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)kcilla. er. >ar und lpe. In l Kaffee. 2 Per- ier uws, tbehrlich. S- Mit chnahme. i-e, 8pr«e. en ) Ochsen 8 Kälber usammen c je 50 0 Mk., den und Schlacht- ndgewicht 69 Mk-, Schlacht- ndgewicht 64 bis 54 Mk., häftslo»' r, neuer, 172 bi« ikanis cher )is 205, 1000 kg 18-140 reubischer erste, pro 5, schle- sche und 16—140 er, alter, russischer, kg netto: obkörnig) — —> Buch' ländische, 1000 kg 190 biS aat, pro 0—23S- LaplatN böl, pro RapS' >, rund> .. 16,50- ito ohne -13,20- ir Sack, Roggen' - 12,20- Artikel hen sich Ottendorfer Zeitung. Dic „Dttcndorscr Zeitung'- erscheint Dienstag, Donners, lag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich l Mark. Durch die Post bezogen 1,20 Mark. Annahme von Inseraten bi, vormittag zo Uhr. Inserate werden mit w Pf. für die Spaltzetle berechnet Tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgeaend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Nr. 45. Freitag, den 14, April 1905. 4. Jahrgang. Vertliches und Sächsisches. Dttendorf-Dknlla, iz. April 190s. — Der Verband sächsischer Guttemplerlogen hatte am Sonntag im Gasthof zum „Schwarzen Roß" einen öffentlichen Lichtbilderabend ver anstaltet, an welchem Herr Lehrer Heinicke aus Dresden einen Vortrag über die Alkohol- srage hielt. Durch mehr als 30 farbige Licht bilder wurde veranschaulicht, welchen Schaden durch den Genuß geistiger Getränke sowohl Körper als Geist des Einzelnen erleiden, wie auch die Gesamtheit des Volkes, indem kier besonders die üblen Folgen des Alkoholgenusses in wirtschaftlicher und sittlicher Beziehung zu tage treten, vertrinkt doch das deutsche Volk Jahr für Jahr rund 3 Milliarden in Alkohol. An den Vortrag schloß sich noch eine längere sreie Aussprache an, in welcher angeregt wurde, in Ottendorf-Okrilla eine Guttemplerloge ins Leben zu rufen. Wer sich dafür interessiert erhält nähere Auskunft durch Herrn August Pietsch, Tischler. — Vor dem Schöffengericht Radeberg sand gestern Verhandlung gegen den Kutscher B. in Reichenau bei Königsbrück wegen Uebertretung der Bahnordnung für die Nebeneisenbahnen Deutschlands statt. Am Abend des 10. De zembers fuhr der Angeklagte mit einem Mühlenplanwagcn in der N-cktung Cunnersdorf- Ottendorf, als kurz hinter der Haltestelle Cunnersdorf der Personenzug herankam, während B. gerade über den Bahnübergang fuhr. Ein Zusamm-ü stoß war unvermeidlich, da der Zug nicht mehr zum Stehen gebracht werden konnte. Der Wagen wurde von der Lokomotive am Hinterteil erfaßt und zur Seite geschleudert. Der Kutscher wurde vom Bock geworfen, ohne erheblich verletzt zu werden. Dem Angeklagten ging seitens der König!. Eisenbahnbetriebsdirektion Dresden- Neustadt eine Strafverfügung über 6 Mark und Tragung dec Kosten zu, Hiergegen hat er Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt, mit der Begründung, daß ihn keine Schuld treffe, sondern das Lokomotivpersonal, das erst das Läutewerk in Bewegung gesetzt und die Notpfrife habe ertönen lassen, als keine Zeit zur Verhütung eines Unfalls mehr gewesen sei. Der als Zeuge vernommene Lokomotiv- sührer, sowie der Heizer des in Frage kommenden Zuges behaupten, ordnungsgemäß und rechtzeitig die Warnungssignale gegeben zu haben. Demgegenüaer stehen die Aussagen 5 weiterer vernommener Zeugen, die zum Tei' Unter Eid angebeu, daß die Signale erst kurz vor dem Uebergange und demnach zu spät ertönt seien. Der Gerichtshof hebt die erlassene Strafverfügung auf, da die Kgl. Eisenbahn- berriebsdirektion zum Erlaß derselben nicht befugt war, das Vergehen des Angeklagten vielmehr unter A 316 des ReichSstrafgesetzbuchs (Gefährdung eines Eisenbahntranöpoits falle. — Bezüglich des Projekts der Errichtung «n-s Truppenübungsplatzes