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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Di« .ONnidors« Zeitung' erscheint Di,»»» tag, Donneretag und Sonnabend. » « V« D»,»a§,P,et» wted mit Beginn » jeden Monat» bekannt gegeben. »» 2» Falle HStzerer Gewalt (Krieg od. sonst, ü L irgendwelcher Stürungen de» Betriebe» der T 2 Zeitung, d. Ltisrranten od. d. Desördernna»- Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- " »» sprach aus Liesrning oder Nachlieserung der » - Zeitung »d. RÜÄzahlung d. Bezug»preise». ü Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MerWWS- K, «h WtzeM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 89 Mittwoch, den Zs. Juli §929 »nie,i »»»ui«, 5 Bnzrt grn Gemeinde - Giro - Konto Kr. Mi 28. Jahrgang OertlicheL* u«d Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am zg. Juli <92?. — Am 1. August wird iufolge Berkraftung des Lard- zustelldieustt« in Lomnitz, do« jetzt zum Zustellbereich des hiesig«» Postamtes gehört, eine Poststelle eingerichtet und dem Leilpostamt R-cdederg unterstell!. Die Poststelle führt die amtliche Bezeichnung — Lomnitz Radeberg Land. —- Zur alle Bnefseudungen nach Lomnitz mit Buschmühle und Busch- schtinke gelten vom genannten Zeilpunkle ab dje Fernverkehlö- gebühreu. Der Bestimmungsort ist auf der, Postsendungen für Lomnitz künftig mit „Lomnitz Radeberg Laud" auzugeb,». Weiter« Zsuätze oder die Angabe Post sind irreführend und deshalb wegzulassen. — Mit der Abtrennung der Gemeinde Lomnitz von unserer Postanstalt erfährt der hiesige Postbetlieb eine wesentliche Einschränkung und damit dürfte auch der ge plante Bau eines PostgedüudeS und Einrichtung des autonnt. FernsprechdieusteS in beträchtliche Ferne gerückt sein. Es scheint, als ob unser Ort bei der Oberpaslotrestion sehr schlecht« Fürsprecher hat. — Htteadarf-HLriL« erhält ei« Mad. Die Be« mähuuzen des Turnvereines Jahn e. V. in unmittelbarer Nähe deS OrteS gelegenes Land zu erwerben um darauf ein Schwimmbad zu errichten, sind von Erfolg gewesen. Das Urteil eine- Leipziger Bäderbausachverständige» wird die Ent scheidung bringen, od der hiesigen Einwohnerschaft im nächsten Jahr ein einwandfreies Bad zur Verfügung stehen wird. Air werden in nächster Zeit weiteres von dieser Badbau- angelegenheit unsern Lesern zur Kenntnis bringen. Dresden. Die Dresdner Feuerwehr wurde nach Coswig-Kötitz gerufen, wo ein Feuer in der Kötitzer Lrdertuch- und Wachstuchfabrik AG. ansgebrochen mar. Neben der Dresdner Feuerwehr waren alleFeuer- wehren der Umgebung, teilweise mit Motorspritzen, erschienen. Der Brand war infolge Selbstentzündung entstanden. Durch eine 20 Bieter hohe Stichflamme wurde eines der naheliegenden Nohwarcnlager »n Brand gesetzt. Fünf Angestellte erlitten Ver letzungen. Der Sachschaden ist erheblich, aber durch Versicherung gedeckt. Sebnitz. Ein in der hiesigen Papierfabrik Angestell ter namens Pilz hat von den sogenannten „Zentner- aeldcrn", die monatlich im Betrage von etwa 10 000 Reichsmark für die Arbeiterschaft ausgeworfen wer den, Geld unterschlagen und die Anteile an die Arbei ter gekürzt ausgezahlt. Die Höhe der veruntreuten Tttmme konnte noch nicht festgcstcllt werden. Grimma. In