Schleswig, russische Offensive zusammengebrochen. 7. April, Sturmangriff bei Haucourt und Termitenhügel. Königsbrück. Die in der Nacht vom 8. zum 9. Mai von dem Arbeits kommando Lauchhammerwerk, Gröba bei Rusa, entwichenen beiden russischen Kriegs gefangenen sind am Mittwoch abend gegen 11 Uhr in Stauch'tz bei Riesa wieder er griffen und festgenommen worden. — Von Einbrechern heimgesucht wurde die Unterkunflshütte des Chemnitzer Skt- Hubs in der Nähe von Unterwtesenthal. Wittichenau. Beim Schöpfen von Wasser ist der Vater des zur Fahne ein berufenen Dampiziegeleibesitzers Paul Sa- lowski, der 76jährige Maurermeister Johann Satowskt in eine über 2 Meter tiefe Lehm grube gefallen und hat darin seinen Tod ge unden. Salvwskl mar eine in weitem Umkreise bekannte Persönlichkeit. Uebel 50 Jahre betrieb er hier den Berus als Maurermeister und nahezu 30 Jahre ge hörte er dem hiesigen Stadlverordneten kollegium an.