für das 19. (2. sächsische Armeekorps in der Nähe von Beigern teilte der ReichStogSabgeordnete Prüschenk v. Lindenhofen in einer am Sonnabend in Torgau stattgefundenen Wähler- ^rsanunlung mit, die Angelegenheit sei noch Vicht soweit gediehen, daß sie schon in nächster 8'it entschieden werden würde. Toch ser Hoffnung vm banden, daß die Sache im Sinne Wünsche Belgern« bez. Torgaus erledigt werden wird, weil das erforderliche Geländ bedeutend billiger angebotcn worden set "io in Sachsen. j — Neue Kronen. Ter Bundesrat des huschen Reiches hat der Neuausprägung von ^ Millionen Mark in Kronen zugestimmt sich seit einiger Zeit ei» Mangel an Zehn- ^rkstücken im Geschäftsverkehr fühlar gemacht hat. Dresden. In der „Sachsenstimme" vom . d. I befindet sich unter der Ueber- Mist mysteriöse Geschichte" ein Aufsatz nach dem ein Redakteur der „Rundschau" im Jahre 7901 einem gewissen „Herrn T." die Summe von 4500 Mk. als Schweigegeld ab genommen haben, soll unter der Androhung, m Weigerungsfälle unliebsame Vorkommnisse aus der Familie den Herrn T. in der Rund chau zu veröffentlichen. Die angestellten Erörterungen haben jedoch ergeben, daß der Herr T. selbst, durch mehrfache Geschäftsverluste rn finanzielle Bedrängnis geraten, die ganze Erprcssungsgeschichte erfunden hat, um dadurch on seinen Verwandten Geld zu erhalten. )a die Verwandten jedoch neuerdings Arg wohn gegen ihn gefaßt und auf Rückzahlung des angeblich bezahlten Betrags bestanden hatten, Hal Herr T. um sich von dem auf ihn gefallenen Verdacht zu reinigen, und gleichzeitig um sich wieder in den Besitz der seinerzeit durch Betrug erlangten Summe zu setzen, eine gefälschte Quittung angefertigt und ihr mit einem „Dresdner Rundschau" lautenden Stempel, den er sich eigens dazu hatte an- ertigen lasten, den Schein der Echtheit ge- ;ebeu, Der Betrüger ist festgenowmen worden. — Die Verstadtlichung dec Dresdner Straßenbahn ist perfekt geworden Gesteru unterzeichnete Herr Oberbürgermeister Beutler aus dem Königlichen Amtsgericht den Kauf vertrag der Stadt mit der Direktion der genannten Straß nbabn. Niederlößnitz. Die N-. tr loünitzer kö neu chmunzeln: das Rechnungsjoh!- 1904 hat mit einem Ueberschuß von 10 022,73 Mark abgeschlossen. Von dieser Summe sollen 6000 Mark den Reservefonds zugeführt werden; die übrigen 4000 Mk. werden zu einer Steuermäßigung verwendet Hains derg. Die neuen linken Hochgleise der Bahnstrecke Dresden—Tharandt zwischen Pvtschappel und Hainsberg sollen am 18. d. M. in Betrieb genommen werden. Gleichzeitig werden damit die neuen Stations anlagen in unserem Orte sowie in Deuben dem Betriebe übergeben. Radeberg. Die streikenden Tischler der Vereinigten Eschebachschen Werke haben die Arbeit am Dienstag früh wieder voll aus genommen. Ueber die Forderungen werden die Verhandlungen mit der Direktion noch fortgesetzt. Die ausgesperrten Klempner nahmen die Arbeit am Mittwoch früh wieder aus. Mügeln. In einer hiesigen Familie erkrankten drei Personen an Vergiftungs erscheinungen, Es stellte sich heraus, daß sie in einem Buche mit Tapetenmustern geblättert und dabei die Finger mit der Zunge mehr mals angefeuchtet hatten. Herrnhut- Das in Niesky erscheinende Wochenblatt „Herrnhut" teilt mit, daß die Herrnhuter Missionschuld getilgt ist. Sie betrug 233338 Mk. 58 Pfg. Licht enbsrg. An vergangenem Sonnabend gegen Abend wurde der tags vorher seinen Eltern entlaufene 12 Jahre alte Schulknabe Max Erwin Weise, Sohn des Maurers Gustav Reinhard Weise in Lichtenberg, am eisernen Geländer der Schlädebrücke an der von Reichenau nach Lichtenberg führenden Straße erhängt aufgefunden. Als Beweggrund dürfte Furcht vor wegen kleiner Diebereien zu erwartender Strafe anzunchmen sein. Den Ort an der Schlädebrücke hat der Knabe