Volltext Seite (XML)
Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend gs' P r e i s wird mit Beginn Monats bekannt gegeben. Nummer 7 Mittwoch- den ^6. Januar 4929 28. Jahrgang. Der Bez 11 jeden - Di« L »irb - s L »«d« " Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Diens- » tag, Donnerstag und Sonnabend. Konkurs Gemeinde - Giro - Konto Nr. US. « Im Falle höherer Gewalt (Krieg ob. sonst. » - Diese Zeitung o-röffentticht die amtlichen Bekanntmachungen - - des Gemeinderate- zu Ollendorf-Okrilla. « dm T-i!°g°° .Reu. Ittuft-Inl-., .M°d. nkd H.Im- >md .D-, K°b°ld>. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Lchrifüeitung, Dmck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Amtlicher Teil. Grundsteuer. Am 15. Januar ist die Grundsteuer und die gemeind liche Zuschlagsteuer hierzu am den 4. Termin des Rechnungs jahres 1928 fällig. Da ein Steuerbescheid sür das Rechnungs jahr 1928 erst nach dec noch ausstehende«. Veranlagung er teilt werden kann, haben die Steuerpflichtigen zunächst ohne besondere Aufforderung eine weitere Vorauszahlung in Höhe eines Viertels der aus das Rechnungsjahr 1927 festgesetzten Jahressteuerjchuld au staatlicher Grundsteuer und gemeindlicher Zuschlagssteuer zu eulrichten. Die Vorauszahlung ist an die zuständige Kassenstelle des Steueramtes zu leisten. Htteudorf-Hkrilla, am 1b, Januar 1929. Der Gemeirwerat. Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Dkrilla, am ss. Januar (929. —- Zur Hauptversammlung am 12. dss. Mts. hatten sich die Mitglieder der Fretw. Feuerwehr Ottendorf-Okrilla- Süd fast vollzählig eingefunden. Der Jahresbericht zeugte von rühriger, ersolgreicher Arbeit im vergangenen Jahre. Die altbewährten Führer, die Herren Steigerzugsührer Schütze und SpritzenzugMhrer Rüger wurden wtedergewählt. Ver schiedene Wünsche der Wehr wurden dem anwesenden Herrn Bürgermeister Richter izur Vertretung überreicht. Dieser machte der Wehr Mitteilung über zu erwartende Neuerungen hinsichtlich des Versicherungsschutzes und dankte in warmen Worten sür die gemeinnützigen Leistungen im abgelaufeuen Jahre. — In einer in Dresden abgehaltenen außerordentlichen Hauptversammlung der Schiffl L Sohn A.-G. wurde eine vorläufige Bilanz vorgelegt die mit einer Uuterbilanz von 65 278 Mk. abjchließt. Während der Vertreter des Betriebs» rateS bemerkte daß nur die mangelhafte technische Leitung an der Unrentabilität des Werkes schuld sei, entgegnete der Vor sitzende, daß nur durch Beschaffung größerer Mittel eine Rentabilität des Werkes zu erreichen sei. Da jedoch eine KapttalSbeschaffung unmöglich fei, wurde einstimmig die Auf lösung des Werkes beschlossen. — Die erste öffentliche Sitzung der Gemeindeverordneten im neuen Jahre sand am 12. Januar statt. Der Vorsteher Herr Zech widmete zunächst dem verschiedenen Gemeindever ordneten Lödrich einen ehrenden Nachruf. Zum Gedächtnis des Verschiedenen erhob sich das Kollegium von den Plätzen. Herr Wirth gab hierauf einige persönliche Erklärungen ab, mit denen er Behauptungen, er habe eine Unterstützung des Roten Kreuzes zugesagt und sei auf dem Turnplätze des Deutschen Turnvereins gewesen, zurückwies. Die Herren Uhlig und Petzold begründeten am Schluß