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Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegerck Mittwoch, den l5. Februar M3 32. Jahrgang lliterhilHiisS' ,K, md AnzeigM» j^Z Diese Zeitung veröffentlicht die amllichm Bekanntmachung« de» Gemeinderate» Ottendorf-Okrilla. Mit den DeUagen »Neue Illustrierte", .Mode und Heim" und .Der Echriflleitung, Druck und Verlag Hermann NSHle, Ottendorf-Okrilla. Vt« »Ottendorf« Z^ttmg' «sch.ttü Di«»» » ta-, vonn«r»t«g «n» Lonnatind. - v« B«,»g»»P,«i, »trd »V N«»dni » i«d«n Monat» »etannt g«»»»«>u -» I« Fall« hSherer Srwalt (Krf«g »d. sonst. « - üqenowelcher Ttöninzen d«i D«Irt«b«» b«r L 2 Zeitung, d. Lieferanten,d. d. Eiförderungs- A E Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» A « sprach «uf Lieferung »der Nachlieferung der » I Aettnug »d. Rtck-ahlung d. Bezugopretse». » Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 20 Hertkiches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am ist. Februar >yzz. — Der Schulausschuß hielt am 13. d. Mts. unter Vorsitz des Herrn Bürgermeister Richter eine öffentliche Sitzung ab, die von wohltuender Kürze war. Eine Mitteilung des Herrn Schulleiter Dittrich ließ erkennen, daß hinsichtlich des Gesundheitszustandes der Schulkinder kein Grund zu Be sorgnissen besteht. Zum Schulleiter wurde für die nächsten 3 Jahre Herr Lehrer Dittrich einstimmig wiedergewählt. Eben so einstimmig erfolgte die Wiederwahl des Herrn Lehrer Gey zum stellv. Schulleiter. — Am 28. Januar hielt der hiesige Hausbesitzerverein seine Jahreshauptversammlung ad. Die Tagesordnung sah neben dem Kassenbericht Mitteilungen und Eingänge vor, denen als wichtigster ein Vorschlag der zurückgetretenen Regierung Schleicher—Dr. Popitz besonders entnommen werden muß. Dieser volkswirtschaftlich unbeschriebene Herr besitzt die Kühn heit vorzuschlagen, daß das 4'/, fache der Mietzinssteuer durch Reichsgesetz als feste Hypothek auf sämtlichen Hausbesitz ein getragen und durch eine laufende 10°/, ige Rente verzinst und getilgt werden soll. Er verlangt, daß diese Hypothek allen andern Grundstückslasten im Range vorausgehen soll und errechnet, daß dadurch ein Kapital von 5—6 Milliarden Mark geschaffen werden könnte. Dieser Betrag soll den Gemeiuden zur Deckung Ihrer Schulden, welche selbige trotz der Warnung der bürgerlichen Parteien in unverantwortlich leichtsinniger Weise gemacht hatten, zugeiviesen werden. Ein Mitglied brandmarkte die beabsichtigte Verschacherung des letzten Volks vermögens nach Brünningschen Muster. Trotz der bereits scharfen Gegenstellung des ZentralvereinS der Grund- und Hausbesitzer-Vereine Deutschlands wurde auf Antrag einer Resulution beschlossen, die auch die energische Abwehr derartiger Ungerechter und einseitiger Belastungen des Hausbesitzes zu wirksamem Ausdruck bringt. Als 1. Vorsitzender wurde Herr Helbig einstimmig wievergewählt. Der um den Verein ver diente Kassierer Herr Knopp, hat sein Amt niedergelegt, an seiner Stelle wurde Herr Otto Blüthgen gewählt. Kassenbote blieb nach wie vor Herr Sickert. Die weitere Aussprache führte zu mißbilligender Beurteilung der örtlichen Beleuchtungs- Verhältnisse. Die mitanwesenden Gemeindevertreter Herr Rössel Und Herr Quellmalz gaben Erläuterungen über den Sach stand und sagten zu, die bereits eingeleiteten Schritte zur Abstellung der Mängel fördern zu helfen. Der Gesamteindruck der Hauptversammlung war eine einige und geschlossene Abwehr »Her Angriffe auf den von abnormen Steuerlasten bedrückten Hausbesitz nnd der Wille auch künftig alles daranzusetzen