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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »1111111111111III1IIIIIIIIIIII1IIII1,» 2 Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien»» tag, Donnerstag und Sonnabend. » Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. « -» irgendwelcher Störungen des Betriebes der ü m Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- " L Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än« » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » »» Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. »«II1I11IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII1IIIIIIS Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 67 Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Sonntag, den ^0. Ium 1928 27. Jahrgang »iiiiiiiiiiiiiiii»«»«»»««»«»» " Anzeigen werde» an den Erschet«msK«W - bi» spätesten» vormittag 10 Uhr»M veschüstsstelle erbetyt. L D'« y«Muns de, «n,.t-.n'«E, ü wird bei »intretsnder Änderung ein« S vorher bekanntgegeoen. " Jeder Anspruch auf Nachlaß Escht, »M 8 - der Anzeigen-Betrag durch 1hag< V -- werden muß oder wen» der " gglv« i» > Konkur» gerät. Gemeinde - Giro - Konto Nr. 186. Amtlicher Teil. Versteigerung. Mittwoch, deu 1L Juni LS28, vormittags ll Uhr sollen in Ottendorf-Okrilla, Königsbrückerstr. 30 1 Motorrad (D-Rad) und S Fahrräder (Marke Göricke) meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Hadeverg, den 8. Juni 1928. Aer Kolhtehungsveamte des Finanzamts Radeberg. OertlicheS und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla den 9. Juni (928. — Am Sonntag, den 10. Juni kann Herr Gustav Noack und Gemahlin, wohnhaft im sogen. Ortsteil Neuyork, daß seltene Fest der goldenen Hochzeit begehen. Wir ent bieten hiermit dein Jubelpaar unseren herzlichsten Glück wunsch. — Anfang April wurde von der Staatlichen Krast- Wagenverwaltung die Eilwageuverbindung Dresden-—Königs brück—Kamenz eröffnet eine Linie die auch iür unseren Ort «neu gewissen Vorteil bietet, indem diese den Verkehr nach Kamenz vermiitelt, aber auch im Verkehr nach Dresden sich durch seine schnelle Fahrt auszeichnct. Am vergangenen Mittwoch sand nun erst die Prümngsmhrt für diese Linie statt. An dieser nahmen teil die Vertreter aller an der Er richtung der Linie beteiligten Behörden, wie Kreishauptmann Buck, die AmlShauptmannschMten DrcSbeu und Kamenz, die Kreishauptmannschaft Bautzen, Geheimrat Grahl von der Ueberlandoerkehrs-G.m.b.H., die Straßenbau-Inspektion, die Bürgermeister und die Presse der an der Strecke liegenden Ortschaften. Die Fahrt in dem bequemen Kraftwagen durch die Orlicha'te» und der schönen Laußnitzer Heide uach Königsbrück zeigte allen, daß mit Eröffnung dieser Linie ein weiterer Aufschluß erreicht wird. In Königsbrück begrüßte Bürgermeister Leßmann die Teilnehmer der Fahrt mit herz lichen Worten und wünschte der Linie weiteres Blühen und Gedeihen. Nach einer kurzen Pause und Besichtigung des von der Standesherrschaft und der Stadtgemeinde Königs brück ihrem im Weltkrieg gefallenen Toten auf dem Scheibischen Berge gewidmeten Ehrenmals wurde die Fahrt nach Kamenz fortgesetzt. Am Ausgang zum Hutberg wurde Halt gemacht und nach kurzen begrüßenden Worten der Vertreter der Stadt Kamenz, sowie der Amtshauptmannschait die Besichtigung, deS für Kamenz so wertvollen Hutberges vorgenommen. Wundervolle, sehenswerte Azaleen- und Rhododendron-Anlagen bieten sich den Auge dar, aber auch die vielen Nadelhölzer — vor allem die Blaufichten — und sonstigen sremdländtschen Nadelhölzer wirken harmonisch in diesen schönen Naturgebiet. Ebenso schön ist aber auch die Fernsicht die man von hier oben aus genießt, in kurzer Eutsernnuug blickt Sachsens größter Teich bei Teutschbaselitz, aus der audereu Seite sieht man in großer Entfernung die Sensieuberger Essen rauchen, ruhig und gleichmäßig breitet sich die Stadt mit den in nächster Nähe liegenden kleineren Orte» aus. Es ist ein herrliches Stück Land um das die Stadt Kamenz zu beneiden ist, und kann es nur mit Freude begrüßt werden, daß durch die neue Kraftwagenlinie auch Unseren Einwohnern ermöglicht wird, sich in diesen wunder baren Anlagen zu erholen. Bei einer kurzen Rast in Kamenz wurde den Herren, die sich für das Werden dieser Linie ganz besonders eingesetzt