jedenfalls deshalb gewählt, damit ihn seine Eltern, die beide in Reichenau in Arbeit stehen, auf dem Nachhausewege von der Arbeit finden sollten. An dem Körper des Kindes sollen bei der Auffindung noch schwache Lebenszeichen wahrg nommea worden sein, sodaß es nicht ausgeschlossen ist, daß der Knabe die Tat erst beging, nachdem er seine Eltern von weitem har kommen sehen, und daß er nur den Anschein eines Selbstmord versuchs erwecken wollte, um die Eltern zu erschrecken und versöhnlicher zu stimmen. Meißen. Eine wackere Tat vollbrachte fier ein Realschüler. Am dortigen Dammweg iel ein kleines Mädchen in die Elbe. Infolge )es Geschreies von Kindern wurde der Real- chüler Albert Kirst darauf aufmerksam gemacht er sprang über die Gartenmauer dem er trinkenden Kinde, welches schon mehrere Meter )ukch den Strom vom Ufer weggetrieben worden war, nach und brachte das bereits be wußtlose Kind mit sicherer Hand schwimmend ans Land. Döbeln. Eine sozialdemokratische Partei- Kceisversammlung für den 10. Reichstags wahlkreis nahm entgegen den Beschlüssen anderer Parteiversammlungen mit großer Mehrheit einen Antrag für die Beteiligung an den Landtagswahlen an. In derselben Sitzung erklärte man sich gegen den Schöpflinschen Antrag auf Ausbezirkung des 10. Kreises aus dem Chemnitzer Agitationsbezirk. Freiberg. Montag nachmittag gingen rn der Görlitzer Straße die Pferde vor dem Gefährt des Herrn Ingenieurs Paul Paschke durch. Beim Herausspringen aus dem Wagen erlitt Herr Paschke einen Schädelbruch, woran r sofort starb. Seine Frau trug schwere Verletzungen im Gesicht davon. — Durch Ueberfahren von einem Lastwagen rst am Dienstag mittag die zwei Jahre Tochter des Zigarrenmachers Ebert hier getötet worden. — Da sich trotz des Rückmngs der iskalischen Gruben und Hütten die Königliche Bergakademie zu Freiberg infolge ihrer Leistungsfähigkeit und auch infolge des wachsenden Kohlenbergbaues und der sich immer mehr entwickelnden Montanindustrie ortgesetzt einer steigenden Frequenz erfreut, ind umfangreiche bauliche Erweiterungen der Hochschule zur Notwendigkeit geworden. Gegen wärtig ist man mit den Fundamentierungs arbeiten für die an der Neugaste gelegenen Neubauten, die mit den alten Akademie - gebäuden in Verbindung stehen, beschäftigt. Nach den Plänen des Hochbautechnischen Bureaus im Königlichen Finanzministerium werden durch die Neubauten neue Räume für das Me.tallographische Institut, für das Laboratorium für Hüttenknnde, für die Mark scheidekunde und für die Eisenhüttenkunde und mechanisch-metallurgische Technologie geschaffen. Die Kosten dieser Erweiterung sind auf 335 000 Mk. veranschlagt worden. Chemnitz. Zum Aurichschen Familiendrama tst zu melden: Dienstag mittag wurde von Arbeitern auch der Leichnam des ertrunkenen Mannes aus dem Mühlgraben bei der Sächsischen Webstuhlfabcik gezogen und zwar an der gleichen Stelle, an welcher seine Frau und seine Töchterchen gefunden wurden. Nach dem zweiten Kinde wird noch eifrig gesucht. Leipzig. Unter Vermittelung der Kreis hauptmannschaft sind zwischen der Orts krankenkaste und den beiden ärztlichen Bezirks vereinen Verhandlungen im Gange, um die letzten Differenzen und Verstimmungen aus dem Aerztekonflikt zu beseitigen. Kommt hier bei, wie man nach dem bisherigen Verlau erhofft, ein günstiger Abschluß zu stände, so dürfte die Wiedereinführung der freien ärztlichen Familienbehandlung bei der Kaste unmittelbar bevorstehen. Im übrigen dürfte dann auch dis Durchführung der von der Kreishauptmannschast mit den ärztlichen Vereinen am 7. Mai 1904 geschloffenen Verträge wie überhaupt der ärztlichen Angelegenheiten der Kaffe wieder dem Gesamlvorstand überlassen. — Die Errichtung eines Bärenzwingers, für welchen der verstorbene