der Sitzung ihre Behaupt ungen. Von einigen Zuschriften au den Verkehrsausschuß nahm man Kenntnis. Es handelt sich dabei um Einrichtung einer Bedarfshaltestelle der Kraftwagenlinie am Ring und Mitteilungen der Reichsbahndirektion hinsichtlich der Zugs- Verspätungen, Heizung der Züge und Beschaffenheit der Wagen wegen welcher der Verkehrsausschuß Beschwerde erhoben hatte. Herr Bürgermeister Richter teilte mit, daß für die Straßen- bauten im vergangenen Jahre eine besondere Staatsbeihilfe von 4000 RM. und für die Turnhalle ein Beitrag des Be zirksverbandes von 3000 RM. erlangt worden ist. Hierauf erstattete er einen eingehenden Geschäftsbericht sür 1928, aus welchem wir unseren Lesern das Wesentliche noch mitteilen. Herr Zech wurde als Vorsteher einstimmig wiedergewählt. Die Wahl des 1. Stellvertreters siel aus Herrn König, gegen 3 Stimmen, die auf Herrn Wirth entfiele«. Als 2. Stell vertreter wurde Herr Wirth einstimmig gewählt. Ein erster Nachtrag zum Ortsgesetz über die kostenlose Totenbestattung nach welchem die Kosten für Hilfsbedürftige nur insoweit über nommen werden, als sie nicht vom Bezirksfürsorgeverband zu trage» sind, wurde angenommen. Zum Gesuche E. Schmidt um Erteilung der Konzession zum Handel mit Spirituosen, erklärte der Gemeinderat, daß er ein Bedürfnis nicht an erkennen könne. Diesem Vorschläge wurde einstimmig bei getreten. In den beim Finanzamt bestehenden Sleuerausfchuß wurden gewählt die Herren Gastwirt Arthur Hanta, Guts besitzer Bruno Mißbach, Gemeindeverordnetcr Rodert Tamme und Simon Zech, als Stellvertreter Malermeister Julius Heidrich, Gutsbesitzer Max Guhr, Tischler Gustav Tamme und Glasmacher Robert Hübler. Mau trat hierauf ia die Beratung des Haushaltplanes für das Wasserwerk ein. Herr Bi" vr. meister R'chter berichtete eingehend üb-r die Einnahmen 1928 und den Bedarf 1929. Von Dezember 1927 bis Ende Dezember 1928 sind 29 500 RM. Wasserzins einge gangen. Für den Betrieb, sowie Verzinsung und Tilgung der Anleihen sind für 1929 46655 RM. erforderlich, davon entfallen auf Zinsen und Tilgung 37445 RM. An sich wäre eine Erhöhung des Wasferziuses auf 15°/, der Friedensmiete erforderlich, die Vorlage sah eine Erhöhung auf 13 °/o vor. Herr Bürgermeister Richter erklärte hierzu, daß er eine günstige Entwicklung des Werkes für 1929 erwarte und daß man daun möglicherweise mit der vorgeschlagenen Erhöhung auskommen könne. Dieser Wasserzins bleibe dann immer noch hinter dem anderer, neuerbauter Werke zurück. Für die kommunistische Fraktion erklärte Herr Wirth, daß diese gegen eine Erhöhung des Preises für die Privat- odnehmer sei, einer Steigerung für die Jndustrieabnehmer aber zustimme. Die Sitzung wurde auf Antrag des Herrn Ringel auf kurze Zeit unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Beratung beantragte Herr Ringel Zurückverweisung der Sache au den Wasferwerksausschuß um der komm. Fraktion Gelegenheit zu geben, andere Vorschläge zu machen. Gegen 3 Stimmen der K. P. D. Fraktion wurde der Antrag ange nommen. Eine geheime Sitzung folgte. Dresden. Bor einigen Lagen versuchten zwe> Unbekannte, einen Personenkraftwagen im Werte von 6000 bis 8000 Mark für 3000 Mark an einen Mühlen- besitzer