haben noch besonders gedankt. — Ausbringung zur Jndustriebelastung. Nachdem sich herauSgestellt hat, daß das Betriebsvermögen der aufbringungs- pflichtigen Unternehmer größer ist als zunächst angenommen werden konnte, hat die Reichsregierung durch eine Neunte Durchführungsverordnung zum Aufbringungsgesetze die für den zweiten Teilbetrag der Jahresleistungen für das Kalender jahr 1928 an die Finanzämter zu entrichtenden Beträge um 20 v. H. herabgesetzt. Gleichzeitig ist der Zahlungstermin vom 15. Juni 1928 auf den 16. Juli 1928 hiuausge- ichoben worden, um der Wirtschaft Geld nicht «rüher zu ent- j'ehen, als unbedingt notwendig ist. Bei der letzten Teil zahlung, hat sich gezeigt, daß die Unternehmer jetzt pünktlicher als >rüher, zahlen, so daß die Frist zwischen der Zahlung au die Finanzämter und der Abführung des von der Jndustriebank an den Generalagenten für Reparationsleistungen iu zahlenden Betrages verkürzt werden kann. Dresden. Am Donnerstag in der achten Abend stunde ging über Dresden ein ungemein heftiger Regen nieder der von Blitz und Doutter begleitet war. Zu dieser Zeit fuhr, aus Richtung Albertplvj» kommend, ein Mit 200 Ztr. Fracht beladener Lastkrastwagenzug einer auswärtigen Firma durch die Königsbrücker Straße landwärts. Vor dem Gruud- stück Nr. 58 wurde Vieser Lastkraftwagenzug von einem jüngerer Radfahrer überholt, der infolge des gerade herrschenden Sturmes seine Mütze tie' ins Gesicht gezogen hatte. Mit kaum zwei Meter Abstand glitt der Radfahrer aus und kam augenblicklich unter die Räder des Motorwagens zu liege». Obgleich der Führer alle Bremsen in Tätigkeit setzte, war nicht mehr zu verhindern, daß daS linke Vorder- und Hinter- rad über Kopf und Brust hinweggingen. Der Radfahrer wurde buchstäblich totgequetscht, das Rad völlig zertrümmert. Der Verunglücke war der am 2. Februar 1910 zu Hoyers werda geborene, in Dresden Neustadt am Bischofsweg 14 beim Bäckermeister Gretzschel tätige GehiUe Steinbach, dessen Vater selbst dieses Gewerbe ausübt. Bautzen. Die Firma Gebr. Weigong, Bunt» und Luxuspapier-Fabrik und Lithographische Kunstanstalt, hat beim Wirtschaftsmiuisterinm den Antrag aui Stillegung deS Betriebes eingereicht. Er wird begründet mit der zunehmenden Unrentabilität des Betriebes, der durch Steuern und Löhne überlastet sei. Falls der Antrag genehmigt wird, werden rund 550 Arbeiter und Angestellte beschäftigungslos. Gr 0 ß - Schirma. In Laughennersdorf stürzte der 47 Jahre alte Gutsbesitzer nnd Branddirektor Mord Knäbel von einem Baum, von dem er Zweige zur Schmückung des Ortes anläßlich des 50 jährigen Jubiläums der Feuerwehr von Langhenuersdorf abschneiden wollte, so unglücklich, daß er bald darauf verstarb. Grimma. Zwei Schuljungen wurden in einem hiesigen Geschäft bei einem Ladendiebstahl betroffen. Ob wohl sie beim Er'cheinen der Geschäftsfrau ausrisfen, konnten sie ermittelt werden. Beim Verhör durch die Kriminalpolizei ergab sich, daß die zwei Täter zu einer Bande von zwölf Schuljungen gehörten, die schon einige Jahre den Ladeu- diebstahl betreibt, und zwar ganz planmäßig und raffiniert ging die kleine Baude auf Raub aus, so teilte sie sich, und es wurden da und dort einige der Jungen in die Läden ge schickt, die die Verhältnisse und die beste Gelegenheit zum Stehlen auSkundschasten mußten. Waren sie dann soweit, dann wurde mitgenommen, was zur Hand war. Die Er- mittluugen haben ergeben, daß allein in letzter Zeit nicht weniger als 25 Geschäfte heimgesucht wurden, in denen 40 Diebstähle verübt worden sind, Glücklicherweise ist der Wert der gestohlenen Sachen nicht erheblich. Leipzig. Am 8. Juni, vormittags, ist es gelungen durch die Aufmerksamkeit eine« Zugschaffners und die tat kräftige Mithilfe von Passanten, einen Sittlichkeitsverbrecher testzunehmeu. Es ist der 23 Jahre alte, wegen Notzucht und schweren Diebstahls bereits vorbestrafte Bauarbeiter Al lred L. aus Cradefeld bet Taucha. Er hat am genannten Tage versucht, eine 23 Jahre alte Radfahrerin auf Flur Thekla zu vergewaltigen. Vom Zugschaffner Spott auS Leipzig-Lindenau des in der Nähe des Tatortes vorüber- fahrende» Personenzuges Leipzig—Taucha war der Vorgaug beobachtet worden. Er sprang von dem fahrenden Zug ab, eilte der Ueberfalleuen zu Hilfe und vermochte den Täter mit Hilfe