die verzweifelte Lage der kleinen Hausbesitzer nach Kräften zu erleichtern und zu bessern. Beileidstundgebung der Landeskirche zur Neunkirchener Katastrophe Das Evangelisch-lutherische Landeskonsistorium ordnet an, daß am Dienstag, dem Tag der Beisetzung der Opfer der Explosionskatastrophe in Neunkirchen, die Kirchen und kirchlichen Gebäude halbmast flaggen, soweit Flaggen vor handen sind. In der Zeit von 12 bis 12,15 Uhr ist einallae- Weines Trauergeläut für alle Kirchen des Landes angeordnet worden. — Hoffnungen der Landwirtschaft zleichen Darlegung Reichslandbund Ber- Jahreshauptversammlung des Bezirkslandbundcs Lautzen Unter starker Beteiligung aus Kreisen der Lausitzer Landwirtschaft hielt der Bezirkslandbund Bautzen in Bautzen Ane diesjährige Hauptversammlung ab. Der Vorsitzende, Rittergutsbesitzer Major a. D. von Watzdorf-Luttowitz, be grüßte in seiner Eröffnungsansprache das Zustandekommen Ur neuen Reichsregierung und gelobte den Führern des Mickslandbundes und des Sächsischen Landbundes treue In der Generalversammlung des Bezirks Dresden des Sächsischen Landbundes legte der Erste Vorsitzende, Kammer- gutspächter Herrmann-Obergorbitz, in längeren Aus führungen dar, daß trotz des Rückganges der Betriebskosten die stark herabgesetzten Preise eine Rentabilität der Land wirtschaft unmöglich machten. Der Redner begrüßte das Zusammengehen der Rechtsparteien in der neuen Reichs- vegierung und erklärte, daß das Landvolk auf den neuen Crnährungsminister Hugenberg und auf die nationale Eini gung vom 30. Januar große Hoffnungen setze. — Die Mit glieder des Engeren und des Erweiterten Vorstandes sowie des Finanzausschusses wurden wiedergewählt. Bei der Fest legung des Haushaltsplanes kamen' auch die Verbandsbei- krage zur Sprache, die auf 1,20 RM je Hektar gesenkt wer den. — Landbunddirektür Feldmann-Dresden erklärte, daß die Hitlerbewegunq die letzte Reserve zur Rettung des Vaterlandes sei. Der Landwirt stelle sich rückhaltlos hinter die neue Regierung. Inhaltlich die gleichen Darlegungen wachte Direktor Kriegsheim vom - ' «n. Gefolgschaft. Direktor Feldmann vom Sächsischen Landbund sprach über das Thema „Der Kamps des Reichslandbundes für die deutsche Landwirtschaft". Auch er nahm in zustim» mendem Sinn zu dem Aufruf der neuen Re'chsregierung Stellung. Der Redner forderte für die Landwirtschaft Wie derherstellung der Rentabilität durch Einführung automa tischer Zölle, Regelung des Butter- und Milchmärktes und Ausbau des Vollstreckungsschutzes. — Zum Schluß sprach der Geschäftsführer des Sächsischen Junglandbundes, Albert, über das Thema „Der Iunglandbund, ein Rekrutendepot des Altlandbundes". — Der bisherige Vorsitzende, Oekono- mierat Richter-Lautitz, der infolge seiner Wahl zum Präsi denten der Landwirtschaftskammer sein Amt niederlegte, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Dresdner Jubiläumssommer Der Festvorstellung in der Staatsoper am 13 Februar, bei der Richard Strauß die Oper „Tristan und Isolde" dirigierte, wohnte auch eine größere Anzahl von Vertretern der bedeutendsten Auslandszeitungen bei. Oberbürgermeister Dr. Külz und Vertreter des Rates nahmen in einer an die Vorstellung sich anschließenden Begrüßung der ausländischen Journalisten im Rathaus Gelegenheit, diese über die Ver anstaltungen des „Dresdner Jübiläumsfommers" eingehend zu unterrichten. Dem gleichen Zweck dienten am Dienstag Führungen durch das Grüne Gewölbe und die Schloßräume und eine Fahrt nach Schloß Moritzburg Reichskommiffar für Arbeitsbeschaffung und Leipziger Messe In