zu verkaufen. Die Kriminalpolizei erhielt Kenntnis und überraschte beide, als sie im Begriff waren, mit dem Wagen wegzufahren. Sie nannten sich Willy Bregulla aus Berlin und Arthur Sollwedel aus Zeitz. Den Kraftwagen bezeichneten sie als ihr Eigentum. Es stellte sich aber heraus, daß der angeb. liche Bregulla in Wirklichkeit der von der Polizei behörde Hannover wegen Unterschlagung eines Kraft wagens und anderer Straftaten gesuchte Holzhändler Paul Friedrich aus Berlin war. Beide wurden fest- g.-nommen. Der zum Kauf angebotene Kraftwagen wurde beschlagnahmt und konnte dem Geschädigten, einem Kaufmann aus Berlin, ausgehändigt werden. Dresden. Der Militärhistoriker und Geschichts maler Prof. Earl Henkel ist im Alter von fast 67 Jahren in Dresden gestorben. Dresden. Das BundesvrÜsidium des Sächsischen Militärbunöes gibt bekannt, dast die diesjährige 56. Bundesversammlung am 29. und 30. Juni in Pirna stattfindet. Pulsnitz. Als eine hier wohnende Ehefrau mit ihrem sechs Monats alten Töchterchen auf dem Arme die Treppe hinunterging, rutschte sie aus und fiel hinunter. Das Kind schlug mit dem Kopfe auf die Steinfließen und erlitt einen Schädelbruch, an dessen Folgen es nach zwei Stunden starb. Die Frau kam mit leichteren Verletzungen davon. Burgstädt. Bou seinem eigenen Geschirr tödlich übersahren wurde der Gcschirrführer Machler. Er erlitt derart schwere inuere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Bad Elster. Der 16 Jahre alte Kaufmanns- lehrling Werner Pfretzschner ist auf den fahrenden Zug, der nach Plauen ging, aufgesprungen und aöge stürzt. Er wurde von den letzten beiden Wagen überfahren und schrecklich verstümmelt. Der Tod trat sofort ein. Chemuitz. Der Rat der Stadt ersuchte die Stadt verordneten um Zustimmung für die Ausführung von N o t st a u d s a r b e i t e n in Höhe von eineinhalb Millionen Mark. In der Hauptsache kommen Schleusen- und Straßenüauten in Frage. Plauen. Der nenn Jahre alte Horst Strobel ist beim Rodeln so schwer verunglückt, daß er in bewußtlosem Zustande nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Knabe hat eine Gehirnerschütte rung davougetragen. Parteitag der S. p. A. Die sächsischen Sozialdemokraten gegen eine Koalition mit den Bürgerliche«. Am Sonnabend und Sonntag hielt die Sozial demokratische Partei Sachsens ihren diesjährigen Parteitag inLeipzig ab. Neben 99 Vertretern waren viele Reichstags-^ und Laudtagsabgeordnete, sowie Gewerkschaftsvertreter erschienen. Im Namen des Reichsparteivorstandes wurde der Parteitag vom Ncichstagsabgeordneten Dittmann begrüßt Neichstagr.'abgcvrdueter Ströbel übte^sümrfe Kritik an Her Haltung der Sozialdemokratie immeiche. RiraeuLs sehe man einen FoUfcümü Ueüeraü wür den Bürgerlichen Zugefranomge gemacyr. rruf arvektS- politischem Gebiet mache die Reichskoalition Fehler über Fehler. Der größte sei Severings Schieds spruch im Ruhrgebiet gewesen. Auf keinen Fall dürfe die Sozialdemokratie irgendwelchen Ausgaben für militärische Rüstungen zustimmen. Eine dem Parteitag vorgelegte Entschließung über die zukünftige Politik der S.P.D. in Deutschland fand den Widerspruch Dittmanns, der energisch Milde rungen verlangte. Diesen Forderungen Dittmanns