der Mulde ist beim Vaden der in der Großmühle beschäftigte Geschirrführer Fuhr- manu, in Böhlen wohnhaft, ertrunken. Er war in der Mittagsstunde von der Mühleninsel aus etwas erhitzt in das Wasser gegangen, war herüber und hinüber geschwommen und dann plötzlich lautlos in den Fluten versunken. Obwohl sofort nach Lem Untergegangenen gesucht wurde, konnte man ihn zunächst nicht finden. Erst nach zwei Stunden fand man die Leiche. Grimma. Die Kriminalpolizei in Grimma verhaf tete zwei stellenlose Drogisten aus Leipzig, die in Grimma eine ärztliche Beratungsstelle auf gemacht hatten und Lie sich von Heilungsuchenden für wertlose Ratschläge reichlich bezahlen ließen. Schluckenau. Wie uns aus Wölmsdorf bei Schlucken«» berichtet wir-, wurde der wegen sittliche» Verfehlungen bereits vorbestrafte Riedel von der Gendarmerie in dem Augenblick verhaftet, ls er sein« eigene in einem Wölmsdorfer Blumeng häft tätige t5 Fahre alte Tochter zu widern ürlichen Handlungen zwingen wollte. Riebel ersuchte zu flüchten und sich, als er keinen Ausweg mehr sah, mit einem langer Taschenmesser den Hals , u burchschnei» den. Das mißglückte ihm, er wurde ergriffen Und dem Bezirksgericht in He in spach eingeliefert, wo er sich mit einem VerbanLsstreifen erhängte. Bantzen. Von einem umstürzenden Zuckers Warenautomaten wurde ein zweijähriger Knabe to schwer getroffen, daß bas Kind an der erlittenen Gehirnerschütterung bald darauf verstarb., Die Ermittlungen ergaben, daß der Automat ganz un genügend befestigt ivar, weshalb die Schuld an dein entsetzlichen Unfall dem betreffenden Grundstücks besitzer zugeschriebeu wird. Weinböhla. Die Ehefrau G 0 ris ch, Lie Einkäufe besorgte, hatte ihren fünfjährigen Knaben schlafend in Ler Wohnung gelassen,' bei ihrer Heimkehr fand sie Len Jungen mit s ch w cren B r a n d w n ü L e u auf. Er batte, als er erwachte, mit Zündhölzern aesRett und sein Hemd in Brand gesetzt. Im Krankenhaus starb Las Kind nach wenigen Stunden. Großenhain. In der Tuchfabrik Gebr. Naundorf entstand ein Schadenfeuer, das schnell an Ausdehnung gewann. Das Feuer fand reiche Nahrung, waren doch in dem Gebäude das umfangreiche Garnlager und die Lager für Fertigfabrikate untergebracht. Mit mehreren Motorspritzen wurde der Löschangriff gegen das inzwischen vollständig in Brand geratene drei stöckige Grundstück von mehreren Seiten vorgetragen, aber erst nach mehrstündiger Tätigkeit konnte der Brand lokalisiert und jede weitere Gefahr beseitigt werden. Das große Betriebsgebäuöe und ein an- gebauter einstöckiger Schuppen brannten vollständig aus. Als Entstehungsursache wird Brandstiftung angenommen. Großpostwitz. Zu dem rätselhaften Tode des Steinbruchpächters Warnatsch wird noch gemeldet, Laß Warnasch in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Als er nachts gegen 2.80 Uhr nach Hause kam, habe er, wie seine Fran aussagte, auf ihre Borhaltun- geu nicht geantwortet, sondern sich an den Schreibtisch gesetzt; sie habe dann früh 6 Uhr ein Stöhnen und Rufen gehört; ihr Marin habe sich unter Schmerzen gewunden und sei nach den Worten: „I ch sterbe — Gift!" verschieden. Der herbeigeholte Arzt fand in einer Kaffeetasse einen Bodensatz. Die