von inzwischen hinzuzekommenen Passanten dem an den Tatort gerufenen Ueberfallkommando zu übergeben. Ob der Festgenommene mit den in der letzten Zeit vorge kommenen unerledigten Vorgängen von Sittlichkeitsverbrechen in Verbindung zu bringen ist, werden die weiteren kriminal polizeilichen Ermittlungen ergeben. Penig. Mittwoch vormittag verunglückte beim Bahn übergang in der Leipziger Straße ein Lastkraftwagen mit Anhänger in'olge Versagens der Bremsen. Der Lastkraft wagen gehört der Firma Schado in Berlin und war be- laden mit Jnstallationsröhrrn im Gewicht von 300 Zentner. In großer Geschwindigkeit kamen die beiden Wagen die Leipziger Straße herab. Ein Pferdegeschirr konnte durch Winken rechtzeitig aufmerksam gemacht werden und in die Kohlenstraße einbiegen. In der Nähe des Beamtenhauses der Palenlpapierfablik fuhr der Kranwagen aus den Faßsteg riß 13 Meter Gartenzann mit sich lort uud legte sich dann auf die Seite. An der Ecke der Uhlandstraße hielt der Milchhandler Weber mit seinem Hundegeschirr. An dieser Ecke stürzten die beiden Wagen um und begruben das Hundegeschirr mit Weber unter sich. Weber erlitt einen Wirbelsäulenbruch und andere schwere Verletzungen, die seinem sofortigen Tod zur Folge hatten. Das linke Bein wurde ihm abgequetscht. Der Führer des Lastkraftwagens kam mit dem Schrecken davon, während eine neben ihm sitzende Ge ¬ schäftsinhaberin schwere Beinverletzungen davontrug. Der Verkehr von Chemnitz nach Leipzig mußte durch die Kohlen- ' und Poststraße aufrechterhalten werden. Die von der Souder- kommission der Kriminalpolizei Chemnitz unter Hinzuziehung des kraftfahrtechnischen Sachverständigen im Verbände mit der Gendarmerie- und Gemeindepolizei angesteüten Erörter ungen haben ergeben, daß der Unfall auf unsachgemäße Be dienung des Kraftwagens zurückzuführeu ist und der mttge- führte Anhänger betriebsunsicher war. Seiffen. Am Donnerstagabend, gegen 7 Uhr, wurde der Mörder Rudolf Weber aus Brandau i. Böhmen, der in der Nacht zum vorigen Donnerstag seinen Großvater und seine Tante durch Axthtebe erschlug, im Hausflur deS Restaurants Meinhold in Seiffen (Erzgeb.) erkannt festge halten uud der Polizei übergeben. Weber setzte sich erfolg los mit einem Revolver zur Wehr. Er wurde dem Amts gericht Sayda überwiesen. Chemnitz. Nachdem das städtische Verkehrsamt beschlossen hatt, die Zahl der hiesigen Kleinkrastdroschken zu nächst noch um 15 und im Herbst um weitere 10 zu ver mehren, hatte der Chemnitzer Verband der Kraftdroschkenbe sitzer Rekurs bei der Kreishauptmannschaft eingelegt, der je doch erfolglos geblieben ist. Daraufhin hat der genannte Verband nunmehr Einspruch beim Ministerium des Innern gegen diesen Beschluß erhoben. Geyer. Unter großen Andrang Neugieriger wurde hier auf Grund einer privaten Anzeige auf Veranlassung der Staatauwaltschaft die Leiche eines kürzlich verstorbenen KindeS exhumiert. Die Untersuchung hat jedoch ergeben, daß die Anzeige grundlos und das Kind eines natürlichen TodeS ge storben war, weshalb man die kleine Leiche wieder in die Erde bettete. Sport. Sonntag, den 10. Juni 1928. Fußball. Jahn II — Coswig I. Anstoß vorm. 10 Uhr auf hiesigen Platze. Am Sonntag dem 3. Juni weilte die 2. Fußballmann schaft zu ihren ersten Spiel in Coswig nnd gewann 3:1 (2:1). Am Sonntag den 10. Juni .treten die CoSwiger nun zum Rückspiel hier au. Ob es der 2. Elf von Jahn wieder gelingen wird, die körperlich starken Coswiger zu schlagen, muß abgewaltet werden. Hoffentlich finden sich die Ottendorfer im Spiel etwas besser zusammen und geben den Ball schneller weiter, dann müßte der Sieg, noch dazu auf eigenem Platze, sicher sein. Jahn I — 8. Battr. 3. Artl.-Regt. Jüterbog (Garnisonmstr.) Anstoß uachm. V, 3 Uhr auf hiesigen Platze. Für diesen Sonntag hat sich die 1. Jahnels einen Gegner gesichert wo wirklich gutes Feldspiel zu sehen sein wird. Die Zuschauer vom vorigen Jahr werden sich noch auf die Reichswehrmannschaft erinnern können, welche unserer 1. Eli ein sehr flottes Spiel lieferte. Jahn wird alles da ran setzten, sich für die vorjährige Niederlage zu revanchieren. Sirche««achrichte< Sonntag, den 10. Juni 1928. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. V, 11 Uhr Kiudergottesdienst. OtteockoiL-Okrillu: Lwklck Oldriod. Hierzu eine Beila«e.