Volltext Seite (XML)
AL L U MsA Uk UI IG »U W 'Ws V S Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und UmgWW Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 38 24. Jahrgang. Sonntag, den 29. März 1925 Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates MU dm Beilagen .Neue Illustrierte", amtlichen Bekanntmachungen -u OUendorf-Okrilla. Mode und Heim" und »Der Kobold". s ArtzUg«« werd« <m s VU yeU»Wtz L »Kd »st «kt«t««d« S »«ch«»« s Aid« S»s»«ch « - kk Z Die .Ottendorfer Leitung' erscheint Dien»- tag, Donnerstag und Sonnabend. Der B«i»g»-Prei« wird mit Beginn « jeden Monat» bekannt gegeben. * Im Fall« höherer Gewall (Krieg od. sonst. « - irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der L 8 Festung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- L 8 Einrichtungen) hat der BeUeher keinen Än- - « sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der -» » Zeitung od. Nüikjahlung d. Bezugspreise». - »«»IlllllllkilllllllilttllkkS IIIIIK« Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Gemeinde-Giro - Konto Nr. W Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, den 28. März ;y25. — Die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit ist eine altbe kannte Erscheinung, weniger dagegen ist man bis heute im stande gewesen, einwandfrei festzuSellen, worauf sie zurückzu führen ist. Die Wilterungsverhältnisse allein können nicht ausschlaggebend sein, da ähnliche Wstterbedingung z. B. auch im September und Oktober vorherrschen, ohne die gleichen Erscheinungen hervorzurufen. Viel Glauben dürfte die Annahme der Aerzte verdienen, daß die Gründe für diesen merkwürdig erschlafften Zustand in der Tatsache zu suchen find, daß die im Winter durch vieler Stubenfitzen erworbene leichtere Anfälligkeit schlechter vertragen wird als zu anderen Jahrerzeiten. Ob dieser Grund jedoch der allein in Frage kommende ist, steht durchaus noch nicht fest. E» ist sehr wohl möglich, daß auch eine Veränderung des Luftdruckes Mit dazu beiträgt, daß wir uns im Frühjahr so leicht schlaff Und müde suhlen. Die allgemeine Annahme, daß der Wind, gegen den man anzukämpsen hat, diesen Zustand Hervorrufe, ist jedenfalls aus alle Fälle aber nur in ganz geringem Raße zutreffend. — Der heutigen Nummer liegt ein Wahlflugblatt vom Nationalen Block, sowie der demokratischen Partei, betr. Reichsprästdentenwahl bet, auf welche wir noch besonder» Hinweisen. — Achten Sie bitte auf dm der heutigen Nummer bei. liegenden Prospekt der Fahrradfobrik August Stukenbrok, Einbeck. Fordern Sie die kostenlose Zusendung der illustrierten Preisliste, dieselbe enihält eine große Auswahl an Fahrräder, Nähmaschinen, Pneumatik«, Fahrcadzubehör, Sportartikeln aller Art, Leder-, Kurz- und Stahlwaren, Be- darssarttckcln für Hsu» und Reise, optischen und elektrischen Artikeln, Uhren, Gold- und Silberwaren, Photoartikeln, Mufikwaren, speziell Sprcchmaschinen und SHallplattön, Waffen und Munition, Spielmann usw. Die Preise sind Meißen. Nach Genuß von gebrühter polnischer er er damit noch nichts besonderes geschafft. Erhält dagegen mehr Stimmen, als nach den Reichstagswahlen für ihn zu erwarten waren, so bewährt er sich damit als Vertrauensmann auch vieler Volksgenossen außer Stimmzettel und amtlichen Wahlumschlag in Empfang nehmen, in der Wahlzelle hinter den Namen, für den man dienen will, ein Kreuz machen und bann den Stimmzettel in den Umschlag stecken und beim Wahl leiter abgeben: das ist alles! Es hält, wenn kein Kamenz. Anstelle de» Bürgermeisters Reißner der in gleicher Eigenschaft nach Hainichen geht, ist mit 17 von 18 abgegebenen Stimmen Gerichtsaffessor Dr. Gebauer zum Bürgermeister von Kamenz gewählt worden. Schwarznauslitz. Hier entstand in der Nacht zum Sonntag ein schwere» Brandunglück auf dem Grund stück der Hausbesitzers August Noack, bestehend aus drei zu sammenhängenden Gebäuden und einer Scheune. Während das Wohnhaus der Besitzer Noack selbst und die Seitenge bäude das Sbgüch'scht Ehepaar mit 6 erwachsenen Töchtern bewohnte, hatte man bereits