einem Schreiben an die Leipziger Baumesse erklärte der Reichskommissar für Arbeitsbeschaffung u. a., er würde es begrüßen, wenn die Leipziger Baumesse und die Deutsche Bauschau im Interesse des Arbeitsbeschaffungsprogramms weiter ausgebaut würden, um den Trägern der Arbeit die Möglichkeit zu geben, sich über die zweckmäßigsten Baustoffe zu unterrichten. Der Reichskommissar stellte in Aussicht, am Eröffnungstag der Frühjahrsmesse zum Arbeitsbeschaffungs programm persönlich Stellung zu nehmen. Die Leitung der Vaümesse setzte sich sofort mit allen zuständigen Baustoff- firmen in Verbindung, um die Baustoffschau möglichst voll ständig zu gestalten. Zittau. ZurMordsache Schmelzer. In der An gelegenheit der Ermordung des nationalsozialistischen Zei tungsagenten Heinrich Schmelzer der am Abend des 31. Ja nuar in einem dunklen Gäßchen in Zittau von unbekannten Tätern erschossen worden ist, haben die Ermittlungen der Kriminalpolizei einen dringenden Verdacht gegen einen Un bekannten erbracht, der ohne Zweifel als Täter, oder wenig stens als Mittäter in Frage kommt. Er hat, kurz nachdem die Schüsse gefallen waren, das Gäßchen verlassen. Die Krimi nalpolizei richtet unter Hinweis auf die ausgesetzte Belohnung von 500 RM an die Bevölkerung den dringenden Appell zur tatkräftigen Mithile bei der Ermittlung des Unbekannten. Geringswalde. Wohnhausbrand. In Hoyersdorf brach im Dachstuhl des Hauses des Korbmachers Heinert ein Brand aus, der sich mit großer Geschwindigkeit über das ganze Haus verbreitete und es in kurzer Zeit in Asche legte. Die Entstehungsursache des Feners konnte noch nicht ermit telt werden. Leipzig. Falschmünzer fest genommen. Im Hinterhaus eines Grundstücks in der Kirchstraße überraschten Polizeibeamte in einem fensterlosen Raum einen Mann, der Formen zu Fünfmarkstvcken anfertigte. Als Gehilfe des Ertappten wurde ein in der Bennigsenstraße wohnhafter Händler festgeftellt, der ebenfalls festgenommen wurde. Limbach. , K l e i n t i e r d i e b e gefaßt. Die Krimi nalpolizei nahm insgesamt vier Einwohner von Kändler fest, die in letzter Zeit in Kändler, Pleißa, Rabenstein, Röhrs- dorf, Altendorf und Göppersdorf gemeinsam schwere Ein bruchsdiebstähle begangen hatten. In der Hauptsache ent wendeten sie Schafe, Gänse, Enten sowie zahlreiche andere Kleintiere, die sie in ihren Schrebergärten abschlachteten. Frankenstein. Hitler als Pate. Reichskanzler Hitler hat bei dem fünfzehnten Kind des Nationalsozialisten Karl Porstein die Patenschaft übernommen. Annaberg. Vierzehnjähriger Brandstifter. Nach einer Rüge steckte ein bei der Gutsbesitzerin Gerlach in Neundorf untergebrachter vierzehnjähriger Fürsorgezögling auf dem Heuboden das Heu in Brand. Das Feuer breitete sich so rasch über das ganze Güt aus, daß die Feuerwehren nur wenig ausrichten konnten. Die Möbeleinrichtung, die Erntevorräte und ein großer Teil der landwirtschaftlichen Maschinen wurden vernichtet; zwei Familien sind obdachlos geworden. Plauen. Jugendliche Einbrecher gestellt. Nachdem erst in den letzten Tagen eine Bande jugendlicher Einbrecher festgenommen werden konnte, ist es jetzt der Kriminalpolizei gelungen, eine zweite Einbrecherbande un schädlich zu machen. Es handelt sich um fünf 19- bis 20jäh- rige Burschen; die Einbrecher haben eine große Reihe von Einbrüchen verübt, die bis zum März 1932 zurückreichen; die Burschen hatten es hauptsächlich aus Bargeld, Stoffe und Lebensmittel abgesehen. Burgstädt. Waffenfunde. Bei Haussuchungen bei ' verschiedenen Burgstädter Einwohnern wurden von der Gen darmerie Waffen