von dem Gerichtsarzt vorgenommcne Sektion der Leiche sei eraebnislos verlaufen, so daß noch eine chemische Untersuchung Les Mageninhalts durchgeführt werden muß, um vielleicht aus diese Weise sestzustellen, od ev sich um einen Selbstmord, um unbeabsichtigtes Einneh men von Gift oder um ein Verbrechen handelt. Die Ehefrau des Warnatfch befindet sich noch in Haft. Leipzig. In ihrer Wohnung in der Merseburger Straße wurde eine 78 Jahre alte Frau vor ihrem Bett liegend tot anfgefunden. Die Leiche wies am Kops eine schwere Verletzung auf. Die Greisin ist, wie festgestellt wurde, schon längere Zeit sehr hinfällig gewesen und hat so Lurch einen Sturz ans Lem Bett den Tod gefunden. Leipzig. In Leipzig-Lindenau kam es in einer Gastwirtschaft zu einer schweren Schlägerei, Lurch Lie erheblicher Sachschaden angerichtet wurde. Als das Ueberfallkommando einttaf, waren die Täter verschwunden. Leipzig. Hier stieß in Ler Gohliser Straße ein mit zwei Personen besetztes Motorrad mit einem Perso nenkraftwagen zusammen. Die Besatzung des Motor rades, ein Herr und eine Dame, wurden schwer verletzt. Zwenkau. Ein schwerer Automobilunfall ereignete sich auf der Staatsstraße Leipzig—Zwenkau. In der Leipziger Straße trat eine Krau mit ihrem vier Jahre alten Sohn hinter einem am Rande der Straße stehenden Lastauto hervor, in dem Augenblick, als ein Privatauto vorbeifuhr. Beide, Mutter und Kind, wurden erfaßt und zu Boden geschleudert. Der Knad? kam unter den Wagen und wurde schwer verletzt, während die Frau sich Kopf- und Beinverletzungen zuzog. Glashütte. Die Belegschaft Ler Firma „Glasafein" hat noch nicht wieder die Arbeit aufgenommen. Die i Ursache des Verhaltens der Arbeiterschaft erklärt sich aus der Tatsache, daß die Firma den Lohn der vorigen und einen Teil des Lohnes -er vorvor-gcn Woche ibr schuldet. Das Verhalten ist durch die trüben Erfahrungen verständlich, die die Belegschaft schon bei deren Vorgängerin, -er Firma C. H. Wolf G. m. b. H., gemacht hat, aus Leren Konkurs noch nicht einmal der rückständige Gesamtlohn herausgesprun- gen ist. Planen. Der 26 Jahre alte ledige Brauerei- arbeiter Kurt Seifert, -er mit dem Abziehen von Flaschenbier beschäftigt war, wurde durch ein Bierfaß, das infolge zu hohen Kohlensäuredruckes an die Decke geschleudert wurde, so schwer verletzt» -atz er ein'en Schädelbruch und andere Verletzungen davontrug. Er war sofort tot. Hartenstein. Eine brave Tat vollbrachte -er 29jährige Müller Willy Werner aus Hartenstein. Als er von seiner Arbeitsstelle aus einen Feuerschein in dem Autoschuppen nahe der Mühle Stein bemerkte, eilte er hinzu und erstickte Lie bereits hochauflodernden Flammen durch Säcke. Doch erlitt W. Labet schwere Brandwunden. Durch*das mutige Rettungs-, wert Ws. wurde Lie Mühle Stein vor schwerem Scha den bewahrt, da sich vor dem Autoschuppett zwei Fässer . Benzin befanden. Wie das Feusr entstand, ist noch nicht geklärt.. . Seimig auch Mörder des omanl. Die zweite Mor-tat bei Wegefarth aufgeklärt. Das Kriminalamt Freiberg hat festgestellt, daß der am 26. Juni im Rittergutswalde zu Wegefarth von Pilzsuchern aufgefundene Tote auch ein Opfer Hennigsist. Auf Grund der von der Presse gebrach ten Bilder