kürzlich einen infolge Effendefekte« im Dachstuhl de» S'itenzebäudes auSgebrochenen Brand löschen können. Aus gleicher Ursache war nun in der er wähnten Nacht wieder F-uer entstanden, dar schnell um sich greifen konnte, da die Bewohner schliefen. Dieselben konnten schließlich nur das Allernotwendigste retten. Sebnitz. Das Gefährt des Fuhrwerkbesitzers Josef Hoffmann aus N xdorf, der schon seit Jahr und Tag das geschlagene Nounmholz aus dem Grenzgebiete der „Böhrmsch-N Mühle" nächst Hermsdorf in Sachsen abfährt, kam ir.fslgs der du ch das Tauwetter schlüpfrig gewordenen Bod ns auf dem steilen Abhange von der Station „Obere Schleuse zur „Böhmischen Mühle" ins Rutschen und stürzt« ab. Eines der Pferde wurde gräßlich verwundet und mußte sofort abgeßochrn werden. Dir Begleitpersonen vermochten sich zu rrtten. Hoffmann der in ärmlichen Verhältnissen lebt, erleidet einen großen S Haden. Niederjahna. Auf hiesiger Rittergutsflur stieß man beim Ackern in geringer Tiefe auf ein Urneufeld und zahlreiche Feuerstellen. U. a. wurde eine sogenannte Ge- tretdeurne, ein U mnunleis tzw und ein Handmahlstein ge- sunden. Die Gegenstände dürft« n nach Art ihrer Form und Herstellung aus dem Brorcezeitaller stammen. Lößnitz. Eine geheime Brennerei wurde von Be- amteu drs Berliner Zollgrenzkommiffariates für Berlin und die Provinz Brandenburg in Lößnitz aurgehoben. Die Brennerei befand sich im Schützenhau». E« wurden zwei moderne Apparate, darunter ein großer Kolonnenapparat, gefunden. Die beiden Kessel faßten je 600 Liter. Ver arbeitet wurde Sirup, aus dem man Ware von 95 v. H. erzielte. 165 Zentner Sirup und die ganze wertvolle Brauereieinrichtung wurde beschlagnahmt. Leipzig. Als am Mittwoch vormittag in der Scheffelstraß ein Leipzig-Connewitz ein Personenkraftwagen die Straße entlang fuhr und im Begriff war, auf die Seite nach dem Grundstück Nr. 20 zu fahren, kam plötzlich auf dieser Seite ein Lastkraftwagen und hinter diesem ein sechs jähriger Knabe, der direkt in den Personenkraftwagen hinrin- lief. Der Junge wurde überfahren und sehr schwer verletzt Rothenkirchen. Am Sonntagabend entgleisten kurz nach der Ausfahrt von hier die Lokomotive und drei Perfonenwagen des letzten Zuges von Wilkau. Die Reisenden wurden durch einen Hilfszug gegen 2 Uhr nacht» an ihren Bestimmungsort geschafft. Plauen i. V. Eine größere vogtländische Au», stellung, die Handel, Industrie und Gewerbe, Kunsthandwerk und Handwerk umfassen soll, ist für 1926 hier in Aussicht genommen. Gew erb r verein, Ort»- und JnnungScurschuß haben bereits einen vorbereitenden Ausschuß gewählt, der alles Weitere veranlassen soll allzu großer Andrang ist, höchstens fünf Minuten auf. Kommt der Weg zum Wahllokal noch hinzu, so wer- oen es im ganzen 10 oder 15 Minuten. Wer will die nicht opfern, um dem deutschen Volke einen Ver treter, dem Deutschen Reich eine Spitze zu geben, die sich weithin sehen lassen kann in der Welt? — Dabei kommt es, wie bei allen Wahlen, auf jede einzelne Stimme an. Auch schon im ersten Wahlgang, selbst wenn er voraussichtlich später noch einen zweiten nach sich zieht. Denn gleich bei der ersten Abstimmung wird sich zeigen, auf welchen Namen, oder, besser gesagt, auf welche Persönlichkeit sich das Vertrauen der Wähler häuft. Bekommt ein Präsidentschaftskan didat alle Stimmen der hinter ihm stehenden Par teien (wie bei den letzten Reichstagswahlen), so hat halb der Parteigrenzen. Für die engere Auswahl der Kandidaten im zweiten Wahlgang ist also das erste Ergebnis von größter Bedeutung. Wer das weiß und trotzdem leichtsinnig der Wahl fernbleibt, der tritt sein Ehrenrecht als deutscher Staatsbürger Mit Füßen, der versündigt sich an der Zukunft des Vaterlandes. — Wer dagegen die kurze Zeit bi- zum Wahltag fleißig ausnutzt, um tn Familie uns Beruf und in Freundes- und Bekanntenkreisen Auf klärung zu schaffen, für Wahlbeteiligung zu werben und am letzten Märzsonntage selbst wohlvorbereitet zur -Wichtigen" Stimmabgabe zu kommen, der macht sich in Wahrheit verdient um Ansehen und