Buchhändler Mackroth 20000 Mark testierte, ist endgültig aufgegeben. Statt dieser 20000 zahlen die Erben 15 000 Mark an den städtischen Kunst fonds ohne jede einschränkende Bestimmung. — Ein in dem Zuhörerraume des hiesigen Landgerichts befindlicher Herr war von de Ausführungen eines Försters so hingerissen, da er „Bravo!" rief. 20 Emmchen Ordnungs strafe kostete dem Begeisterten das kleine Wörtchen. „Kaum war's dem Gehege der Zähne entflohen, macht' er's im Busen gern bewahren. Crimmitschau. Tödlich verunglückt ist hier der siebenjährige Schulknabe Kurt Franke, welcher im Hofe einer dortigen Tuchfabrik in einen Behälter mit heißem Wasser gefallen und obgleich er noch lebend herausgezogen wurde, an der erlittenen Verbrühung kurze Zeit darauf verstorben. Schwarzenberg. Ein Raub der Flammen wurde in der Nacht zum 6. d. M. die Pappen fabrik der Aktiengesellschaft vormals Hellinger, wobei sämtliche Maschinen und große Vorräte an Pappen und Holzstoff vernichtet worden ind. Der Schaden an nicht versicherten Maschinen beträgt zirka 6000 Mark. Die Entstehungsursache dürfte in Selbstentzündung der in den Trockensälen befindlichen Poppe zu üchen sein. Eibenstock. Die Eröffnungsfeierlichkeiten unserer neuen Bahnlinie (unterer Bahnhof— oberer Bahnhof) sind auf den 2. Mai fest esetzt worden. Zwickau. Ein geniales Gauerstückchen wird hier zurzeit lebhaft besprochen. Kommt da zur Wirtschafterin des Stadtrats W. ein eingekleideter Herr, stellt sich der Dame, die ür den unverheirateten Stadtrat, der Dezernent >es Polizeiwesens ist, die Wirtschaft führt, als Beamter der Polizei und Vertrauensmann des Polizeichefs vor und kommt endlich damit jeraus, daß er einen Auftrag auszurichten labe. „Der Herr Stadtrat", so erzählte er denn, „habe auf seinem Dienstbureau unerwartet den Besuch lieber Freunde be- 'ommen mit denen er sich zum Frühschoppen begebeu habe. Natürlich sei sein Vorgesetzter auf eine so erhebliche Ausgabe nicht vorbereitet gewesen, wie sie das Wiedersehen guter Freunde >ei einem guten Tropfen erforderte, und er sende deshalb hier seinen Schlöffel zum Schreibtisch, die Hausdame möge so freundlich sein und dem Herrn Stadtrat aus diesem 200 Mark senden" Dabei überreichte er ein Kuvert, in dem sich ein Schlüsiel befand. Die Dame des Hauses entnahm diesen der Umhüllung, ging zum Schreibtisch, doch wie sie ihn im Schlöffe auch drehen und wenden mochte — er schloß nicht. „Ach was", sagte sie kurz entschlossen, „ich kenne das Schloß nicht und werde doch dem Herrn Stadtrat seinen Schreibtisch nicht runieren. Ich werde mir lieber das Geld beim Nachbar borgen, bitte geduldigen Sie sich nur einen Moment." Damit verschwand sie, klingelte bei der Nachbarin, lieh sich 200 Mk., händigte sie dem „Beamten" und „VertrauungSmann" ihres Herrn, worauf der „Bote" verschwand. Kurz darnach kam der Stadtrat nach Hause, wohl später als sonst, noch in fröhlicher Frühschoppen- laune. Er wußte nichts von Freunden, Frühschoppen- und VertrauungSmann, er wußte nichts von den 200 Mark — kurz: der Herr Polizeichef war mitsamt seiner Wirtschafterin das Opfer eines ganz raffinierten Betrügers geworden. Die Polizei hat sofort eine Be lohnung von 50 Mark ausgesetzt, um des Gauners habhaft zu werden. Adorf. Ein Zehntel vom Großen Lose ist einem hiesigen Einwohner zugefallen, der dadurch den stattlichen Betrag von 42500 M. erhält. Der glückliche Gewinner ist der Gerber Richard Seidel. Aus dem Vogtlande. Bittere Klagen sind in der letzten Ausschußsitzung des Landwirtschaftlichen Kreisvereins im Vogtlande darüber geführt worden, daß durch geflissentliche Agitation eine große Kluft zwischen Land wirtschaft und Industrie geschaffen ist und daß diese Anfeindungen mit unwahren Behauptungen geführt worden sind.