wurde schließlich auch entsprochen. Hierauf berichtete Landtagsabgeordneter Edel, der Vorsitzende des Landesausschusses, über die Politik in Sachsen. Die Koalition zwischen Bürgerlichen und ASP. verhindere jede den Arbeitern dienende Politik. An eine Koalition der SPD. mit den Bürgerlichen sei nicht zu denken. Sie würde ein politischer Selbstmord sein. Die Reichstagswahlen hätten sich so deutlich sür eine Linksmehrheit aus gesprochen. daß die Sozialdemokratie die Bildung einer solchen Mehrheit fordern, ja, mit erkämpfen müsfe. — Ueber kommunalpolitische Fragen sprachen Nösch-Dresden und Landtagsabgeorüneter Edel. —mnn: Sport. Sonntag, den 13. Januar. Fußball. Jahn II. — Kötzschenbroda I. 1:5 (1:2). LDMe SporWan. W,. Die Leipziger Sechstagerennen. Girardcngo-Negriui wieder allem au der Spitze. Das 2. Leipziger Sechstagerennen nahm am Sonnabend und Sonntag einen wechselvollen Verlaus. Den Auftakt bildete eine kleine Veränderung in der Spitzengruppe. Nach Beendigung der 7-Uhr-Wertnng konnten sich Rausch-Hürtgen mit einem (!) Punkt vor Girardengo-Negrini setzen. Bald aber kam es zu einer völligen Umwälzung des Feldes. Eine Ehrenrunde für die Berliner Sechstage» Sieger Dülberg-Petri im Anschluß an die Wertung benutzten Goebel-Ri chli und Chon ry-Fabre dazu, auszureißen, und es gelang ihnen diese Ueber- rundung glänzend, bald hatten sie je eine Runde ge wonnen. Die Jagd ging aber, von rasendem Beifall des Publikums begleitet, weiter, und nach und nach kottnten sich auch noch einige weitere Paare wieder zur Spitzengruppe vorarbeiten, so daß nur noch Hille- Berger und Knappe-Hahn mit einer bezw. zwei Run den im Rückstand lagen. Am Sonntag, kurz vor Mitternacht, holten die Italiener Girardengo-Negrini zu einem energischen Vorstoß aus und ruhten nicht eher, als bis sie dem gesamten Feld eine Runde abgenommeu und sich damit wieder an die Spitze gefetzt hatten. Vom Kußballsport. Das interessante Treffen zwischen den beiden Dresdner Rivalen Sportclub und Gutsmuts ergab einen hohen 6:1-Sieg des Sportclubs,' Fußballring spielte gegen SV. 06 2:1, Spielvereinigung gegen Dresdensia 2:0, SV. Copitz gegen Brandenburg 3:2. In Leipzig gab es einen schwarzen Tag für Favo riten. Der Tabellenführer Fortuna unterlag mit 2:3 gegen die vereinigten Olympia-Germania. Der Verein für Bewegungsspiele büßte ebenfalls durch seins 1:2-Niederlage festen Viktoria zwei wertvolle Pumstc ein. Weiter spielten Sportfreunde gegen Wacker 5:2. Spielvereinigung gegen Arminia 1:0 und TuB. gegen Sportfreunds-Markranstädt 5:2. — In Mittweida trennten sich Hellas-Germania nnd Chemnitzer Ball spiel-Club 4:5, in Schneeberg VfL. und Zwickauer SC. 3:3, in Pla n e n VfB. nnd Zmelvereinignng 5:1 SchlüchtvrehmLrkie. Leipzig, 14. Januar. Preise für 50 kg Lebend- gewicht in Reichsmark: Rinder (922) 20—59, Kälber (363) 50—76, Schafe (952) 40—62 Schweine (2312) 65—77. — Marktverlaus: Rinder und Schweine schlecht, Kälber und Schafe langsam. Dresden, 14. Januar. Preise für 50 kg Lebend gewicht in Reichsmark: Rinder (1139) 23—58, Kälber (934) 54—80, Schafe (673) 45-68, Schweine (3828) 64—78 . — Marktverlauf: Rinder und Kälber lang« sam, Schafe gut, Schweine schlecht. — ky, .M. M.M'