und Munition oorgefunden und mehrere - verdächtige Personen dem Amtsgericht zugeführt. Mylau i. v. Die Grippeepidemie in der hiesigen j Volksschule hat sich, nachdem bisher sechs Klassen ergriffen worden waren, nun auch auf die übrigen Klassen ausgedehnt. Das Bezirksschulamt hat daher die Schließung der Schule zunächst für die Zeit vom 13. bis zum 18. Februar ange ordnet. Dreiköpfige Familie geht tn den Tod. In der Schillerstraße in Halle ging der Wäschereibesitzer Otto Harnisch mit seiner Frau und seinem 12jährigen Sohn durch Einatmen von Leuchtgas in den Tod. Wirtschaftliche Schwierigkeiten bilden den Grund zur Tat. Warnsdorf. Von Holzdieben ermordet? In den Wäldern des Herrschaftsbesitzers Kinsky bei Hillemühl fand man den 56jährigen Heger Wendelin Fiedler ermordet auf. Der Tod war durch zwei aus einem Schrotgewehr abge gebene Kopfschüsse eingetreten. Spuren lassen darauf schlie ßen, daß zwischen Fiedler und dem Täter ein harter Kampf stattgefunden haben muß. Da in letzter Zeit in den Kins- kyschen Waldungen zahlreiche Holzdiebstähle begangen wor den sind und deshalb der Walddienst verstärkt worden ist, nimmt man an, daß der Tiner in Kreisen von Holzdieben zu suchen ist. .. „ „ Die Vorgänge in Chemnitz Eine Erklärung des Innenministeriums Vom Innenministerium wird mitgeteilt: Im Landtag ist von kommunistischer Seite ein Antrag eingebracht worden, der sich mit den Vorgängen auf dem Theaterplatz in Chemnitz am Sonntag, 5. Februar, befaßt und in dem behauptet wird, ein Mitglied des Reichsbanners, Fischer, sei von einem Polizeibeamten durch Bajonett- stich getötet worden. Diese Behauptung ist in jeder Beziehung unrichtig. Bei der gerichtlichen Leichen öffnung hat der Gerichtsarzt ausdrücklich erklärt, daß die Verletzung von einem Polizeiseitengewehr überhaupt nicht herrühren könne. Diese Feststellung deckt sich mit den übri gen Erörterungen, nach denen sich der Vorfall wie folgt abge spielt hat: Während des Einmarsches der Eisernen Front auf den Theaterplatz ist es zu einer Schlägerei zwischen den Mit gliedern der Eisernen Front und politischen Gegnern gekom men, die sich oberhalb des Theaterplatzes befanden. Eine Anzahl Reichsbannerleute hat die Sperrkette' der Polizei beamten an der den Theaterplatz abschließenden Freitreppe durchbrochen und ist aus die höhergelegene Schillerstraße ge stürmt. Dort hat sich die Schlägerei entwickelt, bei der Fischer den tödlichen Stich erhielt. Die auf der Straße zum Schutz des Verkehrs befindliche Polizei hat unverzüglich, und zwar ohne aufgepflanztes Seitengewehr eingegriffen und die Streitenden getrennt. Die Polizei hat keinerlei „Bajonettangriff" ausgeführt. Nur solche Beamte, die an der Freitreppe und an der ab schließenden Rampe die vom Theaterplatz andringende Menge zurückhielten, haben, und zwar erst, nach dem eine Anzahl Reichsbannerleute, die Sperre durchbrochen hatte, das Sei tengewehr aufgepflanzt und dadurch weitere Massen verhin dert, die Sperre zu durchbrechen. Kein Beamter hat von dem Seitengewehr Gebrauch gemacht. Die erwähnte Schlägerei auf der Schillerstraße, bei der Fischer getötet worden ist, hat sich im Rücken dieser Beamten in einer Entfernung von etwa 30 bis 50 Meter abgespielt. Turnen - Spiel - Sport im Turnverein Jahn e.V. (Deutsche Turnerschaft). Fußball. Sonntag, den 12. Februar 1333. Großgrabe — Jahn I. 0:5 Kirchennachrichten. Mittwoch, den 1b. Februar 1333. Abends 8 Uhr Bibelstunde im Pfarrhause. Donnerstag, den 16. Februar 1933. Nachm. 3 Uhr Großmütterverein. Abend» 8 Uhr Jungmädchenverein im Pfarrhause.