Wiederaufstieg de4 deutschen Volkes. HFAAU! vorteilhaft gestellt und für prompte, zuverlässige Bedienung Jeder Mann und jede Frau muß wählen! Jeder i bei der Weltruf des HmffeS. Jüngling und jedes junge Mädchen, wenn sie das. Meißen. Nach Gmuß von gebrühter polnischer 20. Lebensjahr am Wahltage vollendet haben, mutz Wurst erkrankten kürzlich der Maschinist Klunker, seine Ehe- zur Wahlurne kommen. Auch die ältesten Greise stau, sowie die 12 jährige Tochter an Vergiftung»«- und Greisinnen dürfen am 29. März nicht zu Hause scheinungen. Die Ehefrau konnte bereits am nächsten Tage bleiben, ^s Vaterland ruft. Wer wollte da Bewußtsein wicdere,langen, wogegen der Ehrmann und wN' w-rd-n, 'der f-°r"°Z»k»nd und Äu2,d L 11»!°«»« deutsche Volk repräsentiert. Wer wollte bei so wich-^ . n, ob d,e Todesursache wirklich auf den Genuß der Wurst tiger Entscheidung fehlen? Scheut jemand die Mühe sfu uckzuführen ist. um Wahltage? Sie ist wahrhaftig nicht groß. Mit j Freiberg. Um dem auch hier immer mehr über- einem Hausgenossen ins Wahllokal gehen, dort den -h^d nehmenden Beltlemnwefen ?u steuern, hat das hiesige 'Wohlfahrtsamt Betilergutschein über 2 bezw. 5 Pfennigen Herstellen lassen. Kirchermachrichten. Sonntag, den 29. März 1925. Vorm. 9 Uhr Konfirmaudenprüfung. Vorm, halb 11 Uhr KiadergotteSdienst. Abends 8 Uhr Jugendvereiaigung im Ring. Die Märzensonne. Von der Sonne heißt es, daß sie alles an den Tag bringt. Das ist sehr erfreulich, und schon darum möchten wir wünschen, daß sie das ganze Jahr hmdurH reckt viel und recht lange scheint, und daß es nicht mehr Wolken am Himmel gibt, als zum Wachsen und Fortkommen von Mensch, Tier und Pflanze unbe- oingt nötig ist. Aber ist es nun darum gerade erfor derlich, daß die Luft im beginnenden Frühling ganz besonders durchsichtig ist, und daß die Märzensonne rn hervorragendem Maße die Fähigkeit hat, alle Fehler und Mängel der Menschen zur allgemeinen Kenntnis zu bringen? Wir meinen nicht moralische Fehler. Davon reden wir überhaupt nicht. Denn wir sind überzeugt, daß alle, die diese Zeilen lesen, sittlich so vollkommen sind, daß ihnen das hellste Tageslicht in dieser Beziehung nichts anhaben kann. Aber es gibt auch noch andere Beziehungen. Beispielsweise so: Du, freundlicher Leser, bist, als Du bei Beginn des Winters den Zustand Deines Ueberziehers prüftest, zu dem Schluß gekommen, daß er diese Saison noch! einmal aushält, wenn er auch schon einige bedenkliche Stellen aufzuweisen hat. Und auch Du, freundliche Leserin, hast auf vieles Zureden Deines Mannes und angesichts der wenig günstigen finanziellen Lage Deinen Mantel noch einmal in Gebrauch genommen, obwohl Du Dir nicht verhehlen konntest, daß der Pelz am Hals und an den Unterärmeln doch eigentlich' schon etwas abgeschabt war. Es ist auch während des ganzen Winters so leidlich gegangen. Nun aber kommt die Frühlinasionne und fällt unbarmherzig über dis sparsamen Menschen her. Ohne Mitleid und mit dem Geschick eines mit allen Hunden gehetzten Detektivs enthüllt sie sämtliche Schäden, zeigt sie aller Welt dis ganze Schäbigkeit Deiner Umhüllung. Du fühlst or dentlich, wie die glücklicheren Freunde und Freun dinnen über Dich die Nase rümpfen und getraust Dich kaum noch auf die Straße. Denn heute, dicht vor Ostern, noch heute Wintersachen zu kaufen, wäre doch wohl sinnlos. Zu allem Unglück ist es jetzt zwar schon hell, aber noch gar nicht warm. Und so gibt es keinen Vorwand, der Dich berechtigen könnte, bereits den Sommerpaletot herauszulangen. Von diesem Standpunkt aus ist also die Lenzessreude bei Dir nur °ebr gering. Aber tröste Dich! Es geht nicht nur Dir so jämmerlich, sondern auch vielen Hunderten und Tausenden von Leidensgenossen! Harre nur aus, die kritischen Wochen sind bald vorbei. Und dafür wird dann im Herbst reiner Tisch gemacht: Du tauchst im Oktober unter Deinen Mitbürgern mit einem Wintermantel mussten Schnittes auf und beschämst stolz alle die, woiche sich dann mit einem unmodernen Kleidungsstück vom Jahre vorher behelfen müssen. Hierzu eine BeUozr,