und Einzelheiten meldete bei der Freiber ger Kriminalpolizei ein Meißener Einwohner, daß er von feinem Schwager, dem landwirtschaftlichen Arbei ter Paul Gerhard Symank, geb. am 20. Oktober 1908 in Cosel, Kreis Rothenburg, seit dem 2. Juni d. I. keine Nachricht mehr habe. Die sofortige Nach prüfung ergab, daß Symank vom 15. April bis 1. Mai 1929 mit dem in Freiberg festgenommeneu Mörder Hennig zusammen auf einem Gutshof in Meißen gearbeitet, seine Arbeitsstelle mit Hennig gemeinsam am 2. Mai 1929 früh zwischen 9 und 10 Nhr ohne Kündigung verlassen hatte. Symank hat sich am gleichen Tage von seiner in Meißen wohnenden Schwester verabschiedet und dabei erzählt, daß er mit Henuig nach Breslau fahre, um dort in einem Hotel, an dem Hennig finanziell beteiligt sei, eine neue Stelle anzutreten. Die Schwester des Symank aus Meißen und deren Mann erkannten eine Anzahl der von der Kriminal polizei vorgelegten Kleidungsstücke wie auch den großen Reisekorb als Eigentum des vermißten Symank. Obwohl die Erörterungen nicht abgeschlos sen sind, steht Loch fest, daß auch Symank von Hennig ermordet worden ist. . Minder Wer schadet nm! Im Stadtteil Dresden-Gohlis hat sich in einer Ler letzten Nächte ein Vorfall zugetragen, der noch das Gericht beschäftigen wird. Ein dort wohnhafter Ar beiter hatte seiner Tochter untersagt, an einem Vergnügen teilzunehmen. Als er kurz vor Mitternacht plötzlich erwachte, sah er, daß die Tochter trotzdem zu dem Vergnügen gegangen sein mutzte, La ihr Bett leer war und auch das Sonntagskleid fehlte. Wütend zog er seine Kleidung an und legte sich hinter einer Hecke aus die Lauer. , Gegen 2 Uhr morgens kam ein Paar an der Hecke vorüber. Ohne sich zu überzeugen, ob es seine Tochter und deren Begleiter war, sprang der Arbeiter aus dem Versteck hervor und verprügelte den jungen Mann. Erst viel zu spät, nachdem der Grobmitzhanöelte u. a. einige Zähne verloren hatte, klärte sich der Irrtum auf. Der erheblich verletzte junge Mann mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. Die. Angelegenheit beschäftigt bereits die Staatsanwaltschaft. WNtLranssichicü. Das Hoch über dem Kontinent ist gegenüber Lem von England vordringenden Tief im raschen Aboau begriffen. Letzteres hat seine erste Regenfront bereits nach Mittelfrankreiü;-Unterrhein vorgetragen. Die Eintrübung wird nördlich der Mittelgebirge rascher vor sich gehen als südlich davon. — Vorhersage: Schauerregen, bedeckt bis wolkig, Temperatnrrückgang. * Sport. Sonntag, den 28. Juli Haüdba>ll. Jahn Jgd. — Radeburg Jgd. 4:0 (2:0) Jahn Ti. — Radeburg Ti. 3:0 (1 :jo) Beide hiesige Mannschaften waren dem Gegner an Technik und Spielerfahrung überlegen und konnten somit auch ihren Sieg sicherstellen. Schlachtvieh Märkte. Leipzig, 29. Juli. Preise für 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Rinder (582) 25—63, Kälber (259) 52—74, Schafe (1099) 46—70, Schweine (1308) 80—90. — Marktverlauf: Rinder und Kälber langsam, Schafe mittel, Schweine flott. Dresden, 29. Jnli. Preise für 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Rinder (716 29—62, Kälber (618) 60—84, Schafe (832) 58-74, Schweine (1890) 82-SS. — Marktverlauf: In allen Gattungen mittel.